
Originaltitel: Beverly Hills Cop
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Produzent: Don Simpson & Jerry Bruckheimer
Regie: Martin Brest
Darsteller: Eddie Murphy, Judge Reinhold, John Ashton, Lisa Eilbacher, Ronny Cox, Steven Berkoff, James Russo, Damon Wayans, Paul Reiser, Jonathan Banks, Stephen Elliott, Gilbert R. Hill
Die Actionfilme der Marke Schwarzenegger und Stallone, welche mit stählernen Körpern, Machohaftigkeit und Wortkargheit etliche Jahre im Actionkino vorherrschen sollten, waren 1984 gerade dabei so richtig in Mode zu kommen, als im selben Jahr Jerry Bruckheimer und Don Simpsons einen ganz anderen Helden auf die Leinwände dieser Welt loslassen wollten.
Nicht gerade mit einem opulenten Körperbau ausgestattet, und alles andere als wortkarg, bietet Eddie Murphy mit seiner Paraderolle des Axel Foley einen ganz anderen, aber nicht weniger coolen Helden.
Was ihm an Muskeln fehlt, macht er mit seinem Mundwerk wieder wett, und genau das ist es wodurch Beverly Hills Cop seinen Erfolg schöpft.
Wo Arnold bloß mit physischer Präsenz zu glänzen braucht, und dabei schon seine Gegner beunruhigt, greift Eddie Murphy bzw. Axel Foley auf das eigene Improvisationstalent zurück und knallt seinen Mitmenschen, die es zu überlisten gilt, die herrlichsten, absurdesten Geschichten an den Knopf und rattert das dabei so schnell und glaubhaft runter, dass in diesem Moment niemand seine Autorität in Frage stellen möchte.
Mit seiner beeindruckenden Redegewandtheit biegt er sich die Dinge so zu Recht, wie er es gerade braucht.
Ob er sich nun ohne Reservierung an einer Hotelrezeption Selbige durch temperamentvolles Vorlügen, er sei ein Journalist vom RollingStone Magazin besorgt, in einem Warenlager durch vorgespielte Autorität eine ihm verdächtige Kiste durchsuchen lässt, oder einem Restaurant Rezeptzionisten, leicht homoerotisch eine arg undurchsichtige und belanglose Kosmetikstory auftischt, um durch dessen Verwirrung Zutritt in den VIP Bereich zu erlangen.
All diese clever ausgedachten Laberattacken machen durch und durch Laune, und bieten eine erfrischende Abwechslung, zu Machos, die ihre Probleme bevorzugt mit roher Gewalt aus dem Weg räumen, womit jedoch nicht gesagt sein soll, dass es keine Action gäbe.
Bereits der Auftakt entpuppt sich als recht spektakuläre Verfolgungsjagd mit einem Zigarettenlaster, der quer durch Detroit rast, denn die „im Weg stehenden“ Vehikel wirbeln hier ordentlich zur Seite.

Herrlich, Carambulagen

Bis zum Finale hin war es das dann aber auch fürs Erste, denn nun will der eigentliche Hauptplot um Foleye’s getöteten Freund und dem illegalen Wertpapipier-Schmuggel in Beverly Hills in die Gänge kommen, und verwickelt Foley lediglich in einige wenige kurze Auseinandersetzungen, ohne nennenswerten Action-Anteil, wobei es schon recht nettes Eyecandy ist, zu Sehen, wie Foley durch eine Glasscheibe geworfen wird oder zwei Baddies in einer Strip-Bar auf raffiniert besoffen gespielte Art und Weise entwaffnet.


Axel und seine Friends, ein tolles Team...
Erst wenn Foley mit seinen beiden etwas schusseligen Kollegen, die Villa des Oberbaddies stürmt, wird ausgiebig und ansehnlich geballert.
Mit unverschämten Glück entkommen die Protagonisten nur knapp vorbeifegenden Kugelsalven, treffen die Bad Guys recht blutig, und Humor bleibt dabei auch nicht ganz außen vor, wenn der etwas unsichere Rosewood, so naiv wie er ist, mitten im Gunfight seine Marke präsentiert und sämtliche Antagonisten zur Kapitulation auffordert...


Das ist natürlich nicht Foley, der den Dicken da in diese unbequeme Stellung zwingt...
Ja doch, recht nett, aber Eddie Murphy bleibt hier der klare Star im Film, und hält den gesamten actionarmen Mittelteil des Filmes durch seine Oneman Show als Star Comedian auf hohem Unterhaltungsniveau.
Abseits von seinen Sprüchen, sind auch dessen Streiche und Vorgehensweisen bei der Ermittlung Unterhaltung pur, wenn er seine vom Beverly Hills Police Department zugeteilten „Beschatter“ an der Nase herumführt, indem er heimlich Bananen in den Auspuff steckt oder im letzten Moment bei Rot abfährt.
Durch den Umstand ein Polizist aus Detroit zu sein, der vorgibt lediglich Urlaub in Kalifornien zu machen, genießt er gewisse Privilegien, die ihn vor dem bürgerlichen Strafgesetz bewahren, und er sich somit seine höchst gewagten Vorgehensweisen auch leisten kann.
Wie sein stinkiger Chef schon sagte; Er ist ein Ausnahme-Cop, und zwar ein verdammt guter, nur hat er eben eine ziemlich dicke Fresse und erlaubt sich etwas zu viel...
Natürlich läuft Eddie Murphy hier nicht permanent mit einem Dauergrinsen durch die Kulissen, er kann auch durchaus überzeugend ernste Töne anschlagen, leider nur wird das auch schnell wieder eingedämpft; denn nur kurz nachdem Foley’s Freund umgebracht wurde, und Foley nach einem Streit mit seinem Chef entschlossen hat in Beverly Hills auf eigene Faust den Mörder zu finden, dudelt in der nächsten Szene auch schon wieder beste 80’s Party Musik durch die Boxen, während Foley bei strahlendem Sonnenschein mit dickem Grinsen die Palmenstraßen von Beverly Hills befährt.
Hier hätte man sich auch ein paar Minuten, oder auch wenige Augenblicke mehr nehmen können, um den Übergang von Foleys depressiven Charakter zum launigen Plappermaul etwas flüssiger zu gestalten; so jedoch dämpft dieser Sprunghafte Übergang den Gesamteindruck etwas.
Aber letztlich dominiert der Humor in diesem Film, lebt von Eddie Murphies Mundwerk, und die 80er Jahre Musik tut ihr übriges, um die Laune des Zuschauers aufrecht zu Erhalten.
An dieser Stelle sei selbstverständlich die kultige Beverly Hills Cop Theme erwähnt, die zusammen mit Der von der Indiana Jones, Star Wars oder Terminator Franchise zum populärsten Score der Filmgeschichte zählt.
Damit ist der Wiedererkennungswert des Filmes natürlich einmalig, und genau das macht ihn letztlich auch zum Kultfilm.
Eddie Murphy ist in seiner Paraderolle auch heute noch eine Klasse für sich, auch wenn sich in Chris Tucker (zumindest zeitweise) ein notdürftiger Ersatz gefunden zu haben schien, die Action ist grundsolide, und der nostalgische Soundtrack rundet den Spass dann auch ordentlich ab, und somit bleibt ein unterhaltsames Filmvergnügen, das durchaus wiederbelebt werden könnte.

Paramount hat in einer ganz gewöhnlichen Amaray Box alle 3 Teile auf 3 DVDs verstaut, die jeweils deutsche und englische Tonspur (5.1), sowie die üblichen 16 Untertitel Sprachvarianten enthält.
Alle Filme sind auch im Anamorphen Widescreen zu bewundern, und uncut ist das ganze ding auch noch 8-)
ZUM ABSCHLUSS:
Kein Jay Review ohne Jackie Chan Bezug

Aber diese Szene hier erinnerte mich doch sehr stark an den ein Jahr später erschienenen Police Story; mensch da hat der Jackie doch wohl nicht etwa geklaut? O_O


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C4rter beverlyt mit:
Der Cop Axel Foley (Eddie Murphy) hat ein riesiges Ego, eine große Klappe und immer das letzte Wort. Nachdem er sich gerade bei seinem Vorgesetzten eine Standpauke für einen ziemlich verpatzten Polizeicoup abgeholt hat, taucht zu Hause ein alter Freund mit lauter deutschen Schuldscheinen auf. Nachdem die 2 ihr Wiedersehen begießen und die Nacht durchzechen wird Foley vor seiner Wohnungstür niedergeschlagen. Sein Freund wird vor Ort erschossen. Foley bekommt von seinem Vorgesetzten keine Erlaubnis dem Fall nachzugehen. Er nimmt sich Urlaub und will nun auf eigene Faust die Mörder dingfest machen. Die Spur führt ihn schnell nach Beverly Hills, wo er gleich der dortigen Polizei und anderen hohen Tieren in die Quere kommt….
Nachdem mir die Tage bereits „48 Hrs.“ sehr gut gefiel wollte ich mein Glück herausfordern und habe mir umgehend „Beverly Hills Cop besorgt. Ich musste sicher gehen, ob Eddie Murphy nun wirklich viel cooler ist als ich bisher immer durch die Synchro dachte oder ob „48 Hrs.“ schlicht ein guter Film war. Schnell wurde mir dann aber klar: Murphy kann wirklich Spaß machen.
Kaum zu glauben, das „Beverly Hills Cop“ bereits 26 Jahre alt ist. Der Film, der vom Duo Bruckheimer/Simpson produziert wurde, wirkt besonders vom Look her noch immer äußerst frisch. Ein erneuter Beweis, dass die Filme von Bruckheimer meist als zeitlose Blockbuster-Klassiker taugen, zumindest die aus der Ära der 80er und 90er Jahre.
Die Story hinter „Beverly Hills Cop“ ist nicht sonderlich originell, doch die Mischung aus launigem Humor und Action stimmt einfach.
Murphy war lange Zeit gar nicht am Projekt beteiligt. Das Script wurde etliche Male angepasst, sollte mal mit Stallone verfilmt werden und wanderte dann schließlich kurz vor knapp auf den Tisch von Eddie Murphy. Der lies noch einiges anpassen und improvisierte am Set diverse Dia- und Monologe und fertig war der perfekte Blockbuster im Ende 1984. „Beverly Hills Cop“ war Jahrelang der erfolgreichste R-Rated Film aller Zeiten, wurde erst von „The Passion of the Christ“ und „The Hangover“ abgelöst.
Dabei ist „Beverly Hills Cop“ nicht im Ansatz so brutal wie z.B. die ähnliche „Lethal Weapon“ Reihe. Aber „foul mouth“ Murphy nimmt kein Blatt vor den Mund und wirft mit dem beliebten F-Wort nur so um sich. Da war das R-Rating Pflicht und hat dem Film auch nicht geschadet. Trotzdem wäre ein wenig mehr Härte in den Actionszenen nicht verkehrt gewesen.
Sowieso ist die Action ein Schwachpunkt des Films. Zwar ist das Finale richtig schön lang und hat einige klasse Schießereien zu bieten, aber bis dahin geht der Actionfreund meist doch eher leer aus. Der Film beschränkt sich dann doch eher auf die Ermittlungsarbeiten von Axel Foley und brennt das Actionfeuerwerk erst ganz am Ende ab. So kommt auf die „FSK: 12“ in Deutschland zu Stande. Als Stallone noch zum Projekt gehörte sollte das Ganze auch mal ein typischer 80s Actioner werden, doch dem Studio waren die Kosten zu hoch. So kam dann Murphy dazu und statt Actionszenen gab es nun eine ganze Reihe komödiantischer Elemente. Doch diese funktionieren wirklich überraschend gut und machen den Film zu einem kleinen Unikum der 80er R-Rated Actionproduktionen.
Von „Beverly Hills Cop“ war ich ähnlich überrascht wie von „48 Hrs.“. Der Humor ist stimmig, der Soundtrack von Harold Faltermeyer ist sowieso erstklassig und es macht einfach Spaß zuzusehen wie Eddie Murphy hier der Polizei auf der Nase herum tanzt. Gelungener Spaß.
