Highwaymen

Der Actionfilm der 80er, der 90er und heute.
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Highwaymen

Beitrag von StS » 06.10.2005, 10:00

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Originaltitel: Highwaymen
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Robert Harmon
Darsteller: James Caviezel, Rhona Mitra, Frankie Faison, Gordon Currie, Colm Feore, Paul Mota, Michael Stevens


17 Jahre nach seinem Kult-Hit „the Hitcher“ kehrt Regisseur Robert Harmon mit „Highwaymen“ auf die Schnellstraßen der USA zurück und präsentiert wiederum ein gnadenloses „Katz und Maus“-Spiel zweier erbitterter Kontrahenten, bei dem die Übergänge zwischen Jäger und Gejagten fast fließend verlaufen.

Vor fünf Jahren musste der junge Arzt Rennie (Jim Caviezel – „the Passion“) hilflos mit ansehen, wie seine Frau von dem Versicherungsvertreter Fargo (Colm Feore – „Riddick“) eiskalt und in voller Absicht überfahren wurde. Dem Todesfahrer gelang es damals, die Tat glaubhaft als Unfall darzustellen, worauf ihn Rennie in einer Kurzschlussreaktion mit seinem Wagen aufspürte und rammte – drei Jahre Gefängnis waren die Folge, während Fargo nur knapp (schwer verletzt und dauerhaft körperlich beeinträchtigt) überlebte.

Bereits im Gefängnis bekam Rennie von seinem Gegenspieler Zeitungsausschnitte neuer, als Fahrerflucht getarnte Morde zugesandt, und seit seiner Entlassung jagt er Fargo (der einen 72er Cadillac El Dorado fährt) nun in seinem umgebauten Barracuda quer durch die USA, indem er ständig den CB-Funkverkehr abhört und bewusst hinterlassenen Hinweisen (vornehmlich gebrauchte künstliche Gliedmaße) folgt.

Bei einem spektakulären Unfall in einem Tunnel wird die beste Freundin der durch den Unfalltod ihrer Eltern traumatisierten Molly (Rhona Mitra – „Beowulf“) das nächste Opfer Fargos – sie selbst kann ihm nur knapp entkommen. Schnell schafft es Rennie, sie aufzuspüren und zu warnen, doch bevor sie ihm Glauben schenkt, schlägt der Killer ein weiteres Mal zu, wobei ihr Freund getötet wird und Rennie sie gerade noch in letzter Sekunde retten kann. Fortan stellt sie den entscheidenden Faktor zwischen den beiden dar, denn Fargo will keine Zeugen hinterlassen – die folgende Konfrontation schlägt jedoch fehl, Molly wird zu seiner Geisel, die er nun dazu benutzen möchte, sich endlich an seinem Verfolger zu rächen, der ihn zum Krüppel gemacht hat. An jenem abgelegenen Motel, vor dem damals Rennies Frau starb, soll das letzte Duell stattfinden…

Zugegeben – die Story, die sich dem Zuschauer nach der coolen, „Fincher“-artigen Eingangssequenz offenbart, ist keinesfalls neu, tiefgehend oder innovativ, doch darauf kommt es bei einem Film dieser Art auch nicht an (offenkundig wurden großzügig Motive aus “Duell“, “Hitcher“, “Mad Max“ sowie „Road Warrior“ verwendet). Wie schon bei „the Hitcher“ steht die Konfrontation der zwei Erzfeinde im Vordergrund, dieses Mal ausgetragen mit ihren Fahrzeugen als Waffen, was geradezu spektakuläre Verfolgungsjagden verspricht – leider schafft es der Film nicht ganz, dieses Potential vollends auszuschöpfen. Zwar sind einige Szenen ansehnlich umgesetzt worden (vor allem der Unfall im Tunnel und der Anschlag auf Molly, bei dem Fargo ihren auf dem Dach liegenden Wagen an einer Kette lange Zeit hinter seinem herzieht, während sie verzweifelt versucht, zu dem nebenher fahrenden Rennie zu gelangen), doch insgesamt wurden die Actionszenen tendenziell einfach und weniger ausschweifend gehalten – eher kurz und effektiv, doch irgendwie wünscht man sich als Zuschauer (gerade am Ende) ein etwas größeres Spektakel.

Die Figuren sind allesamt recht eindimensional geraten, doch mehr war bei dieser Handlung auch gar nicht zu machen, schließlich erfüllen sie jeweils einen einfachen Zweck: Rennie ist der vom Tod seiner Frau verbitterte Verfolger, Fargo der eiskalte Killer, Molly das potentielle Opfer und Bindeglied. Schauspielerisch sind demnach keine Meisterleistungen entstanden, doch die Darbietungen sind allesamt solide.

Ein entscheidender Faktor für Gefallen oder Missfallen ist sicherlich die Figur des „Fargo“: Anfangs nur als geheimnisvoller Todesfahrer kaum zu erkennen, verliert er einen Grossteil seiner Faszination, als man ihn schließlich zu sehen bekommt, denn das Endresultat weicht garantiert stark vom im Kopf ausgemalten Bild ab – im Rollstuhl sitzend, mit metallischer Halsstütze sowie nur einem Bein, Arm und Auge. Anders als beim Hitcher wird auch sein Motiv offen gelegt: In der Kindheit entwickelte er eine Faszination für Unfälle, die ihm sein Vater auf Bildern (berufsbedingt) zeigte – nun erschafft er sich seine eigenen Unfallszenarien und sammelt dabei persönliche Andenken (Schmuck, Bilder etc) an seine Opfer. Mich persönlich hat diese Tatsache nicht gestört, aber ich bin mir sicher, dass vielen dieses Ergebnis von Rennies Affekthandlung als Bösewicht des Films nicht gefallen wird – trotzdem verleihen gerade die körperlichen Beeinträchtigungen (mit den künstlichen Gliedmaßen und Metallstützen) der Figur einen bösartigen, grotesken Charakter, der durch Colm Feores Spiel noch verstärkt wird.

Robert Harmon hat „Highwaymen“ stimmungsvoll und solide inszeniert – kurz, bündig und ohne Ausschweifungen, aber doch irgendwie oberflächlich wirkend. Zwar schafft er es, einige Klischees erfolgreich zu umfahren, doch eine Vielzahl wurde trotzdem vom Drehbuch aufgenommen und umgesetzt. An „the Hitcher“ kommt der Film trotz der konsequenten und eiskalten Taten des Killers leider nicht heran – dazu wird zuviel entmystifiziert, aber kurzweilig und unterhaltsam ist er auf jeden Fall. Optisch ist der Film zweifelsohne gelungen, doch die Schwachstellen lassen sich damit nicht übertünchen – wie beispielsweise die allerletzte Szene vor den Credits, die vollkommen überflüssig und darüber hinaus unnötig brutal ist…

Fazit: „Highwaymen“ ist ein solider B-Film-Thriller, der trotz offensichtlicher Schwächen gut zu unterhalten vermag …

:liquid7:

Die deutsche DVD von "Warner Home Entertainment" ist ungeschnitten: Also nicht wundern, daß der Film nur knapp 77 Minuten Lauflänge besitzt - er ist trotzdem vollständig in dieser Form.

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Beitrag von freeman » 08.12.2005, 19:51

Endlich geschaut, nette Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. Was ÜBELST störte war die Freakaufmachung von Colm Feore, der den Freak dann unglaublich ruhig ud souverän anlegte. Leider wurde seine grandios stille Leistung geschmählert durch dieses Trashkorsett! Hätte man das weggelassen, wär der Film nen Zacken besser gewesen. Die Autostunts waren aber geil!

Caviezel würde ich im übrigen gerne mal in einer richtigen Actionrolle sehen, der hätte sicher gut Potential zu rocken und dabei dennoch irgendwie zu schauspielern. Der Typ hat was ...

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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 08.12.2005, 20:20

freeman hat geschrieben:
Caviezel würde ich im übrigen gerne mal in einer richtigen Actionrolle sehen, der hätte sicher gut Potential zu rocken und dabei dennoch irgendwie zu schauspielern. Der Typ hat was ...

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Beitrag von StS » 08.12.2005, 20:29

HoloboblikesMUSIC hat geschrieben:
freeman hat geschrieben: Caviezel würde ich im übrigen gerne mal in einer richtigen Actionrolle sehen, der hätte sicher gut Potential zu rocken und dabei dennoch irgendwie zu schauspielern. Der Typ hat was ...
In diesem Sinne:
freeman
Yup, voll der CharismaMann ;)
Ist ja auch Jesus... :wink:

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Beitrag von freeman » 08.12.2005, 20:30

Jau, der hat was düsteres. Ich dachte auch erst bei Angel Eyes mit der JLo, dass er ein wirklich dunkles Geheimnis habe. Dass es dann nur so lapidar und gar nicht geheimnisvoll war, war dann die größte Enttäuschung dieses Filmes.

Caviezel for Actionman ;-)

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Beitrag von StS » 08.12.2005, 20:31

freeman hat geschrieben:Caviezel for Actionman ;-)
In "GI Jane" ballert er ja auch rum... :wink:

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Beitrag von freeman » 08.12.2005, 20:35

Naja, ich habe ausser bei Demi Moore, diesen Müll gedanlich aus deren Filmografien gestrichen ... ;-)

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Beitrag von Unrated » 22.02.2007, 17:36

Feiner, kleiner Thriller dem irgendwie das Herz fehlt, entscheidende Sachen auszuarbeiten. Eine verunglückte Rettungsaktion von Cray z.B. und als Cray sein einziges menschliches Hilfsmittel verliert, wirkt er zu hilflos, als jemand der jetzt schon 3 Jahre hinterherjagd. Wieder einer der Film, der mir irgendwo in der Mitte losgeht und dem zuwenig untendrunter fehlt, der Film erklärt sich zwar in einigen Flashbacks noch, aber das muß doch nicht sein.
Länger ausgearbeitet z.B. mit der Eingangssequenz und der Jagd wäre der Film noch besser und damit wahrlich für eine größere Crowd, die Crashkids von heute die NOS anstatt eines Hirns haben, geschaffen. gewesen. Die Action bleibt immer aufm Teppich, sie hätte auch leicht in die heutige übertriebene Driveaction und CGI-Overkills überdriften können. Pluspunkt dafür!
Apropo Eingangssequenz. Ich hab noch keinen Film gesehen der über 8 Minuten ohne irgendwelche Dialoge daherkommt, außer wenn ich Depp wieder den Ton gemuted hab!
Es ist ja schön, auch einen Schwarzen mitspielen zu lassen, aber vor allem am Ende wirkt Macklin eher störend als hilfreich. Und damit hats die letzte Szene wirklich nicht gebraucht, sie ist vollkommen unnötig und zeigt dass Macklin einen nervösen Finger hat. Hätte man die Szene anders gedreht, und da der Film doch recht kurz ist… mir schwebt da eine Fernbedienung für Fargos Auto vor und einen bedienenden Fargo… nein jetzt denk ich an Leslie Nielsen in Sehr verdächtig… vergesst es! ;)
73 Minuten… so lang geht Ice Age doch auch?!
Den 68er Hemi Cuda hab ich schon mal gesehen und nicht nur in Mad Max… ich grübel schon länger und komme nicht drauf. Da gab es einen Film in dem auch so ein Wägelchen wild bremsend irgendwo aufner Straße zum Stillstand kommt… *grübelweiter* Also das Böse/Phantasm 2 war es nicht. Oder war es Teil 3…

BTW: bei dem Filmnamen fällt mir da noch ne Serie mit Sam "Flash Gordon" Jones ein. Und ein debiler Blondbuddy und ein "High-techtruck" mit einem Heli aufm Aufflieger… wann lief der denn mal bei Kabel glaub ich…

Aber ich hab mich unterhalten gefühlt und als Fehlkauf oder mittelmäßig ist der Film wahrlich nicht zu sehen.
:liquid7: gezückt und weiter am Grübeln...
"...wir sind ne traurige bande von Microsoft-Junkies die nur noch am Netz hängen und uns selbst verarschen..." - The Forsaken
"Man muß ihn einfach irgendwie lieb haben: Einsdreiundneunzich groß, einszwanzich breit, er hört sich an wie 'ne Tonbandaufnahme von 1929 und hat ein Gesicht wie Steinbeißer aus der "Unendlichen Geschichte"." - Thorsten Hanisch im Review zu Submerged auf DasManifest.com

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Beitrag von StS » 22.02.2007, 17:47

... das Punisher-Remake vielleicht? :wink:

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Beitrag von Unrated » 22.02.2007, 18:02

StS hat geschrieben:... das Punisher-Remake vielleicht? :wink:
Hmm, ne ich glaub nich...
Nächster :wink:

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Beitrag von Ed Hunter » 02.11.2009, 21:58

Sehr unterhaltsamer, kurzweiliger und cooler B-Actionthriller für Fans von "Hitcher", "Duell" und Konsorten mit chicer Action, braucharen Darstellern, stylisher Inszenierung, schönen Bildern und stimmiger Atmosphäre, wenn auch Klasse und Tempo der ersten halben Stunde nicht ganz beibehalten werden können.

:liquid7:
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Beitrag von McClane » 03.11.2009, 10:56

Netter, kurzer wie kurzweiliger Film mit schicken Actioneinlagen, mir persönlich fehlte allerdings ein wirklich durchgängiger Spannungsbogen und Szenen, die sich wirklich ins Gedächtnis brennen... außer dem atmosphärischen Auftakt vielleicht. Kein schlechter Film, nette direct to video Ware mit der von mir immer gern gesehen Rhona Mitra, aber das war es auch.

:liquid5:,5
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