Conan I + II + Reboot
Verfasst: 26.11.2007, 21:41
Conan - Der Barbar
Originaltitel: Conan the Barbarian
Produktionsjahr: 1982
Herstellungsland: USA
Regie: John Milius
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, James Earl Jones, Sandahl Bergman, Ben Davidson, Max von Sydow, Cassandra Gava, Gerry Lopez, Mako, William Smith, Franco Columbu
Zwei Jahre bevor er mit James Camerons genialem Sci-Fi-Meilenstein „The Terminator“ dank der titelgebenden Kultrolle in den Olymp der 80er-Jahre-Actionstars aufstieg, empfahl sich Bodybuilder Arnold Schwarzenegger bereits 1982 mit dem Fantasyspektaktel „Conan the Barbarian“ für einschlägige Haudraufrollen. Die ersten Gehversuche im Filmgeschäft, die der mehrmalige „Mr. Universum“ in den 70ern absolviert hatte, waren doch eher kläglicher Natur und unterhielten wie sein Trash-Debüt „Herkules in New York“ wenn überhaupt durch unfreiwillige Komik, als Barbar durfte der spätere Gouverneur von Kalifornien allerdings in eine Rolle schlüpfen, die für ihn geradezu prädestiniert war: Wenig Dialog, wenngleich nicht in den minimalen Ausmaßen wie als T-800 in „Terminator“, und viel Körpereinsatz kamen den beschränkten schauspielerischen Fähigkeiten Schwarzeneggers entgegen und so legte er mit „Conan“ den Grundstein einer legendären Actionkarriere, der neben dem zwei Jahre später unmittelbar folgenden Sequel „The Destroyer“ bis in die Neunziger zweifelhafte Weiterführungen als Zeichentrick, TV-Adaption oder Serie erfuhr. Der geplante „Conan 3: King Conan - Crown of Iron“ fiel schlussendlich leider Arnies Politikerkarriere zum Opfer – wobei man über die Glaubwürdigkeit eines knapp 60-jährigen Barbaren sicherlich streiten könnte.
Gut 20 Jahre in der Vergangenheit passte Arnold jedoch perfekt in die Rolle des schweigsamen Rächers, leider hat der Klassiker von John Milius, der zuvor das Drehbuch zu Francis Ford Coppolas Antikriegs-Meisterwerk „Apocalypse Now“ verfasst hatte, heute aber etwas Staub angesetzt und wirkt teils so billig und unfreiwillig komisch, dass selbst der Trashbonus ihn nicht mehr komplett retten kann – Pflichtprogramm für Arnie-Fans ist das kultige Spektakel aber dennoch.
In grauer Vorzeit: Der brutale Thulsa Doom (James Earl Jones), Priester eines Schlangenordens, überfällt das Dorf des jungen Conan und schlachtet die Bewohner samt dessen Eltern ab. 15 Jahre später ist der einstige Junge zum Mann (Arnold Schwarzenegger) gewachsen, hat sich als Gladiator einen Namen gemacht und sinnt auf Rache – zusammen mit den Dieben Valeria (Sandahl Bergman) und Subotai (Gerry Lopez) bricht er in Thulsa Dooms Tempelanlagen ein. Ihr gemeinsames Ziel ist der Raub eines Edelsteins – Conans persönliches Motiv gnadenlose Vergeltung…
Optimal gecastet ist Arnold Schwarzenegger zwar einfach immer, wenn er mit dicken Wummen Badguy-Armadas über den Haufen ballern darf, doch auch im Zeitalter vor der Erfindung des Schießpulvers gibt der Österreicher als Actionheld eine gute Figur ab – zumal der Charakter des Conan neben dem des Terminators wohl seine bekannteste Kultrolle überhaupt darstellt. Conan muss mehr Gegner töten als Sätze sprechen, seine Muskeln spielen lassen und grimmig schauen – im Rahmen seiner damaligen Möglichkeiten und der limitierten Anforderungen füllt Arnie seinen Part dadurch perfekt aus, während James Earl Jones Performance als Gegenspieler Thulsa Doom ein wenig zwischen souverän dämonisch und unbeholfen-blass schwankt.
Das hauptsächliche Problem, mit dem „Conan the Barbarian“ zu kämpfen hat, ist allerdings der Zahn der Zeit: Manche Arnieklassiker wie „Terminator I“ oder „Running Man“ macht der über die Jahre durch den nostalgischen Trashappeal nur immer besser, hier ist aber selbst der etwas zuviel des Guten und verweigert dem Film zusammen mit einigen Hängern, die vor allem in der lahmen ersten Hälfte auftreten, eine allzu hohe Wertung – wenn Conan allerdings losmetzeln darf, fängt sich das Spektakel stets: Und gegen Ende bekommt er dazu reichlich Gelegenheit.
Milius inszeniert die Fights seines Protagonisten gegen Dooms Schergen als blutige, rasant choreografierte Schwertkämpfe, die kaum Wünsche offen lassen, einen gehörigen Bodycount einfordern und überdies mit charmant unbeholfenen Splattereinlagen amüsieren. Auch das Aufpeppen der Antagonisten durch Monster und Dämonen trägt zum trashigen Vergnügen bei – Arnies blutiger Kampf gegen eine schwerfällige Riesenschlange ist allein ein echter Brüller (in „Conan“ schlängelt sich generell eine ganze Menge und wird von Thulsa Doom auch schon mal per Bogen verschossen) und auch daneben mangelt es dem Streifen nie an unfreiwilliger Komik. Diaolge wie ein Gespräch zwischen Conan und einem Begleiter, in dem sie sich darüber auslassen, ihr jeweiliger Gott sei mächtiger als der des anderen sind genauso amüsant wie martialische Machosprüche unseres Helden.
Daneben weiß „Der Barbar“ durchaus mit einigen netten Sets zu punkten, entwickelt teils Atmosphäre, hat einen hervorragenden, epischen Score zu bieten und profitiert schlussendlich vom Klassikerbonus – dennoch ist der Streifen heute eher filmhistorisch als Arnie-Frühwerk interessant.
Fazit: Mit „Conan – Der Barbar“ legte Arnie Schwarzenegger den Grundstein für seine legendäre Actionstar-Karriere und kämpfte sich durch ein mit Fantasyelementen aufgemotztes Abenteuerspektakel, das vor allem mit der kultigen Darstellung seines Hauptdarstellers und blutiger, gut choreografierter Action zu gefallen weiß. Einige Längen sowie der Zahn der Zeit, dessen Einwirkung nur teils durch charmanten Trashappeal relativiert wird, sorgen allerdings dafür, dass sich „Conan“ nicht zu den Topfilmen der Genrelegende Schwarzenegger rechnen lässt, wohl aber ein sehenswerter Klassiker ist. Und wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Mann, der sich da durch den wüsten Trash metztelt, der amtierende Gouverneur von Kalifornien ist, macht die Sache gleich doppelt so viel Spaß.
Die DVD von Concorde Home Entertainment ist mit FSK-16 ungekürzt und liegt auch als Special Edition vor.
Dialoghighlights:
Subotai: Hey, old man, where did you get this stuff?
The Wizard: The dead... the gods are pleased with you, they will watch the battle.
Conan: Are they going to help?
The Wizard: No.
Conan: Well, then tell them to stay out of the way.
Subotai: He is Conan, Cimmerian, he won't cry, so I cry for him.
Originaltitel: Conan the Barbarian
Produktionsjahr: 1982
Herstellungsland: USA
Regie: John Milius
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, James Earl Jones, Sandahl Bergman, Ben Davidson, Max von Sydow, Cassandra Gava, Gerry Lopez, Mako, William Smith, Franco Columbu
Zwei Jahre bevor er mit James Camerons genialem Sci-Fi-Meilenstein „The Terminator“ dank der titelgebenden Kultrolle in den Olymp der 80er-Jahre-Actionstars aufstieg, empfahl sich Bodybuilder Arnold Schwarzenegger bereits 1982 mit dem Fantasyspektaktel „Conan the Barbarian“ für einschlägige Haudraufrollen. Die ersten Gehversuche im Filmgeschäft, die der mehrmalige „Mr. Universum“ in den 70ern absolviert hatte, waren doch eher kläglicher Natur und unterhielten wie sein Trash-Debüt „Herkules in New York“ wenn überhaupt durch unfreiwillige Komik, als Barbar durfte der spätere Gouverneur von Kalifornien allerdings in eine Rolle schlüpfen, die für ihn geradezu prädestiniert war: Wenig Dialog, wenngleich nicht in den minimalen Ausmaßen wie als T-800 in „Terminator“, und viel Körpereinsatz kamen den beschränkten schauspielerischen Fähigkeiten Schwarzeneggers entgegen und so legte er mit „Conan“ den Grundstein einer legendären Actionkarriere, der neben dem zwei Jahre später unmittelbar folgenden Sequel „The Destroyer“ bis in die Neunziger zweifelhafte Weiterführungen als Zeichentrick, TV-Adaption oder Serie erfuhr. Der geplante „Conan 3: King Conan - Crown of Iron“ fiel schlussendlich leider Arnies Politikerkarriere zum Opfer – wobei man über die Glaubwürdigkeit eines knapp 60-jährigen Barbaren sicherlich streiten könnte.
Gut 20 Jahre in der Vergangenheit passte Arnold jedoch perfekt in die Rolle des schweigsamen Rächers, leider hat der Klassiker von John Milius, der zuvor das Drehbuch zu Francis Ford Coppolas Antikriegs-Meisterwerk „Apocalypse Now“ verfasst hatte, heute aber etwas Staub angesetzt und wirkt teils so billig und unfreiwillig komisch, dass selbst der Trashbonus ihn nicht mehr komplett retten kann – Pflichtprogramm für Arnie-Fans ist das kultige Spektakel aber dennoch.
In grauer Vorzeit: Der brutale Thulsa Doom (James Earl Jones), Priester eines Schlangenordens, überfällt das Dorf des jungen Conan und schlachtet die Bewohner samt dessen Eltern ab. 15 Jahre später ist der einstige Junge zum Mann (Arnold Schwarzenegger) gewachsen, hat sich als Gladiator einen Namen gemacht und sinnt auf Rache – zusammen mit den Dieben Valeria (Sandahl Bergman) und Subotai (Gerry Lopez) bricht er in Thulsa Dooms Tempelanlagen ein. Ihr gemeinsames Ziel ist der Raub eines Edelsteins – Conans persönliches Motiv gnadenlose Vergeltung…
Optimal gecastet ist Arnold Schwarzenegger zwar einfach immer, wenn er mit dicken Wummen Badguy-Armadas über den Haufen ballern darf, doch auch im Zeitalter vor der Erfindung des Schießpulvers gibt der Österreicher als Actionheld eine gute Figur ab – zumal der Charakter des Conan neben dem des Terminators wohl seine bekannteste Kultrolle überhaupt darstellt. Conan muss mehr Gegner töten als Sätze sprechen, seine Muskeln spielen lassen und grimmig schauen – im Rahmen seiner damaligen Möglichkeiten und der limitierten Anforderungen füllt Arnie seinen Part dadurch perfekt aus, während James Earl Jones Performance als Gegenspieler Thulsa Doom ein wenig zwischen souverän dämonisch und unbeholfen-blass schwankt.
Das hauptsächliche Problem, mit dem „Conan the Barbarian“ zu kämpfen hat, ist allerdings der Zahn der Zeit: Manche Arnieklassiker wie „Terminator I“ oder „Running Man“ macht der über die Jahre durch den nostalgischen Trashappeal nur immer besser, hier ist aber selbst der etwas zuviel des Guten und verweigert dem Film zusammen mit einigen Hängern, die vor allem in der lahmen ersten Hälfte auftreten, eine allzu hohe Wertung – wenn Conan allerdings losmetzeln darf, fängt sich das Spektakel stets: Und gegen Ende bekommt er dazu reichlich Gelegenheit.
Milius inszeniert die Fights seines Protagonisten gegen Dooms Schergen als blutige, rasant choreografierte Schwertkämpfe, die kaum Wünsche offen lassen, einen gehörigen Bodycount einfordern und überdies mit charmant unbeholfenen Splattereinlagen amüsieren. Auch das Aufpeppen der Antagonisten durch Monster und Dämonen trägt zum trashigen Vergnügen bei – Arnies blutiger Kampf gegen eine schwerfällige Riesenschlange ist allein ein echter Brüller (in „Conan“ schlängelt sich generell eine ganze Menge und wird von Thulsa Doom auch schon mal per Bogen verschossen) und auch daneben mangelt es dem Streifen nie an unfreiwilliger Komik. Diaolge wie ein Gespräch zwischen Conan und einem Begleiter, in dem sie sich darüber auslassen, ihr jeweiliger Gott sei mächtiger als der des anderen sind genauso amüsant wie martialische Machosprüche unseres Helden.
Daneben weiß „Der Barbar“ durchaus mit einigen netten Sets zu punkten, entwickelt teils Atmosphäre, hat einen hervorragenden, epischen Score zu bieten und profitiert schlussendlich vom Klassikerbonus – dennoch ist der Streifen heute eher filmhistorisch als Arnie-Frühwerk interessant.
Fazit: Mit „Conan – Der Barbar“ legte Arnie Schwarzenegger den Grundstein für seine legendäre Actionstar-Karriere und kämpfte sich durch ein mit Fantasyelementen aufgemotztes Abenteuerspektakel, das vor allem mit der kultigen Darstellung seines Hauptdarstellers und blutiger, gut choreografierter Action zu gefallen weiß. Einige Längen sowie der Zahn der Zeit, dessen Einwirkung nur teils durch charmanten Trashappeal relativiert wird, sorgen allerdings dafür, dass sich „Conan“ nicht zu den Topfilmen der Genrelegende Schwarzenegger rechnen lässt, wohl aber ein sehenswerter Klassiker ist. Und wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Mann, der sich da durch den wüsten Trash metztelt, der amtierende Gouverneur von Kalifornien ist, macht die Sache gleich doppelt so viel Spaß.
Die DVD von Concorde Home Entertainment ist mit FSK-16 ungekürzt und liegt auch als Special Edition vor.
Dialoghighlights:
Subotai: Hey, old man, where did you get this stuff?
The Wizard: The dead... the gods are pleased with you, they will watch the battle.
Conan: Are they going to help?
The Wizard: No.
Conan: Well, then tell them to stay out of the way.
Subotai: He is Conan, Cimmerian, he won't cry, so I cry for him.