Cobra Force + Heroin Force
Verfasst: 28.02.2008, 16:00
Cobra Force
Originaltitel: Strike Commando
Herstellungsland: Italien
Produktionsjahr: 1987
Regie: Bruno Mattei
Darsteller: Reb Brown, Christopher Connelly, Alex Vitale, Luciano Pigozzi, Edison Navarro u.a
Wir tauchen jetzt ganz tief in die Niederungen des 80er-Jahre-Actionkinos ein.
Kann mich noch erinnern, wie ich in einer Cinema-Ausgabe in den 80ern das erste Mal von dem Film gelesen habe, obschon ich mich nicht mehr an den Titel erinnern kann, aber noch an ein paar Einzelheiten und ein Bild des Artikels, was ich dann auch im Film wieder gefunden habe.
Die italienische Filmindustrie blühte ja in den 70er Jahren regelrecht, man denke nur an die unzähligen Gialli, Polizotti oder Horrorfilme dieser Zeit. Ich weiß nicht, warum genau diese Filme dann in den 80ern zugunsten von billigen Dschungel- und Söldneractionfilmen weitgehend in den Hintergrund traten, vermutlich war es der Erfolg der Filme Rambo 1 und 2, die Raum geschaffen haben für die Klone aus Italien. Man erhoffte sich wohl, damit möglichst viel Geld zu erwirtschaften. Der ebenfalls blühende Videomarkt in den 80ern tat wohl sein übriges.
Cobra Force ist einer dieser italienischen Dschungel-Actioner oder Rambo-2-Klone, wie er im Buche steht. Hoffe, dass ich das im Review deutlich machen kann.
Wir befinden uns mitten im Vietnam-Krieg. Eine geheime Spezialeinheit der US-Army soll irgendwo im vietnamesischen Dschungel einen Stützpunkt der Vietcong vernichten. Die Sache geht schief, alle Mitglieder der Spezialeinheit sterben bei dem Einsatz, bis auf Michael Ransom (Reb Brown), der es mit Glück schafft, dem Inferno zu entkommen. Er schlägt sich allein durch den Dschungel, versucht einen Eingeborenen-Stamm zu retten, was jedoch misslingt. Ransom wird von seinen Vorgesetzten aus dem Dschungel geholt, nachdem er mit ihnen Kontakt aufgenommen hat. Als er denen von einem brutalen russischen Offizier (Jagoda) erzählt, der im Dschungel einen geheimen Stützpunkt unterhält, schickt man Ransom auf eigenen Wunsch zurück in den Dschungel, damit er Jagoda tötet.
Ich schrieb es bereits: Ein italienischer Rambo-Klon wie er im Buche steht. Zunächst noch etwas Kritik der Story. Die Story trägt schon den ganzen Film, ist aber gleichzeitig dermaßen hanebüchen, dass so was eigentlich nur im Film vorkommen kann. Reb Brown beherrscht zwar schon mehrere Gesichtsausdrücke, kann aber dem großen Vorbild (Stallone) in keinster Weise das Wasser reichen. Naja, immerhin hat er ordentlich Muskeln, entblößt schon mal einfach so seinen Oberkörper, wenn es in den Kampf geht oder brüllt infernalisch, wenn er mal wieder ordentlich die Wut hat.
Weite Teile der Story sind hier immer mit Action verbunden, reine Dialogszenen sind recht kurz, das Actionlevel ist hoch, soviel kann ich versprechen. Es gibt die üblichen Kampftaktiken und Rettungsaktionen zu sehen, ein bisschen militärisches Zuständigkeitsgequatsche. Einzige nennenswerte Frauenrolle in dem Film ist eine russische Offizierin, Typ Domina, mit der sich Reb Brown auch einen tiefsinnigen Dialog leistet:
„Was denkst du von mir?“
„Das weiß ich noch nicht.“
Das ist eigentlich schon das Maximum an Tiefgang und Anspruch, was dieser Film zu bieten hat.
Solche Filme schauen Leute wie wir hier natürlich hauptsächlich der Action. Da bietet dieser Film dann auch nahezu alles auf, was ein Rambo-Klon braucht, um bei der Stange zu halten. Die überwiegende Laufzeit spielt der Film im Dschungel, es gibt die standardmäßige Schlangenszene zu sehen, einige Folterszenen, die allerdings nicht sehr explizit sind und natürlich Tote ohne Ende. Hier auf jeden einzelnen Kill einzugehen sprengt natürlich den Rahmen. Reb Brown tötet seine Gegner mit allen ihm sich bietenden Mitteln. Schnellfeuergewehre, Handgranaten, Messer, mit bloßen Händen. Schon am Anfang wartet der Film mit spektakulären Explosionen auf (als das Lager in die Luft fliegt), auch im weiteren Verlauf des Films gibt es eine beträchtliche Anzahl davon, mal mehr, mal weniger groß. Auch die Gegner sind recht einfallsreich, wenn es um den Gebrauch von Waffen geht. Natürlich immer mit dem üblichen Schnellfeuergewehr bewaffnet werden Mörser oder Bazookas abgefeuert. Gleich zwei Kanonenbootszenen gibt es, die natürlich beide Male explosiv enden. Witzigerweise ist der Film fast komplett unblutig, lediglich an zwei, drei Stellen gibt’s mal Blut zu sehen, unter anderem auch im (vorläufigen) Showdown Ransom vs. Jagoda.
Möchte noch kurz auf den vermeintlichen Trash-Faktor des Films eingehen. Fand ihn jetzt bei der zweiten Sichtung weit weniger trashig, als beim ersten Mal. Es zeigt sich doch, dass der Film handwerklich relativ gut gemacht ist. Daß der Film bis auf einige platte Charakterisierungen von Reb Brown absolut oberflächlich, klischeebeladen und teilweise sogar reaktionär ist, möchte ich aber noch mal betonen. Die Figuren sind teilweise extrem überzeichnet, lachen musste ich allerdings diesmal nicht darüber. Aber man denke nur mal an den Russen. Der sieht aus wie ein Skinhead (ist ja auch kahlköpfig), ständig böse guckend und isst wohl nur Fleisch.
Fazit: Ein Actiongülle-Kracher der 80er par excellence. Bietet dem geneigten Fan das, was er sehen möchte, ist aber (eigentlich) in keinster Weise ernst zu nehmen.
Eine DVD gibt es bislang weltweit leider nirgends. In Deutschland gabs den Film auf zwei Tapes, wobei es bei beiden fraglich ist, ob sie ungeschnitten sind. Habe das Tape von Intercontinental (Mike Hunter). Diesem Tape liegt auch dieses Review zugrunde. Sollte da irgendwas geschnitten sein, muß man sagen, dass der Film in seiner jetzigen Form definitiv noch ansehbar ist. Vereinzelt findet man das Tape auf den einschlägig bekannten 18er-Marktplätzen im Netz.
Originaltitel: Strike Commando
Herstellungsland: Italien
Produktionsjahr: 1987
Regie: Bruno Mattei
Darsteller: Reb Brown, Christopher Connelly, Alex Vitale, Luciano Pigozzi, Edison Navarro u.a
Wir tauchen jetzt ganz tief in die Niederungen des 80er-Jahre-Actionkinos ein.
Kann mich noch erinnern, wie ich in einer Cinema-Ausgabe in den 80ern das erste Mal von dem Film gelesen habe, obschon ich mich nicht mehr an den Titel erinnern kann, aber noch an ein paar Einzelheiten und ein Bild des Artikels, was ich dann auch im Film wieder gefunden habe.
Die italienische Filmindustrie blühte ja in den 70er Jahren regelrecht, man denke nur an die unzähligen Gialli, Polizotti oder Horrorfilme dieser Zeit. Ich weiß nicht, warum genau diese Filme dann in den 80ern zugunsten von billigen Dschungel- und Söldneractionfilmen weitgehend in den Hintergrund traten, vermutlich war es der Erfolg der Filme Rambo 1 und 2, die Raum geschaffen haben für die Klone aus Italien. Man erhoffte sich wohl, damit möglichst viel Geld zu erwirtschaften. Der ebenfalls blühende Videomarkt in den 80ern tat wohl sein übriges.
Cobra Force ist einer dieser italienischen Dschungel-Actioner oder Rambo-2-Klone, wie er im Buche steht. Hoffe, dass ich das im Review deutlich machen kann.
Wir befinden uns mitten im Vietnam-Krieg. Eine geheime Spezialeinheit der US-Army soll irgendwo im vietnamesischen Dschungel einen Stützpunkt der Vietcong vernichten. Die Sache geht schief, alle Mitglieder der Spezialeinheit sterben bei dem Einsatz, bis auf Michael Ransom (Reb Brown), der es mit Glück schafft, dem Inferno zu entkommen. Er schlägt sich allein durch den Dschungel, versucht einen Eingeborenen-Stamm zu retten, was jedoch misslingt. Ransom wird von seinen Vorgesetzten aus dem Dschungel geholt, nachdem er mit ihnen Kontakt aufgenommen hat. Als er denen von einem brutalen russischen Offizier (Jagoda) erzählt, der im Dschungel einen geheimen Stützpunkt unterhält, schickt man Ransom auf eigenen Wunsch zurück in den Dschungel, damit er Jagoda tötet.
Ich schrieb es bereits: Ein italienischer Rambo-Klon wie er im Buche steht. Zunächst noch etwas Kritik der Story. Die Story trägt schon den ganzen Film, ist aber gleichzeitig dermaßen hanebüchen, dass so was eigentlich nur im Film vorkommen kann. Reb Brown beherrscht zwar schon mehrere Gesichtsausdrücke, kann aber dem großen Vorbild (Stallone) in keinster Weise das Wasser reichen. Naja, immerhin hat er ordentlich Muskeln, entblößt schon mal einfach so seinen Oberkörper, wenn es in den Kampf geht oder brüllt infernalisch, wenn er mal wieder ordentlich die Wut hat.
Weite Teile der Story sind hier immer mit Action verbunden, reine Dialogszenen sind recht kurz, das Actionlevel ist hoch, soviel kann ich versprechen. Es gibt die üblichen Kampftaktiken und Rettungsaktionen zu sehen, ein bisschen militärisches Zuständigkeitsgequatsche. Einzige nennenswerte Frauenrolle in dem Film ist eine russische Offizierin, Typ Domina, mit der sich Reb Brown auch einen tiefsinnigen Dialog leistet:
„Was denkst du von mir?“
„Das weiß ich noch nicht.“
Das ist eigentlich schon das Maximum an Tiefgang und Anspruch, was dieser Film zu bieten hat.
Solche Filme schauen Leute wie wir hier natürlich hauptsächlich der Action. Da bietet dieser Film dann auch nahezu alles auf, was ein Rambo-Klon braucht, um bei der Stange zu halten. Die überwiegende Laufzeit spielt der Film im Dschungel, es gibt die standardmäßige Schlangenszene zu sehen, einige Folterszenen, die allerdings nicht sehr explizit sind und natürlich Tote ohne Ende. Hier auf jeden einzelnen Kill einzugehen sprengt natürlich den Rahmen. Reb Brown tötet seine Gegner mit allen ihm sich bietenden Mitteln. Schnellfeuergewehre, Handgranaten, Messer, mit bloßen Händen. Schon am Anfang wartet der Film mit spektakulären Explosionen auf (als das Lager in die Luft fliegt), auch im weiteren Verlauf des Films gibt es eine beträchtliche Anzahl davon, mal mehr, mal weniger groß. Auch die Gegner sind recht einfallsreich, wenn es um den Gebrauch von Waffen geht. Natürlich immer mit dem üblichen Schnellfeuergewehr bewaffnet werden Mörser oder Bazookas abgefeuert. Gleich zwei Kanonenbootszenen gibt es, die natürlich beide Male explosiv enden. Witzigerweise ist der Film fast komplett unblutig, lediglich an zwei, drei Stellen gibt’s mal Blut zu sehen, unter anderem auch im (vorläufigen) Showdown Ransom vs. Jagoda.
Möchte noch kurz auf den vermeintlichen Trash-Faktor des Films eingehen. Fand ihn jetzt bei der zweiten Sichtung weit weniger trashig, als beim ersten Mal. Es zeigt sich doch, dass der Film handwerklich relativ gut gemacht ist. Daß der Film bis auf einige platte Charakterisierungen von Reb Brown absolut oberflächlich, klischeebeladen und teilweise sogar reaktionär ist, möchte ich aber noch mal betonen. Die Figuren sind teilweise extrem überzeichnet, lachen musste ich allerdings diesmal nicht darüber. Aber man denke nur mal an den Russen. Der sieht aus wie ein Skinhead (ist ja auch kahlköpfig), ständig böse guckend und isst wohl nur Fleisch.
Fazit: Ein Actiongülle-Kracher der 80er par excellence. Bietet dem geneigten Fan das, was er sehen möchte, ist aber (eigentlich) in keinster Weise ernst zu nehmen.
Eine DVD gibt es bislang weltweit leider nirgends. In Deutschland gabs den Film auf zwei Tapes, wobei es bei beiden fraglich ist, ob sie ungeschnitten sind. Habe das Tape von Intercontinental (Mike Hunter). Diesem Tape liegt auch dieses Review zugrunde. Sollte da irgendwas geschnitten sein, muß man sagen, dass der Film in seiner jetzigen Form definitiv noch ansehbar ist. Vereinzelt findet man das Tape auf den einschlägig bekannten 18er-Marktplätzen im Netz.