Monster Hunter
Wenn man sich die Extras auf der DVD anschaut, dann mag man an Realsatire denken: Da schwärmen die Darsteller und Darstellerinnen der Militärfuzzis allen Ernstes von ihren Charakteren, obwohl man so gut wie nichts über sie erfährt und der Großteil eh ziemlich schnell den Geist aufgibt. Die Deleted Scenes deuten an, dass es da im Rohschnitt vielleicht etwas mehr gab, auch wenn sie in erster Linie nur zeigen, dass einer von den Heinos dauernd Cowboy-Witze reißt. Die Handlung ist simpel bis kaum vorhanden, ein einfacher Überlebenskampf, dem Erklärbär Ron Perlman kurz vor dem Showdown noch etwas Bedeutung hinzusalbadert, aber solche simplen Prämissen können ja ziehen, wie uns "Predator" oder "Pitch Black" gezeigt haben. Die beiden Titel sind eh ein gutes Stichwort, räubert sich "Monster Hunter" bei den Motiven, Storyelementen und Shots an Vorbildern entlang, bei denen vor allem "Aliens" und "Starship Troopers" offensichtliche Ideengeber waren. Es gibt ein paar nette eigene Ideen wie die Segelei mit Schiffen auf dem Wüstensand (die vor allem für die ziemlich schicke Eingangssequenz da ist) oder den Katzenmenschen als Kriegerkoch, die aber nur kleine Ornamente auf dem sonst freudig zusammengeräuberten Film sind.
Dadurch, dass sichtlich in Südafrika und nicht vor dem Greenscreen gedreht wurde, hat die Wüste echt Atmosphäre, bei den CGI-Tricksereien etwa in der Oase sieht "Monster Hunter" dann weniger gut aus. Das Creature Design ist nicht von schlechten Eltern, wenn auch wohl der Vorlage geschuldet. Ganz nett auch, dass das Biest auf den Poster/Cover ein wichtiger, aber nicht der Endgegner ist - okay, der ist als Drache recht generisch, vielleicht ein Bild von ihm auf dem Poster doch nicht viel verraten. Die Action kracht ganz solide, aber man von Anderson schon Dynamischeres oder Knalligeres in Werken wie "Soldier" oder "Death Race" gesehen: Das hier ist generische Mensch-Monster-Kloppe, die immerhin mit dem coolen Waffendesign punktet, aber wenig wirklich memorable Szenen hat. Das Ende schielt allzu deutlich auf eine bis drölfzig Fortsetzungen, denn der Film bricht ja einfach irgendwann ab anstatt so richtig zu Enden. In eventuellen Sequels kann Anderson das Potential seines Stoffes dann vielleicht auch besser nutzen, denn trotz zahlreicher, teilweise durchaus bildgewaltiger Mensch-vs-Monster-Krawallszenen bleibt von "Monster Hunter" enttäuschend wenig hängen und selbst oberflächliche Wow-Momente sind eher dünn gesät.

bis
,5
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]