The Great Wall

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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freeman
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The Great Wall

Beitrag von freeman » 16.05.2017, 19:07

The Great Wall

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Originaltitel: The Great Wall
Herstellungsland: China, USA
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Zhang Yimou
Darsteller: Matt Damon, Willem Dafoe, Pedro Pascal, Jing Tian, Andy Lau, Numan Acar, Eddie Peng, Lu Han, Zhang Hanyu, Lin Gengxin, Chen Xuedong u.a.

Eigentlich möchten die beiden Söldner William und Tovar in China Schwarzpulver klauen, sich damit eine goldene Nase verdienen und den Söldnerjob an den Nagel hängen. Doch daraus wird nichts, denn sie werden von der Besatzung der chinesischen Mauer gefangen genommen. Gerade als jene von den Tao Tei angegriffen wird. Echsenartige Monstren, die China überrollen wollen.
:liquid6:

Zur "The Great Wall" Kritik

In diesem Sinne:
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Vince
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Beitrag von Vince » 29.06.2017, 08:32

Vielleicht bürgte der Name Zhang Yimou für einen gewissen Anspruch, vielleicht wurden falsche Erwartungen auch dadurch geschürt, dass die besondere grüne Zutat des Films im Vorfeld weitestgehend unter Verschluss gehalten wurde, aber irgendwie hat man etwas Erhabeneres erwartet als die verfilmte Variante eines anspruchslosen Tower-Defense-Computerspiels.

Möchte man „The Great Wall“ tatsächlich als Monster-Parabel auf Kriegsakte zwischen unterschiedlichen Völkern verstehen oder anderweitig mit Bedeutung aufladen, muss man sich erst durch eine meterdicke Zuckerschicht simpler Blockbuster-Bespaßung für einen globalen Markt fressen, der die amerikanisch-asiatische Majorität der Weltbevölkerung zu gleichen Teilen zufriedenstellen soll. Dass ein „White Savior“ aus diesem Konzept entsteigen und eine entsprechende Diskussion entfachen würde, war wohl ein einzuschätzendes Risiko für das Studio.

Bleibt man nun in der Zuckerschicht stecken und ringt gar nicht zum Kern vor, würde man wenigstens darauf hoffen, dass „Human vs. Monster“ als Kriegsszenario sein Rock-Potenzial unter Beweis stellt, doch dem ist nicht so: Was die Chinesische Mauer von außen attackiert, erinnert an die Mutationen aus „Evolution“, einer Komödie, die ursprünglich als Horrorfilm konzipiert war. Mächtige, angriffslustige, über den eigenen Eifer stolpernde Reptilienartige, deren Künstlichkeit wie ein schwarzer Zensurbalken über dem liegt, das sie eigentlich darstellen sollen, einem feindlichen Volk. Die gegnerischen Linien überrennen sie ohne jedes Gespür für Dramatik, unabhängig davon, dass Yimou mit furiosen Schwenks und Perspektiven ein paar epische Hintergründe und sogar neuartige Kamerafahrten einfangen lässt.

Matt Damon bewies zuletzt ein recht gutes Näschen für seine Rollenwahl, erweist seiner Reputation mit dieser Produktion aber nicht gerade einen Bärendienst: Lange war er nicht mehr so schlecht wie in der Rolle des Einzelkämpfers William Garin, die auf vielerlei Ebenen an seine verschrobene Darstellung in „Brothers Grimm“ erinnert, wie überhaupt die gesamte Konstellation. Bleibt zu hoffen, dass sich zukünftige Generationen eher an „King Kong“ als an „The Great Wall“ denken, wenn es um großflächiges Monsterkino im Jahr 2017 geht.
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Beitrag von SFI » 29.06.2017, 16:17

Bildgewaltiger Streifen mit hohem Tempo, ein paar bayischen Pathos Szenen und einem treibenden Score. Leider sind die Figuren, wohl auch aufgrund der kurzen Laufzeit, nur Randnotizen.

:liquid7:
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Beitrag von MarS » 26.09.2018, 08:06

freeman hat geschrieben:Groß, laut, herz- und seelenlos, aber trotz allem extrem unterhaltsam.
"Groß, laut, herz- und seelenlos" - "ja. trotz allem extrem unterhaltsam" - nein.

Typisches Style-over-Substance-Krawall-Kino der letzen Jahre, bei welchem zudem der Style auch keinen Boden gut machen kann. Die CGI-Effekte waren mir wieder viel zu deutlich als eben solche zu erkennen, weshalb die Szenen oft genug ihre Wirkung verfehlen. Die zu bekämpfenden Kreaturen beeindrucken eher durch ihre Anzahl als durch ihre Erscheinung. Die Schaulätze sind beschränkt und wirken sogar recht trist. Um die Action aufzupeppen linst man in Richtung der Superheldenfilme und gibt seinem Helden ein paar außergewöhnliche Fähigkeiten. Dadurch mag man der Action ein paar coole Bilder ermöglichen, nimmt ihr aber auch jegliche Spannung.

Ein großer Kritikpunkt war für zudem, dass große Teile des Film untertitelt waren. Passte zu dem oberflächlichen Film überhaupt nicht. Man hätte auch ohne die Einbindung verschiedener Sprachen deutlich mitbekommen, dass es sich um verschiedene Kulturen handelt.

Zum berieseln lassen ist der Film ganz gut. Er kann danach ruhig gleich wieder vergessen werden und man wird so schnell nicht wieder das Bedürfnis entwickeln ihn sehen zu wollen. Wenn wir nicht mit solchen Filmen in den letzten Jahren überhäuft wurden wären, dann wäre der Unterhaltungswert wahrscheinlich etwas höher. Mich öden solche Filme inzwischen doch schon ziemlich an.

:liquid4:

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