Greenland

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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freeman
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Greenland

Beitrag von freeman » 28.10.2020, 20:06

Greenland

Bild

Originaltitel: Greenland
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Ric Roman Waugh
Darsteller: Gerard Butler, Scott Glenn, Morena Baccarin, David Denman, Brandon Quinn, Hayes Mercure, Andrew Bachelor, Gary Weeks, Rick Pasqualone, Joshua Mikel u.a.

John Garrity gibt zunächst nicht viel auf die am Himmel weithin sichtbare Bedrohung namens Clark. Immerhin sei der Komet laut Nachrichten ungefährlich und schramme knapp an der Erde vorbei. Doch eine präsidiale Push-Nachricht lässt in John die Ahnung aufkommen, dass die Ungefährlichkeit von Clark nur zur Beruhigung der Massen kolportiert wurde. Sofort greift er sich seine Familie und versucht, zu retten, was zu retten geht.
:liquid7:

Zur Kritik von "Greenland"

In diesem Sinne:
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kami
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Re: Greenland

Beitrag von kami » 28.10.2020, 22:59

Danke, klingt gut, aber nicht wie ein Film, für den ich unter den derzeitigen Bedingungen ins Kino gehen müsste.

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Re: Greenland

Beitrag von freeman » 29.10.2020, 20:38

Wäre ja eh nur noch bis Sonntag möglich :lol: Da haben die den nun schon extra vorgezogen, vermutlich aus einer Vorahnung heraus, und dann schafft er doch nur einen Ein-Wochen-Run...

In diesem Sinne:
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McClane
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Re: Greenland

Beitrag von McClane » 09.02.2021, 00:09

Den etwas anderen Ansatz habe ich in "Greenland" jetzt nicht gesehen, viel mehr war das für mich ein aus reichlich bekannten Versatzstücken zusammengebauter Film. Am frischesten ist vielleicht noch die Tatsache, dass Gerard Butler hier mal nicht der Actionheld, sondern einfach nur ein zupackender Architekt ist - einer unter vielen Normalos im Überlebenskampf. Nach kurz gehaltenem Auftakt geht es auf den Road-Movie-artigen Trip, in dem die kleine Familieneinheit ums Überleben kämpft - siehe etwa "These Final Hours", "Krieg der Welten", den artverwandten "Carriers" oder (mit Abstrichen, weil Heldentum und Weltenrettung vorhanden) "World War Z". Man kann auch an "2012" denken, an auch das Szenario erinnert, dass man einige wenige rettet (siehe auch "Deep Impact"). Hier gibt es keine coolen Helden und keine Weltenrettung Marke "Armageddon", die Katastrophe wird nicht aufgehalten, sondern verwaltet und abgefedert. Dazwischen gibt es halt jede Menge vom "Der Mensch ist des Menschen Wolf"-Gehabe, wenn die Leute für einen rettenden Platz im Flugzeug die eigene Großmutter verkaufen oder einfach andere Leute umbringen würden. Immerhin: Teilweise packt der Film einen da schon, gerade wenn sich ein Spießerpaar als berechnend und eiskalt erweist. Bei anderen Leuten wie den verwarzten Arschgeigen, mit denen sich Butler in seiner einzigen Kampfszene fetzt, erwartet man es dann schon eher. Natürlich gibt es dann auch wieder jene beispiele von Selbstlosigkeit, vom netten Kerl, der den Weg zum rettenden Flugplatz mit den Hauptfiguren teilt, bis hin zur Krankenschwester, die einem Rucksäcke voller Medikamente mitgibt und sich entschuldigt, dass sie nicht mehr hat. Und dann gibt es als Dazwischen noch jene Figuren, die dem ganzen mit Zen-artiger Gelassenheit begegnen - etwas Scott Glenn in einer gut gespielten, aber letztendlich etwas nutzlosen Rolle.
Die dosiert eingesetzten Katastrophen- und Spektakelszenen sind sauber gemacht, die Figuren gehen in Ordnung, wobei man natürlich nur die x-te Version von der zerrütteten Familie, die im Angesicht der Katastrophe zueinander zurückfindet, sieht. Das Tempo ist in Ordnung und hin und wieder gibt es Szenen, die irgendwie unter die Haut gehen: Etwa wenn knarrenbewehrte Bürger eine Militärbasis stürmen, zu "ihrem" Recht kommen wollen und dann (ungewollt) lieber großen Schaden anrichten, der niemandem nutzt, als dass andere anstelle ihrer gerettet werden. Doch insgesamt gibt es zu wenig solcher Szenen als dass sich "Greenland" wirklich allzu tief in mein Gehirn einbrennen würde. Ein Routineprodukt, etwas besser als die vorige Waugh-Butler-Koop "Angel Has Fallen", aber auch kein Grund für Begeisterungsstürme.

:liquid5:,5

PS: Für einen anderen Auftraggeber habe ich im Januar mit diesem Kinobesuch das Experiment "Autokino im Winter" auf mich genommen. Meinen Erfahrungsbericht dazu gibt es hier: https://filmszene.koeln/2021/01/14/auto ... gsbericht/
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Re: Greenland

Beitrag von kami » 09.02.2021, 09:01

Nee, Angel Has Fallen fand ich schon erheblich unterhaltsamer. Der hier wirkt eher wie ein solider TV-Film. Wäre als Netflix-Premiere sicher passender aufgehoben gewesen als im Kino.

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Re: Greenland

Beitrag von SFI » 07.04.2021, 05:25

Greenland verschiebt seine inflationären Plottreiber (Krankheit des Kindes/gescheiterte Ehe) dankenswerterweise in die Mikroebene und verzichtet damit auf großes Krawallkino. Das Schicksal ist unausweichlich und wenn sich die Nadelstiche in zunehmende Zerstörungsgewalt steigern, die oft nur über dramatische TV-Bilder transportiert werden, dann wird dieses Schreckensszenario auch für den Zuschauer Wirklichkeit.

:liquid8:
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Re: Greenland

Beitrag von Vince » 04.07.2021, 18:11

Oha, der kommt mir hier aber viel zu schlecht weg. Hier bin ich ganz klar bei freeman und Timo, ich fand das Szenario aufgrund der gewählten Perspektive erschreckend, packend und ganz weit weg von einem typischen TV-Film oder einer typischen Streaming-Produktion. Für den Regisseur ist es nach meinem Ermessen auch ein großer Sprung gemessen an seiner wenig begeisternden "Angel Has Fallen"-Auftragsarbeit (bin aber ja generell kein großer Film dieser Reihe). Gestört haben mich eher kleine Punkte und gewisse Abzweigungen des Drehbuchs, die zum Glück aber auch klein gehalten werden, die Bedrohung durch den Einschlag bleibt immer präsent. Ich komme auf
:liquid7: ,5

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Re: Greenland

Beitrag von LivingDead » 05.07.2021, 10:46

Da will ich mal etwas Rückenwind geben, fand den Film auch gelungen. Eintrag aus dem Filmtagebuch:
Besser als gedacht. Durch budgetbedingte Restriktionen konzentrierte man sich auf das Familienschicksal im Anbetracht der Katastrophe und gewinnt dadurch deutlich im Vergleich zu den diversen Wettbewerbern im Katastrophensektor. Zwar ärgert man sich auch hier über hanebüchene Entscheidungen und der Zufall spielt den Akteuren mehr als nur einmal in die Karten, aber so fesselnd und beklemmend hat man Katastrophenkino aus Hollywood schon länger nicht mehr gesehen.
Gute :liquid6:
Mit freundlichem Gruß
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Re: Greenland

Beitrag von deBohli » 05.07.2021, 11:14

Dann topf ich meine Kurzmeinung auch noch hier rein und ziehe den Schnitt wieder runter. :wink:

Eigentlich sollte man bei Katastrophenfilmen nicht wegen fehlender Logik oder schlechten Drehbüchern mosern, "Greenland" wirft aber selbst erbaute Eckpfeiler so schnell wieder um, dass es den Spass fast verdirbt. Moralische Fragen werden mit klischierten Handlungen gelöst, etwaige Spannungen und melancholische Gefühle mit dem üblen Ende umgangen. Dafür spielt Gerard Butler gut und Morena Baccarin ist wie immer wundervoll – wenn auch in der typischen Rolle der Frau in Nöten gefangen.

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