Cyborg I + III
Verfasst: 25.03.2008, 11:10
Cyborg
![Bild](http://ecx.images-amazon.com/images/I/51MTZXM0F2L.jpg)
Originaltitel: Cyborg
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Albert Pyun
Darsteller: Jean-Claude Van Damme, Deborah Richter, Vincent Klyn, Alex Daniels, Dayle Haddon, Blaise Loong, Ralph Möller, Haley Peterson, Terrie Batson, Jackson 'Rock' Pinckney, Janice Graser, Robert Pentz, Matt McColm u.a.
Mit „Cyborg“ präsentiert uns Albert einen seiner besten Filme – der durch die Besetzung der Hauptrolle mit dem populären Belgier Jean-Claude Van Damme auch Beachtung fand.
Allerdings spielt Van Damme nicht die Titelrolle und kloppt bis ihm die Batterien aus der Mütze fliegen, nein, besagter Cyborg ist eine Frau namens Pearl Prophet (Dayle Haddon). Sie trägt in ihrem Kopf eine Formel mit der man eine gefährliche Seuche, welche die ganze Erde in ihrem Würgegriff hat, heilen kann. Achja, wie so oft bei Albert befinden wir uns in der Zukunft, alles liegt in Schutt und Asche und wir haben ein trashig-schönes Cyberpunk Szenario. Aus Kostengründen zeigt Albert nur später kurz einen Befallenen der Seuche, denn Make-Up Effekte wollen bezahlt werden.
Doch eine Horde von Banditen töten Pearls Begleiter und wollen sie mitsamt der Formel. Ihr Anführer Fender Tremolo (Vincent Klyn) guckt mit derartig weit geöffneten Augen wie ein Karnickel während einer proktologischen Untersuchung beim Tierarzt, weshalb er meistens eine Sonnenbrille trägt, denn: auch der Augen-Effekt will bezahlt werden. Albert macht aus der Not eine Tugend unterstreicht damit die besonderen Momente. Auch Gibson Rickenbacker (Jean-Claude Van Damme), ein sogenannter Slinger (eine Art Bodyguard), kann ihr nur kurzzeitig helfen.
Die Banditen müssen Pearl zum Erlangen der Formel nach Atlanta bringen, damit dort die Formel zu erlangen. Gibson folgt ihnen, denn er will sich an Fender rächen, weil dieser ganz unfein seine Familie ausradierte. Näheres dazu erfährt der Zuschauer in Rückblenden; gekennzeichnet werden diese dadurch, dass Van Damme eine Perücke mit einer Walle-Mähne trägt, die Brad Pitt in „Legenden der Leidenschaft“ Konkurrenz machen könnte (vielleicht war diese Perücke auch die einzige, die Albert aus dem Schrank seiner Mutter klauen konnte). Zwischendurch wird noch Nady Simmons (Deborah Richter) eingesackt, einzige Überlebende eines Massakers besagter Banditen, und schon geht’s zu zweit weiter.
Warum macht Albert nur so selten dermaßen schöne Trash-Action? Vor allem vom Filmischen her liegt dieser Streifen im oberen Bereich, denn Albert zeigt, dass er was von der Verwendung filmischer Stilmittel versteht... auch wenn er es ab und zu übertreibt (in den Kampfszenen gibt es Zeitlupe bis zum Erbrechen). Zudem sind Szenario und Schauplätze schön und stimmungsvoll gewählt; nur wenige Szenen sehen so aus, als seien sie im nächsten Wald um die Ecke gedreht worden.
Der Plot besteht an sich nur aus einer Jagd bei der Van Damme plus Begleitung und die Banditen wechselnd Jäger und Gejagter sind. Das Ganze ist recht spannend und vor allem kurzweilig gemacht worden. Zum Ende hin wird sogar mal nicht das typische „Der Held rettet die Erde und kriegt das Mädchen“-Ende zelebriert. Natürlich darf man keine besondere Finesse von der Geschichte erwarten: So bringt sich die weibliche Hauptrolle (nicht der Cyborg, sondern die Überlebende) immer wieder in Schwierigkeiten, aus denen sie nur Van Damme im wahrsten Sinne des Wortes herausboxen kann.
In sich haben es hier vor allem die Kampfszenen, welche typische Endzeit bzw. Cyberpunk sind. Geschossen wird nur wenig, aber immer wieder kommen archaische Waffen wie Messer, Schwerter usw. zum Einsatz. Jean-Claude Van Damme knüppelt, tritt und schlitzt in bester Weise, was eine wahre Freude ist. Den obligatorischen Spagat hat Albert zudem sehr eindrucksvoll abgefilmt (Kenner des Films wissen, welche Szene ich meine). Könnte natürlich mehr sein, aber für einen Albert-Film dürfte dies das echte Non-Plus-Ultra sein. Das deutsche FSK 18 Tape ist zudem noch recht ansehnlich und die Schnitte gut gesetzt, aber einige Cuts fallen dann doch durch daraus resultierende Anschlussfehler wieder auf.
Van Damme beweist auch hier, dass seine guten Leistungen in späteren Filmen wie „Sudden Death“ oder „Maximum Risk“ learning by doing waren, denn hier guckt er ständig mit dem gleichen Gesichtsausdruck aus der Wäsche. Die anderen Darsteller sind bestenfalls routiniert, lediglich Vincent Klyn ist als Fiesling beeindruckend. Ralph Moeller (im Vorspann köstlicherweise als Rolf Muller erwähnt) ist mir gar nicht aufgefallen und wird wohl nur irgendwo kurz als Prügelmasse aufgetaucht sein.
„Cyborg“ ist ein gelungenes Beispiel für trashige Action von Meister Pyun höchstpersönlich. Hirn aus und Spaß haben.
Knappe![8 von 10 :liquid8:](./images/smilies/bewertung8.gif)
Ich habe die UK DVD des Films im Schrank stehen, ist sogar von MGM und in Widescreen. Hat deutsche UT, seit einiger Zeit ist auch ne deutsche MGM DVD raus, die auch deutschen Ton hat und ebenfalls uncut ist.
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Freeman referiert zum Albert Pyun Cut des Filmes:
Dank Stefan den Cyborg im Albert Cut gesehen. Das Fazit: Im Albert Cut wäre der Film nicht, als was er heute wahrgenommen wird. Klar, es ist ein Rough Cut, aber es deutet sich schon an, dass die Action nicht halb so spektakulär daherkommt, wie in der "Originalfassung". Dennoch oder gerade weil der Albert nicht so extrem auf die Action fokussiert, wirkt Cyborg im Albert Cut deutlich runder, filmischer und zwischen den Actionszenen bestehen nun sogar logische Zusammenhänge, sprich: van Damme stolpert nicht einfach nur zufällig in ein Haus und holzt los. Auch die Umstellung der Flashbacksequenzen in Richtung Anfang des Filmes macht den Streifen in sich schlüssiger, nachvollziehbarer. Allgemein wird ein wenig mehr gelabert. Blöderweise wirkt van Damme gerade in den Dialogszenen doch schwer überfordert. Muss er im "Original" nur mit physischer Präsenz punkten, lässt er im Albert Cut nur ein und denselben Dackelblick vom Stapel, was irgendwann schwer nervt. Härter ist der Film im Albert Cut kein Stück, er wirkt sogar deutlich zurückgenommen. Ein Szenenvergleich lohnt sich. Gerade der Showdown ist im Albert Cut deutlich kürzer - vor allem der Fight van Damme - Klyn ist extrem kurz und schlecht choreographiert (also zumindest so, wie es Albert zusammengebastelt hat). Optisch gefällt mir das strahlend und knallig bunte Original besser, auch wenn Alberts Farbfilterspielereien besser zum Sujet passen. Vincent Klyn kommt im Albert Cut noch kaputter und bedrohlicher rüber und unser Ralf darf auch deutlich länger im Film rumgrunzen (sprichwörtlich). Der Burner ist aber der Soundtrack! Hier weiß ich gar net, was ich bevorzugen würde. Ich finde die Synthiesounds des "Originals" schon fett, aber wenn im Albert Cut den Namen der Protagonisten entsprechend auf einmal die E-Gitarren losheulen, sobald die Figuren in Action sind, rockt das schon schwerst! Allgemein ist der Albert Cut Score echt eine Wucht.
Im Großen und Ganzen eine interessante Sache der Albert Cut. Ein neuer Film kommt dabei zwar nicht raus, auch kein härterer oder besserer, zumindest aber einer, der runder wirkt und sich tempomäßig von der Actionkaskade im "Original" teils deutlich abhebt und nicht so atemlos wirkt. Dafür aber eben auch weniger rockt ...
In diesem Sinne:
freeman
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Ich habe einmal meine Eindrücke von der "Slinger"-Fassung von Cyborg zusammengetragen:
![Bild](http://www.actionfreunde.de/wp-content/uploads/slinger.jpg)
Alle Informationen zur "Slinger"-Fassung von Cyborg
(Unter den gewohnten Reviews!)
In diesem Sinne:
freeman
![Bild](http://ecx.images-amazon.com/images/I/51MTZXM0F2L.jpg)
Originaltitel: Cyborg
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Albert Pyun
Darsteller: Jean-Claude Van Damme, Deborah Richter, Vincent Klyn, Alex Daniels, Dayle Haddon, Blaise Loong, Ralph Möller, Haley Peterson, Terrie Batson, Jackson 'Rock' Pinckney, Janice Graser, Robert Pentz, Matt McColm u.a.
Mit „Cyborg“ präsentiert uns Albert einen seiner besten Filme – der durch die Besetzung der Hauptrolle mit dem populären Belgier Jean-Claude Van Damme auch Beachtung fand.
Allerdings spielt Van Damme nicht die Titelrolle und kloppt bis ihm die Batterien aus der Mütze fliegen, nein, besagter Cyborg ist eine Frau namens Pearl Prophet (Dayle Haddon). Sie trägt in ihrem Kopf eine Formel mit der man eine gefährliche Seuche, welche die ganze Erde in ihrem Würgegriff hat, heilen kann. Achja, wie so oft bei Albert befinden wir uns in der Zukunft, alles liegt in Schutt und Asche und wir haben ein trashig-schönes Cyberpunk Szenario. Aus Kostengründen zeigt Albert nur später kurz einen Befallenen der Seuche, denn Make-Up Effekte wollen bezahlt werden.
Doch eine Horde von Banditen töten Pearls Begleiter und wollen sie mitsamt der Formel. Ihr Anführer Fender Tremolo (Vincent Klyn) guckt mit derartig weit geöffneten Augen wie ein Karnickel während einer proktologischen Untersuchung beim Tierarzt, weshalb er meistens eine Sonnenbrille trägt, denn: auch der Augen-Effekt will bezahlt werden. Albert macht aus der Not eine Tugend unterstreicht damit die besonderen Momente. Auch Gibson Rickenbacker (Jean-Claude Van Damme), ein sogenannter Slinger (eine Art Bodyguard), kann ihr nur kurzzeitig helfen.
Die Banditen müssen Pearl zum Erlangen der Formel nach Atlanta bringen, damit dort die Formel zu erlangen. Gibson folgt ihnen, denn er will sich an Fender rächen, weil dieser ganz unfein seine Familie ausradierte. Näheres dazu erfährt der Zuschauer in Rückblenden; gekennzeichnet werden diese dadurch, dass Van Damme eine Perücke mit einer Walle-Mähne trägt, die Brad Pitt in „Legenden der Leidenschaft“ Konkurrenz machen könnte (vielleicht war diese Perücke auch die einzige, die Albert aus dem Schrank seiner Mutter klauen konnte). Zwischendurch wird noch Nady Simmons (Deborah Richter) eingesackt, einzige Überlebende eines Massakers besagter Banditen, und schon geht’s zu zweit weiter.
Warum macht Albert nur so selten dermaßen schöne Trash-Action? Vor allem vom Filmischen her liegt dieser Streifen im oberen Bereich, denn Albert zeigt, dass er was von der Verwendung filmischer Stilmittel versteht... auch wenn er es ab und zu übertreibt (in den Kampfszenen gibt es Zeitlupe bis zum Erbrechen). Zudem sind Szenario und Schauplätze schön und stimmungsvoll gewählt; nur wenige Szenen sehen so aus, als seien sie im nächsten Wald um die Ecke gedreht worden.
Der Plot besteht an sich nur aus einer Jagd bei der Van Damme plus Begleitung und die Banditen wechselnd Jäger und Gejagter sind. Das Ganze ist recht spannend und vor allem kurzweilig gemacht worden. Zum Ende hin wird sogar mal nicht das typische „Der Held rettet die Erde und kriegt das Mädchen“-Ende zelebriert. Natürlich darf man keine besondere Finesse von der Geschichte erwarten: So bringt sich die weibliche Hauptrolle (nicht der Cyborg, sondern die Überlebende) immer wieder in Schwierigkeiten, aus denen sie nur Van Damme im wahrsten Sinne des Wortes herausboxen kann.
In sich haben es hier vor allem die Kampfszenen, welche typische Endzeit bzw. Cyberpunk sind. Geschossen wird nur wenig, aber immer wieder kommen archaische Waffen wie Messer, Schwerter usw. zum Einsatz. Jean-Claude Van Damme knüppelt, tritt und schlitzt in bester Weise, was eine wahre Freude ist. Den obligatorischen Spagat hat Albert zudem sehr eindrucksvoll abgefilmt (Kenner des Films wissen, welche Szene ich meine). Könnte natürlich mehr sein, aber für einen Albert-Film dürfte dies das echte Non-Plus-Ultra sein. Das deutsche FSK 18 Tape ist zudem noch recht ansehnlich und die Schnitte gut gesetzt, aber einige Cuts fallen dann doch durch daraus resultierende Anschlussfehler wieder auf.
Van Damme beweist auch hier, dass seine guten Leistungen in späteren Filmen wie „Sudden Death“ oder „Maximum Risk“ learning by doing waren, denn hier guckt er ständig mit dem gleichen Gesichtsausdruck aus der Wäsche. Die anderen Darsteller sind bestenfalls routiniert, lediglich Vincent Klyn ist als Fiesling beeindruckend. Ralph Moeller (im Vorspann köstlicherweise als Rolf Muller erwähnt) ist mir gar nicht aufgefallen und wird wohl nur irgendwo kurz als Prügelmasse aufgetaucht sein.
„Cyborg“ ist ein gelungenes Beispiel für trashige Action von Meister Pyun höchstpersönlich. Hirn aus und Spaß haben.
Knappe
![8 von 10 :liquid8:](./images/smilies/bewertung8.gif)
Ich habe die UK DVD des Films im Schrank stehen, ist sogar von MGM und in Widescreen. Hat deutsche UT, seit einiger Zeit ist auch ne deutsche MGM DVD raus, die auch deutschen Ton hat und ebenfalls uncut ist.
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Freeman referiert zum Albert Pyun Cut des Filmes:
Dank Stefan den Cyborg im Albert Cut gesehen. Das Fazit: Im Albert Cut wäre der Film nicht, als was er heute wahrgenommen wird. Klar, es ist ein Rough Cut, aber es deutet sich schon an, dass die Action nicht halb so spektakulär daherkommt, wie in der "Originalfassung". Dennoch oder gerade weil der Albert nicht so extrem auf die Action fokussiert, wirkt Cyborg im Albert Cut deutlich runder, filmischer und zwischen den Actionszenen bestehen nun sogar logische Zusammenhänge, sprich: van Damme stolpert nicht einfach nur zufällig in ein Haus und holzt los. Auch die Umstellung der Flashbacksequenzen in Richtung Anfang des Filmes macht den Streifen in sich schlüssiger, nachvollziehbarer. Allgemein wird ein wenig mehr gelabert. Blöderweise wirkt van Damme gerade in den Dialogszenen doch schwer überfordert. Muss er im "Original" nur mit physischer Präsenz punkten, lässt er im Albert Cut nur ein und denselben Dackelblick vom Stapel, was irgendwann schwer nervt. Härter ist der Film im Albert Cut kein Stück, er wirkt sogar deutlich zurückgenommen. Ein Szenenvergleich lohnt sich. Gerade der Showdown ist im Albert Cut deutlich kürzer - vor allem der Fight van Damme - Klyn ist extrem kurz und schlecht choreographiert (also zumindest so, wie es Albert zusammengebastelt hat). Optisch gefällt mir das strahlend und knallig bunte Original besser, auch wenn Alberts Farbfilterspielereien besser zum Sujet passen. Vincent Klyn kommt im Albert Cut noch kaputter und bedrohlicher rüber und unser Ralf darf auch deutlich länger im Film rumgrunzen (sprichwörtlich). Der Burner ist aber der Soundtrack! Hier weiß ich gar net, was ich bevorzugen würde. Ich finde die Synthiesounds des "Originals" schon fett, aber wenn im Albert Cut den Namen der Protagonisten entsprechend auf einmal die E-Gitarren losheulen, sobald die Figuren in Action sind, rockt das schon schwerst! Allgemein ist der Albert Cut Score echt eine Wucht.
Im Großen und Ganzen eine interessante Sache der Albert Cut. Ein neuer Film kommt dabei zwar nicht raus, auch kein härterer oder besserer, zumindest aber einer, der runder wirkt und sich tempomäßig von der Actionkaskade im "Original" teils deutlich abhebt und nicht so atemlos wirkt. Dafür aber eben auch weniger rockt ...
In diesem Sinne:
freeman
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Ich habe einmal meine Eindrücke von der "Slinger"-Fassung von Cyborg zusammengetragen:
![Bild](http://www.actionfreunde.de/wp-content/uploads/slinger.jpg)
Alle Informationen zur "Slinger"-Fassung von Cyborg
(Unter den gewohnten Reviews!)
In diesem Sinne:
freeman