Die nunmehr sechste Fortsetzung der nicht tot zu kriegenden Franchise, rund um die Autofanatiker, ist schon aufgrund zweier Eigenschaften besonders bemerkenswert: Zum einen der Wechsel des Regiepostens, bei dem nunmehr James Wan das Zepter übernahm, welcher in der Vergangenheit vor allem aufgrund seiner subtilen Horrorfilme auf sich aufmerksam machte, die nun so gar nicht zu den durchgestylten und auf Krawall gebürsteten Furious-Filme passen mögen, zum anderen weil dieser Film tragischerweise den "letzten" Film von Hauptdarsteller Paul Walker darstellt. Doch mehr noch als die anderen Teile wirkt dieser Film wie ein großes Klassentreffen, bei dem sich noch einmal alle zusammen finden (es wird nun auch endlich mal der bislang ziemlich unnötig erschienene dritte Teil vernünftig in die Reihe implementiert), um eine große Party abzuhalten. Wäre dies der vierte Teil der Expendables, es wäre der beste Teil der Franchise geworden. Und die finalen Rückblenden führen beim emotionalen Schlussakt noch einmal vor Augen, wie lange uns diese Franchise doch schon begleitet und aus den Prollos von damals waschechte Actionhelden geworden sind. Die Erweiterungen des Cast - bei dem vor allem zwei Namen hervor stechen: Tony Jaa, mit zwei erfreulichen Actionhöhepunkten und Jason Statham in Höchstform - zahlen sich auch diesmal aus und Wan beweist, dass er auch mit einem solch großen Ensemble gut umgehen kann.
Die große Stärke des Filmes ist allerdings die beständige Ironie, welche den Film ganz schnell jedwede Ernsthaftigkeit abspricht, wodurch der Spaßfaktor in ungeahnte Höhe getrieben wird und auch der Physik trotzenden Actionszenen die Erlaubnis gegeben wird, völlig ungehemmt mit Autos von Gebäude zu Gebäude zu springen, aus Flugzeugen zu fliegen, oder mal eben ein Parkhaus in Schutt und Asche zu legen. Wenn "The Rock" zum Schluss mit einer Minigun gefühlt eine ganze Stadt in Asche legt, dann fühlt sich das an, als wäre der Geist der 80er-Jahre-Schwarzenegger-Filme in die Gegenwart zurück gekehrt. Zwar mögen einem die dabei hingenommenen Kollateralschäden, gerade beim großen Finale, immer noch sauer aufstoßen, doch ganz so schlimm wie im sechsten Teil, als ein Panzer über dutzende Familienvans hinweg fegt und dies niemanden merklich zu interessieren schien, ist es diesmal nicht, vor allem da die ganze Chose immer wieder ironisch durchbrochen wird. Damit werden viele Schwächen aus dem vergleichsweise schwachen sechsten Teil ad acta gelegt und "Fast & Furious Seven" nimmt dabei die Pole Position, zusammen mit dem launigen fünften Teil der Reihe, ein.
