Hard Boiled II (Just Heroes)
Verfasst: 16.06.2007, 22:03
Just Heroes
Originaltitel: Yi dan qun ying
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: John Woo und Wu Ma
Darsteller: Danny Lee, Stephen Chow, Chen Kuan Tai, David Chiang, Shing Fui On, Wu Ma, Kelly Chu, James Wong Jim, Ti Lung, Bill Tung, Cally Kwong Mei Wan
Oh Joy! Hard-Boiled 2 steht im Regal!
Wo wird es Tequila wohl dieses mal hin verschlagen?
Hat da ein Schurke aus dem Krankenhaus überlebt und plant den ultimativen Rachefeldzug? Wird Tony Leung wieder dabei sein?
Setzt John Woo der Action des Vorgängers noch eins oben drauf?
Nö, nichts dergleichen.
Und warum?
Weil es gar kein Sequel zu Hard Boiled gibt, doch führende Marketingstrategen der untersten Schublade wissen wie man ahnungslose deutsche Kunden zum Kauf bewegt. Es grenzt fast an ein Wunder, dass sämtliche Heroic Bloodsheds nach Hard Boiled davor verschont blieben in eine gleichnamige Filmreihe bis zu Teil Umpfzig degradiert zu werden; siehe Karate Tiger.
Der Auftakt zeigt, wie man mit Menschen umgeht...
Sowas geschieht in der Regel auch nur mit eher drittklassigen Genreablegern, in denen man sonst keine große Zukunft sah.
So geschehen mit dem hier vorliegenden „Just Heroes“, ein eher vernachlässigtes Werk des Meisters Woo, in Zusammenarbeit mit Wu Ma.
Und in der Tat kommt dieser Streifen, welcher im selben Jahr erschien wie „The Killer“, nicht wirklich an die Qualitäten der großen John Woo Vorzeigewerke heran.
Doch das macht ihn sicherlich nicht zu einem unsehenswertem Film.
Wen haben wir denn da? Den A better Tomorrow Ho!
Man bekommt eine solide, wenn auch alles andere als originelle, Triaden Story geboten, mit den üblichen Motiven um Freundschaft, Loyalität, Misstrauen und Verrat, hin und wieder gewürzt mit ein wenig Kitsch, und wenn es zur Sache geht, auch ordentliche Shootouts.
Klingt doch eigentlich ganz gut, mit derselben Beschreibung würde auch Hard Boiled über die Bühne gehen.
Doch die Unterschiede machen sich bei den Schauspielern, und der Qualität der Action bemerkbar, während sich die Story’s nicht darüber zu streiten brauchen, welche denn die einfallsreichere ist.
Zum Glück waren Handys von damals noch nicht so wasserempfindlich!
Hier wird der Gangsterboss Sou umgebracht, und dessen treue Leute schwören Rache, und wollen den Mörder finden, während aber das Thema um einen Nachfolger ebenfalls in aller Munde ist.
Da der Täter in den eigenen Reihen vermutet wird, soll dieser aus der Reserve gelockt werden, indem die Vertrauten von Sou eine völlig unerwartete Nachfolgerwahl treffen, nämlich Hung (Danny Lee).
Wenn der, der den Mordanschlag geplant hat, sich Neid anmerken lässt, wird dieser schon der Täter sein.
Die Nachricht von Sou's Tod bekommt den "Heroes" gar nicht...nur der actiongeile Bengel unten rechts hat gut grinsen, denn der findet ballern cool.
Und so zieht sich schließlich die Handlung mit der Suche nach Sou’s Mörder durch, verwickelt falsche Fährten und Missverständnisse zwischen den einzelnen Figuren und knallt einen Verrat nach dem anderen hinterher.
Die meisten Naivlinge enden mit einer Kugel im Kopf und Leute die sich anfangs mochten, knallen sich am Ende gegenseitig die Rübe weg.
Jeder Hint, und jedes gute oder schlechte Ereignis führt unüberlegtes Handeln mit sich.
Just Heroes braucht keine Figuren die denken, sondern welche die etwas tun.
Wenn Jackie (ein junger Stephen Chow) also voller Überzeugung, trotz fragwürdiger Beweislage in Hung den Mörder sieht, fährt er sofort dessen Frau über den Haufen; Hung darauf verdächtigt den Waffenhändler Wan (Shing Fui On) dieser feigen Tat, und eröffnet in einem Bergbau ein mittleres Massaker…
Hier haben wir Shing Fui On und Stephen Chow!
So läuft das da ab, erst schießen dann fragen.
Das stets übertriebene (nun ok, es sind schließlich alles Gangster) und unkluge Handeln der Figuren macht sie alle nicht sonderlich symphatisch, wobei Danny Lee noch der größte Identifikationsbonus zuzuschreiben ist.
Shing Fui On, eher mit einer sekundären Rolle ausgestattet, ist zur Abwechslung mal nicht ganz solch ein widerliches Aas wie in anderen Woo Werken, das unfreundliche Gesicht jedoch bleibt bestehen.
Der heute eher lustige Stephen Chow macht sich mit seinem Handeln und Tun auch nicht gerade Freunde, und über den actiongeilen (Name nicht vorhanden) Bengel, der ach so gerne einer Gangster Bande angehören möchte, da er sich auf die Schießereien freut, kann man nur noch den Kopf schütteln.
Oben drein kopiert dieser hin und wieder Chow Yun Fat, sei es das Streichholz im Mundwinkel, oder die Pistolen, die er im Finale in Blumenvasen versteckt.
Und hier haben wir jemanden der nichts von Zähneputzen hält...
Doch es geht hier ordenltich zu Sache, was man von den vorherigen Shootouts weniger behaupten kann. Ob anfangs auf dem Schiff, oder später in der Lagerhalle, für Woo Verhältnisse siedeln sich die Gunfights im Durchschnitt an, und können nur selten mit einigen wenigen Einstellungen mal Richtung „ganz hübsch“ hinausragen.
Im Finale jedoch nimmt die Action fast A better Tomorrow 2 ähnliche Ausmaße an, immerhin wird auch hier in einer kleinen Villa kreuz und quer geballert, wenn auch nicht ganz so ausgiebig, wie im großen Vorbild.
Und ganz so cool hat sich dieser Showdown auch nicht angebahnt, sei es das Fehlen von einer stimmigen musikalischen Begleitung oder Chow Yun Fat Anwesenheit.
Trotzdem gibt es einige ganz fetzige Szenen, denn wenn Kugeln durch die Gegend hageln, gibt es splitternde Türen und zerplatzende Vasen zu genüge, die Stuntmen bekommen auch jede Menge zu tun, und selbst die Kameralinse bleibt nicht vor Blutflecken verschont.
Woo kleckert ungeniert
Stuntmen, bei dem was sie am besten können...Runterfallen
Der Actionfan dürfte danach relativ gut gesättigt sein, denn gescheppert hats gegen Ende schon ordentlich; Der Rest muss halt schauen, wie er mit den ganzen blöden Charakteren zurecht kommt. Die Schauspieler machen ihre Sache ja eigentlich größtenteils ganz gut, doch mehr lässt sich aus den ein bis zwei dimensionalen Charakteren auch nicht rausholen. Punkten können sie in den Trauerszenen, die zusammen mit den melancholischen Jazz Einlagen vielleicht sogar unter die Haut gehen können.
Kurz gesagt, ein netter Genrebeitrag von John Woo (und Wu Ma), der einigermaßen spannend ist, in entsprechenden Szenen eine recht dichte Atmosphäre aufbaut, und wo im Finale auch ordentlich heroisch gebloodsheded wird.
Doch Just Heroes kann bei weitem nicht mit dem brachialen Action-Overkill von Hard Boiled mit halten, noch solch einfühlsame Szenen bieten, wie es „The Killer“ hervorragend tat.
Eben ganz nett, nicht mehr und nicht weniger…Für die ganz anspruchsvollen Filmgucker, vielleicht doch weniger ;)
,5
Die DVD von Laser Paradise im "hard Boiled" zweier Pack ist eine mittlere Katastrophe.
Das Bild wechselt immerwieder zur Überraschung des Zuschauers den Farbfilter, und der Ton ist auch so mies, dass manches Geflüster lauter ist, als einige schrecklich ruhige Explosionen.
Naja, für den Film vielleicht noch ganz angemessen, immerhin isser hier uncut ;)
Tragen chinesische Frauen nicht Rot bei einer Hochzeit?
Originaltitel: Yi dan qun ying
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: John Woo und Wu Ma
Darsteller: Danny Lee, Stephen Chow, Chen Kuan Tai, David Chiang, Shing Fui On, Wu Ma, Kelly Chu, James Wong Jim, Ti Lung, Bill Tung, Cally Kwong Mei Wan
Oh Joy! Hard-Boiled 2 steht im Regal!
Wo wird es Tequila wohl dieses mal hin verschlagen?
Hat da ein Schurke aus dem Krankenhaus überlebt und plant den ultimativen Rachefeldzug? Wird Tony Leung wieder dabei sein?
Setzt John Woo der Action des Vorgängers noch eins oben drauf?
Nö, nichts dergleichen.
Und warum?
Weil es gar kein Sequel zu Hard Boiled gibt, doch führende Marketingstrategen der untersten Schublade wissen wie man ahnungslose deutsche Kunden zum Kauf bewegt. Es grenzt fast an ein Wunder, dass sämtliche Heroic Bloodsheds nach Hard Boiled davor verschont blieben in eine gleichnamige Filmreihe bis zu Teil Umpfzig degradiert zu werden; siehe Karate Tiger.
Der Auftakt zeigt, wie man mit Menschen umgeht...
Sowas geschieht in der Regel auch nur mit eher drittklassigen Genreablegern, in denen man sonst keine große Zukunft sah.
So geschehen mit dem hier vorliegenden „Just Heroes“, ein eher vernachlässigtes Werk des Meisters Woo, in Zusammenarbeit mit Wu Ma.
Und in der Tat kommt dieser Streifen, welcher im selben Jahr erschien wie „The Killer“, nicht wirklich an die Qualitäten der großen John Woo Vorzeigewerke heran.
Doch das macht ihn sicherlich nicht zu einem unsehenswertem Film.
Wen haben wir denn da? Den A better Tomorrow Ho!
Man bekommt eine solide, wenn auch alles andere als originelle, Triaden Story geboten, mit den üblichen Motiven um Freundschaft, Loyalität, Misstrauen und Verrat, hin und wieder gewürzt mit ein wenig Kitsch, und wenn es zur Sache geht, auch ordentliche Shootouts.
Klingt doch eigentlich ganz gut, mit derselben Beschreibung würde auch Hard Boiled über die Bühne gehen.
Doch die Unterschiede machen sich bei den Schauspielern, und der Qualität der Action bemerkbar, während sich die Story’s nicht darüber zu streiten brauchen, welche denn die einfallsreichere ist.
Zum Glück waren Handys von damals noch nicht so wasserempfindlich!
Hier wird der Gangsterboss Sou umgebracht, und dessen treue Leute schwören Rache, und wollen den Mörder finden, während aber das Thema um einen Nachfolger ebenfalls in aller Munde ist.
Da der Täter in den eigenen Reihen vermutet wird, soll dieser aus der Reserve gelockt werden, indem die Vertrauten von Sou eine völlig unerwartete Nachfolgerwahl treffen, nämlich Hung (Danny Lee).
Wenn der, der den Mordanschlag geplant hat, sich Neid anmerken lässt, wird dieser schon der Täter sein.
Die Nachricht von Sou's Tod bekommt den "Heroes" gar nicht...nur der actiongeile Bengel unten rechts hat gut grinsen, denn der findet ballern cool.
Und so zieht sich schließlich die Handlung mit der Suche nach Sou’s Mörder durch, verwickelt falsche Fährten und Missverständnisse zwischen den einzelnen Figuren und knallt einen Verrat nach dem anderen hinterher.
Die meisten Naivlinge enden mit einer Kugel im Kopf und Leute die sich anfangs mochten, knallen sich am Ende gegenseitig die Rübe weg.
Jeder Hint, und jedes gute oder schlechte Ereignis führt unüberlegtes Handeln mit sich.
Just Heroes braucht keine Figuren die denken, sondern welche die etwas tun.
Wenn Jackie (ein junger Stephen Chow) also voller Überzeugung, trotz fragwürdiger Beweislage in Hung den Mörder sieht, fährt er sofort dessen Frau über den Haufen; Hung darauf verdächtigt den Waffenhändler Wan (Shing Fui On) dieser feigen Tat, und eröffnet in einem Bergbau ein mittleres Massaker…
Hier haben wir Shing Fui On und Stephen Chow!
So läuft das da ab, erst schießen dann fragen.
Das stets übertriebene (nun ok, es sind schließlich alles Gangster) und unkluge Handeln der Figuren macht sie alle nicht sonderlich symphatisch, wobei Danny Lee noch der größte Identifikationsbonus zuzuschreiben ist.
Shing Fui On, eher mit einer sekundären Rolle ausgestattet, ist zur Abwechslung mal nicht ganz solch ein widerliches Aas wie in anderen Woo Werken, das unfreundliche Gesicht jedoch bleibt bestehen.
Der heute eher lustige Stephen Chow macht sich mit seinem Handeln und Tun auch nicht gerade Freunde, und über den actiongeilen (Name nicht vorhanden) Bengel, der ach so gerne einer Gangster Bande angehören möchte, da er sich auf die Schießereien freut, kann man nur noch den Kopf schütteln.
Oben drein kopiert dieser hin und wieder Chow Yun Fat, sei es das Streichholz im Mundwinkel, oder die Pistolen, die er im Finale in Blumenvasen versteckt.
Und hier haben wir jemanden der nichts von Zähneputzen hält...
Doch es geht hier ordenltich zu Sache, was man von den vorherigen Shootouts weniger behaupten kann. Ob anfangs auf dem Schiff, oder später in der Lagerhalle, für Woo Verhältnisse siedeln sich die Gunfights im Durchschnitt an, und können nur selten mit einigen wenigen Einstellungen mal Richtung „ganz hübsch“ hinausragen.
Im Finale jedoch nimmt die Action fast A better Tomorrow 2 ähnliche Ausmaße an, immerhin wird auch hier in einer kleinen Villa kreuz und quer geballert, wenn auch nicht ganz so ausgiebig, wie im großen Vorbild.
Und ganz so cool hat sich dieser Showdown auch nicht angebahnt, sei es das Fehlen von einer stimmigen musikalischen Begleitung oder Chow Yun Fat Anwesenheit.
Trotzdem gibt es einige ganz fetzige Szenen, denn wenn Kugeln durch die Gegend hageln, gibt es splitternde Türen und zerplatzende Vasen zu genüge, die Stuntmen bekommen auch jede Menge zu tun, und selbst die Kameralinse bleibt nicht vor Blutflecken verschont.
Woo kleckert ungeniert
Stuntmen, bei dem was sie am besten können...Runterfallen
Der Actionfan dürfte danach relativ gut gesättigt sein, denn gescheppert hats gegen Ende schon ordentlich; Der Rest muss halt schauen, wie er mit den ganzen blöden Charakteren zurecht kommt. Die Schauspieler machen ihre Sache ja eigentlich größtenteils ganz gut, doch mehr lässt sich aus den ein bis zwei dimensionalen Charakteren auch nicht rausholen. Punkten können sie in den Trauerszenen, die zusammen mit den melancholischen Jazz Einlagen vielleicht sogar unter die Haut gehen können.
Kurz gesagt, ein netter Genrebeitrag von John Woo (und Wu Ma), der einigermaßen spannend ist, in entsprechenden Szenen eine recht dichte Atmosphäre aufbaut, und wo im Finale auch ordentlich heroisch gebloodsheded wird.
Doch Just Heroes kann bei weitem nicht mit dem brachialen Action-Overkill von Hard Boiled mit halten, noch solch einfühlsame Szenen bieten, wie es „The Killer“ hervorragend tat.
Eben ganz nett, nicht mehr und nicht weniger…Für die ganz anspruchsvollen Filmgucker, vielleicht doch weniger ;)
,5
Die DVD von Laser Paradise im "hard Boiled" zweier Pack ist eine mittlere Katastrophe.
Das Bild wechselt immerwieder zur Überraschung des Zuschauers den Farbfilter, und der Ton ist auch so mies, dass manches Geflüster lauter ist, als einige schrecklich ruhige Explosionen.
Naja, für den Film vielleicht noch ganz angemessen, immerhin isser hier uncut ;)
Tragen chinesische Frauen nicht Rot bei einer Hochzeit?