Chocolate
Verfasst: 12.11.2008, 12:49
Chocolate
Originaltitel: Chocolate
Herstellungsland: Thailand
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Prachya Pinkaew
Darsteller: Yanin Vismitananda aka JeeJa Yanin, Ammara Siripong, Hiroshi Abe, Sakda Pattaseema, Pongpat Wachirabunjong, Taphon Phopwandee, Sirimongkol Iamthuam u.a.
Ein Treffen der Thaimafia und der nach Thailand vordringenden Japanmafia verläuft nicht ganz so friedlich wie gewünscht. Dennoch treffen sich im Verlauf der Zusammenkunft die Augen von Sin und dem Japaner Masashi. Man verliebt sich umgehend ineinander und macht, was Verliebte so machen. Als Sin spürt, dass sie in Folge dieser Liebe ein Kind austragen wird, weiß sie, dass dieses Kind die Beziehungen zwischen den beiden Mafiabanden noch mehr verschärfen könnte, wird doch die Beziehung von Sin und Masashi allgemein nicht so gern gesehen. Vor allem da Thaiboss No.8 Sin liebt. Sie empfiehlt Masashi nach Japan zurückzukehren. Er folgt der Bitte und Sin gebiert ihre Tochter Zen. Schnell bemerkt man, dass Zen autistisch ist. Ihre große Gabe im Zuge dieser Krankheit sind blitzschnelle Reflexe und die Fähigkeit totaler Nachahmung! Als man auf der Flucht vor No.8 erneut fliehen muss und neben eine Muay Thai Schule zieht, ist Zen umgehend fasziniert von der Kampfkunst. Sie beginnt ihrerseits die Bewegungen der Kampfsportschüler zu imitieren und als ihr das nicht mehr reicht, orientiert sie sich an Bruce Lee und Tony Jaa Filmen ( ). Als sich herausstellt, dass ihre Mutter Sin schwer erkrankt ist und eine teure Behandlung benötigt, zieht Zen aus, das Geld zu besorgen! Ihre Ziele: Geschäftsleute und Gangster, die Zens Mutter aus ihrer Hochzeit bei der Thaimafia noch Geld schulden ...
Und fortan fliegen die Füße, Handkanten und Knie, dass die Schwarte nur so kracht! Und unter der Regie des Schöpfers von Ong Bak und Revenge of the Warrior entsteht so vor dem Auge des Zuschauers der erste spektakuläre Thaikracher, der wirklich einmal eine dramaturgisch funktionierende Story präsentiert und uns keinen Bär in Form von Elefanten oder Steinköpfen aufbinden will. Auch das dramaturgisch stringente Klopper- und Stuntfest Born to Die lässt die wirklich herzige, zunehmend dramatischer und melodramatischer werdende Geschichte von Chocolate spielend hinter sich!
Das größte Lob gebührt dahingehend den wirklich toll aufspielenden Darstellern, die mit Herz bei der Sache sind, über eine gewisse darstellerische Bandbreite verfügen und sich nicht dahingehend erschöpfen, dass sie irgendwann von Hauptdarstellerin JeeJa aus den Schuhen geklöppelt werden. Dabei gilt das Hauptaugenmerk vor allem der jungen und unglaublich elegant kickenden JeeJa, die mit ihren jungen Jahren ihre erste Hauptrolle stemmen muss und in dem männlich dominierten Actiongenre absolut zu bestehen weiß. Dabei gefällt sie sowohl aus kickerischer als auch aus darstellerischer Sicht. Denn obwohl sie eine autistische Figur spielt und die Asiaten bei derartigen Krankheitsbildern gerne einmal ins Extrem überziehen, spielt sie sehr reduziert und immer stimmig auf, was dafür sorgt, dass der Respekt vor der Figur niemals verloren geht.
Ein großes Lob gebührt gerade in Bezug auf die Darstellerführung auch Regisseur Prachya Pinkaew, der mit dem Film beweist, dass er sich nach den reinen Klopperfesten Tony Jaa’scher Prägung eindeutig weiterentwickelt hat. Absolut souverän blendet er in manchen Wahnsinnsmomenten von Zen einfach den Ton aus, lässt den eindrücklichen, teils sehr schwermütigen Score wirken und erschafft so richtige kleine Gänsehautmomente. Auch in der Action hat er schwer zugelegt. So baut er hier eine richtige Dramaturgie in die Abfolge seiner Fights ein.
Im ersten Fight befindet sich Zen nämlich noch im Übungsmodus. Alles wirkt eher zufällig, die Bewegungen lassen keinen Fluss erahnen und mit spektakulären Einlagen hält man sich komplett zurück. In Fight Nummer zwei hat Zen dann schon Spaß, an dem, was sie da macht. Es fließen High Risk Manöver ein und die Choreografie mit dem Einbeziehen diverser Möbelstücke erinnert an Jackie Chan, den sie vermutlich auch mal im Fernsehen gesehen haben dürfte. Mit den weiteren Fights weicht diese verspielte Komponente aus dem Film, die Fights werden brachialer, fetter und das Bäddieaufkommen scheint gar nicht nachzulassen. Ein Highlight bildet ein Kampf gegen die niederländische Meisterin, eine koreanische Meisterin und einen thailändischen Meister im Muay Thai, der dann die ersten „Boah, fett“ Momente abfeuert und einen genialen „Mülleimer Boxstil“ Kampf (die Macher benennen ihn so) lanciert, bei dem die Kombattanten in gehockter Haltung UNTER einem Drahtverhau spektakulärst aufeinander eindreschen. Nach 60 Minuten gibt Regisseur Prachya Pinkaew dann Vollgas und lässt einen 20 Minuten Showdown auf den Zuschauer niederprasseln, der sich gewaschen hat.
In einem japanisch aufgemachten Gebäude kommt es zu einem Burly Brawl vom Feinsten. Hier darf Zen mindestens 20 Gegner gleichzeitig niederknüppeln. Auch laufen hier alle Handlungsfäden zusammen, weshalb sich auf einmal auch der Vater von Zen in den Kampf einschaltet. Yakuzatechnisch mit einem schönen Katana. Jetzt schlägt dann auch die Brutalität munter Purzelbaum und wird das Figureninterieur amtlichst ausgedünnt. Tja, und danach wird es AUF der Fassade eines Wohnhauses komplett irre. Hier stürzen die Thaistuntmen aus 7-8 Metern ungebremst auf den nackten Asphalt, nehmen auf dem Weg in tiefere Stockwerke alle möglichen Vorsprünge mit Köpfen und Extremitäten mit und brechen sich auf gut Deutsch den Hals.
Schaut man dann in das Making Of Material des Filmes oder lässt einfach die Outtakes vor dem Abspann auf sich wirken, wird einem ganz anders. Keine schützenden Seile, keine in den Asphalt eingebrachten weichen Matten ... nichts. Hier bleiben die Stuntmen wirklich liegen und man schüttelt ob dieses Todesmutes nur den Kopf. Im Making Of erfährt man dann auch, dass sich die Dreharbeiten gut zwei Jahre hingezogen haben sollen. Rechnet man dann beiläufig fallende Sätze der Hauptdarstellerin ein, die irgendwann meint, sie sei einmal so hart getroffen wurden, dass sie über eine Woche ausfiel, bekommt man eine Ahnung von den irren Produktionsbedingungen ...
Bei der Actioninszenierung fällt auch auf, dass alleine schon die Physiognomie der Hauptdarstellerin einen Vergleich mit Gott Tony Jaa ausschließt, was Chocolate auch gut steht, denn gegen die Athletik von Tony kommt JeeJa beim besten Willen nicht an. Will man sie mit Tony vergleichen, muss man sie eher bei Revenge of the Warrior verorten und damit in der knüppelharten, auf Effizienz bedachten Richtung, die sich von der auf Schauwerten abzielenden Ong Bak Inszenierung abhebt. Witzigerweise bekommt Chocolate durch die Besetzung mit einer filigranen Dame einen ganz anderen Kniff. Denn durch die sehr schmal gebaute Dame wirken die Fights sehr elegant, fast schon ballettartig. Dies geht mit den brachialen Momenten, in denen sie einfach von einer Seite des Bildschirms angeflogen kommt und mit ihrem Knie einem Gegner fast den Kopf abreißt, eine ziemlich wirkungsvolle Symbiose ein, weil da der schöne, filigrane Moment einen harten Schlenker in die Effizienzrichtung bekommt. Der Effekt ist einfach nur grandios.
Die Action selber ist abgesehen von der erwähnten, komplett irren und halsbrecherischen Komponente genial inszeniert und umgesetzt. Die Choreographie ist spitze und wunderbar fließend. Die Härte nimmt dabei wie bereits erwähnt mit jeder Minute Laufzeit zu. Dazu lässt Regisseur Pinkaew diverse Manierismen aus Ong Bak wie mehrfache Wiederholungen und ähnliches komplett außen vor. Hier und da schaltet er geschickt in die Zeitlupe, mehr aber auch nicht. Ansonsten dominiert eine sehr geerdete, rasant montierte, niemals unübersichtlich werdende Bilderflut mit dynamischen Kamerafahrten vom Allerfeinsten.
Kurzum: Chocolate ist ein absolut genialer Actionspaß, bei dem es schwer fällt, wirkliche Makel zu finden. Natürlich ist die junge Hauptdarstellerin nicht in allen Schauspielszenen so toll wie in ihren Actionszenen und auch den japanischen Vater hätte man in seiner unglaublich coolen Souveränität gerne deutlich mehr im Film gehabt, aber ansonsten macht Chocolate einfach nur Staunen. Schon die stilvoll und souverän inszenierten ersten 15 Minuten der Vorgeschichte von Zen sind ein Fest für Augen und Ohren. Und wenn dann die dramatische Ausgangssituation vollends im Film angekommen ist, setzt es Backenfutter vom Feinsten und fliegt JeeJa wie eine junge Göttin durch die Kulissen. Dabei geraten die Actionszenen zunehmend brachialer, unmittelbarer und gipfeln in einen nie gesehenen Showdown, der die Thaistuntmen zu den Irrsten der Welt abstempelt. Große Martial Arts Bombe!
Die DVD zum Film wird von e-m-s vertrieben, ist mit einer FSK 16 uncut und bildlich und tonal auf einem sehr guten Level. Sehr interessant fielen die Extras aus, in denen natürlich vor allem auf die absolut irren Stunts eingegangen wird.
In diesem Sinne:
freeman
Vielen Dank an e-m-s für die Bereitstellung der Test-DVD.
Originaltitel: Chocolate
Herstellungsland: Thailand
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Prachya Pinkaew
Darsteller: Yanin Vismitananda aka JeeJa Yanin, Ammara Siripong, Hiroshi Abe, Sakda Pattaseema, Pongpat Wachirabunjong, Taphon Phopwandee, Sirimongkol Iamthuam u.a.
Ein Treffen der Thaimafia und der nach Thailand vordringenden Japanmafia verläuft nicht ganz so friedlich wie gewünscht. Dennoch treffen sich im Verlauf der Zusammenkunft die Augen von Sin und dem Japaner Masashi. Man verliebt sich umgehend ineinander und macht, was Verliebte so machen. Als Sin spürt, dass sie in Folge dieser Liebe ein Kind austragen wird, weiß sie, dass dieses Kind die Beziehungen zwischen den beiden Mafiabanden noch mehr verschärfen könnte, wird doch die Beziehung von Sin und Masashi allgemein nicht so gern gesehen. Vor allem da Thaiboss No.8 Sin liebt. Sie empfiehlt Masashi nach Japan zurückzukehren. Er folgt der Bitte und Sin gebiert ihre Tochter Zen. Schnell bemerkt man, dass Zen autistisch ist. Ihre große Gabe im Zuge dieser Krankheit sind blitzschnelle Reflexe und die Fähigkeit totaler Nachahmung! Als man auf der Flucht vor No.8 erneut fliehen muss und neben eine Muay Thai Schule zieht, ist Zen umgehend fasziniert von der Kampfkunst. Sie beginnt ihrerseits die Bewegungen der Kampfsportschüler zu imitieren und als ihr das nicht mehr reicht, orientiert sie sich an Bruce Lee und Tony Jaa Filmen ( ). Als sich herausstellt, dass ihre Mutter Sin schwer erkrankt ist und eine teure Behandlung benötigt, zieht Zen aus, das Geld zu besorgen! Ihre Ziele: Geschäftsleute und Gangster, die Zens Mutter aus ihrer Hochzeit bei der Thaimafia noch Geld schulden ...
Und fortan fliegen die Füße, Handkanten und Knie, dass die Schwarte nur so kracht! Und unter der Regie des Schöpfers von Ong Bak und Revenge of the Warrior entsteht so vor dem Auge des Zuschauers der erste spektakuläre Thaikracher, der wirklich einmal eine dramaturgisch funktionierende Story präsentiert und uns keinen Bär in Form von Elefanten oder Steinköpfen aufbinden will. Auch das dramaturgisch stringente Klopper- und Stuntfest Born to Die lässt die wirklich herzige, zunehmend dramatischer und melodramatischer werdende Geschichte von Chocolate spielend hinter sich!
Das größte Lob gebührt dahingehend den wirklich toll aufspielenden Darstellern, die mit Herz bei der Sache sind, über eine gewisse darstellerische Bandbreite verfügen und sich nicht dahingehend erschöpfen, dass sie irgendwann von Hauptdarstellerin JeeJa aus den Schuhen geklöppelt werden. Dabei gilt das Hauptaugenmerk vor allem der jungen und unglaublich elegant kickenden JeeJa, die mit ihren jungen Jahren ihre erste Hauptrolle stemmen muss und in dem männlich dominierten Actiongenre absolut zu bestehen weiß. Dabei gefällt sie sowohl aus kickerischer als auch aus darstellerischer Sicht. Denn obwohl sie eine autistische Figur spielt und die Asiaten bei derartigen Krankheitsbildern gerne einmal ins Extrem überziehen, spielt sie sehr reduziert und immer stimmig auf, was dafür sorgt, dass der Respekt vor der Figur niemals verloren geht.
Ein großes Lob gebührt gerade in Bezug auf die Darstellerführung auch Regisseur Prachya Pinkaew, der mit dem Film beweist, dass er sich nach den reinen Klopperfesten Tony Jaa’scher Prägung eindeutig weiterentwickelt hat. Absolut souverän blendet er in manchen Wahnsinnsmomenten von Zen einfach den Ton aus, lässt den eindrücklichen, teils sehr schwermütigen Score wirken und erschafft so richtige kleine Gänsehautmomente. Auch in der Action hat er schwer zugelegt. So baut er hier eine richtige Dramaturgie in die Abfolge seiner Fights ein.
Im ersten Fight befindet sich Zen nämlich noch im Übungsmodus. Alles wirkt eher zufällig, die Bewegungen lassen keinen Fluss erahnen und mit spektakulären Einlagen hält man sich komplett zurück. In Fight Nummer zwei hat Zen dann schon Spaß, an dem, was sie da macht. Es fließen High Risk Manöver ein und die Choreografie mit dem Einbeziehen diverser Möbelstücke erinnert an Jackie Chan, den sie vermutlich auch mal im Fernsehen gesehen haben dürfte. Mit den weiteren Fights weicht diese verspielte Komponente aus dem Film, die Fights werden brachialer, fetter und das Bäddieaufkommen scheint gar nicht nachzulassen. Ein Highlight bildet ein Kampf gegen die niederländische Meisterin, eine koreanische Meisterin und einen thailändischen Meister im Muay Thai, der dann die ersten „Boah, fett“ Momente abfeuert und einen genialen „Mülleimer Boxstil“ Kampf (die Macher benennen ihn so) lanciert, bei dem die Kombattanten in gehockter Haltung UNTER einem Drahtverhau spektakulärst aufeinander eindreschen. Nach 60 Minuten gibt Regisseur Prachya Pinkaew dann Vollgas und lässt einen 20 Minuten Showdown auf den Zuschauer niederprasseln, der sich gewaschen hat.
In einem japanisch aufgemachten Gebäude kommt es zu einem Burly Brawl vom Feinsten. Hier darf Zen mindestens 20 Gegner gleichzeitig niederknüppeln. Auch laufen hier alle Handlungsfäden zusammen, weshalb sich auf einmal auch der Vater von Zen in den Kampf einschaltet. Yakuzatechnisch mit einem schönen Katana. Jetzt schlägt dann auch die Brutalität munter Purzelbaum und wird das Figureninterieur amtlichst ausgedünnt. Tja, und danach wird es AUF der Fassade eines Wohnhauses komplett irre. Hier stürzen die Thaistuntmen aus 7-8 Metern ungebremst auf den nackten Asphalt, nehmen auf dem Weg in tiefere Stockwerke alle möglichen Vorsprünge mit Köpfen und Extremitäten mit und brechen sich auf gut Deutsch den Hals.
Schaut man dann in das Making Of Material des Filmes oder lässt einfach die Outtakes vor dem Abspann auf sich wirken, wird einem ganz anders. Keine schützenden Seile, keine in den Asphalt eingebrachten weichen Matten ... nichts. Hier bleiben die Stuntmen wirklich liegen und man schüttelt ob dieses Todesmutes nur den Kopf. Im Making Of erfährt man dann auch, dass sich die Dreharbeiten gut zwei Jahre hingezogen haben sollen. Rechnet man dann beiläufig fallende Sätze der Hauptdarstellerin ein, die irgendwann meint, sie sei einmal so hart getroffen wurden, dass sie über eine Woche ausfiel, bekommt man eine Ahnung von den irren Produktionsbedingungen ...
Bei der Actioninszenierung fällt auch auf, dass alleine schon die Physiognomie der Hauptdarstellerin einen Vergleich mit Gott Tony Jaa ausschließt, was Chocolate auch gut steht, denn gegen die Athletik von Tony kommt JeeJa beim besten Willen nicht an. Will man sie mit Tony vergleichen, muss man sie eher bei Revenge of the Warrior verorten und damit in der knüppelharten, auf Effizienz bedachten Richtung, die sich von der auf Schauwerten abzielenden Ong Bak Inszenierung abhebt. Witzigerweise bekommt Chocolate durch die Besetzung mit einer filigranen Dame einen ganz anderen Kniff. Denn durch die sehr schmal gebaute Dame wirken die Fights sehr elegant, fast schon ballettartig. Dies geht mit den brachialen Momenten, in denen sie einfach von einer Seite des Bildschirms angeflogen kommt und mit ihrem Knie einem Gegner fast den Kopf abreißt, eine ziemlich wirkungsvolle Symbiose ein, weil da der schöne, filigrane Moment einen harten Schlenker in die Effizienzrichtung bekommt. Der Effekt ist einfach nur grandios.
Die Action selber ist abgesehen von der erwähnten, komplett irren und halsbrecherischen Komponente genial inszeniert und umgesetzt. Die Choreographie ist spitze und wunderbar fließend. Die Härte nimmt dabei wie bereits erwähnt mit jeder Minute Laufzeit zu. Dazu lässt Regisseur Pinkaew diverse Manierismen aus Ong Bak wie mehrfache Wiederholungen und ähnliches komplett außen vor. Hier und da schaltet er geschickt in die Zeitlupe, mehr aber auch nicht. Ansonsten dominiert eine sehr geerdete, rasant montierte, niemals unübersichtlich werdende Bilderflut mit dynamischen Kamerafahrten vom Allerfeinsten.
Kurzum: Chocolate ist ein absolut genialer Actionspaß, bei dem es schwer fällt, wirkliche Makel zu finden. Natürlich ist die junge Hauptdarstellerin nicht in allen Schauspielszenen so toll wie in ihren Actionszenen und auch den japanischen Vater hätte man in seiner unglaublich coolen Souveränität gerne deutlich mehr im Film gehabt, aber ansonsten macht Chocolate einfach nur Staunen. Schon die stilvoll und souverän inszenierten ersten 15 Minuten der Vorgeschichte von Zen sind ein Fest für Augen und Ohren. Und wenn dann die dramatische Ausgangssituation vollends im Film angekommen ist, setzt es Backenfutter vom Feinsten und fliegt JeeJa wie eine junge Göttin durch die Kulissen. Dabei geraten die Actionszenen zunehmend brachialer, unmittelbarer und gipfeln in einen nie gesehenen Showdown, der die Thaistuntmen zu den Irrsten der Welt abstempelt. Große Martial Arts Bombe!
Die DVD zum Film wird von e-m-s vertrieben, ist mit einer FSK 16 uncut und bildlich und tonal auf einem sehr guten Level. Sehr interessant fielen die Extras aus, in denen natürlich vor allem auf die absolut irren Stunts eingegangen wird.
In diesem Sinne:
freeman
Vielen Dank an e-m-s für die Bereitstellung der Test-DVD.