Man of Tai Chi
Man of Tai Chi
Man of Tai Chi
Originaltitel: Man of Tai Chi
Herstellungsland: China, Hongkong, USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Keanu Reeves
Darsteller: Tiger Chen Hu, Keanu Reeves, Karen Mok, Simon Yam, Michael Chan, Ye Qing, Yu Hai, Sam Lee, Iko Uwais, Brahim Achabbakhe, Steven Dasz, Ocean Hou u.a.
In Keanu Reeves’ Regiedebüt erliegt ein Tai Chi Kämpfer den Verlockungen von Ruhm und Ehre, als er für den Bösewicht Donaka Mark (auch Reeves) in Underground-Fights antritt, die mittels moderner Technik in die ganze Welt übertragen werden. Als der Kämpfer endlich bemerkt, wie sehr der zweifelhafte Erfolg ihn verändert hat, ist es eigentlich schon zu spät…
Zur "Man of Tai Chi" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Man of Tai Chi
Herstellungsland: China, Hongkong, USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Keanu Reeves
Darsteller: Tiger Chen Hu, Keanu Reeves, Karen Mok, Simon Yam, Michael Chan, Ye Qing, Yu Hai, Sam Lee, Iko Uwais, Brahim Achabbakhe, Steven Dasz, Ocean Hou u.a.
In Keanu Reeves’ Regiedebüt erliegt ein Tai Chi Kämpfer den Verlockungen von Ruhm und Ehre, als er für den Bösewicht Donaka Mark (auch Reeves) in Underground-Fights antritt, die mittels moderner Technik in die ganze Welt übertragen werden. Als der Kämpfer endlich bemerkt, wie sehr der zweifelhafte Erfolg ihn verändert hat, ist es eigentlich schon zu spät…
Zur "Man of Tai Chi" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Hatest damit weitestgehend Recht.freeman hat geschrieben:Das glaub ich net...
In Gestalt seines Regiedebüts „Man of Tai Chi“ (2013) beweist Keanu Reeves ein anständiges Maß an Talent auf jener Seite der Kamera – während er auf der anderen (sprich: davor) noch immer relativ weit von „preisverdächtig“ entfernt ist. Vorteilhafterweise verkörpert er im Vorliegenden einen „emotionslosen Baddie“ – wodurch jenes Manko nicht allzu heftig zu Buche schlägt. Problematischer ist eher, dass Mr. Reeves durchaus ein wenig wie ein „Fremdkörper“ innerhalb des Gesamtgeschehens anmutet – u.a. umringt von einem ansonsten nahezu ausschließlich asiatischen (im O-Ton zudem die dortige Landessprache sprechenden) Cast-Ensemble, aus deren Reihen die betreffenden Fighter überdies noch deutlich besser kämpfen können als er (was vor allem in Anbetracht seiner hölzernen Moves beim Showdown unvorteilhaft ins Auge fällt). Zum Glück jedoch beherrscht nicht nur Hauptdarsteller Tiger Hu Chen die „physischen Aspekte“ seines Parts herausragend stark – was Choreograph Yuen Woo Ping im Zuge diverser hochklassig in Szene gesetzter Auseinandersetzungen prima zur Geltung gebracht hat (schade nur, dass bei diesen ab und an auf „unnatürlich“ ausschauendes „Wire Work“ zurückgegriffen wurde). Ergänzt um teils arg schlechte CGIs (Stichworte: Helikopter und Auto-Crash) sowie eine sich überwiegend unoriginell und abwechslungsarm entfaltende Story, bei der so einige Ansätze und dramatische Subplots (Familie, potentielle Freundin, Medienkritik, Kulturerbe, die Philosophie hinter Tai Chi, gewisse psychologische Auswirkungen auf den Hauptprotagonisten etc.) leider nur unbefriedigend oberflächlich mit eingebunden bzw. angegangen wurden, entpuppt sich der Streifen letzten Endes als ein zwar ambitioniertes, nichtsdestotrotz aber weitestgehend typisches Genre-Werk, dem es u.a. sowohl an Spannung als auch „dem gewissen Etwas“ mangelt. Unabhängig dessen können entsprechend geneigte Zuschauer Schrägstrich „Fans“ dennoch getrost mal einen Blick riskieren…
gute
In seinem Regiedebüt legt Keanu Reeves den Fokus spürbar nicht auf Story, sondern auf Bildgestaltung. Aus Budgetgründen mag zwar einiges gestrichen worden sein, immer noch übertragen die Kämpfe über weite Strecken und trotz unübersehbaren Wireworks aber eine beträchtliche Dynamik. Reeves verknüpft traditionelle Locations mit steriler Hyper-Architektur und lässt die Darsteller praktisch alle Räume nutzen. Zwischen dem dargestellten Alltag, bemüht an die Realität gekoppelt und von schlecht bezahlten Jobs und öffentlichen Kampfsportturnieren dominiert, und der düsteren Geschäftswelt, in der sich der Regisseur selbst als diabolischen Anzugträger inszeniert, wird ein wundersamer Kaninchenbau gepflanzt, dessen Durchschreitung dem Film einen leicht surrealen, fieberhaften Touch gibt. Der als Darsteller noch eher unerfahrene Tiger Chen strahlt die entsprechende Unbefangenheit aus, um gerade die ersten Schritte authentisch umzusetzen; wenn er später wenig überraschend seine dunkle Seite erkundet, helfen ihm immerhin seine Martial-Arts-Kenntnisse über die fehlenden Schauspielfähigkeiten hinweg.
Schade, dass zuerst Iko Uwais’ Cameo und unmittelbar darauf dann ausgerechnet der Finalkampf gegen Reeves’ hölzerne Matrix-Silhouette eine herbe Enttäuschung darstellen, denn ansonsten verströmt „Man Of Tai Chi“ eine beachtliche Wuchtigkeit, die den als Konsens zu begreifenden Plot mitsamt seines fremdkörperartigen Nebenstrangs um die laufenden Polizeiermittlungen vergessen lässt.
Schade, dass zuerst Iko Uwais’ Cameo und unmittelbar darauf dann ausgerechnet der Finalkampf gegen Reeves’ hölzerne Matrix-Silhouette eine herbe Enttäuschung darstellen, denn ansonsten verströmt „Man Of Tai Chi“ eine beachtliche Wuchtigkeit, die den als Konsens zu begreifenden Plot mitsamt seines fremdkörperartigen Nebenstrangs um die laufenden Polizeiermittlungen vergessen lässt.
In mancherlei Hinsicht erinnert "Man of Tai Chi" an die Videothekenklopper der 1990er, doch anstelle eines jungen Ami-Fighters in häßlicher Turnbuchse erliegt hier der titelgebende Man des Tai Chi den Verlockungen von Untergrundkämpfen für ein dekadentes Publikum und einen noch dekadenteren Schurken. Denn spielt Regisseur Keanu Reeves auf eine charismatische Weise ausdrucksarm und kalt, auch wenn die einsilbigen Sprüche der Marke "You owe me a life" manchmal arg gesteltzt wirken. Schlechter sieht es da beim Hauptdarsteller aus, der (Vince sagt es schon) zwar durchaus die anfängliche Naivität seiner Figur durch mangelndes Schauspielvermögen darzustellen, scheitert aber auf lange Sicht an seiner fehlenden Ausstrahlungen. Der Cop-Subplot hängt immer etwas in der Luft, während das Drehbuch pflichtschuldig die Stufen zur immer weiteren Eskalation des Helden (und damit zu immer weiteren Siegen) abklappert ohne dem Sujet groß etwas Neues abzugewinnen. Angerissene Themen wie die mediale Ausschlachtung der Kämpfe für ein entsprechendes Publikum gehen unter, während weise alte Meister und ähnliche Nebenfiguren Reformhausweisheiten in die Rabatte salbadern. Immerhin: Hier wird in regelmäßigen Abständen gekämpft, die Choreographie von Yuen Woo Ping ist meist tadellos wie auch die Inszenierung, auch wenn aus diversen Fights zu wenig rausgeholt wird: Mag man den direkt beendeten Fight mit dem Söldner noch als Demonstration der Überlegenheit des Tai-Chi-Mannes sehen, so ist Iko Uwais bei einer späteren Begegnung sträflich verschenkt. Am ehesten bleiben noch die Aufnahmeprüfung mit dem Grappling-Experten sowie der Showdown in Erinnerung, in dem Reeves vielleicht nicht so fix austeilt wie professionellen Martial Artists des Films, durch seine (im Vergleich zu den Asiaten) imposante Größe und seine immer noch sehenswerten Kampfkunstfertigkeiten einen veritablen Finalgegner abgibt. Die unterschiedlichen Stile von Tigers Opponenten geben Würze, doch insgesamt wechseln sich Licht und Schatten ab, wobei das Licht vor allem in den Actionszenen, der Schatten eher beim Drumherum zu finden ist.
,5 bis knappe
,5 bis knappe
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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Aus dem Filmtagebuch:
Das Storygerüst erinnert fatal an stereotype 80er-Jahre-Klopper. Doch Keanu Reeves beweist ein sicheres Händchen hinter der Kamera und weiß inszenatorisch vor allem in den Kampfszenen zu beeindrucken, die in ihren besten Momenten wuchtig und von Hauptdarsteller Tiger Hu Chen mit vollem Körpereinsatz dargestellt werden. Leider greift man mit zunehmender Laufzeit immer mehr auf unnötige Wirework-Einlagen zurück. Der Showdown bleibt ebenfalls deutlich hinter den Erwartungen, vor allem weil Iko Uwai's ("The Raid") Auftritt nicht über einen Cameo hinaus geht. Der obligatorische finale Kampf mit Keanu Reeves ist ebenfalls enttäuschend, was dann vor allem an Reeves selbst liegt, der Tiger doch sichtlich unterlegen ist. Nichtsdestotrotz hat der Film seine Stärken vor allem im ersten Drittel. Die Darstellung Chen Lin-Hu's, einerseits eine Karriere im Martial-Arts machen zu wollen, auf der anderen Seite mit diversen Jobs irgendwie über die Runden zu kommen, macht die Sogwirkung der Untergrund-Kämpfe durchaus glaubwürdig. Keanu Reeves gibt den diabolischen Bösewicht solide (seine etwas steife Mimik passt da doch hervorragend) und die Wandlung Chen's infolge der gnadenlosen Kämpfe ist interessant, wenn auch etwas grobschlächtig, dargestellt. Ein unterhaltsamer Streifen und für Martial-Arts-Fans eh empfehlenswert.
Das Storygerüst erinnert fatal an stereotype 80er-Jahre-Klopper. Doch Keanu Reeves beweist ein sicheres Händchen hinter der Kamera und weiß inszenatorisch vor allem in den Kampfszenen zu beeindrucken, die in ihren besten Momenten wuchtig und von Hauptdarsteller Tiger Hu Chen mit vollem Körpereinsatz dargestellt werden. Leider greift man mit zunehmender Laufzeit immer mehr auf unnötige Wirework-Einlagen zurück. Der Showdown bleibt ebenfalls deutlich hinter den Erwartungen, vor allem weil Iko Uwai's ("The Raid") Auftritt nicht über einen Cameo hinaus geht. Der obligatorische finale Kampf mit Keanu Reeves ist ebenfalls enttäuschend, was dann vor allem an Reeves selbst liegt, der Tiger doch sichtlich unterlegen ist. Nichtsdestotrotz hat der Film seine Stärken vor allem im ersten Drittel. Die Darstellung Chen Lin-Hu's, einerseits eine Karriere im Martial-Arts machen zu wollen, auf der anderen Seite mit diversen Jobs irgendwie über die Runden zu kommen, macht die Sogwirkung der Untergrund-Kämpfe durchaus glaubwürdig. Keanu Reeves gibt den diabolischen Bösewicht solide (seine etwas steife Mimik passt da doch hervorragend) und die Wandlung Chen's infolge der gnadenlosen Kämpfe ist interessant, wenn auch etwas grobschlächtig, dargestellt. Ein unterhaltsamer Streifen und für Martial-Arts-Fans eh empfehlenswert.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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