Man with a Gun
Originaltitel: Man with a Gun
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: David Wyles
Darsteller: Michael Madsen, Jennifer Tilly, Gary Busey, Robert Loggia, Ian Tracey, Bill Cobbs, Bill Dow, Jason Shombing, Andrew Guy, Aleksandra Kosanovic u.a.
Jack und seine Geschäftspartner werden von Jacks Ex-Frau und Berufs Femme Fatale Reena erpresst. Sie droht damit Interna der Organisation um Jack auszuplaudern, was diese um keinen Preis zulassen kann. Also beauftragt man Harden sich des Problems anzunehmen. Harden ist der coolste Motherfucker in Town: immer im langen Mantel unterwegs, lässig im Auftreten und zudem sehr gewillt, in höhere Gefilde der "Gesellschaft" vorzustoßen. In seinem Job als Auftragskiller hat er allerdings noch nie eine Frau töten müssen, was ihm zunächst etwas Bauchschmerzen bereitet. Viel schlimmer ist allerdings, dass er bereits seit geraumer Zeit klar Schiff bei dem Gangsterliebchen macht - Reizwäschegefummel und Moppengestreichel inklusive. Ergo denkt er gar nicht daran, sie zu töten und tüftelt mit ihr einen Plan aus. Man will eine Frau über den Haufen ballern, die ihr halbwegs ähnlich sieht. Die Wahl fällt auf Reenas Schwester Cathy, die Harden auch sogleich entführt.
Derweil kurbelt Reena einen Deal mit Jack an. Sie will ihm eine Diskette mit den geheimen Interna für eine Tasche voll Geld übergeben, trickst ihn aber ordentlich aus. Jack und sein Umfeld sind fortan auf 180. Während Jack Reena um jeden Preis schnappen möchte, wird sein Neffe Roy vom Chef der Organisation instruiert, offen gegen den zur Belastung gewordenen Jack zu arbeiten. Zur selben Zeit beginnt sich Harden in die vollkommen anders geartete Schwester Reenas zu verlieben. Damit macht er sich freilich keine Freunde ... sowohl bei Reena als auch bei Jack und der zugehörigen Organisation, die nun denken, er würde mit Reena vögeln ... was er ja auch tut ... ääähm ja ;-)
Der Film beginnt mit einem in stilvollem Schwarz weiß gehaltenen Prolog, der scheinbar das Ende des Filmes vorwegnimmt. Untermalt wird das Ganze von einem angenehm jazzigen Score und man ist neugierig auf das, was da noch kommen wird. Danach geht es ebenfalls sehr stilvoll weiter. Madsen verfolgt einen "Kunden" und beendet seinen Job mit einem trockenen Headshot und der elegant coolen Beweismittelbeseitigung. Bis hierher versuchte sich der Streifen recht erfolgreich als moderne Variante des Film Noir Genres, doch dann beginnen die Dialoge, kommt die hanebüchene Story einfach nicht in die Spur und wirken die Hauptdarsteller teils massivst gelangweilt, was Man with a Gun recht früh das Genick bricht und ihn zu einem massiven Langweiler mutieren lässt.
Michael Madsen, Gary Busey, Robert Loggia und Jennifer Tilly bilden den eigentlich recht beeindruckenden Cast dieses Streifens. Dabei wirkt Michael Madsen zu keiner Minute, als wäre ihm der Film auf irgendeine Art wichtig. Gelangweilt wuchtet er sich von Schauplatz zu Schauplatz und muss teils üble Textzeilen vom Stapel lassen. Gary Busey wirkt insgesamt ein wenig gebremst und zeigt nur in ein zwei Szenen einen seiner manischen Ausbrüche, bei dem mit ihm alle Pferde durchgehen dürfen. Robert Loggia spielt präzise und auf den Punkt, ohne sich dabei ein Bein auszureißen, hat aber ohnehin nur eine sehr kleine Rolle abbekommen. Jennifer Tilly kommt die Aufgabe zu, zwei verschiedene Charaktere zu beackern. Dabei verwechselt sie in dem Femme Fatale Abschnitt Gestus und Habitus einer "gefährlich heißen" Frau mit dem eines notgeilen Flittchens. Die naive Cathy gibt sie dann einen Zacken zu passiv und rehäugig, so dass sie schnell nervt. Kurzum, schauspielerisch ist es hier teils zappenduster.
Auch die Action kickt nicht. Zunächst einmal kommt sie hier nur alle Jubeljahre auf und ist dann dermaßen unspektakulär geworden, dass eingeschlafene Füße per se mehr kribbeln als das hier Gebotene. Auch optisch wird in dem Streifen nicht viel geboten, immerhin kommt der Film in solidem DTV Mittelmaß daher. Zumindest weiß der jazzige Score durchgehend zu gefallen.
0815 Möchtegern Neo Noir Streifen mit gelangweilten Darstellern, grottiger Story und einem Nichts an Spannung oder gelungener Action ... Zeitverschwendung.
Die deutsche DVD von United Video ist mit einer recht seltsamen Freigabe ab 18 uncut, hat aber alles andere, nur keine überzeugenden Bild- und Tonwerte.
In diesem Sinne:
freeman
Man with a Gun
- MysteryBobisCREEPY
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