Fortress II - Die Festung
Originaltitel: Fortress 2
Herstellungsland: Luxemburg
Produktionsjahr: 1999
Regie: Geoff Murphy
Darsteller:
Christopher Lambert, Aidan Rea, David Roberson, Liz May Brice, Beth Toussaint, Willie Garson, Bruce MacEwen
1993 war „Highlander“-Star Christopher Lambert im kurzweiligen Durchschnitts-Sci-Fi-Thriller „Fortress – Die Festung“ aus einem unterirdischen Futureknast getürmt, 6 Jahre später übernahm der mittlerweile nur noch in Videothekengefilden vor sich hin dümpelnde B-Actionheld die Hauptrolle in einem zwar gänzlich überflüssigen, aber ebenfalls recht unterhaltsamen DTV-Sequel.
Nach seiner Flucht aus dem Gefängnis lebt Widerstandskämpfer John Brannick (Christopher Lambert) in ständiger Angst vor dem alles kontrollierenden, totalitären Terrorregime des mittleren 21. Jahrhunderts und hält sich mit seiner Frau und seiner Tochter in den Wäldern versteckt. Als er von einer Rebellengruppierung um Hilfe gebeten wird, sie bei der Sabotage eines Kraftwerks zu unterstützen, tauchen kurz darauf Regierungssoldaten auf, die Brannick samt den restlichen Widerstandskämpfern fangen, seiner Familie jedoch nicht habhaft werden. Einmal mehr wird der Familienvater in einen futuristischen Hochsicherheitsknast gesteckt, nur dass die Chancen auf Flucht diesmal noch geringer ausfallen: Anstatt wie im Vorgänger unter der Erde befindet sich das Zuchthaus nämlich mitten im Weltall. Den Häftlingen implantierte Chips, die Verhaltensmodifikationen vornehmen, machen das Vorhaben darüber hinaus so gut wie unmöglich…
Mit seiner schlichten Story, die lediglich das Konzept des Vorgängers leicht variiert wiederholt, gewinnt „Fortress 2“ zwar keine Blumentöpfe, weiß als kurzweiliger Science-Fiction-Thriller aber dennoch solide Unterhaltung zu liefern. Brannicks Versuche, einen Ausweg aus dem schwer bewachten Gefängnis zu finden, stoßen von sadistischen Wärtern über intrigierende russische Mitknackis bis zu einem Direktor mit persönlichen Rachegelüsten auf Widerstand an allen Fronten und scheinen zunächst ausweglos, was dem Sequel teilweise einen erstaunlichen Spannungslevel beschert, der das klischeehafte Treiben im Sci-Fi-Knast genauso wie Anflüge charmant trashiger Atmosphäre attraktiv zu machen vermag.
Darüberhinaus weiß Regisseur Geoff Murhpy, Genrefans unter anderem vom zweiten Teil des Steven-Seagal-Hits „Alarmstufe Rot“ bekannt, das Geschehen immer wieder mit vergleichsweise unspektakulären, aber doch kurzweiligen Actionszenen aufzulockern: Egal ob Prügeleien zwischen den Inhaftierten, ein mit Flammenwerfer hantierender Killer oder die finale Destruktion der gesamten Station inklusive charmant billigen Feuerzaubers – „Fortress 2“ reiß keine Bäume aus, weiß im Rahmen seiner Möglichkeiten aber passable Qualität vorzuweisen. Vergleichsweise moderat fällt diesmal der Gewaltgrad aus, was dem Film nach dem in Deutschland lediglich gekürzt erhältlichen Erstling gar die blaue FSK-Plakette bescherte. Wie es sich für einen Knastfilm im B-Actionmilieu gehört, werden die Lücken der Handlung dafür mit jeder Menge Duschszenen vornehmlich weiblicher Inhaftierter gefüllt. Lambert selbst schlafwandelt souverän durch seine Standard-Actionrolle, ohne großartiges reißen zu müssen, gibt inmitten durchwegs eher unbekannter Gesichter aber eine passable Heldenfigur ab.
Fazit: „Fortress 2“ erweist sich als erstaunlich kurzweiliger Science-Fiction-Thriller, an dem B-Actionfans Gefallen finden dürften. Die wenig originelle Story verlagert zwar lediglich den Erstling auf eine Raumstation, dank spannender Ausbruchsversuche, solider Action und trashiger Atmosphäre weiß das Sequel aber nonstop kurzweilige, anspruchslose Unterhaltung zu liefern. Durchaus einen Blick wert.
Die deutsche DVD von Columbia TriStar ist mit FSK-16 uncut.