
Originaltitel: Sworn To Justice
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Paul Maslak
Darsteller: Cynthia Rothrock, Tony Lo Bianco, Kurt McKinney, Brad Dourif, Mako, Walter Koenig u.a.
So, endlich mal wieder einen Film gefunden, zu dem ich ein Review schreiben kann.
Die Sex-Psychologin Janna Dane (Cynthia Rothrock) kommt von einer Geschäftsreise zurück. In ihrem Haus findet sie ihre Schwester im Todeskampf vor, ihr Neffe ist bereits tot. Die Mörder, anscheinend Einbrecher, sind noch im Haus. Es kommt zum Kampf. Janna rettet sich mit einem Sprung vom Dach des Hauses. Beim Aufprall zieht sie sich eine Verletzung am Kopf zu. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt wieder genesen, stellt sie fest, dass sie seit ihrem Sprung über hellseherische Fähigkeiten verfügt. Mit deren Hilfe macht sie sich daran, die Mörder ihrer Schwester zu identifizieren und aufzuspüren, um an ihnen die Rache zu vollstrecken.
Der Film ist durchaus ansehbar, allerdings keiner, der wirklich zum Pflichtprogramm gehört. Wie zig andere Filme, ist der Film Videotheken-Massenware aus den USA.
Zunächst Kritik des Inhalts, der Story.
Ich bin mit der Erwartung an den Film rangegangen, die preiswerte Version eines Rache-Actionfilms zu sehen zu bekommen. Es stellte sich heraus, dass die Rache-Thematik einen recht geringen Teil der Story ausmacht. Nachdem Janna ihre hellseherischen Fähigkeiten entdeckt hat und sie nutzt, um die Mörder ihrer Schwester zu finden, spürt sie in der ersten Hälfte des Films grade mal einen der Einbrecher auf und tötet ihn. Den Großteil der Story machen viel Geplänkel und viele Belanglosigkeiten aus, mit denen der Film gefüllt wurde. Fast bin ich geneigt, von inhaltlichem Bullshit zu sprechen. Also wirklich interessant sind an der Handlung höchstens 20 – 30 %. Immerhin trägt die Handlung den gesamten Film und sie ist stellenweise durchaus interessant, dennoch denke ich, dass das nur beim ersten Ansehen funktioniert. Den Film kann man vielleicht noch ein zweites Mal, evtl. auch noch ein drittes Mal sehen, dann ist seine Wirkung verpufft.
Einige Teile der Handlung widmen sich der alltäglichen Arbeit von Janna. So muß Janna ein Gutachten für einen mutmaßlichen Polizistenmörder erstellen. Diese Szenen nehmen einen nicht geringen Teil der Handlung ein, in der zweiten Hälfte des Films gibt’s dann dazu auch noch eine kurze Gerichtsverhandlungsszene. Ist aber eigentlich für die „Haupthandlung“ total überflüssig. „Sex-Psychologin“ steht auf der Cover-Rückseite der DVD, sie ist aber wohl eher Kriminal-Psychologin. Auch, wo sie arbeitet konnte ich nicht genau verifizieren (in einer Anwaltskanzlei, bei der Polizei, bei der Stadt….), das bleibt alles recht diffus.
In ihrer Arbeitsstelle lernt Janna den jungen Nicholas (Kurt McKinney) kennen, ebenfalls keine Ahnung, welchen Beruf der genau hat. Im Verlauf der Story entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden, die in zwei Liebesszenen gipfelt. Auch hier hatte ich den Eindruck, dass man mit dieser, nicht sehr tief ausgearbeiteten Liebesgeschichte nur die Handlung füllen wollte.
Die Bösen gibt’s natürlich auch, sie treten jedoch erstmals wirklich in Erscheinung ab ca. Minute 35 (bis auf den Einbruch und Kampf am Anfang). Eine Bande von Ex-Knackis unter Führung des leicht psychopathischen Eugene. Deren Boß wird erst am Ende enttarnt. Was die Motive für den Einbruch und Mord an Jannas Schwester und Neffen waren, erfährt man nicht. Ich vermute, den Ex-Knackis ging es nur um Geld bei dem Einbruch.
Die Action im Film:
Insgesamt kann man sagen, dass die Action eher wenig und relativ unspektakulär vorkommt. Was da ist, ist aber recht ordentlich.
Viele wissen es sicher: Cynthia Rothrock hat von ihrer Jugendzeit oder sogar Kindheit an intensiv fernöstliche Kampfsportarten trainiert und gelernt. Davon zeigt sie in diesem Film auch einiges. Es gibt also einiges an Martial Arts zu sehen, allerdings ohne die Rasanz und Dynamik der besten Hong-Kong-Actionfilme zu erreichen. Der Kampfchoreograph war ein Amerikaner.
Am besten hat mir in der ersten Hälfte die Actionszene gefallen, als Cynthia Rothrock drei oder vier Kleingangster außer Gefecht setzt. Auch diese Szenen haben keine relevante Bedeutung für die Handlung. Ist aber recht ansprechend und gut gemacht. Die Idee, die Typen dann am Ende mit Paketband zu verschnüren, war auch ganz nett.
In der zweiten Hälfte gibt’s zwei längere Kampfszenen (einer in der Autowerkstatt und der Showdown). Beide Male wird von Seiten Cynthia Rothrocks fleißig gekickt, im Showdown kommt ihr noch Kurt McKinney zu Hilfe. Zwei ansprechende Explosionen gibt’s auch noch zu sehen.
Dadurch, dass in dem Film Martial Arts zu sehen ist, hat er auch wieder einen leichten Asien-Bezug, beschränkt sich aber darauf.
Also alles in allem in puncto Action absoluter Durchschnitt und nichts, was zu mehrfachem Zurückspulen verleitet.
Die Schauspieler überzeugen allein durch ihre Präsenz, nicht etwa durch besondere Fähigkeiten.
Von der Inszenierung ist der Film absolut konventionell, keine besonderen Stilmittel, relativ ruhig geschnitten. Die Musik dient größtenteils wirklich nur als Hintergrund-Musik, ohne irgendwelche besonderen Qualitäten aufzuweisen.
Fazit: Absolut durchschnittlicher Actionfilm mit der Tendenz zu zu wenig und zu unspektakulärer Action und mit einer Rache-Story, die sich aber nie richtig Bahn bricht. Letztenendes dann noch nur wieder für den Vielgucker von B-Action interessant.

Die deutsche DVD von MCP ist ungeschnitten, aber FSK 18, was nun wirklich nicht nötig gewesen wäre. Hab etwa 6€ dafür bezahlt, mehr sollte man nicht unbedingt dafür ausgeben. Der Hammer ist das Menü: Es gibt nur „Film starten“, einer DVD absolut unwürdig. Eigentlich ist die DVD nicht anderes, als eine VHS. Bild- und Tonqualität sind akzeptabel.