Hard Corps
Verfasst: 20.01.2009, 21:57
Hard Corps

Original Titel: The Hard Corps
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Sheldon Lettich
Darsteller: Jean Claude van Damme, Vivica A. Fox, Razaaq Adoti, Viv Leacock, Ron Bottitta, Mark Griffin, Adrian Holmes, Ron Selmour, Sharon Amos
Achtung! Enthält eventuell kleinere Spoiler
Philip Sauvage (Jean Claude van Damme) ist ein ehemaliger Angehöriger der Army, traumatisiert von seinen Einsätzen in Afghanistan und im Irak. Zur Rehabilitierung ist er vorübergehend im Veteranenkrankenhaus untergebracht, als ihn ein Freund und einstiger Vorgesetzter anheuert um sich um die Sicherheit des früheren Schwergewichtsweltmeisters Wayne Barclay (Razaaq Adoti) zu kümmern. Dies gestaltet sich etwas schwierig, da just vor kurzem der Hip-Hop-Mogul Terrel Singletery aus der Haft entlassen wurde, welcher Aufgrund der Aussage von Sauvages neuem Klienten verurteilt wurde und nun auf Rache sinnt.
Und der Preis für die orignellste Story geht an.. jeden Film, aber sicher nicht diesen hier. Ein Bodyguard, der mit seinem Auftraggeber eher selten konform geht, der aber übernommen wird, da er erstens weiß ist (ein Brüller, Rassismus mal anders) und zweitens sein Freund und Mentor, der ihn empfohlen hat, beim Probeeinsatz stirbt. Das Meiste wirkt ziemlich vorhersehbar, die Ratte auf Seiten der 'Guten' springt einem förmlich entgegen. Auch die anderen Nebenkonflikte sind ziemlich offensichtlich. Barclay hat eine gut aussehende Schwester, die gleichzeitig seine Buchhalterin ist und Sauvage wird darauf angesprochen seit wann er keine Frau mehr hatte, was wird wohl passieren? Klar, das der Bruder darauf nicht gerade begeistert reagiert.
Immerhin, das Drehbuch erfüllt seinen Zweck, es hält den Film zusammen. Einige gelegentlich eingestreute Gags regen immerhin zum schmunzeln an ('VIP angetreten, Sir!'). Das auf die schnelle zu rekrutierende Team aus Bodyguards sollte eigentlich aus Sauvages Ex-Kameraden bestehen, aber die hatten wohl bis auf einen keine Lust, also wird das Team aus unerfahrenen Kämpfern aus Barclays Trainingszentrum zusammengestellt. Das Training der Neulinge ist äußerst kurz, was Sauvage beim ersten Einsatz Magenschmerzen beschert. Da der Film in der Hip-Hop-Szene spielt, werden natürlich auch einige Klischees bemüht und zum Teil ein wenig aufs Korn genommen (Stichwort: Waffe schief halten). Bestes Beispiel ist der Bad-Guy, der nach seiner Entlastung erstmal ein paar Nutten besorgt. Überhaupt spielt Viv Leacock ein Klischee auf zwei Beinen, gefahren wird nur in aufgemotzten, schätzungsweise 25 Meter langen Hummer-Stretch-Limos, im Garten hat er 3 Zwinger voller Kampfhunde, an die auch gerne mal unfähige Gefolgsleute verfüttert werden.
Die Darsteller machen ihre Sache durch die Bank ordentlich. Van Damme hat zwar mittlerweile bestimmt schon bessere Leistungen als Schauspieler gezeigt, aber einen traumatisierten Soldaten, nimmt man ihm trotz allem ab. Razzaq Adoti überzeugt als früherer Box-Weltmeister mit sozialer Ader und ist nicht nur in den Wortgefechten ein glaubwürdiges Gegenüber zu Van Damme. Die Schwester des Ex-Champions wird von Vivica A. Fox dargestellt, die hier deutlich besser aussieht als in Kill Bill, was aber wohl auch an der Rolle liegt. Dennoch ist sie nicht nur ein Eye-Candy, sondern weiß auch darstellerisch zu überzeugen. Ihnen gegenüber steht mit Viv Leacock ein würdiger Gegner, dem Mann mit Ron Selmour einen Handlanger zur Seite gestellt hat, der wahrlich bedrohlich wirkt. Sicher gibt es hier keine Oscarkandidaten, aber auch Ausreißer nach unten gibt es keine. Eine kleine Anmerkung noch: ironischer weise, ist einem Film in dem die Dunkelhäutigen Darsteller nahezu unter sich bleiben, die einzige Afrikanerin die blonde Sharon Amos, aus Kenia.
Positiv muss man die musikalische Untermalung des Films erwähnen. In den Teilen, die nicht von Hip-Hop-Rhythmen dominiert werden wirklich gut gelungen, vor allem das Thema zu Beginn des Films ist sehr eingänglich. Auch der übrige Soundtrack ist alles andere als schlecht, so weit ich das beurteilen kann, aber schlicht nicht meine Art von Musik.
An der Inszenierung des Films gibt es nichts zu Meckern. Vor allem die eingestreuten Rückblenden zur Sauvages Zeit im Irak, stechen hier ins Auge. Leider stellen diese auch einen Großteil der Action im Mittelteil des Films. Kommt die Action dann aber mal ist sie gefällig choreographiert. Zwar gibt es nichts, was man wo anders nicht schon besser gesehen hat, aber sowohl die Shoot-Outs als auch die Hand to Hand Fights sind mindestens guter Durchschnitt. Außerdem, wenn unser aller Lieblingsbelgier mal wieder ordentlich austeilt und sogar ein wenig kicken darf, geht einem doch das Herz auf ;) Positiv anzumerken ist, das Van Damme bei den Kämpfen recht sicher selbst Hand anlegt, das hat man von anderen 80er Heroen schon ganz anders gesehen. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass die Fights weniger spektakulär ausfallen als in seinen frühen Werken.
Was am Ende bleibt ist ein Film mit einer mäßigen Story und brauchbaren Schauspielern, der optisch nicht überragend ist aber doch gut. Abgerundet wird dies von einer guten bis sehr guten musikalischen Untermalung. Trotz allem, würde dieser Film bei mir maximal eine 6/10 bekommen, aber es ist ein Van Damme. Scheiß auf Objektivität!

Die deutsche DVD von Sony ist uncut und hat Bild und Ton in guter Qualität an Bord.
Zu guter Letzt: Der Film hat ne Fanpage, die ist gar nicht so übel. Sie bietet immerhin einen Trailer und ein Set Video, also durchaus brauchbar zum reinschnuppern. Wobei der Trailer eher mäßig ist.

Original Titel: The Hard Corps
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Sheldon Lettich
Darsteller: Jean Claude van Damme, Vivica A. Fox, Razaaq Adoti, Viv Leacock, Ron Bottitta, Mark Griffin, Adrian Holmes, Ron Selmour, Sharon Amos
Achtung! Enthält eventuell kleinere Spoiler
Philip Sauvage (Jean Claude van Damme) ist ein ehemaliger Angehöriger der Army, traumatisiert von seinen Einsätzen in Afghanistan und im Irak. Zur Rehabilitierung ist er vorübergehend im Veteranenkrankenhaus untergebracht, als ihn ein Freund und einstiger Vorgesetzter anheuert um sich um die Sicherheit des früheren Schwergewichtsweltmeisters Wayne Barclay (Razaaq Adoti) zu kümmern. Dies gestaltet sich etwas schwierig, da just vor kurzem der Hip-Hop-Mogul Terrel Singletery aus der Haft entlassen wurde, welcher Aufgrund der Aussage von Sauvages neuem Klienten verurteilt wurde und nun auf Rache sinnt.
Und der Preis für die orignellste Story geht an.. jeden Film, aber sicher nicht diesen hier. Ein Bodyguard, der mit seinem Auftraggeber eher selten konform geht, der aber übernommen wird, da er erstens weiß ist (ein Brüller, Rassismus mal anders) und zweitens sein Freund und Mentor, der ihn empfohlen hat, beim Probeeinsatz stirbt. Das Meiste wirkt ziemlich vorhersehbar, die Ratte auf Seiten der 'Guten' springt einem förmlich entgegen. Auch die anderen Nebenkonflikte sind ziemlich offensichtlich. Barclay hat eine gut aussehende Schwester, die gleichzeitig seine Buchhalterin ist und Sauvage wird darauf angesprochen seit wann er keine Frau mehr hatte, was wird wohl passieren? Klar, das der Bruder darauf nicht gerade begeistert reagiert.
Immerhin, das Drehbuch erfüllt seinen Zweck, es hält den Film zusammen. Einige gelegentlich eingestreute Gags regen immerhin zum schmunzeln an ('VIP angetreten, Sir!'). Das auf die schnelle zu rekrutierende Team aus Bodyguards sollte eigentlich aus Sauvages Ex-Kameraden bestehen, aber die hatten wohl bis auf einen keine Lust, also wird das Team aus unerfahrenen Kämpfern aus Barclays Trainingszentrum zusammengestellt. Das Training der Neulinge ist äußerst kurz, was Sauvage beim ersten Einsatz Magenschmerzen beschert. Da der Film in der Hip-Hop-Szene spielt, werden natürlich auch einige Klischees bemüht und zum Teil ein wenig aufs Korn genommen (Stichwort: Waffe schief halten). Bestes Beispiel ist der Bad-Guy, der nach seiner Entlastung erstmal ein paar Nutten besorgt. Überhaupt spielt Viv Leacock ein Klischee auf zwei Beinen, gefahren wird nur in aufgemotzten, schätzungsweise 25 Meter langen Hummer-Stretch-Limos, im Garten hat er 3 Zwinger voller Kampfhunde, an die auch gerne mal unfähige Gefolgsleute verfüttert werden.
Die Darsteller machen ihre Sache durch die Bank ordentlich. Van Damme hat zwar mittlerweile bestimmt schon bessere Leistungen als Schauspieler gezeigt, aber einen traumatisierten Soldaten, nimmt man ihm trotz allem ab. Razzaq Adoti überzeugt als früherer Box-Weltmeister mit sozialer Ader und ist nicht nur in den Wortgefechten ein glaubwürdiges Gegenüber zu Van Damme. Die Schwester des Ex-Champions wird von Vivica A. Fox dargestellt, die hier deutlich besser aussieht als in Kill Bill, was aber wohl auch an der Rolle liegt. Dennoch ist sie nicht nur ein Eye-Candy, sondern weiß auch darstellerisch zu überzeugen. Ihnen gegenüber steht mit Viv Leacock ein würdiger Gegner, dem Mann mit Ron Selmour einen Handlanger zur Seite gestellt hat, der wahrlich bedrohlich wirkt. Sicher gibt es hier keine Oscarkandidaten, aber auch Ausreißer nach unten gibt es keine. Eine kleine Anmerkung noch: ironischer weise, ist einem Film in dem die Dunkelhäutigen Darsteller nahezu unter sich bleiben, die einzige Afrikanerin die blonde Sharon Amos, aus Kenia.
Positiv muss man die musikalische Untermalung des Films erwähnen. In den Teilen, die nicht von Hip-Hop-Rhythmen dominiert werden wirklich gut gelungen, vor allem das Thema zu Beginn des Films ist sehr eingänglich. Auch der übrige Soundtrack ist alles andere als schlecht, so weit ich das beurteilen kann, aber schlicht nicht meine Art von Musik.
An der Inszenierung des Films gibt es nichts zu Meckern. Vor allem die eingestreuten Rückblenden zur Sauvages Zeit im Irak, stechen hier ins Auge. Leider stellen diese auch einen Großteil der Action im Mittelteil des Films. Kommt die Action dann aber mal ist sie gefällig choreographiert. Zwar gibt es nichts, was man wo anders nicht schon besser gesehen hat, aber sowohl die Shoot-Outs als auch die Hand to Hand Fights sind mindestens guter Durchschnitt. Außerdem, wenn unser aller Lieblingsbelgier mal wieder ordentlich austeilt und sogar ein wenig kicken darf, geht einem doch das Herz auf ;) Positiv anzumerken ist, das Van Damme bei den Kämpfen recht sicher selbst Hand anlegt, das hat man von anderen 80er Heroen schon ganz anders gesehen. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass die Fights weniger spektakulär ausfallen als in seinen frühen Werken.
Was am Ende bleibt ist ein Film mit einer mäßigen Story und brauchbaren Schauspielern, der optisch nicht überragend ist aber doch gut. Abgerundet wird dies von einer guten bis sehr guten musikalischen Untermalung. Trotz allem, würde dieser Film bei mir maximal eine 6/10 bekommen, aber es ist ein Van Damme. Scheiß auf Objektivität!

Die deutsche DVD von Sony ist uncut und hat Bild und Ton in guter Qualität an Bord.
Zu guter Letzt: Der Film hat ne Fanpage, die ist gar nicht so übel. Sie bietet immerhin einen Trailer und ein Set Video, also durchaus brauchbar zum reinschnuppern. Wobei der Trailer eher mäßig ist.