In Hell - Rage Unleashed
Verfasst: 24.03.2008, 18:09
In Hell - Rage Unleashed

Originaltitel: In Hell
Produktionsjahr: 2003
Herstellungsland: USA
Regie: Ringo Lam
Darsteller: Jean-Claude Van Damme, Lawrence Taylor, Lloyd Battista, Carlos Gómez, Manol Manolov, Chris Moir, Billy Rieck
Wie so viele der einschlägigen B-Actionrecken rutschte auch Belgienkicker Jean-Claude Van Damme mit Beginn des neuen Jahrtausends in ein mehrjähriges Karrieretief, das nach dem im Grunde spaßigen Kinoausstand „Universal Soldier – Die Rückkehr“ nur noch blassen Durchschnitt der Marke „Derailed“ oder „The Order“ zutage förderte. Der ehemalige Starruhm, den die „Muscles from Brussles“ in einem ironischen Gastauftritt 2003 in der US-Erfolgsserie „Las Vegas“ aufs Korn nehmen sollte, begann zu erlöschen, doch auch als recht positiv rezipierte Werke wie „Wake of Death“ oder „Until Death“ noch Jahre in der Zukunft lagen, hatte sich Van Damme zumindest nicht mit unfähigen Regisseuren herumzuschlagen, was an der durchschnittlichen Qualität seines damaligen Outputs leider dennoch nichts änderte: Weder „The Order“ von Hausregisseur Sheldon Lettich, verantwortlich für seine Klassiker „Leon“ und „Double Impact“, der sich im Jahr zuvor auch mit dem Lundgren-Vehikel „The Last Patrol“ nicht eben mit Ruhm bekleckert hatte, noch der hier besprochene „In Hell“ unter HK-Veteran Ringo Lam konnten dem Ruf ihrer Macher gerecht werden, sind im Gegensatz zu damaligen Werken in noch tieferen Billiggefilden herumkrebsender Kollegen (man denke an Lundgrens „Agent Red“, Seagals „Ticker“ oder die letzten Dudikoff-Streifen) für den Genrefan aber immerhin noch bedenkenlos goutierbar.
Ringo Lam („Full Contact“, „Prison on Fire“) hatte zu dem Zeitpunkt bereits zwei Van-Damme-Kooperationen vorzuweisen, von denen leider keine so recht zu überzeugen vermochte: Nach dem enttäuschenden Hongkong-Gangsteractioner „The Adventurers“, hierzulande als dritter Teil der imaginären „Cover Hard“-Franchise vermarktet, war er wie bereits zuvor John Woo bei „Hard Target“ und ein Jahr später Tsui Hark bei „Double Team“ 1996 an den Belgier als Hauptdarsteller seines Hollywood-Debüts geraten – vielleicht mag es unter anderem dem Lam-typischen Down-to-Earth-Stil geschuldet sein, doch wo Woo und Hark Van Damme mit ihren Regiearbeiten grandiose Karrierehighlights kredenzten, versackte der Lam-Film „Maximum Risk“ im unspektakulären oberen Mittelmaß. 2001 arbeitete man für den Sci-Fi-Streifen „Replicant“, wo Van Damme nach „Double Impact“ ein zweites Mal in eine Doppelrolle schlüpfen durfte, erneut zusammen und das Ergebnis geriet noch schwächer. Mit entsprechend verhaltener Vorfreude konnte man der Tatsache entgegen sehen, dass Lams nächste Regiearbeit schon wieder den schwächelnden Belgier in der Hauptrolle haben würde – und doch erweist sich „In Hell“ nicht nur als die beste Lam/Van Damme – Kooperation, sondern auch zu dem Zeitpunkt bester Van Damme – Streifen seit „Universal Soldier 2“. Mehr als oberen Durchschnitt hat zwar auch der düstere Knastreißer nicht zu bieten, das jedoch immerhin ziemlich souverän.
Ingenieur Kyle LeBlanc (Jean-Claude Van Damme) arbeitet in Russland an einem Bauprojekt und bewohnt dort mit seiner Frau Gray für die Dauer seiner Beschäftigung ein Apartment. Eines Abends wird Gray von einem Einbrecher während einer versuchten Vergewaltigung ermordet. Kyle gelingt es, den Verbrecher zu stellen, doch als der dank eines korrupten Richters freigesprochen wird, muss der Ingenieur zur Selbstjustiz greifen und erschießt den Peiniger seiner Frau noch im Gerichtssaal. Daraufhin verfrachtet man ihn lebenslänglich ins gefürchtete „Kravavi“-Gefängnis, wo Direktor Hruschov brutale Kämpfe auf Leben und Tod zwischen den Häftlingen veranstaltet. Bald sieht Kyle keine andere Möglichkeit mehr, als selbst an den mörderischen Fights teilzunehmen und macht auch eine schwerwiegende seelische Veränderung durch…
Das Motiv der brutalen Knastkämpfe ist im Genre der B-Action ein immer wieder beliebter Storyaufhänger für im Optimalfall kostengünstige Kloppereien und findet sich von „Walker, Texas Ranger“-Episoden bis zur aktuellen Erfolgsfranchise „Undisputed“. Bei „In Hell“ stehen aber nicht die atemberaubenden Martial-Arts-Choreografien eines Isaac Florentine / Scott Adkins – Gespanns, sondern Atmosphäre und das Innenleben des Protagonisten im Vordergrund. Als klassischen Actionfilm sollte man „In Hell“ eigentlich nicht betrachten und schon gleich gar nicht mit der Erwartung eines Martial-Arts-Krachers an den Film herangehen – erlegt sich der Belgier nämlich mittlerweile generell eine gewisse Bescheidenheit auf, was seine Bereitschaft zu spektakulären Kampfkunst-Moves anbelangt, die ihm in den späten 80er-Jahren zu Ruhm verhalfen, so wird in „In Hell“ so gut wie gar nicht gekickt. Und wenn, dann wird es nicht zum filigranen Highlight stilisiert, sondern in dreckig-brutale Down-to-earth-Fights eingebunden.
Ringo Lam steht seit jeher – von vereinzelten Ausnahmen abgesehen – für eher realistisch gehaltene denn auf Spektakel gestylte Action und so erweist sich der Film als stets der Realität verbundener und eher auf kompromisslose Härte denn balletartige Choreografie setzender Thriller. Van Dammes anfängliche Verfolgung des Vergewaltigers unter anderem durch einen Bus atmet noch am ehesten den Geist schauwertbezogener Action – danach gibt es abgesehen von der auch dank einer stimmigen Schnitttechnik stylish eingefangenen Erschießung des Verbrechers im Gerichtsgebäude derartiges kaum mehr zu sehen. Im Knast wird geprügelt, geboxt und verwundet, allenalls ein Wrestling-Move seitens der Antagonisten hebt das Kampfgeschehen hin und wieder vom Boden ab – nie jedoch vom Boden der Tatsachen. Als Ingenieur hätte es wohl auch ein wenig mit der Glaubwürdigkeit gehapert, spränge Van Damme mit seinen klassischen Rundum-Kicks durch den Russenknast. Wo jedoch hat „In Hell“ – abseits einiger druckvoll inszenierter Gewalteruptionen – seine Stärken, die ihn sehenswert machen?
Nun, hauptsächlich lebt „Rage Unleashed“ (UT) von der düsteren, hoffnungslosen Atmosphäre, die Lam dem Geschehen überaus gekonnt einzuhauchen versteht. Die unwirtliche Location sorgt gleichermaßen wie triste, sparsame Farbgebung in Braun- und Grautönen und der von Gewalt und Erniedrigungen dominierte Knastalltag für ein Feeling der Hoffnungslosigkeit, dass das Gefängnis seinen titelgebenden Status als Hölle auf ganzer Linie verdient haben lässt. Zwar setzt man die Leiden des Protagonisten lediglich aus den altbekannten Genreklischees zusammen, dennoch entfalten Einzelhaft in unwirtlichen Kellerlöchern, Auseinandersetzungen im Speisesaal, Vergewaltigungen, korrupte Wärter und Bestrafungen per an einen Pfahl gekettetem Ausharren in der eisigen Kälte des Gefängnishofs in „In Hell“ gekonnt ihre Wirkung und machen den Film atmosphärisch zu einem der stärksten Vertreter seiner Zunft. Wenn sympathisch gezeichnete Insassen oder schlussendlich Van Damme selbst verzweifelte Fluchtversuche unternehmen, kommt darüber hinaus auch eine ordentliche Portion Spannung auf.
Der Belgier selbst beweist hier nicht nur Mut zu ausgefallenem äußeren Erscheinungsbild, das ihn zeitweilig mit langem Zottelhaar und Vollbart präsentiert, sondern versucht sich auch an der Schauspielerei, was ihm zwar noch nicht wirklich überzeugend gelingen will, zumindest zu einer halbwegs glaubwürdigen Leistung jedoch ausreicht. Die innere Zerrissenheit seiner Figur und auch die stets auch auf der Ebene des äußeren Looks mitvollzogene innere Wandlung erst zur leeren Kampfmaschine, die jegliche Hoffnung verloren hat, und dann wieder zurück überfordert den Guten allerdings doch ein wenig – wie sich auch der Film selbst bezüglich seiner Dramakomponente ein wenig übernimmt. Mit dem Charakterportrait ist es so weit letztendlich nämlich auch wieder nicht her – alles in allem bietet „In Hell“ die gewohnte, souverän transportierte Knastfilmroutine. Mit Abstrichen auf der Action- und Pluspunkten auf der atmosphärischen Seite, während sich der Versuch des Belgiers an der Schauspielerei und des Drehbuchs an Tiefgang einen Platz im „nett gemeint“-Mittelfeld teilen.
Fazit: Mit „In Hell“ drehte Jean-Claude Van Damme 2003 einen seinen seit „Universal Soldier 2“ auf Mittelmaß-Niveau verharrenden Vorgängerfilmen überlegenen, nichtsdestotrotz nicht wirklich herausragenden Knastreißer, der vor allem atmosphärisch viele Punkte sammeln kann, während die Ringo Lam – typisch realistische Action Martial-Arts-Fans enttäuschen wird. Etwas wacklig wirkt auch der Versuch, dem Protagonisten innere tiefe verleihen zu wollen, nichtsdestotrotz ist „In Hell“ für alle Van-Damme-Anhänger, die ihren Helden mal ein einer ungewöhnlichen Rolle sehen wollen, auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

"In Hell" ist von Starmedia als ungekürzte FSK-18 oder gekürzte FSK-16-DVD zu haben. Letztere wurde um sagenhafte 13 Minuten erleichert, ein genaues Bild der Schnitte kann man sich hier machen: KLICK

Originaltitel: In Hell
Produktionsjahr: 2003
Herstellungsland: USA
Regie: Ringo Lam
Darsteller: Jean-Claude Van Damme, Lawrence Taylor, Lloyd Battista, Carlos Gómez, Manol Manolov, Chris Moir, Billy Rieck
Wie so viele der einschlägigen B-Actionrecken rutschte auch Belgienkicker Jean-Claude Van Damme mit Beginn des neuen Jahrtausends in ein mehrjähriges Karrieretief, das nach dem im Grunde spaßigen Kinoausstand „Universal Soldier – Die Rückkehr“ nur noch blassen Durchschnitt der Marke „Derailed“ oder „The Order“ zutage förderte. Der ehemalige Starruhm, den die „Muscles from Brussles“ in einem ironischen Gastauftritt 2003 in der US-Erfolgsserie „Las Vegas“ aufs Korn nehmen sollte, begann zu erlöschen, doch auch als recht positiv rezipierte Werke wie „Wake of Death“ oder „Until Death“ noch Jahre in der Zukunft lagen, hatte sich Van Damme zumindest nicht mit unfähigen Regisseuren herumzuschlagen, was an der durchschnittlichen Qualität seines damaligen Outputs leider dennoch nichts änderte: Weder „The Order“ von Hausregisseur Sheldon Lettich, verantwortlich für seine Klassiker „Leon“ und „Double Impact“, der sich im Jahr zuvor auch mit dem Lundgren-Vehikel „The Last Patrol“ nicht eben mit Ruhm bekleckert hatte, noch der hier besprochene „In Hell“ unter HK-Veteran Ringo Lam konnten dem Ruf ihrer Macher gerecht werden, sind im Gegensatz zu damaligen Werken in noch tieferen Billiggefilden herumkrebsender Kollegen (man denke an Lundgrens „Agent Red“, Seagals „Ticker“ oder die letzten Dudikoff-Streifen) für den Genrefan aber immerhin noch bedenkenlos goutierbar.
Ringo Lam („Full Contact“, „Prison on Fire“) hatte zu dem Zeitpunkt bereits zwei Van-Damme-Kooperationen vorzuweisen, von denen leider keine so recht zu überzeugen vermochte: Nach dem enttäuschenden Hongkong-Gangsteractioner „The Adventurers“, hierzulande als dritter Teil der imaginären „Cover Hard“-Franchise vermarktet, war er wie bereits zuvor John Woo bei „Hard Target“ und ein Jahr später Tsui Hark bei „Double Team“ 1996 an den Belgier als Hauptdarsteller seines Hollywood-Debüts geraten – vielleicht mag es unter anderem dem Lam-typischen Down-to-Earth-Stil geschuldet sein, doch wo Woo und Hark Van Damme mit ihren Regiearbeiten grandiose Karrierehighlights kredenzten, versackte der Lam-Film „Maximum Risk“ im unspektakulären oberen Mittelmaß. 2001 arbeitete man für den Sci-Fi-Streifen „Replicant“, wo Van Damme nach „Double Impact“ ein zweites Mal in eine Doppelrolle schlüpfen durfte, erneut zusammen und das Ergebnis geriet noch schwächer. Mit entsprechend verhaltener Vorfreude konnte man der Tatsache entgegen sehen, dass Lams nächste Regiearbeit schon wieder den schwächelnden Belgier in der Hauptrolle haben würde – und doch erweist sich „In Hell“ nicht nur als die beste Lam/Van Damme – Kooperation, sondern auch zu dem Zeitpunkt bester Van Damme – Streifen seit „Universal Soldier 2“. Mehr als oberen Durchschnitt hat zwar auch der düstere Knastreißer nicht zu bieten, das jedoch immerhin ziemlich souverän.
Ingenieur Kyle LeBlanc (Jean-Claude Van Damme) arbeitet in Russland an einem Bauprojekt und bewohnt dort mit seiner Frau Gray für die Dauer seiner Beschäftigung ein Apartment. Eines Abends wird Gray von einem Einbrecher während einer versuchten Vergewaltigung ermordet. Kyle gelingt es, den Verbrecher zu stellen, doch als der dank eines korrupten Richters freigesprochen wird, muss der Ingenieur zur Selbstjustiz greifen und erschießt den Peiniger seiner Frau noch im Gerichtssaal. Daraufhin verfrachtet man ihn lebenslänglich ins gefürchtete „Kravavi“-Gefängnis, wo Direktor Hruschov brutale Kämpfe auf Leben und Tod zwischen den Häftlingen veranstaltet. Bald sieht Kyle keine andere Möglichkeit mehr, als selbst an den mörderischen Fights teilzunehmen und macht auch eine schwerwiegende seelische Veränderung durch…
Das Motiv der brutalen Knastkämpfe ist im Genre der B-Action ein immer wieder beliebter Storyaufhänger für im Optimalfall kostengünstige Kloppereien und findet sich von „Walker, Texas Ranger“-Episoden bis zur aktuellen Erfolgsfranchise „Undisputed“. Bei „In Hell“ stehen aber nicht die atemberaubenden Martial-Arts-Choreografien eines Isaac Florentine / Scott Adkins – Gespanns, sondern Atmosphäre und das Innenleben des Protagonisten im Vordergrund. Als klassischen Actionfilm sollte man „In Hell“ eigentlich nicht betrachten und schon gleich gar nicht mit der Erwartung eines Martial-Arts-Krachers an den Film herangehen – erlegt sich der Belgier nämlich mittlerweile generell eine gewisse Bescheidenheit auf, was seine Bereitschaft zu spektakulären Kampfkunst-Moves anbelangt, die ihm in den späten 80er-Jahren zu Ruhm verhalfen, so wird in „In Hell“ so gut wie gar nicht gekickt. Und wenn, dann wird es nicht zum filigranen Highlight stilisiert, sondern in dreckig-brutale Down-to-earth-Fights eingebunden.
Ringo Lam steht seit jeher – von vereinzelten Ausnahmen abgesehen – für eher realistisch gehaltene denn auf Spektakel gestylte Action und so erweist sich der Film als stets der Realität verbundener und eher auf kompromisslose Härte denn balletartige Choreografie setzender Thriller. Van Dammes anfängliche Verfolgung des Vergewaltigers unter anderem durch einen Bus atmet noch am ehesten den Geist schauwertbezogener Action – danach gibt es abgesehen von der auch dank einer stimmigen Schnitttechnik stylish eingefangenen Erschießung des Verbrechers im Gerichtsgebäude derartiges kaum mehr zu sehen. Im Knast wird geprügelt, geboxt und verwundet, allenalls ein Wrestling-Move seitens der Antagonisten hebt das Kampfgeschehen hin und wieder vom Boden ab – nie jedoch vom Boden der Tatsachen. Als Ingenieur hätte es wohl auch ein wenig mit der Glaubwürdigkeit gehapert, spränge Van Damme mit seinen klassischen Rundum-Kicks durch den Russenknast. Wo jedoch hat „In Hell“ – abseits einiger druckvoll inszenierter Gewalteruptionen – seine Stärken, die ihn sehenswert machen?
Nun, hauptsächlich lebt „Rage Unleashed“ (UT) von der düsteren, hoffnungslosen Atmosphäre, die Lam dem Geschehen überaus gekonnt einzuhauchen versteht. Die unwirtliche Location sorgt gleichermaßen wie triste, sparsame Farbgebung in Braun- und Grautönen und der von Gewalt und Erniedrigungen dominierte Knastalltag für ein Feeling der Hoffnungslosigkeit, dass das Gefängnis seinen titelgebenden Status als Hölle auf ganzer Linie verdient haben lässt. Zwar setzt man die Leiden des Protagonisten lediglich aus den altbekannten Genreklischees zusammen, dennoch entfalten Einzelhaft in unwirtlichen Kellerlöchern, Auseinandersetzungen im Speisesaal, Vergewaltigungen, korrupte Wärter und Bestrafungen per an einen Pfahl gekettetem Ausharren in der eisigen Kälte des Gefängnishofs in „In Hell“ gekonnt ihre Wirkung und machen den Film atmosphärisch zu einem der stärksten Vertreter seiner Zunft. Wenn sympathisch gezeichnete Insassen oder schlussendlich Van Damme selbst verzweifelte Fluchtversuche unternehmen, kommt darüber hinaus auch eine ordentliche Portion Spannung auf.
Der Belgier selbst beweist hier nicht nur Mut zu ausgefallenem äußeren Erscheinungsbild, das ihn zeitweilig mit langem Zottelhaar und Vollbart präsentiert, sondern versucht sich auch an der Schauspielerei, was ihm zwar noch nicht wirklich überzeugend gelingen will, zumindest zu einer halbwegs glaubwürdigen Leistung jedoch ausreicht. Die innere Zerrissenheit seiner Figur und auch die stets auch auf der Ebene des äußeren Looks mitvollzogene innere Wandlung erst zur leeren Kampfmaschine, die jegliche Hoffnung verloren hat, und dann wieder zurück überfordert den Guten allerdings doch ein wenig – wie sich auch der Film selbst bezüglich seiner Dramakomponente ein wenig übernimmt. Mit dem Charakterportrait ist es so weit letztendlich nämlich auch wieder nicht her – alles in allem bietet „In Hell“ die gewohnte, souverän transportierte Knastfilmroutine. Mit Abstrichen auf der Action- und Pluspunkten auf der atmosphärischen Seite, während sich der Versuch des Belgiers an der Schauspielerei und des Drehbuchs an Tiefgang einen Platz im „nett gemeint“-Mittelfeld teilen.
Fazit: Mit „In Hell“ drehte Jean-Claude Van Damme 2003 einen seinen seit „Universal Soldier 2“ auf Mittelmaß-Niveau verharrenden Vorgängerfilmen überlegenen, nichtsdestotrotz nicht wirklich herausragenden Knastreißer, der vor allem atmosphärisch viele Punkte sammeln kann, während die Ringo Lam – typisch realistische Action Martial-Arts-Fans enttäuschen wird. Etwas wacklig wirkt auch der Versuch, dem Protagonisten innere tiefe verleihen zu wollen, nichtsdestotrotz ist „In Hell“ für alle Van-Damme-Anhänger, die ihren Helden mal ein einer ungewöhnlichen Rolle sehen wollen, auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

"In Hell" ist von Starmedia als ungekürzte FSK-18 oder gekürzte FSK-16-DVD zu haben. Letztere wurde um sagenhafte 13 Minuten erleichert, ein genaues Bild der Schnitte kann man sich hier machen: KLICK