Hobo with a Shotgun

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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John_Clark
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Hobo with a Shotgun

Beitrag von John_Clark » 10.05.2011, 01:46

Hobo with a Shotgun

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Originaltitel: Hobo with a Shotgun
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Jason Eisener
Darsteller: Rutger Hauer, Gregory Smith, Robb Wells, Brian Downey, Jeremy Akerman, Nick Bateman, Molly Dunsworth, Mark A. Owen, Michael Ray Fox, David Brunt, Glen Matthews, Scott Vrooman

Mit "Hobo with a Shotgun" liegt uns ein weitere Streifen vor, der aus einem Fake-Trailer entstanden ist.

Inhalt:
Ein namenloser Obdachloser (Rutger Hauer) hat genug von der Gewalt auf den Strassen, kauft sich eine Shotgun und nimmt sich auf seine Art die bösen Buben vor...

Tschg-Tschg*

Der Fake-Trailer und auch der Teaser zu "Hobo with a Shotgun" versprachen ein freakiges und krankes Brutaloszenario. Nun, das Versprechen wurde definitiv eingelöst.

Der Hobo lebt in einer kranken Welt. Gewalt ist allgegenwärtig. Nichts Positives kann man Hobos Umfeld abgewinnen. Menschen kümmern sich nicht um ihre Mitmenschen, keiner setzt sich für den anderen ein. Bis eines Tages eine junge Frau an den falschen Typen gerät - da greift der Obdachlose ein. Ja, man muss Rutger Hauer fast ein Kränzchen winden. Die Intensität, mit welcher er diese Rolle spielt ist schon heftig. Die Shotgun im Anschlag lässt Hauer seine Figur Abschaum jeder Herkunft, jeder Sorte und jeder Gattung das Hirn aus der Birne blasen. Und, traurig aber wahr, es macht Spass ihm zuzuschauen, wie Gerechtigkeit langsam nach Hope Town zurückkehrt.

"Hobo with a Shotgun" spielt nicht einfach nur ein einer üblen Gegend. Der Film scheint in einer Höllenwelt zu spielen, in der einfach nichts Gutes mehr existiert. "Hobo" hat irgendwie auch etwas von einem typischen Weltuntergangsszenario. No hope left. Die Polizei korrupt bis auf die Knochen. Der Film präsentiert uns auch ein Level an Gewalt, welches so ziemlich alles übersteigt, was in den letzten Jahren im Kino zu sehen oder auf DVD erschienen ist. Natürlich, alles total überrissen, aber wenn ein Schulbus voller Kinder am brennen ist und ein Mädchen mit verbranntem Gesicht in die Kamera schaut, dann fragt man sich schon, was für einen kranken Film man sich hier antut. Aber auch sonstige Ekelszenen gibts in Hülle und Fülle. Selten so viele falsche Innereien und Gedärme gesehen.

Regisseur Jason Eisener, der damals Robert Rodriguez' Fake-Trailer Wettbewerb gewonnen hat, inszenierte "Hobo with a Shotgun" sehr routiniert. "Hobo" ist kein langsamer Film, schnelle Cuts, schnelle Szenen, gefüllt mit Hektolitern an Filmblut - doch Eisener blieb Herr der Lage und lieferte schlussendlich einen runden und glücklicherweise CGI-losen Film ab.

An der Darstellerriege steht natürlich der 67jährige Rutger Hauer an vordester Stelle. Molly Dunsworth verdient Erwähnung, ist sie doch eine der wenigen Nebendarsteller, welcher mehr zu tun hat als nur zu schreien und zu sterben und macht einen soliden Job. Gregory Smith und Nick Bateman, welche die beiden Psychokiller Slick und Ivan darstellen, müssen eigentlich nicht gross schauspielern, nur stets eine Psychofratze ziehen. Immerhin bleiben diese beiden Gesichter beim Publikum haften. Brian Downey in der Rolle des Psychopaten Drake spielt diesen unberechenbaren Charakter ebenfalls gut, hat aber etwas weniger Screentime.

Fazit: "Hobo with a Shotgun" ist echt kranker Shit, der mich jetzt nicht motiviert, mir das auch noch ein zweites mal anzuschauen. Aber Rutger Hauers Darbietung ist echt Klasse und sicher ein Ansehen wert.
:liquid5:

*Ladegeräusch einer Shotgun ;)

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C4rter macht auch auf Hobo:

Ein „Hobo“ oder zu Deutsch Obdachloser (Rutger Hauer) wandert durch die Gegend und kehrt auf seinem ziellosen Pfad in der Stadt Hopetown ein. Die Stadt wird von ruchlosen Verbrechern regiert, Arbeitslosigkeit, Vergewaltigung und brutale Gewalt sind an der Tagesordnung. Der Hobo scheint nicht sonderlich beeindruckt zu sein von dieser verkommenen Stadt, er hat scheinbar schon ähnliches oder gar schlimmeres gesehen. Aber Scumtown, wie die Stadt passend umgetauft wurde, bringt das Fass dann doch zum überlaufen. Regiert wird dieses Moloch von „The Drake“(Brian Downey) und seinen beiden degenerierten Söhnen Slick und Ivan(Gregory Smith, Nick Bateman) und diese Drei sind auch diejenigen die dem Hobo etwas zu sehr auf den Fuß treten. Nach einer brutalen Folter, bei der sie ihm „Scum“ in die Brust schlitzen, kauft der Hobo von seinen 50$ doch keinen Rasenmäher um seine eigene Rasenmäh-Firma zu gründen, sondern investiert in eine Schrotflinte und eine ganze Menge Patronen. Es wird aufgeräumt in Scumtown und schnell wird klar, den Namen muss die Stadt bald wieder ändern…

„Hobo With a Shotgun“ basiert, das wissen wohl die meisten, auf einem der Faketrailer aus dem Tarantino/Rodriguez Film „Grindhouse“. Der Trailer zu „Hobo with a Shotgun“ lief allerdings nur in den Kanadischen Kinos als zusätzlicher Trailer, im Rest der Welt wurde er eher durchs Internet bekannt. Als die Nachricht verkündet wurde, dass es aber neben „Machete“ auch der Hobo auf die Leinwand bzw. zumindest auf DVD schaffen wird, war die Freude bei den Fans groß. Noch größer wurde diese Freude aber, als klar wurde das niemand geringeres als Rutger Hauer die Hauptrolle übernimmt. Yeah!

„Hobo with a Shotgun“ beginnt klassisch. Ein Fremder kommt mit dem Zug in die Stadt. Sein Name: Hobo. Einfach und simpel wird die Figur von Rutger Hauer eingeführt und er spielt diesen zerknirschten Charakter am Ende der Nahrungskette einfach exzellent. Er ist sicher nicht die einzig mögliche Besetzung der Figur, aber er ist definitiv eine der Besten.

Was früh im Film bereits auffällt ist die sehr extreme Farbgebung. Die Welt erstrahlt zunächst in grellen, dick aufgetragenen Farben. Scherzhaft sagte ich kurz nach Beginn des Films schon „feinstes Technicolor“ dazu, um dann umso überraschter festzustellen, dass ebendies wirklich im Vorspann erwähnt wurde. Man kann sich zwar nur schwer vorstellen, dass der Film wirklich noch mit dem Technicolor verfahren erstellt wurde, aber die Überraschung hatte der Film bereits früh auf seiner Seite. Mit zunehmender Spieldauer, wird der Film dann meist in dunklere, dreckigere Farben getaucht. In Scumtown regiert vor allem rot, blau und schwarz.

Die Geschichte läuft, durchzogen von einigen Gewaltspitzen die zwar hart sind aber man so auch erwartet hat, eine ganze Zeit lang in recht bekannten Bahnen ab. Zwar kann der Film durch Hauer und die interessante Farbgebung dem ganzen Setting ein paar neue Akzente abgewinnen, aber eine gewisse Zeit lang scheint der Film fast zu brav zu sein.
Der Hobo lernt früh im Film die Prostituierte Abby(Molly Dunsworth) kennen. Sie nimmt die Rolle der beschützenswerten jungen Frau ein, die im Genre gerne mal herangezogen wird. Doch sie beweist später, dass sie ebenfalls gut zulangen kann.

Man könnte sagen, dass „Hobo with a Shotgun“ die gesamte erste Hälfte des 90 Minuten langen Spektakels den Zuschauer zwar zu unterhalten weiß, aber bis dahin nicht viel liefern kann, was man nicht ohnehin vom Film erwartet hätte.
Dies ändert sich dann aber schlagartig in Hälfte zwei, denn plötzlich scheinen im Erstlingswerk von Regisseur Jason Eisener alle Dämme zu brechen. Er läutet diesen Umschwung stilecht damit ein, dass einer der Söhne vom Drake einen Schulbus samt Kindern mit einem Flammenwerfer anzündet. Zwar ist diese Szene, wie auch der weitere Rest des Films, teils sehr grotesk überzeichnet, hart ist die Szene dennoch. Die FSK wird an dem Film keine Freude haben, so viel steht fest.

Ab diesem Zeitpunkt, bei dem auch Rutger Hauer der Hut immer mehr hochgeht, fängt der Film an sämtliche Ideen die dem Drehbuchschreiber einfielen in den Film zu schmeißen. Funktionierte das z.B. bei „Crank 2“ nicht, gelingt dies bei „Hobo with a Shotgun“ umso besser. Hier wird auf Menschlichkeit, gutes Benehmen, Anstand und vor allem auf eine Altersfreigabe geschissen und ordentlich Rambazamba betrieben. Höhepunkt der beeindruckenden „Tour de Hobo“ sind ganz gewiss „The Plague“. Zwei, in Ritterrüstungen verkleidete Gestalten, die in einer Art Festung leben und scheinbar Auftragskiller sind, direkt aus der Hölle emporgestiegen. Sie machen Jagd auf den Hobo und dabei keine Gefangen, außer dem Hobo selbst. In Ihrem Unterschlupf trifft man noch auf die eine oder andere Überraschung, u.a. die unvermeidbare Trophäenwand auf der zu erkennen ist, dass die zwei neben Jesus und Abraham Lincoln sogar den Osterhasen auf dem Gewissen haben. Badass!

Man merkt, die zweite Hälfte ist völliger Blödsinn auf krassem Niveau. Aber „Hobo with a Shotgun“ macht gerade hier verdammt viel Spaß, wohl auch weil man nach der, zwar blutigen aber im Vergleich wirklich noch recht bodenständigen ersten Hälfte, mit so einem wirren Chaos nicht mehr gerechnet hat.

Der Ruhepunkt des Films ist bei all diesem bunten Treiben immer wieder die Figur des Hobos bzw. Rutger Hauer. Passiert um ihn herum ein schräger Moment nach dem nächsten, starrt er weiterhin mit versteinerter, zerfurchter Mine seinem Ziel entgegen. Es ist dieser Kontrast, aus dem ernsten Hauer-Charakter und dem typischen Wahnsinn in einer Fantasiestadt wie Scumtown, die das Herzstück von „Hobo with a shotgun“ darstellt. Ohne ihn würde der Film schnell in bizarre Regionen abdriften und der völlig überzeichnete, tiefschwarze Humor des Films würde wohl weit weniger zünden. Ein Fixpunkt im Auge des Chaos.

Aber es ist auch einfach die überzeugende grundehrliche Mentalität mit der die Macher an den Film herangegangen sind. Hier wurde ein Werk geschaffen, das derart rau und ungeschliffen ist, dass man wirklich froh sein muss, dass das Teil aus Kanada kommt. Bis auf Ruger Hauer und den Drake ist der Film nur mit unbekannten Gesichtern besetzt. Anders als bei „Machete“, bei dem Figuren wie Jessica Alba auch mal als deplatziert bis störend empfunden werden konnten, funktionieren beim Hobo alle Charaktere so wie sie sollen, egal wie wahnsinnig sie auch sind.

„Hobo with a Shotgun“ ist ein großer Spaß geworden aber sollte wohl wirklich nur an hartgesottenere Fans gerichtet sein. Machart und Härte des Films schmecken ganz bestimmt nicht jedem und die Verrücktheiten die der Film in Hälfte 2 zelebriert, könnten von dem ein oder anderen gar als kompletter, gar langweiliger Schwachsinn abgetan werden. Aber es ist diese auch Mischung aus surrealen Elementen und den bodenständigereren Szenen des Films, die aus „Hobo with a Shotgun“ einen derart coolen Film machen.

:liquid8:

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Beitrag von John_Clark » 10.05.2011, 01:50

Ich weiss aber, einige von euch werden den Film sicher lieben :) Für mich wars einfach eine Spur zu krank.

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Beitrag von StS » 10.05.2011, 07:55

Wo gibt´s den denn schon?

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Beitrag von C4rter » 10.05.2011, 08:04

Gabs als Video on Demand mit etwas Anstrengung

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Beitrag von freeman » 10.05.2011, 08:11

Wird ein Freudenfest! Bin ich sicher! Rutger rutgert einfach mal!

In diesem Sinne:
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Beitrag von SFI » 10.05.2011, 15:10

Man kann den i.ü. bei amazon.com für 7 $ online gucken, hat das schon mal jemand probiert?
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Beitrag von McClane » 20.09.2011, 13:15

Mit Blick auf John_Clarks Review bin ich dann ja nicht der einzige Spielverderber, da der Film ja allgemein größtenteils abgefeiert wird. So missraten wie "Crank 2" ist das Teil nicht, aber mir war es zu pubertär - da merkt man doch, was - trotz aller Albernheit - noch hinter "Machete" und "Black Dynamite" steckt. Das vollkommene Fehlen einer Geschichte kann ja gerne verkraften, die Ansiedelung in einer vollkommen überzogenen Parallelwelt macht die permanente Over-the-Top-Gewalt durchaus vertretbar, bei den weggeschröggelten Schulkindern konnte ich durchaus schmunzeln, anderes fand ich aber einfach nur dämlich und selbstzweckhaft wie die Blutdusche (zumal die Frau danach nie wieder eine Rolle spielt), die Autoscooter-Szene oder das Pinata-Spiel. Stellenweise nervt der Film noch mit seiner bei Troma (auch so ein rotes Tuch für mich) abgeschauten Inszenierungstaktik einfach schreiende Menschen in Großaufnahme bei wackelnder Kamera und bis zum Anschlag aufgedrehtem Ton abzulichten - das transportiert für mich keinen Terror und keine "sickness" (um das Mode-Unwort mal zu gebrauchen), sondern geht einfach nur tierisch auf die Nüsse.
Naja, kommen wir zum Positiven. Da wäre der mal wieder großartige Rutger Hauer, die teilweise echt coolen Sprüche, die dufte Mucke und die beiden "The Plague"-Killer, die wesentlich bessere Bösewichte abgeben als der Wurzelzwerg von Oberschurke (seine beiden Söhne haben ebenfalls mehr Charisma als er). Der Film hat immer wieder Momente, wirkt aber immer noch wie ein Trailer, also eine Aneinanderreihung möglichst cooler Szenen, was für 90 Minuten dann doch zu wenig ist - zumal der tatsächliche Trailer dann wie ein Best of des Streifens wirkt. Kein Vollflop, aber nur weil es deftig suppt, muss ich das Jubeln jetzt nicht beginnen.

:liquid5:
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Beitrag von Kruger » 20.09.2011, 14:23

Muss ich McClane größtenteils zustimmen, seh ich fast genauso. Der ganze Film kommt mir halt so vor als würden ein paar Nerds, die noch nie länger als 2 Stunden vom Bildschirm weg waren jetzt einfach mal die Sau rauslassen wollen und einen ganz "harten" Film machen wollten.

Nay.

:liquid4:

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Beitrag von Seemi » 24.09.2011, 10:59

McClane hat geschrieben:Stellenweise nervt der Film noch mit seiner bei Troma (auch so ein rotes Tuch für mich) abgeschauten Inszenierungstaktik
Mir als Tromafan hat der Streifen Spaß gemacht. Eisener hat ja auch mit Treevenge schon gezeigt, welche Zielgruppe er hat. Natürlich hat das Drehbuch wenig bzw. viele Lücken zu bieten, aber der Film baut einfach auf den Hobo und den gibt der Rutger einfach glänzend. Interessant fand ich die Beleuchtung. Vor allem in der Szene mit den Babies, wird deutlich, dass das nicht einfach nur eine Spielerei ist. Eiseners Film erinnert mich mittlerweile stark an ein Spiel, denn im Grunde ist Hobo with a Shotgun der bessere "Postal". :lol:
:liquid6:
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Beitrag von C4rter » 25.09.2011, 11:05

Oha, hätte nicht gedacht das der Film hier durchweg doch eher schlecht wegkommt.

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Beitrag von kami » 25.09.2011, 14:59

C4rter hat geschrieben:Oha, hätte nicht gedacht das der Film hier durchweg doch eher schlecht wegkommt.
Ich bin da eher bei dir, der Film rockt fett und bietet all das, was MACHETE versprach, aber nicht hielt.
:liquid8: ,5

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Beitrag von C4rter » 25.09.2011, 21:24

kami hat geschrieben:
C4rter hat geschrieben:Oha, hätte nicht gedacht das der Film hier durchweg doch eher schlecht wegkommt.
und bietet all das, was MACHETE versprach, aber nicht hielt.
Vor allem eben das, ganz genau!
Wo Machete ein Highbudget Film war der sich im falschen Schmutz-Kleid gekleidet hat, ist der Hobo eben genau das.

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Beitrag von Seemi » 01.10.2011, 09:15

Naja mit 10 Millionen trägt Machete ein etwas teureres Kleid als Hobo mit 3 Millionen, wobei bei Machete mehr Stars im Kleid gesteckt haben. :wink:
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Beitrag von freeman » 07.11.2011, 09:28

Also ich glaube, der Film ist mit What a Ride am besten umschrieben. Restlos weiß er dabei aber nicht zu begeistern. Optisch macht er Laune, die überpegelten Farben sind genial und passen hervorragend zum anvisierten Grindhouselook. Der in dieser Optik gezündete Mix aus nicht vorhandener Story, sinnlosen Brutalitäten und - McClane hat es schön umschrieben - einer arg overacteten, überzogenen und mit der Zeit wirklich ein wenig nervenden "schreienden" Inszenierung ist dann ein ziemlicher Stinkefinger in Richtung Mainstream, mit nicht immer vorteilhaften Folgen. Mich erinnerte der Film durchweg an die Tromatrasher - da aber die besseren ;-) -, ab und an habe ich, wie bei den meisten Tromafilmen auch, immer mal überlegt, abzuschalten und eine Pause von dem Geschreie und Gekeife zu nehmen, das mit Schauspiel ja nicht wirklich viel zu tun hat. Rutger ließ mich aber dranbleiben, wobei ich mich echt frage, was ihm da so an manchen Drehtagen durch den Kopf gegangen ist ... vor allem eben in seinem Alter :lol: Für mich ein wenig zu sehr over the Edge und die Bäddies waren durchweg eine Zumutung ...
:liquid6:

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 13.07.2012, 09:10

Mir ging er in Sachen Gewaltdarstellung in manchen Szenen einen Hauch zu weit (@McClane: Mit dem Baby aus "Feast II" hast du ein Problem, mit dem Schulbus hier nicht?); davon abgesehen ist es der zwar wesentlich unbequemere, aber deutlich bessere Film als "Machete", der eher so etwas wie die von Tarantinos Death-Proof-Genese konditionierte Mainstream-Vorstellung eines Grindhouse-Films darstellt. "Hobo" ist dagegen wesentlich näher an den Originalen dran (folgerichtig dann auch die Troma-Vergleiche). Die oberflächliche Inszenierung ist dabei schnell mit einer oberflächlichen Substanz verwechselt, denn durch seine Radikalität bietet "Hobo" deutlich mehr zum Nachdenken, während man "Machete" als Partyfilm schnell abgefeiert und wieder vergessen hat.

Rutger Hauer trägt aber zugegebenermaßen mindestens zur Hälfte dazu bei, dass das überhaupt funktioniert: Sein differenziertes Pendeln zwischen Wut, Verzweiflung und Selbstaufgabe hätte jedem anspruchsvollen Drama genügt. Der Perlen-vor-Säue-Effekt, der durch den Kontrast von Hauers Leistung mit teilweise wirklich ekelhaft sadistischen und verachtenswerten Splattersequenzen entsteht, macht alles noch mal intensiver.

Die sarkastischen bis ätzenden Einblicke in die Slums und deren direkte Nähe zu bürgerlichen Stadtvierteln erinnerte sofort an "Street Trash", die grellen Farben erzeugen ähnliche Maßlosigkeit wie die Spezialeffekte. Das bewusste, postmoderne Spiel mit den Grindhouse-Ingredienzen kommt nur kurz in den Pre-Titles und im Abspann zur Geltung - mehr hat dieser Film auch einfach nicht nötig.
:liquid7:

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Beitrag von StS » 13.07.2012, 09:26

Der Streifen hier ist "Machete" imo haushoch überlegen - quasi ein Film im Grindhouse/Troma-Stil, aber (im Vergleich zu den meisten jener Werke) sogar ein verdammt guter! Die Schulbus-Szene ist natürlich grenzwertig - an sich aber "okay" in meinen Augen. Das Präsentieren der Leiche im TV-Studio fand ich dagegen eher noch einen Zacken "härter". Details wie die Szene mit der "Riesenkrake" im Hintergrund oder allein Rutger´s "Jobtraum" (Rasenmäher) sind schon klasse. Ist etwas verwunderlich, dass der hier eher verhalten aufgenommen wird - wogegen sich "08/15-Ware" (allgemein/öfters) einer vergleichweise höheren Beliebtheit zu erfreuen scheint. Stichwort: "Expendables" (wäre gern ein cooler Old-School-Kracher, ist es aber aufgrund etlicher Entscheidungen nicht). "Hobo" dagegen ist the real deal... 8-)

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Beitrag von Vince » 13.07.2012, 09:28

Endlich nochmal einer Meinung. Wurde auch Zeit. ;)

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Beitrag von McClane » 13.07.2012, 11:49

Vince hat geschrieben:Mir ging er in Sachen Gewaltdarstellung in manchen Szenen einen Hauch zu weit (@McClane: Mit dem Baby aus "Feast II" hast du ein Problem, mit dem Schulbus hier nicht?)
Jap, die Szene hier war auf ihre bescheuerte Art witzig ("Who likes ice cream?" "Who likes the Hobo"), war zwar hart an der Grenze, aber hat in dem Kontext des Films einen Sinn gemacht - im Gegensatz zu vielen anderen Geschmacklosigkeiten des Films (Pinata-Szene, Autoscooter).

Und als real deal sehe ich "Hobo with a Shotgun" auch nicht an... er ist zwar grindhousiger als andere Projekte dieser Art, aber immer noch mit einen augenzwinkernden, ironischen Note. Wenn es noch einen waschechten Exploitationfilm in den letzten Jahren gab, dann würde ich "The Human Centipede (First Sequence)" ins Feld führen, der sich bewusst jeder Albernheit und Ironisierung entzieht (kann sein, dass für das Sequel ähnliches gilt, hab ich noch nicht gesehen).
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Beitrag von StS » 13.07.2012, 12:03

McClane hat geschrieben:Und als real deal sehe ich "Hobo with a Shotgun" auch nicht an... er ist zwar grindhousiger als andere Projekte dieser Art, aber immer noch mit einen augenzwinkernden, ironischen Note.
Das passt meiner Meinung nach aber wiederum ganz dufte zur "Troma"-Note des Streifens. :wink:

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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 26.07.2012, 22:37

Gibt es News bezüglich ner deutschen Veröffentlichung?
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Beitrag von freeman » 27.07.2012, 08:28

Also imo nur, dass Senator die Rechte hat ... mehr aber auch net ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 27.07.2012, 20:32

Na das ist doch schon was, thx for se Info =)
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Beitrag von Dr Dolph » 03.08.2012, 16:03

Der wird wohl im Herbst oder Winter hier erscheinen, meine da was in der Art gelesen zu haben, für mögliche gehalten hatte ich das nicht, meine sogar gelesen zu haben das der Film Uncut ne schwere Spio erlangen konnte, aber vielleicht verwechsel ich da auch was.
Der Film selber ist schon ein hartes Teil mit einem klasse aufgelegtem Rutger Hauer und einigen sehr derben Effekten.
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Beitrag von freeman » 05.08.2012, 02:23

Nönö, das passt genau so, wie du es sagst: Schwere Spio und demnächst uncut nur unterm Ladentisch ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von MarS » 07.11.2012, 12:05

Was für ein Film. Mit den Troma-Werken am ehesten zu vergleichen. Überdreht brutal, schön dreckig und mit irren Ideen.

Klingt schon mal alles gut für einen feinen Filmabend. Aber irgendwie hat der Film mich nicht so richtig gepackt. Mir hat hier die einfach etwas Spannung gefehlt. Nur Gewalt ist eben doch nicht alles. Dafür war der Film interessant zu sehen. Ich habe mir schon einiges angetan, Hobo war aber definitiv mal was anderes.

Für mich war es nicht das Highlight was ich erhofft hatte. Trotzdem gut anzuschauen.

Aufgrund des etwas anderen Seherlebnisses :liquid7: ansonsten eher :liquid6:

Definitiv besser als Machete. Der war ziemlich lahm (leider).

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