Heavy Metal
Verfasst: 03.10.2008, 01:41
Heavy Metal

Originaltitel: Heavy Metal
Produktionsjahr: 1981
Herstellungsland: Kanada
Regie: Gerald Potterton, Jimmy T. Murakami
Produktion: Leonard Mogel, Ivan Reitman
Sprecher: Don Francks, Caroline Semple, Richard Romanus, John Candy u.a.
Basierend auf den französischen „Metal Hurlant“-Comics, deren internationale Ableger in England und Amerika als „Heavy Metal“ und hierzulande als „Schwermetall“ publiziert wurden, entstand 1981 der gleichnamige und 19 Jahre später fortgesetzte Zeichentrickfilm „Heavy Metal“: Wie in der Vorlage baut der vom späteren Comedyspezi Ivan Reitman („Ghostbusters“) produzierte Sci-Fi-Actioner auf Sex und Gewalt am laufenden Band und untermalt das ganze mit der zum Titel analogen und damals noch nicht in unzählige Subgenres gespaltenen Musikrichtung.
Entlang des zentralen Motivs einer geheiminisvollen grünen Kugel, des „Loc-Nar“, der Summe alles Bösen, bettet „Heavy Metal“ sechs abgesehen von diesem Knotenpunkt unabhängige gewalttätige Sci-Fi- und Endzeitstories in eine recht minimalistische Rahmenhandlung. Was es mit besagter Kugel nun genau auf sich hat und was Sinn und Zweck ihres Wirkens ist, erschließt sich dabei bis zum Ende nicht wirklich – storytechnisch gewinnt die kanadische Produktion nämlich wahrlich keine Blumentöpfe. Etwas konfus, ziemlich verfahren, auf einen weder besonders originellen noch gut ausgearbeiteten roten Faden bauend und noch dazu von Episode zu Episode qualitativ schwankend, ist es nicht die Handlung, mit der „Heavy Metal“ seine Punkte sammelt.
Wie schon in den Comicvorlagen stehen dafür konsequenterweise Sex und Gewalt im Mittelpunkt, was den Sci-Fi-Trick zu einem der Prototypen des filmischen Comicentertainments „für Erwachsene“ macht: Diesen Charakter konterkarieren zwar auf der einen Seite ein paar eher infantil-lächerliche over-the-Top-Ausrutscher bezüglich alllzu freakigen Monster-Inventars und mangelnder Ernsthaftigkeit, auf der anderen fehlt es in „Heavy Metal“ aber weder an nackter Haut noch rohem Gemetzel: Jeder auftretende Frauencharakter ist erstens jung, zweitens nackt und drittens willig, die Action stets blutig und reich an abgehackten Extremitäten, zerschossenen Leibern, purzelnden Gedärmen und lustvoller Comicsplatterei, ohne aber ins allzu Derbe abzugleiten. Während sich ersteres Charateristikum vor allem für ein Realfilm-Remake empfähle, macht zweiteres gerade durch die gezeichnete Comic-Form einen Heidenspaß. Quantitativ zwar etwas zurückhaltend, qualitativ aber durchaus überzeugend machen die Actionszenen mit netten Choreografien und riesigen Blutfontänen Laune.
Das andere große Standbein des Films ist sein exzellenter Soundtrack, der dem heutigen Verständnis von Metal nicht mehr durch die Bank gerecht werden mag, dank Größen wie Blue Öyster Cult, Journey, Nazareth, Sammy Hagar und Black Sabbath aber eine formidable 70s- und 80s-Rockband an die nächste reiht und das Geschehen mit wundervollen, traditionellen Melodic-Heavy-Hymnen aus der Anfangszeit des Metal und Blütezeit der klassischen Genreklängen untermalt. Zwar sind alle vertretenen großen Namen nicht eben mit ihren größten Hits am Start, qualitativ verzeichnet die Musik aber keinen einzigen Aussetzer und ist ein durchgehener Hörgenuss für Fans der Stilrichtung.
Zum wirklich guten Film fehlt „Heavy Metal“ dennoch einiges: Zu schwach ist die Story, zu lächerlich und übertrieben diverse Sequenzen und Elemente und zu schwankend die Klasse des gebotenen Zeichenstils. Detailgenaue, kreative und spektakuläre Bilder geben sich mit lieblos, schlicht und billig Wirkenden die Klinke in die Hand, was teils auch auf die Tatsache zurückzuführen sein mag, dass die verschiedenen Episoden der Handlung von verschiedenen Animationsfirmen erstellt wurden. Somit differiert auch die atmosphärische Wirkung der allesamt im futuristischen, mal mehr, mal weniger Fantasy- und Creature-affinen Endzeitambiente angesiedelten Einzelgeschichten von Storyabschnitt zu Storyabschnitt. Am überzeugendsten gestalten sich diesbezüglich die aufgrund der Heldenfigur eines coolen Taxifahrers Assozitationen zu Luc Bessons „Das fünfte Element“ weckende und mit netten Ideen bezüglich der Eigenheiten, Möglichkeiten und Features einer Zukunftsstadt aufwartende Auftakt- und die die blutrünstigen Taten einer heroischen Schwertschwinger-Amazone portraitierende Finalepisode.
Fazit: Die Early-80s-Verfilmung der französischen „Heavy Metal“-Comics ist ein vor allem dank harter, wenngleich zu rar gesäter Action und einem hervorragenden Soundtrack unterhaltsamer Cocktail aus Sex, Gewalt und Endzeitflair, der aber gleichermaßen an seiner äußerst schwachen Episodenstory wie einiger lächerlicher Elemente und einem qualitativ schwankenden Zeichenstil krankt. Nettes Entertainment, aber kein Meisterwerk.

Die deutsche DVD von Columbia TriStar ist mit einer FSK-16 uncut.

Originaltitel: Heavy Metal
Produktionsjahr: 1981
Herstellungsland: Kanada
Regie: Gerald Potterton, Jimmy T. Murakami
Produktion: Leonard Mogel, Ivan Reitman
Sprecher: Don Francks, Caroline Semple, Richard Romanus, John Candy u.a.
Basierend auf den französischen „Metal Hurlant“-Comics, deren internationale Ableger in England und Amerika als „Heavy Metal“ und hierzulande als „Schwermetall“ publiziert wurden, entstand 1981 der gleichnamige und 19 Jahre später fortgesetzte Zeichentrickfilm „Heavy Metal“: Wie in der Vorlage baut der vom späteren Comedyspezi Ivan Reitman („Ghostbusters“) produzierte Sci-Fi-Actioner auf Sex und Gewalt am laufenden Band und untermalt das ganze mit der zum Titel analogen und damals noch nicht in unzählige Subgenres gespaltenen Musikrichtung.
Entlang des zentralen Motivs einer geheiminisvollen grünen Kugel, des „Loc-Nar“, der Summe alles Bösen, bettet „Heavy Metal“ sechs abgesehen von diesem Knotenpunkt unabhängige gewalttätige Sci-Fi- und Endzeitstories in eine recht minimalistische Rahmenhandlung. Was es mit besagter Kugel nun genau auf sich hat und was Sinn und Zweck ihres Wirkens ist, erschließt sich dabei bis zum Ende nicht wirklich – storytechnisch gewinnt die kanadische Produktion nämlich wahrlich keine Blumentöpfe. Etwas konfus, ziemlich verfahren, auf einen weder besonders originellen noch gut ausgearbeiteten roten Faden bauend und noch dazu von Episode zu Episode qualitativ schwankend, ist es nicht die Handlung, mit der „Heavy Metal“ seine Punkte sammelt.
Wie schon in den Comicvorlagen stehen dafür konsequenterweise Sex und Gewalt im Mittelpunkt, was den Sci-Fi-Trick zu einem der Prototypen des filmischen Comicentertainments „für Erwachsene“ macht: Diesen Charakter konterkarieren zwar auf der einen Seite ein paar eher infantil-lächerliche over-the-Top-Ausrutscher bezüglich alllzu freakigen Monster-Inventars und mangelnder Ernsthaftigkeit, auf der anderen fehlt es in „Heavy Metal“ aber weder an nackter Haut noch rohem Gemetzel: Jeder auftretende Frauencharakter ist erstens jung, zweitens nackt und drittens willig, die Action stets blutig und reich an abgehackten Extremitäten, zerschossenen Leibern, purzelnden Gedärmen und lustvoller Comicsplatterei, ohne aber ins allzu Derbe abzugleiten. Während sich ersteres Charateristikum vor allem für ein Realfilm-Remake empfähle, macht zweiteres gerade durch die gezeichnete Comic-Form einen Heidenspaß. Quantitativ zwar etwas zurückhaltend, qualitativ aber durchaus überzeugend machen die Actionszenen mit netten Choreografien und riesigen Blutfontänen Laune.
Das andere große Standbein des Films ist sein exzellenter Soundtrack, der dem heutigen Verständnis von Metal nicht mehr durch die Bank gerecht werden mag, dank Größen wie Blue Öyster Cult, Journey, Nazareth, Sammy Hagar und Black Sabbath aber eine formidable 70s- und 80s-Rockband an die nächste reiht und das Geschehen mit wundervollen, traditionellen Melodic-Heavy-Hymnen aus der Anfangszeit des Metal und Blütezeit der klassischen Genreklängen untermalt. Zwar sind alle vertretenen großen Namen nicht eben mit ihren größten Hits am Start, qualitativ verzeichnet die Musik aber keinen einzigen Aussetzer und ist ein durchgehener Hörgenuss für Fans der Stilrichtung.
Zum wirklich guten Film fehlt „Heavy Metal“ dennoch einiges: Zu schwach ist die Story, zu lächerlich und übertrieben diverse Sequenzen und Elemente und zu schwankend die Klasse des gebotenen Zeichenstils. Detailgenaue, kreative und spektakuläre Bilder geben sich mit lieblos, schlicht und billig Wirkenden die Klinke in die Hand, was teils auch auf die Tatsache zurückzuführen sein mag, dass die verschiedenen Episoden der Handlung von verschiedenen Animationsfirmen erstellt wurden. Somit differiert auch die atmosphärische Wirkung der allesamt im futuristischen, mal mehr, mal weniger Fantasy- und Creature-affinen Endzeitambiente angesiedelten Einzelgeschichten von Storyabschnitt zu Storyabschnitt. Am überzeugendsten gestalten sich diesbezüglich die aufgrund der Heldenfigur eines coolen Taxifahrers Assozitationen zu Luc Bessons „Das fünfte Element“ weckende und mit netten Ideen bezüglich der Eigenheiten, Möglichkeiten und Features einer Zukunftsstadt aufwartende Auftakt- und die die blutrünstigen Taten einer heroischen Schwertschwinger-Amazone portraitierende Finalepisode.
Fazit: Die Early-80s-Verfilmung der französischen „Heavy Metal“-Comics ist ein vor allem dank harter, wenngleich zu rar gesäter Action und einem hervorragenden Soundtrack unterhaltsamer Cocktail aus Sex, Gewalt und Endzeitflair, der aber gleichermaßen an seiner äußerst schwachen Episodenstory wie einiger lächerlicher Elemente und einem qualitativ schwankenden Zeichenstil krankt. Nettes Entertainment, aber kein Meisterwerk.

Die deutsche DVD von Columbia TriStar ist mit einer FSK-16 uncut.