The Green Hornet
Verfasst: 25.01.2011, 08:55
The Green Hornet
Copyright aller Bilder: Sony Pictures Releasing GmbH
Originaltitel: Green Hornet, The
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Michel Gondry
Darsteller: Seth Rogen, Cameron Diaz, Christoph Waltz, Jay Chou, Edward Furlong, Tom Wilkinson, Edward James Olmos, Emily Hahn, Elena Diaz, Analeigh Tipton u.a.
Ursprünglich war "The Green Hornet" ein Radiohörspiel, initiiert von George W. Trendle und Fran Striker, das in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in den USA enorme Popularität erlangte und in Serie ging. In den 40ern legte man mit einer offiziellen Comicreihe nach, die immerhin bis 1993 ihre Fans fand. Am bekanntesten dürfte der von 1966-67 produzierte TV Ableger gleichen Namens sein, der zugleich die ersten wirklich bedeutenden filmischen Gehversuche von Martial Arts Legende Bruce Lee darstellte. Für eine aufwändige Neuverfilmung bürstete man nun einige Figuren der Vorlage gehörig gegen den Strich (so wurde der weit gereiste und eher weltmännische Britt Reid zum versoffenen Taugenichts und Partyhansel, ein wichtiger Verbündeter der Vorlage wird gar zum Superbösewicht) und ermöglichte Regiequerdenker Michel Gondry seinen Blockbustereinstand …
Britt Reid ist stinkreicher Spross eines noch stinkreicheren Medienmagnaten und lebt ohne Ziel und rechte Bestimmung in den Tag hinein. Sehr zum Missfallen seines Vaters. Das Verhältnis der beiden daher als schwierig zu bezeichnen, wäre noch geprahlt. Doch man bekommt nicht die Gelegenheit, sich einmal richtig auszusprechen, denn Vater Reid wird aufgrund der allergischen Reaktion auf einen Bienenstich dahingerafft. Britt sieht daraufhin wenig Grund, sein Taugenichtsleben großartig umzustellen. Doch das Schicksal will es anders. So begegnet Britt dem Mechaniker Kato, der für Britts Vater diverse technische Spielereien für dessen Fuhrpark umsetzte und allgemein ein Füllhorn an Überraschungen zu sein scheint. Die beiden jungen Kerle freunden sich an und entwickeln aus einer Laune heraus einen neuen Superhelden. Dessen Name „The Green Hornet“. Doch man will kein gewöhnliches Superheldengespann sein. Nein, ihr Ansatz ist ein anderer: Sie wollen das Böse bekämpfen, indem sie dessen Führungsstrukturen Schritt für Schritt übernehmen und somit zu den Supergangstern der Stadt werden, um ganz nebenbei das eigentliche Verbrechergesindel zu verdrängen oder gleich auszulöschen ... Ein Ansatz, der sie recht bald in die Schusslinie des Superverbrechers Chudnofsky schlittern lässt.
„Kick Ass“ und „Watchmen“ haben es (auf zugegeben deutlich intelligentere Art und Weise) vorgemacht: Es macht Spaß, an dem glatten Image der Superhelden zu kratzen. Sie unerhörte Sachen machen zu lassen und ihnen ihre Strahlkraft zu nehmen. „Green Hornet“ schließt sich diesem Ansatz an und präsentiert „Helden“, die Böses tun, um das Böse auszuhebeln. Zwar ist das Ergebnis dabei ein weit weniger fieser Wadenbeißer als eben „Kick Ass“ oder „Watchmen“, doch der Ansatz, einmal moralisch nicht soooo integre Personen im Kampf für Recht und Ordnung zu sehen, um dabei ganz bewusst viel Unrecht und Unordnung zu hinterlassen, weiß absolut zu gefallen und rettet den Film mühelos über die Runden.
Dabei muss man sich vor allem zu Beginn des Filmes sehr sehr oft in Erinnerung rufen, dass dieser Film von Bildermagier und Filmquerdenker Michel Gondry stammt, der mit diesem Film sein Hollywood Blockbuster Debüt gibt. Der Macher eher kleiner Streifen wie „Vergiss mein nicht“ oder „Science of Sleep“ weiß von Anfang an zu verblüffen und vor allem in den Actionszenen hat man permanent das Gefühl, man schaue hier einem der großen Master of Desaster a la Michael Bay oder James Cameron zu. Denn Green Hornet hält gigantische und ungemein druckvolle Actionszenen bereit, die vor allem in den Autoverfolgungsjagden jedwede Form von Mäßigung überfahren am Straßenrand zurücklassen! Da werden ganze Busse zertrümmert, Autos mit großkalibrigen Waffen in ihre Einzelteile zerballert und fliegen irgendwann ganze Schwertransporter leicht wie eine Feder durch die Luft, um hernach zu explodieren.
Derartiges Eye Candy hätte ich im Vorfeld des Streifens niemals erwartet, von dem ausufernden, in einem Großraumbüro gezündeten und immer größer werdenden Showdown (ja, man fährt mit Autos durch das Büro!) ganz zu schweigen! Man hat fast das Gefühl, hier durfte Gondry mal umsetzen, was ihm sonst nicht möglich war. Woher kommt sonst diese fast schon kindliche Freude an der Zerstörung? Und auch sein etwas seltsamer Humor bahnt sich seinen Weg in diese eindrucksvollen Zerstörungsorgien: Man versuche nur einmal mitzuzählen, wie viele Menschen in diesem Film diversen Cartoonfiguren gleich zerquetscht, zermahlen oder überrollt werden. Und irgendwie meint man beständig Gondry hinter einem im Kinosessel kichern zu hören.
Davon abgesehen hat es Gondry auch noch in diversen anderen Szenen geschafft, sich nicht vollends von Hollywood vereinnahmen zu lassen. Diverse schräge Bildideen und Szenenfolgen künden weithin vom visuellen Genie ihres Machers. So zwei sehr cool umgesetzte 360 Grad Kameradrehungen, während jenen die Handlung beschleunigt vorangetrieben wird, oder eine der dynamischsten Split Screen Szenen überhaupt. Dennoch kann sich Gondry bei einem Big Budget Projekt freilich nicht in allen Szenen treu bleiben. So sehen diverse Szenen um Seth Rogen aus, wie eben Szenen um Seth Rogen im Allgemeinen halt aussehen. Er improvisiert und der Regisseur hält drauf. Kurzum: Ja, Gondry ist in Hollywood angekommen. Nein, er wurde nicht vollends verbogen.
Darstellerisch lebt der Film von seinem Hauptdarstellergespann Seth Rogen - alias Green Hornet / Britt Reid - und dem taiwanesischen Superstar Jay Chou als Kato, Green Hornets Sidekick. Dabei ist Rogen wie gewohnt einfach nur Rogen. Immer ein wenig zu überspannt, selten wirklich hundertprozentig witzig, aber zumindest ansatzweise sympathisch. Im Zusammenspiel mit Chou fällt aber auf, wie selbiger ihm immer und immer wieder die Show stiehlt. Chou offenbart ein ungeahntes Talent für komödiantisches Timing und sein wirklich enorm trockener Humor bremst Rogens offensichtliche Improvisationen teils richtig heftig ein. Mit eben ziemlich positiven Folgen für Chou, der so, wie einst Bruce Lee in der TV Serie, mühelos zum eigentlichen Star der Chose mutiert. Was vor allem dann, wenn Gondry die Action zündet, eh von ganz alleine passiert, denn Chou darf auch in diversen Martial Arts Einlagen seine Körperbeherrschung beweisen. Auch wenn es diverse optische Aufmotzungen dieser Kampfsporteinlagen nicht gebraucht hätte. Zumindest sehen die Zeitlupenspielereien hübsch stylish aus.
Cameron Diaz wird als Sekretärin des dynamischen Duos vollkommen verschenkt und hat mit ihrer wirklich konturlosen Figur erhebliche Probleme im Film anzukommen. Dagegen macht die zunächst mit viel Understatement daherkommende Bösewichtrolle von „Inglourious Basterds“ Sensation Christoph Waltz richtig Laune und während man sich noch fragt, wieso Waltz diesen Film nach seinem Oscar machen wollte, dreht dieser richtig auf und mutiert von Chudnofsky zu Blutnofsky. Spätestens da sieht man dem Mimen den Spaß an seiner Rolle an und sprüht er förmlich vor Verve. Das merkt man auch seiner eigenen Synchronisation an, denn hier haut er auch schon in den Einstiegsminuten deutlich mehr auf den Putz, als es seine eigentliche Darstellung andeutet. Fast als hätte er bei der Synchronisation noch mal mehr Spaß gehabt, als bei den Dreharbeiten. Zudem darf er die in Cameos auftauchenden Stars James Franco und Edward Furlong obercool umnieten. Christoph, wat willste mehr?
Was bleibt, ist ein etwas atypischer Superheldenstreifen, der seine Helden das Falsche machen lässt, um das Richtige zu bewirken. Dieser Ansatz beschert dem Film eine angenehme Leichtigkeit, die „The Green Hornet“ mühelos übers Ziel trägt, welches er dank enormen Tempos auch flott erreicht. Dank seines Regisseurs ist der Film optisch hier und da verstiegen genug, um sich ansatzweise von der Masse abzuheben. In Sachen Humor ist „Green Hornet“ eine hübsche Melange aus dem Brachialhumor von Seth Rogen, dem schrägen optischen Humor seines Regisseurs und dem eher beiläufigen, extrem trockenen Witz von Jay Chou. Eine wirklich kurzweilige und vor allem lustige Kombination. Dazu kommt enorm wuchtige Action, die vor allem in den heftigen Autoverfolgungsjagden ihre Höhepunkte hat. Will man an „Green Hornet“ herummäkeln, wird man dazu genug Ansatzpunkte finden. Rogen ist nicht jedermanns Sache, sein Humor gleich gar nicht. Man hätte sich eine größere und überdrehtere Story einfallen lassen können. Der aufgefahrene 3D Effekt rechtfertigt den Mehrpreis beim Eintritt in keiner Weise. Ein griffiges Musikthema wäre auch schön gewesen und wenn Frau Diaz schon mitspielt, hätte man ihr auch mehr zugestehen können als diese peinliche Pepper Potts Routine von Gwyneth Palthrow, die wir schon aus „Iron Man“ zur Genüge kennen. Dennoch, wer flotte, krachige und wirklich witzige Unterhaltung sucht, sitzt hier richtig. Wer wegen Regisseur Gondry aber einen Independent Superheldenstreifen mit durchweg verstiegenen Ideen sucht, sollte daheim bleiben. Das hier ist hübsche Blockbusterunterhaltung, meilenweit entfernt von den sich selbst reflektierenden und sich selbst zu ernst nehmenden, ab und an arg schwermütigen Comicverfilmungen jüngeren Datums. „The Green Hornet“ schert sich einen Scheiß um Psychologie, Charaktertiefe oder den Sinn des Lebens und will einfach nur Spaß machen! Mission erfüllt ...
In diesem Sinne:
freeman
Copyright aller Bilder: Sony Pictures Releasing GmbH
Originaltitel: Green Hornet, The
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Michel Gondry
Darsteller: Seth Rogen, Cameron Diaz, Christoph Waltz, Jay Chou, Edward Furlong, Tom Wilkinson, Edward James Olmos, Emily Hahn, Elena Diaz, Analeigh Tipton u.a.
Ursprünglich war "The Green Hornet" ein Radiohörspiel, initiiert von George W. Trendle und Fran Striker, das in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in den USA enorme Popularität erlangte und in Serie ging. In den 40ern legte man mit einer offiziellen Comicreihe nach, die immerhin bis 1993 ihre Fans fand. Am bekanntesten dürfte der von 1966-67 produzierte TV Ableger gleichen Namens sein, der zugleich die ersten wirklich bedeutenden filmischen Gehversuche von Martial Arts Legende Bruce Lee darstellte. Für eine aufwändige Neuverfilmung bürstete man nun einige Figuren der Vorlage gehörig gegen den Strich (so wurde der weit gereiste und eher weltmännische Britt Reid zum versoffenen Taugenichts und Partyhansel, ein wichtiger Verbündeter der Vorlage wird gar zum Superbösewicht) und ermöglichte Regiequerdenker Michel Gondry seinen Blockbustereinstand …
Britt Reid ist stinkreicher Spross eines noch stinkreicheren Medienmagnaten und lebt ohne Ziel und rechte Bestimmung in den Tag hinein. Sehr zum Missfallen seines Vaters. Das Verhältnis der beiden daher als schwierig zu bezeichnen, wäre noch geprahlt. Doch man bekommt nicht die Gelegenheit, sich einmal richtig auszusprechen, denn Vater Reid wird aufgrund der allergischen Reaktion auf einen Bienenstich dahingerafft. Britt sieht daraufhin wenig Grund, sein Taugenichtsleben großartig umzustellen. Doch das Schicksal will es anders. So begegnet Britt dem Mechaniker Kato, der für Britts Vater diverse technische Spielereien für dessen Fuhrpark umsetzte und allgemein ein Füllhorn an Überraschungen zu sein scheint. Die beiden jungen Kerle freunden sich an und entwickeln aus einer Laune heraus einen neuen Superhelden. Dessen Name „The Green Hornet“. Doch man will kein gewöhnliches Superheldengespann sein. Nein, ihr Ansatz ist ein anderer: Sie wollen das Böse bekämpfen, indem sie dessen Führungsstrukturen Schritt für Schritt übernehmen und somit zu den Supergangstern der Stadt werden, um ganz nebenbei das eigentliche Verbrechergesindel zu verdrängen oder gleich auszulöschen ... Ein Ansatz, der sie recht bald in die Schusslinie des Superverbrechers Chudnofsky schlittern lässt.
„Kick Ass“ und „Watchmen“ haben es (auf zugegeben deutlich intelligentere Art und Weise) vorgemacht: Es macht Spaß, an dem glatten Image der Superhelden zu kratzen. Sie unerhörte Sachen machen zu lassen und ihnen ihre Strahlkraft zu nehmen. „Green Hornet“ schließt sich diesem Ansatz an und präsentiert „Helden“, die Böses tun, um das Böse auszuhebeln. Zwar ist das Ergebnis dabei ein weit weniger fieser Wadenbeißer als eben „Kick Ass“ oder „Watchmen“, doch der Ansatz, einmal moralisch nicht soooo integre Personen im Kampf für Recht und Ordnung zu sehen, um dabei ganz bewusst viel Unrecht und Unordnung zu hinterlassen, weiß absolut zu gefallen und rettet den Film mühelos über die Runden.
Dabei muss man sich vor allem zu Beginn des Filmes sehr sehr oft in Erinnerung rufen, dass dieser Film von Bildermagier und Filmquerdenker Michel Gondry stammt, der mit diesem Film sein Hollywood Blockbuster Debüt gibt. Der Macher eher kleiner Streifen wie „Vergiss mein nicht“ oder „Science of Sleep“ weiß von Anfang an zu verblüffen und vor allem in den Actionszenen hat man permanent das Gefühl, man schaue hier einem der großen Master of Desaster a la Michael Bay oder James Cameron zu. Denn Green Hornet hält gigantische und ungemein druckvolle Actionszenen bereit, die vor allem in den Autoverfolgungsjagden jedwede Form von Mäßigung überfahren am Straßenrand zurücklassen! Da werden ganze Busse zertrümmert, Autos mit großkalibrigen Waffen in ihre Einzelteile zerballert und fliegen irgendwann ganze Schwertransporter leicht wie eine Feder durch die Luft, um hernach zu explodieren.
Derartiges Eye Candy hätte ich im Vorfeld des Streifens niemals erwartet, von dem ausufernden, in einem Großraumbüro gezündeten und immer größer werdenden Showdown (ja, man fährt mit Autos durch das Büro!) ganz zu schweigen! Man hat fast das Gefühl, hier durfte Gondry mal umsetzen, was ihm sonst nicht möglich war. Woher kommt sonst diese fast schon kindliche Freude an der Zerstörung? Und auch sein etwas seltsamer Humor bahnt sich seinen Weg in diese eindrucksvollen Zerstörungsorgien: Man versuche nur einmal mitzuzählen, wie viele Menschen in diesem Film diversen Cartoonfiguren gleich zerquetscht, zermahlen oder überrollt werden. Und irgendwie meint man beständig Gondry hinter einem im Kinosessel kichern zu hören.
Davon abgesehen hat es Gondry auch noch in diversen anderen Szenen geschafft, sich nicht vollends von Hollywood vereinnahmen zu lassen. Diverse schräge Bildideen und Szenenfolgen künden weithin vom visuellen Genie ihres Machers. So zwei sehr cool umgesetzte 360 Grad Kameradrehungen, während jenen die Handlung beschleunigt vorangetrieben wird, oder eine der dynamischsten Split Screen Szenen überhaupt. Dennoch kann sich Gondry bei einem Big Budget Projekt freilich nicht in allen Szenen treu bleiben. So sehen diverse Szenen um Seth Rogen aus, wie eben Szenen um Seth Rogen im Allgemeinen halt aussehen. Er improvisiert und der Regisseur hält drauf. Kurzum: Ja, Gondry ist in Hollywood angekommen. Nein, er wurde nicht vollends verbogen.
Darstellerisch lebt der Film von seinem Hauptdarstellergespann Seth Rogen - alias Green Hornet / Britt Reid - und dem taiwanesischen Superstar Jay Chou als Kato, Green Hornets Sidekick. Dabei ist Rogen wie gewohnt einfach nur Rogen. Immer ein wenig zu überspannt, selten wirklich hundertprozentig witzig, aber zumindest ansatzweise sympathisch. Im Zusammenspiel mit Chou fällt aber auf, wie selbiger ihm immer und immer wieder die Show stiehlt. Chou offenbart ein ungeahntes Talent für komödiantisches Timing und sein wirklich enorm trockener Humor bremst Rogens offensichtliche Improvisationen teils richtig heftig ein. Mit eben ziemlich positiven Folgen für Chou, der so, wie einst Bruce Lee in der TV Serie, mühelos zum eigentlichen Star der Chose mutiert. Was vor allem dann, wenn Gondry die Action zündet, eh von ganz alleine passiert, denn Chou darf auch in diversen Martial Arts Einlagen seine Körperbeherrschung beweisen. Auch wenn es diverse optische Aufmotzungen dieser Kampfsporteinlagen nicht gebraucht hätte. Zumindest sehen die Zeitlupenspielereien hübsch stylish aus.
Cameron Diaz wird als Sekretärin des dynamischen Duos vollkommen verschenkt und hat mit ihrer wirklich konturlosen Figur erhebliche Probleme im Film anzukommen. Dagegen macht die zunächst mit viel Understatement daherkommende Bösewichtrolle von „Inglourious Basterds“ Sensation Christoph Waltz richtig Laune und während man sich noch fragt, wieso Waltz diesen Film nach seinem Oscar machen wollte, dreht dieser richtig auf und mutiert von Chudnofsky zu Blutnofsky. Spätestens da sieht man dem Mimen den Spaß an seiner Rolle an und sprüht er förmlich vor Verve. Das merkt man auch seiner eigenen Synchronisation an, denn hier haut er auch schon in den Einstiegsminuten deutlich mehr auf den Putz, als es seine eigentliche Darstellung andeutet. Fast als hätte er bei der Synchronisation noch mal mehr Spaß gehabt, als bei den Dreharbeiten. Zudem darf er die in Cameos auftauchenden Stars James Franco und Edward Furlong obercool umnieten. Christoph, wat willste mehr?
Was bleibt, ist ein etwas atypischer Superheldenstreifen, der seine Helden das Falsche machen lässt, um das Richtige zu bewirken. Dieser Ansatz beschert dem Film eine angenehme Leichtigkeit, die „The Green Hornet“ mühelos übers Ziel trägt, welches er dank enormen Tempos auch flott erreicht. Dank seines Regisseurs ist der Film optisch hier und da verstiegen genug, um sich ansatzweise von der Masse abzuheben. In Sachen Humor ist „Green Hornet“ eine hübsche Melange aus dem Brachialhumor von Seth Rogen, dem schrägen optischen Humor seines Regisseurs und dem eher beiläufigen, extrem trockenen Witz von Jay Chou. Eine wirklich kurzweilige und vor allem lustige Kombination. Dazu kommt enorm wuchtige Action, die vor allem in den heftigen Autoverfolgungsjagden ihre Höhepunkte hat. Will man an „Green Hornet“ herummäkeln, wird man dazu genug Ansatzpunkte finden. Rogen ist nicht jedermanns Sache, sein Humor gleich gar nicht. Man hätte sich eine größere und überdrehtere Story einfallen lassen können. Der aufgefahrene 3D Effekt rechtfertigt den Mehrpreis beim Eintritt in keiner Weise. Ein griffiges Musikthema wäre auch schön gewesen und wenn Frau Diaz schon mitspielt, hätte man ihr auch mehr zugestehen können als diese peinliche Pepper Potts Routine von Gwyneth Palthrow, die wir schon aus „Iron Man“ zur Genüge kennen. Dennoch, wer flotte, krachige und wirklich witzige Unterhaltung sucht, sitzt hier richtig. Wer wegen Regisseur Gondry aber einen Independent Superheldenstreifen mit durchweg verstiegenen Ideen sucht, sollte daheim bleiben. Das hier ist hübsche Blockbusterunterhaltung, meilenweit entfernt von den sich selbst reflektierenden und sich selbst zu ernst nehmenden, ab und an arg schwermütigen Comicverfilmungen jüngeren Datums. „The Green Hornet“ schert sich einen Scheiß um Psychologie, Charaktertiefe oder den Sinn des Lebens und will einfach nur Spaß machen! Mission erfüllt ...
In diesem Sinne:
freeman