Exit Speed
Verfasst: 30.08.2009, 23:02
Exit Speed
Originaltitel: Exit Speed
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Scott Ziehl
Darsteller: Lea Thompson, Fred Ward, Desmond Harrington, Alice Greczyn, David Rees Snell, Gregory Jbara, Julie Mond, Jennifer Sipes, Asante Jones, Kelli Dawn Hancock, Roy Samuelson, Nick Sowell
Von mir zuerst total unbemerkt, erschien vor kurzem "Exit Speed" auf DVD.
Inhalt:
Weihnachten. Merideth Cole, gerade vom Militärdienst desertiert, möchte ein neues Leben beginnen und ist mit einem Reisebus im texanischen Nirgendwo unterwegs. Plötzlich wird das Fahrzeug von einer Rockerhorde drangsaliert. Als durch die panischen Ausweichmanöver des Busfahrers ein Biker zu Tode kommt, wollen dessen Kumpane nun blutige Rache. Nur knapp können sich die Passagiere in das einzige Gebäude eines stillgelegten Schrottplatzes flüchten. Trotz der aufgebauten Barrikaden fordern die Attacken der Rocker bald erste Todesopfer. Es wird den Überlebenden schnell bewusst, dass es ohne Gegenwehr nur eine Frage der Zeit sein kann, bis die Biker sie alle umgebracht haben. Unter Merideth' Kommando werden die unheimlichen Killer durch Molotowcocktails, Äxte, und andere provisorische Waffen, dezimiert. Doch die Verstärkung der Biker ist bereits unterwegs. So entschlossen die Gruppe der Buspassagiere auch ist - die wenigsten werden überleben...
So simpel gestrickt sich die Story auch anhört, so spannend umgesetzt ist sie.
Alleine die Setup-Time dauert höchstens zehn Minuten. Dann ist angerichtet und der Spass beginnt. Speziell für einen B-Movie dieser Art sind die Charaktere doch gut ausgearbeitet. Man gab sich sichtlich Mühe, den Personen eine Vergangenheit und eine richtige Persönlichkeit aufzudrücken. Dass für so einen Film natürlich einige Klischee-Typen dabei sein müssen, ist eigentlich klar.
Und direkter kann die Action auch nicht angepeilt werden. Nach geschätzt zwanzig Minuten befindet sich die zusammengewürfelte und gejagte Truppe bereits am finalen Ort des Geschehens und fängt an sich kennenzulernen und Überlebenspläne zu schmieden. Schön, dass sich hier nicht typische Grüppchen bilden, sondern die Charaktere einfach stets mit der nächstbesten Person reden, bzw. zusammenarbeiten. Die Charaktere der Bustruppe sind fast allesamt irgendwie symphatisch dargestellt und der Zuschauer fühlt sich schnell mit der Gruppe verbunden und leidet mit. Dies nutzt Regisseur Scott Ziehl geschickt aus und schickt einige Überlebende umso krasser über den Jordan.
Die Gegner - ja, das sind so richtig üble Typen im Mad Max-Look. Sprechen kein (wirklich KEIN) Wort, blicken nur böse in die Gegend, hören Heavy Metal und nutzen jede Gelegenheit zu Killen oder andere Menschen abzulecken. Es ist eine wahre Freude den Good Guys beim Niedermetzeln dieser Brut zuzuschauen. *g* Dies Geschieht zudem sehr fantasievoll, bastelt einer der Truppe eine Kartoffelkanone, welche natürlich prompt mit Molotow-Cocktails geladen wird. Zudem ist die kleine Süsse der Überlebenden eine Rollenspielerin, welche mit ihrem Elfenbogen in bester Legolasmanier abräumt.
Aus dem Cast spielt sich keiner in den Vordergrund. Die Hauptrolle wird wirklich auf die komplette Gruppe der Überlebenden verteilt. So kann zwar keiner des Casts wirklich gross auftrumpfen, dies ist jedoch auch nicht nötig. Es kann gesagt werden, dass der Cast wirklich komplett überzeugt. Nicht mehr, nicht weniger.
Die Action weiss ebenfalls zu überzeugen. Biker unter den Lesern dürfen sich auf einige heftige Motorradstunts freuen, Actionfreunde auf.. naja.. harte Action eben. Da wird mit allem gekillt, was dem Regisseur und Writer so einfiel. Und einige schöne Explosionen (Non-CGI!!!) haben es auch noch in den Film geschafft.
Fazit: "Exit Speed" ist ein kleiner Film, der mit geringem Budget das Wunder vollbringt, nie billig auszusehen und ohne Längen zu unterhalten. Mehr davon bitte.
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Review von Cinefreak aka Michael H.
SPOILERINSIDE...
Ich würde dem Erstposter John Clark hier auf jeden Fall zustimmen, dass die Charaktere besser ausgearbeitet sind als in manchem anderem B-Picture. Der Anfang ist irgendwie skurril und witzig angelegt, und der Film geht recht schnell zur Sache. Die Busstunts machen Lust auf mehr, und genau da liegt der Hase begraben: bis zum Stillstand des Busses ist das auf hohem Niveau und zum Teil sehr effektvoll inszeniert. Leider erreicht der Film dieses Actionniveau danach zu keiner Zeit mehr. Stattdessen wird die Sache - wie ich finde - ein wenig zu lange auf kleinstem Territorium ausgetragen. Und auch der Showdown erreicht bedauerlicherweise nur B-Routine.
Fragen nach dem Handeln der Akteure zu stellen, wäre bei diesem Film grob fahrlässig. Wieso zum Beispiel schießen die Biker nur auf das Metall des Busses, wo die Kugeln wirkungslos abprallen, anstatt einfach den Reifen den Garaus zu machen..?! - Scheiß drauf, ist halt so. Macht ja nix, schwung hats...
Interessant fand ich auch, dass Veganer keine Menschen töten können, nicht einmal, wenn ihr eigenes Leben oder das einer Mutter davon abhängt...!!! - Ups, ein wenig zögern, etwas Tränen, etwas Gefahr - und schwupps, geht ja doch irgendwie... (ich mag die kleine Schützin, die hatte was, bitte nicht falsch verstehen, aber ihre "Ich bin Veganerin, ich schieße nicht auf Menschen!"-Einlage fand ich trotzdem urig)...und als es drauf ankommt, da entgegnet unsere kleine "Robine Hood": "Ok, ein paar nehm ich noch, aber den Rest macht ihr!"
Kennt ihr noch Lea Thompson? - Die kleine heiße Lorraine aus der oberkultigen "Back to the Future"-Trilogie? - Ok, sie ist alt geworden, aber trotz anfänglicher Angst - als es drauf ankommt, killt sie in schönster Sarah Connor (ne, nicht die aus Delmenhorst *fg)-Manier; natürlich nicht, ohne sich dafür zu entschuldigen...*gg*
Hups, jetzt hätte ich doch glatt den spanischen MacGyver vergessen. Was der so baut, ist irre. Aber man sollte sich nicht fragen, warum der Teufelskerl nicht einfach den Bus wieder flottmacht, was ja eigentlich ne irre Idee wäre; ne macht das lieber nicht, der Mann ist clever, aber vielleicht ist Busfahren einfach nicht so sein Ding. *g*
Gut, der Film neigt zu gewissen Absurditäten, aber anlasten kann man ihm das nicht. Die gedämpfte Action zum Schluss und das zu lange auf der Stelle verweilen, das ein wenig ermüdend ist, verhindert jedoch, den Film als B-Movie-Mega-Action-Geheimtipp anzupreisen.
Solide
- von 10 Punkten sind aber drin. Habs nicht bereut, ihn gesehen zu haben.
Anmerkung: Sattes making of auf der DVD, für Freaks top-Sache!
Originaltitel: Exit Speed
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Scott Ziehl
Darsteller: Lea Thompson, Fred Ward, Desmond Harrington, Alice Greczyn, David Rees Snell, Gregory Jbara, Julie Mond, Jennifer Sipes, Asante Jones, Kelli Dawn Hancock, Roy Samuelson, Nick Sowell
Von mir zuerst total unbemerkt, erschien vor kurzem "Exit Speed" auf DVD.
Inhalt:
Weihnachten. Merideth Cole, gerade vom Militärdienst desertiert, möchte ein neues Leben beginnen und ist mit einem Reisebus im texanischen Nirgendwo unterwegs. Plötzlich wird das Fahrzeug von einer Rockerhorde drangsaliert. Als durch die panischen Ausweichmanöver des Busfahrers ein Biker zu Tode kommt, wollen dessen Kumpane nun blutige Rache. Nur knapp können sich die Passagiere in das einzige Gebäude eines stillgelegten Schrottplatzes flüchten. Trotz der aufgebauten Barrikaden fordern die Attacken der Rocker bald erste Todesopfer. Es wird den Überlebenden schnell bewusst, dass es ohne Gegenwehr nur eine Frage der Zeit sein kann, bis die Biker sie alle umgebracht haben. Unter Merideth' Kommando werden die unheimlichen Killer durch Molotowcocktails, Äxte, und andere provisorische Waffen, dezimiert. Doch die Verstärkung der Biker ist bereits unterwegs. So entschlossen die Gruppe der Buspassagiere auch ist - die wenigsten werden überleben...
So simpel gestrickt sich die Story auch anhört, so spannend umgesetzt ist sie.
Alleine die Setup-Time dauert höchstens zehn Minuten. Dann ist angerichtet und der Spass beginnt. Speziell für einen B-Movie dieser Art sind die Charaktere doch gut ausgearbeitet. Man gab sich sichtlich Mühe, den Personen eine Vergangenheit und eine richtige Persönlichkeit aufzudrücken. Dass für so einen Film natürlich einige Klischee-Typen dabei sein müssen, ist eigentlich klar.
Und direkter kann die Action auch nicht angepeilt werden. Nach geschätzt zwanzig Minuten befindet sich die zusammengewürfelte und gejagte Truppe bereits am finalen Ort des Geschehens und fängt an sich kennenzulernen und Überlebenspläne zu schmieden. Schön, dass sich hier nicht typische Grüppchen bilden, sondern die Charaktere einfach stets mit der nächstbesten Person reden, bzw. zusammenarbeiten. Die Charaktere der Bustruppe sind fast allesamt irgendwie symphatisch dargestellt und der Zuschauer fühlt sich schnell mit der Gruppe verbunden und leidet mit. Dies nutzt Regisseur Scott Ziehl geschickt aus und schickt einige Überlebende umso krasser über den Jordan.
Die Gegner - ja, das sind so richtig üble Typen im Mad Max-Look. Sprechen kein (wirklich KEIN) Wort, blicken nur böse in die Gegend, hören Heavy Metal und nutzen jede Gelegenheit zu Killen oder andere Menschen abzulecken. Es ist eine wahre Freude den Good Guys beim Niedermetzeln dieser Brut zuzuschauen. *g* Dies Geschieht zudem sehr fantasievoll, bastelt einer der Truppe eine Kartoffelkanone, welche natürlich prompt mit Molotow-Cocktails geladen wird. Zudem ist die kleine Süsse der Überlebenden eine Rollenspielerin, welche mit ihrem Elfenbogen in bester Legolasmanier abräumt.
Aus dem Cast spielt sich keiner in den Vordergrund. Die Hauptrolle wird wirklich auf die komplette Gruppe der Überlebenden verteilt. So kann zwar keiner des Casts wirklich gross auftrumpfen, dies ist jedoch auch nicht nötig. Es kann gesagt werden, dass der Cast wirklich komplett überzeugt. Nicht mehr, nicht weniger.
Die Action weiss ebenfalls zu überzeugen. Biker unter den Lesern dürfen sich auf einige heftige Motorradstunts freuen, Actionfreunde auf.. naja.. harte Action eben. Da wird mit allem gekillt, was dem Regisseur und Writer so einfiel. Und einige schöne Explosionen (Non-CGI!!!) haben es auch noch in den Film geschafft.
Fazit: "Exit Speed" ist ein kleiner Film, der mit geringem Budget das Wunder vollbringt, nie billig auszusehen und ohne Längen zu unterhalten. Mehr davon bitte.
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Review von Cinefreak aka Michael H.
SPOILERINSIDE...
Ich würde dem Erstposter John Clark hier auf jeden Fall zustimmen, dass die Charaktere besser ausgearbeitet sind als in manchem anderem B-Picture. Der Anfang ist irgendwie skurril und witzig angelegt, und der Film geht recht schnell zur Sache. Die Busstunts machen Lust auf mehr, und genau da liegt der Hase begraben: bis zum Stillstand des Busses ist das auf hohem Niveau und zum Teil sehr effektvoll inszeniert. Leider erreicht der Film dieses Actionniveau danach zu keiner Zeit mehr. Stattdessen wird die Sache - wie ich finde - ein wenig zu lange auf kleinstem Territorium ausgetragen. Und auch der Showdown erreicht bedauerlicherweise nur B-Routine.
Fragen nach dem Handeln der Akteure zu stellen, wäre bei diesem Film grob fahrlässig. Wieso zum Beispiel schießen die Biker nur auf das Metall des Busses, wo die Kugeln wirkungslos abprallen, anstatt einfach den Reifen den Garaus zu machen..?! - Scheiß drauf, ist halt so. Macht ja nix, schwung hats...
Interessant fand ich auch, dass Veganer keine Menschen töten können, nicht einmal, wenn ihr eigenes Leben oder das einer Mutter davon abhängt...!!! - Ups, ein wenig zögern, etwas Tränen, etwas Gefahr - und schwupps, geht ja doch irgendwie... (ich mag die kleine Schützin, die hatte was, bitte nicht falsch verstehen, aber ihre "Ich bin Veganerin, ich schieße nicht auf Menschen!"-Einlage fand ich trotzdem urig)...und als es drauf ankommt, da entgegnet unsere kleine "Robine Hood": "Ok, ein paar nehm ich noch, aber den Rest macht ihr!"
Kennt ihr noch Lea Thompson? - Die kleine heiße Lorraine aus der oberkultigen "Back to the Future"-Trilogie? - Ok, sie ist alt geworden, aber trotz anfänglicher Angst - als es drauf ankommt, killt sie in schönster Sarah Connor (ne, nicht die aus Delmenhorst *fg)-Manier; natürlich nicht, ohne sich dafür zu entschuldigen...*gg*
Hups, jetzt hätte ich doch glatt den spanischen MacGyver vergessen. Was der so baut, ist irre. Aber man sollte sich nicht fragen, warum der Teufelskerl nicht einfach den Bus wieder flottmacht, was ja eigentlich ne irre Idee wäre; ne macht das lieber nicht, der Mann ist clever, aber vielleicht ist Busfahren einfach nicht so sein Ding. *g*
Gut, der Film neigt zu gewissen Absurditäten, aber anlasten kann man ihm das nicht. Die gedämpfte Action zum Schluss und das zu lange auf der Stelle verweilen, das ein wenig ermüdend ist, verhindert jedoch, den Film als B-Movie-Mega-Action-Geheimtipp anzupreisen.
Solide
- von 10 Punkten sind aber drin. Habs nicht bereut, ihn gesehen zu haben.
Anmerkung: Sattes making of auf der DVD, für Freaks top-Sache!