Karate Rock
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Karate Rock
Karate Rock
Originaltitel: IL RAGAZZO DELLE MANI D'ACCIAIO
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Fabrizio De Angelis (aka Larry Ludman)
Darsteller: Antonio Sabato jr., Andrew J. Parker, Robert Chan, Nathalie Hendrix, David Warbeck
Ruft die Polizei! Hier wird gelogen was das Zeug hält. Das Cover ist Verarsche am Kunden pur!
„Karate Rock“…das sind gleich zwei Lügen in zwei Worten.
Es gibt hier so gut wie gar kein Karate! Und einen „Rock“ in Form eines toughen, charismatischen Helden, wie es uns das Cover weis machen will, gibt es schon gar nicht.
Letzteres bietet dem Zuschauer einen verdammt langweiligen, emotionslosen Schmier-Frisuren Teenie mit Dackelblick, der mit seinem gelegentlichen Grinsen ja vielleicht das ein oder andere Frauenherz erobern kann, doch in den entscheidenden Szenen geht unser Held Kevin auch ziemlich erbärmlich unter; seiner Lahmarschigkeit sei dank.
Und ersteres, nämlich das vermeintliche Titelgebende Genre „Karate“ kann mit seinen knapp 3min „Kampfszenen“ über einer Laufzeit von 90min verteilt, auch keinen Quantitäts-Test bestehen.
Und damit wäre auch schon alles zu diesem dusseligen Teeniefilmchen gesagt, doch ich wäre nicht Sir Jay wenn ich nicht auch diese Zelluloidverschwendung detailliert auseinander nehmen würde …
Der Film stammt vom italienischen Schmodder Regessieur Fabrizio de Angelis; auch bekannt unter dem Pseudonym „Larry Ludman“ (wenn man sich mit dem einen Namen unbeliebt gemacht hat, versucht man es eben erneut mit Decknamen, doch auch das schien nichts geholfen zu haben). Der Kerl ist vor allem für seine Karate Warrior Reihe bekannt, die 1993 mit Teil 6 endete.
Seltsam ist es, dass Ludman zwischen Karate Warrior 2 und Karate Warrior 3 einen „Karate Rock“ hineinquetschen musste, der im Prinzip nichts anderes ist, als ein Karate Warrior Film, mit einem „Rock“ statt eines“ Warriors“.
Neue Wege hat Ludman damit also nicht eingeschlagen, das war wohl eher ein verzweifelter Versuch der *hust* Franchise frischen Wind zu verleihen. Doch da Ludman nun mal ein Müllfilmer ist, der keinen Plan von der Welt hat ist auch Karate Rock demselben Karate-Kid-Konzept unterworfen, wie alle Klopperfilme des Herrn Angelis.
Angelis vollbringt das Kunststück absolut NICHTS neues in das ohnehin schon völlig ausgelutschte Genre zu integrieren, und scheucht dabei die untalentierten Darsteller in ein heftiges Gewitter von saublöden Klischees und grunzdebilen Handlungsszenen, die allesamt in ihrer schlechten Inszenierung das kalte Kotzen heraufbeschwören.
Wir haben da also den Raudi Kevin, der mit seinem Vater (ein Bulle wohlgemerkt) in eine neue Stadt zieht, weil er zuletzt nur Mist gebaut hat. Er hat einen Wagen zu Schrott gefahren, sich geprügelt, Bier getrunken und das aller Schlimmste, er hat die Tochter des Rektors angemacht!!
Untergebracht wird er bei einem alten Asiaten, der sich später völlig überraschend als alter Karatemeister erweist.
Doch bis das wichtig wird, muss Kevin zunächst mit der spießigen Nachbarin Connie interagieren, sich von der Schurkenbande, mit Anführer „Jeff“ als „Bullensohn“ verspotten lassen, und schließlich auch dessen Freundin ausspannen; die hochnäßige, immer auf den größeren Schwanz guckende Dorfbitch, Kim!
Denn nachdem sie Jeff hat abblitzen lassen, weil er es mit ihr auf dem Parkplatz treiben wollte, entschließt sie sich in der Disco (Zitat von Connie: eine SUPER DISCO) den langweilig vor sich hindösenden Kevin aus seiner Ecke zu lotsen und mit ihm zu tanzen.
Doch das was die Kiddies auf der Tanzfläche unter „Tanzen“ verstehen, ist eher als unrythmisches Gezappel zu bezeichnen, und die Musik die dabei durch die Boxen quitscht, dürfte jeden Partylöwen von heute in den Wahnsinn treiben.
Meine Fresse, das wäre gute Begleitmusik für ein Kloppergame wie Double Dragon oder die Final Fight-Reihe, aber das ist doch keine Tanzmusik für eine Disco?!
Und wer um Himmels Willen geht in Sonntagskleidung mit einem Schlabber-Eis bewaffnet in so ein Etablissement? Connie die eigentlich scharf auf Kevin ist, muss sich eben mit dem ekelhaften immer Eisfressenden Dickwanz zufrieden geben.
Ludman hat wirlich an jede Klischeerolle gedacht. Das Drehbuch hat auch nicht an einem bebrillten Hero’s Bestfriend „Moretimer“ gespart, der zugleich als Alround Anouncement Kid, und Punchingball für Schurken fungiert.
Und nachdem nun alle auf der Tanzfläche wie die „Champignons“ (ja, die Pilze, nicht die Gewinner) getanzt haben (Zitat Moretimer) stellt sich das Paar Kevin und Kim als Gewinner heraus. Und schon fühlt sich Jeff angepisst, und fordert Kevin zu einem Duell heraus, nicht jedoch etwa wie es Homer Simpson machen würde, mit einem Handschuh, sondern mit einer Cola-Dose.
Treffpunkt: Die alte Turnhalle.
Kevin war gerade in der Videothek, und läuft nun mit einem Stapel irgendwelcher Filme direkt zur nebenanliegenden Turnhalle, die in Wirklichkeit ein Dojo ist. Jeff demonstriert gerade seine, dank dem schlechten Schnitt, nicht gerade beeindruckenden Karate Moves.
Ja nach 24min bekommt der Zuschauer endlich Karate geboten, doch versucht nicht euch nun aufrecht hinzusetzen, denn während ihr das tut, habt ihr den ganzen Fight auch wieder verpasst, denn Kevin trifft ein, und bekommt prompt aufs Maul (3,5 Punches), ohne auch nur einen Hauch von Widerstand zu zeigen (5 Sekunden „Karate“-Action). Dabei machte Kevin immer einen auf so selbstbewusst, außerdem hätte er ja so was schon mal durchgezogen.
Doch es hilft alles nichts, Kevin ist eine Pfeife, und im Laufe der Zeit wird dem Zuschauer auch klar, was Antonio Sabàto jr. für ein lahmer Mime und wie doof dessen Charakter Kevin ist. Er muss ständig jede Herausforderung treudoof annehmen, ohne Plan zu haben, und guckt dabei immer so verpeilt, das man meinen könnte er wäre high. Der Kerl ist sturhohl und langweilt nur mit seiner Performance.
Und kommt es dann irgendwann gegen Ende des Filmes auch noch tatsächlich zu einer „richtig langen“ Karateszene, dann kann man ihn aber auch den Gegner Jeff nur noch in die Tonne kicken.
Denn wenn dem Film etwa 20min Vor Schluss plötzlich einfällt, dass er sich selbst als Karate Film schimpft, schmeißt er eben noch schnell ein paar uninteressante, langweilig inszenierte Trainingsszenen daher die kein stimmiges Flair aufbauen wollen, wie etwa die Szenen aus den Rocky Filmen oder Karate Tiger.
Nein das ist lieblos, gedankenlos und unprofessionell dahingerotzt.
Nun fühlt sich Kevin stark genug Jeff herauszufordern um ihm und seinen unfairen Machenschaften als Bürgermeister’s Neffe endgültig den Garaus zu machen.
Nach seiner ersten erbärmlichen Niederlage im Dojo, dem großen Herbstrennen am Campus, der Wahnsinnsherausforderung im Tunnel des Todes, nach der kurzen Prügelei am Parkplatz, inklusive einer Autodemolation kommt der Film nun auf knapp 5min „Action“ davon knapp 1 Minute Karate.
Also wird es allerhöchste Zeit für das Finale! Dem ultimativen Showdown. Was Fabrizio de Angelis sich nun hat einfallen lassen stellt alles bisher dagewesene in den Schatten.
Vergesst Bruce Lee in seinem Kampf gegen Chuck Norris im Kolosseum, vergesst Jackie Chan vs. Benny „the Jet“ Urquidez; Tony Jaa im brennenden Kloster kann man auch in der Pfeife rauchen.
Ludman sprengt die Dimensionen der kampfkünstlerischen Kreativität und klatscht zwei billige Matratzen auf den Boden, und stellt einen Haufen Jugendlicher drum herum.
Wow, und so was nennt sich nun Showdown.
Denn der Kampf lässt sehr zu wünschen übrig. Nicht nur, dass das vermeintliche Supertraining nichts gebracht zu haben schien, da Kevin wieder genauso hoffnungslos untergeht wie in seinem ersten Zusammenstoss mit Jeff, nein, es sieht nicht einmal gut aus, wie auch der Rest des Filmes. Die Kamera wird immer möglichst so platziert, dass Schläge und Griffe in dem schnellen Schnitt nur zu erahnen sind.
Und bekommt man mal eine Einstellung aus der totalen, merkt man den Darstellern an, wie eingerostet sie sich bewegen.
Um das ein wenig zu kaschieren versteckt De Angelis ab und zu die Kamera hinter den Zuschauern, damit man auch ja nichts von der peinlichen „Choreographie“ erkennt.
Falls dies nicht Zweck dieser fragwürdigen Kamerapositionierung war, ist das dann nur noch damit zu erklären, dass De Angelis einfach keine Ahnung von guten Kameraeinstellungen hat, wie sich das schon über den ganzen Film bemerkbar machte.
Am Ende, wenn Kevin oft genug ohne jegliche Gegenwehr seinerseits auf die Matte geworfen wurde, und nun eine Suspense-Mukke durch die Röhren dröhnt (den Sound kenne ich doch aus City Hunter X.x) bekommt Kevin vom stupiden Drehbuch endlich die nötige Motivation geliefert um Jeff zu verdreschen. Das heißt aber nicht, dass der Kampf nun besser aussehen würde.
Alle jubeln mit jedem Schlag, den Kevin verteilt, und schließlich, wenn Jeff am Boden liegt und nicht mehr aufstehen kann, gibt ihm Kevin noch mal den Handkanten-Gnadenstoß in den Hinterschädel, und alle freuen sich, der Vater ist stolz auf Kevin, und wenig später in der Disco erfährt Kevin, dass sich Jeff sogar den Arm gebrochen habe(ja WIE DENN???), was wieder für Freude aller Beteiligten sorgt.
Jawohl!! Bravo! Super! Gewalt lohnt sich! Weiter so!!
Also wollen wir noch mal zusammenfassen.
Wir haben einen überaus lahmen absolut weicheieigen Hero, der mal dumm und planlos glotzt, und durch seine debile, verantwortungslose Naivität alles andere als einen „Rock“ darstellt, und das was er uns an „Karate“ bietet kann nicht mal die „3 Ninja Kids“ beeindrucken.
Und der weise Karate Lehrer ist auch so ziemlich der langweiligste und blasseste „Old-Asian-Martial-Arts-Seinsei“ den ich je erlebt hatte.
Der Film geizt schamlos an Action und vor allem „Karateszenen“, die zu allem Überfluss auch noch richtig scheiße aussehen. Die Rennszenen können sicher nicht als Action bezeichnet werden, da ja noch nicht einmal eine Schramme gefahren werden durfte. Der große Stunt ist Jeff’s Wagen, wie er durch eine Blechwand fährt. Boha geil!!
Bei einem Budget von einer halben Flasche Wein, einer Katze im Sack, und die Frau von De Angelis, was allesamt auf einem türkischen Basar versteigert wurde, konnte eben nicht viel realisiert werden.
Wenn man keine Kohle hat, dann sollte man das Filmen eben doch lassen, und nicht mit einer filmischen Nichtigkeit daherkommen, die jedes noch so ausgelutschte Klischee eines jeden Teenie/Martial arts Filmes hernimmt, und daraus ein neues überaus billiges Debakel zu zaubern.
Dagegen wirkt der betagte „Karate Tiger“ geradezu wie ein grandioses Meisterwerk. Dieser ist im Verhältnis ein sehr gelungener Karate Kid Klon.
Da hat man einen nicht ganz so dämlichen Helden über den man nur den Kopf schütteln kann, es gibt richtig interessante und vor allem motivierende Trainingsszenen zu guter 80’s Musik, und was noch wichtiger ist, es wurden richtige Kampfsportler engagiert, die auch professionell und beeindruckend kicken durften, ohne das in mehreren Schnitten und unzähligen Zuschauer-Rücken zu verstecken.
Zusätzlich wird der Film mit unendlich viel Blödheit ausgestattet, seien es die Darsteller mit ihren Dialogen, oder die kriminell dämlichen Einfälle De Angelis, wie etwa der super gefährliche Tunnel des Todes, welcher sich als primitive Lagerhalle entpuppt.
Es ist traurig aber wahr. Das Beste an dem Film ist immer noch das Steven Saegal Poster am Eingang der Videothek (und ich weiß immer noch nicht was für Filme er sich weshalb so kurz vor dem Karate Kampf ausgeliehen hat!!).
Der Rest des Filmes ist weitaus uninteressanter, sieht langweilig aus, und ertrinkt in hoffnungsloser Doofheit.
Einer der schlechtesten Martial Arts Streifen, seit es Karate Kid gibt!
Doch weil ich mich hin und wieder über den Film belustigen konnte, wollen wir mal nicht ganz die Tiefstnote ziehen.
Kann eine DVD zu so einem Film gut sein?
Natürlich nicht. Durchschnittliches Bild, nur ein zwei Kanal ton (jeweils deutsch und englisch) und ein paar Trailern zu weiteren unbekannten Filmen.
Trivia: Das Badmovies.de Review zu dem Film hat mich zum Kauf bewegt, obwohl der Doc strengstens davon abgeraten hat
Doch ich hatte mal wieder lust Müll zu zerreißen :twisted:
Originaltitel: IL RAGAZZO DELLE MANI D'ACCIAIO
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Fabrizio De Angelis (aka Larry Ludman)
Darsteller: Antonio Sabato jr., Andrew J. Parker, Robert Chan, Nathalie Hendrix, David Warbeck
Ruft die Polizei! Hier wird gelogen was das Zeug hält. Das Cover ist Verarsche am Kunden pur!
„Karate Rock“…das sind gleich zwei Lügen in zwei Worten.
Es gibt hier so gut wie gar kein Karate! Und einen „Rock“ in Form eines toughen, charismatischen Helden, wie es uns das Cover weis machen will, gibt es schon gar nicht.
Letzteres bietet dem Zuschauer einen verdammt langweiligen, emotionslosen Schmier-Frisuren Teenie mit Dackelblick, der mit seinem gelegentlichen Grinsen ja vielleicht das ein oder andere Frauenherz erobern kann, doch in den entscheidenden Szenen geht unser Held Kevin auch ziemlich erbärmlich unter; seiner Lahmarschigkeit sei dank.
Und ersteres, nämlich das vermeintliche Titelgebende Genre „Karate“ kann mit seinen knapp 3min „Kampfszenen“ über einer Laufzeit von 90min verteilt, auch keinen Quantitäts-Test bestehen.
Und damit wäre auch schon alles zu diesem dusseligen Teeniefilmchen gesagt, doch ich wäre nicht Sir Jay wenn ich nicht auch diese Zelluloidverschwendung detailliert auseinander nehmen würde …
Der Film stammt vom italienischen Schmodder Regessieur Fabrizio de Angelis; auch bekannt unter dem Pseudonym „Larry Ludman“ (wenn man sich mit dem einen Namen unbeliebt gemacht hat, versucht man es eben erneut mit Decknamen, doch auch das schien nichts geholfen zu haben). Der Kerl ist vor allem für seine Karate Warrior Reihe bekannt, die 1993 mit Teil 6 endete.
Seltsam ist es, dass Ludman zwischen Karate Warrior 2 und Karate Warrior 3 einen „Karate Rock“ hineinquetschen musste, der im Prinzip nichts anderes ist, als ein Karate Warrior Film, mit einem „Rock“ statt eines“ Warriors“.
Neue Wege hat Ludman damit also nicht eingeschlagen, das war wohl eher ein verzweifelter Versuch der *hust* Franchise frischen Wind zu verleihen. Doch da Ludman nun mal ein Müllfilmer ist, der keinen Plan von der Welt hat ist auch Karate Rock demselben Karate-Kid-Konzept unterworfen, wie alle Klopperfilme des Herrn Angelis.
Angelis vollbringt das Kunststück absolut NICHTS neues in das ohnehin schon völlig ausgelutschte Genre zu integrieren, und scheucht dabei die untalentierten Darsteller in ein heftiges Gewitter von saublöden Klischees und grunzdebilen Handlungsszenen, die allesamt in ihrer schlechten Inszenierung das kalte Kotzen heraufbeschwören.
Wir haben da also den Raudi Kevin, der mit seinem Vater (ein Bulle wohlgemerkt) in eine neue Stadt zieht, weil er zuletzt nur Mist gebaut hat. Er hat einen Wagen zu Schrott gefahren, sich geprügelt, Bier getrunken und das aller Schlimmste, er hat die Tochter des Rektors angemacht!!
Untergebracht wird er bei einem alten Asiaten, der sich später völlig überraschend als alter Karatemeister erweist.
Doch bis das wichtig wird, muss Kevin zunächst mit der spießigen Nachbarin Connie interagieren, sich von der Schurkenbande, mit Anführer „Jeff“ als „Bullensohn“ verspotten lassen, und schließlich auch dessen Freundin ausspannen; die hochnäßige, immer auf den größeren Schwanz guckende Dorfbitch, Kim!
Denn nachdem sie Jeff hat abblitzen lassen, weil er es mit ihr auf dem Parkplatz treiben wollte, entschließt sie sich in der Disco (Zitat von Connie: eine SUPER DISCO) den langweilig vor sich hindösenden Kevin aus seiner Ecke zu lotsen und mit ihm zu tanzen.
Doch das was die Kiddies auf der Tanzfläche unter „Tanzen“ verstehen, ist eher als unrythmisches Gezappel zu bezeichnen, und die Musik die dabei durch die Boxen quitscht, dürfte jeden Partylöwen von heute in den Wahnsinn treiben.
Meine Fresse, das wäre gute Begleitmusik für ein Kloppergame wie Double Dragon oder die Final Fight-Reihe, aber das ist doch keine Tanzmusik für eine Disco?!
Und wer um Himmels Willen geht in Sonntagskleidung mit einem Schlabber-Eis bewaffnet in so ein Etablissement? Connie die eigentlich scharf auf Kevin ist, muss sich eben mit dem ekelhaften immer Eisfressenden Dickwanz zufrieden geben.
Ludman hat wirlich an jede Klischeerolle gedacht. Das Drehbuch hat auch nicht an einem bebrillten Hero’s Bestfriend „Moretimer“ gespart, der zugleich als Alround Anouncement Kid, und Punchingball für Schurken fungiert.
Und nachdem nun alle auf der Tanzfläche wie die „Champignons“ (ja, die Pilze, nicht die Gewinner) getanzt haben (Zitat Moretimer) stellt sich das Paar Kevin und Kim als Gewinner heraus. Und schon fühlt sich Jeff angepisst, und fordert Kevin zu einem Duell heraus, nicht jedoch etwa wie es Homer Simpson machen würde, mit einem Handschuh, sondern mit einer Cola-Dose.
Treffpunkt: Die alte Turnhalle.
Kevin war gerade in der Videothek, und läuft nun mit einem Stapel irgendwelcher Filme direkt zur nebenanliegenden Turnhalle, die in Wirklichkeit ein Dojo ist. Jeff demonstriert gerade seine, dank dem schlechten Schnitt, nicht gerade beeindruckenden Karate Moves.
Ja nach 24min bekommt der Zuschauer endlich Karate geboten, doch versucht nicht euch nun aufrecht hinzusetzen, denn während ihr das tut, habt ihr den ganzen Fight auch wieder verpasst, denn Kevin trifft ein, und bekommt prompt aufs Maul (3,5 Punches), ohne auch nur einen Hauch von Widerstand zu zeigen (5 Sekunden „Karate“-Action). Dabei machte Kevin immer einen auf so selbstbewusst, außerdem hätte er ja so was schon mal durchgezogen.
Doch es hilft alles nichts, Kevin ist eine Pfeife, und im Laufe der Zeit wird dem Zuschauer auch klar, was Antonio Sabàto jr. für ein lahmer Mime und wie doof dessen Charakter Kevin ist. Er muss ständig jede Herausforderung treudoof annehmen, ohne Plan zu haben, und guckt dabei immer so verpeilt, das man meinen könnte er wäre high. Der Kerl ist sturhohl und langweilt nur mit seiner Performance.
Und kommt es dann irgendwann gegen Ende des Filmes auch noch tatsächlich zu einer „richtig langen“ Karateszene, dann kann man ihn aber auch den Gegner Jeff nur noch in die Tonne kicken.
Denn wenn dem Film etwa 20min Vor Schluss plötzlich einfällt, dass er sich selbst als Karate Film schimpft, schmeißt er eben noch schnell ein paar uninteressante, langweilig inszenierte Trainingsszenen daher die kein stimmiges Flair aufbauen wollen, wie etwa die Szenen aus den Rocky Filmen oder Karate Tiger.
Nein das ist lieblos, gedankenlos und unprofessionell dahingerotzt.
Nun fühlt sich Kevin stark genug Jeff herauszufordern um ihm und seinen unfairen Machenschaften als Bürgermeister’s Neffe endgültig den Garaus zu machen.
Nach seiner ersten erbärmlichen Niederlage im Dojo, dem großen Herbstrennen am Campus, der Wahnsinnsherausforderung im Tunnel des Todes, nach der kurzen Prügelei am Parkplatz, inklusive einer Autodemolation kommt der Film nun auf knapp 5min „Action“ davon knapp 1 Minute Karate.
Also wird es allerhöchste Zeit für das Finale! Dem ultimativen Showdown. Was Fabrizio de Angelis sich nun hat einfallen lassen stellt alles bisher dagewesene in den Schatten.
Vergesst Bruce Lee in seinem Kampf gegen Chuck Norris im Kolosseum, vergesst Jackie Chan vs. Benny „the Jet“ Urquidez; Tony Jaa im brennenden Kloster kann man auch in der Pfeife rauchen.
Ludman sprengt die Dimensionen der kampfkünstlerischen Kreativität und klatscht zwei billige Matratzen auf den Boden, und stellt einen Haufen Jugendlicher drum herum.
Wow, und so was nennt sich nun Showdown.
Denn der Kampf lässt sehr zu wünschen übrig. Nicht nur, dass das vermeintliche Supertraining nichts gebracht zu haben schien, da Kevin wieder genauso hoffnungslos untergeht wie in seinem ersten Zusammenstoss mit Jeff, nein, es sieht nicht einmal gut aus, wie auch der Rest des Filmes. Die Kamera wird immer möglichst so platziert, dass Schläge und Griffe in dem schnellen Schnitt nur zu erahnen sind.
Und bekommt man mal eine Einstellung aus der totalen, merkt man den Darstellern an, wie eingerostet sie sich bewegen.
Um das ein wenig zu kaschieren versteckt De Angelis ab und zu die Kamera hinter den Zuschauern, damit man auch ja nichts von der peinlichen „Choreographie“ erkennt.
Falls dies nicht Zweck dieser fragwürdigen Kamerapositionierung war, ist das dann nur noch damit zu erklären, dass De Angelis einfach keine Ahnung von guten Kameraeinstellungen hat, wie sich das schon über den ganzen Film bemerkbar machte.
Am Ende, wenn Kevin oft genug ohne jegliche Gegenwehr seinerseits auf die Matte geworfen wurde, und nun eine Suspense-Mukke durch die Röhren dröhnt (den Sound kenne ich doch aus City Hunter X.x) bekommt Kevin vom stupiden Drehbuch endlich die nötige Motivation geliefert um Jeff zu verdreschen. Das heißt aber nicht, dass der Kampf nun besser aussehen würde.
Alle jubeln mit jedem Schlag, den Kevin verteilt, und schließlich, wenn Jeff am Boden liegt und nicht mehr aufstehen kann, gibt ihm Kevin noch mal den Handkanten-Gnadenstoß in den Hinterschädel, und alle freuen sich, der Vater ist stolz auf Kevin, und wenig später in der Disco erfährt Kevin, dass sich Jeff sogar den Arm gebrochen habe(ja WIE DENN???), was wieder für Freude aller Beteiligten sorgt.
Jawohl!! Bravo! Super! Gewalt lohnt sich! Weiter so!!
Also wollen wir noch mal zusammenfassen.
Wir haben einen überaus lahmen absolut weicheieigen Hero, der mal dumm und planlos glotzt, und durch seine debile, verantwortungslose Naivität alles andere als einen „Rock“ darstellt, und das was er uns an „Karate“ bietet kann nicht mal die „3 Ninja Kids“ beeindrucken.
Und der weise Karate Lehrer ist auch so ziemlich der langweiligste und blasseste „Old-Asian-Martial-Arts-Seinsei“ den ich je erlebt hatte.
Der Film geizt schamlos an Action und vor allem „Karateszenen“, die zu allem Überfluss auch noch richtig scheiße aussehen. Die Rennszenen können sicher nicht als Action bezeichnet werden, da ja noch nicht einmal eine Schramme gefahren werden durfte. Der große Stunt ist Jeff’s Wagen, wie er durch eine Blechwand fährt. Boha geil!!
Bei einem Budget von einer halben Flasche Wein, einer Katze im Sack, und die Frau von De Angelis, was allesamt auf einem türkischen Basar versteigert wurde, konnte eben nicht viel realisiert werden.
Wenn man keine Kohle hat, dann sollte man das Filmen eben doch lassen, und nicht mit einer filmischen Nichtigkeit daherkommen, die jedes noch so ausgelutschte Klischee eines jeden Teenie/Martial arts Filmes hernimmt, und daraus ein neues überaus billiges Debakel zu zaubern.
Dagegen wirkt der betagte „Karate Tiger“ geradezu wie ein grandioses Meisterwerk. Dieser ist im Verhältnis ein sehr gelungener Karate Kid Klon.
Da hat man einen nicht ganz so dämlichen Helden über den man nur den Kopf schütteln kann, es gibt richtig interessante und vor allem motivierende Trainingsszenen zu guter 80’s Musik, und was noch wichtiger ist, es wurden richtige Kampfsportler engagiert, die auch professionell und beeindruckend kicken durften, ohne das in mehreren Schnitten und unzähligen Zuschauer-Rücken zu verstecken.
Zusätzlich wird der Film mit unendlich viel Blödheit ausgestattet, seien es die Darsteller mit ihren Dialogen, oder die kriminell dämlichen Einfälle De Angelis, wie etwa der super gefährliche Tunnel des Todes, welcher sich als primitive Lagerhalle entpuppt.
Es ist traurig aber wahr. Das Beste an dem Film ist immer noch das Steven Saegal Poster am Eingang der Videothek (und ich weiß immer noch nicht was für Filme er sich weshalb so kurz vor dem Karate Kampf ausgeliehen hat!!).
Der Rest des Filmes ist weitaus uninteressanter, sieht langweilig aus, und ertrinkt in hoffnungsloser Doofheit.
Einer der schlechtesten Martial Arts Streifen, seit es Karate Kid gibt!
Doch weil ich mich hin und wieder über den Film belustigen konnte, wollen wir mal nicht ganz die Tiefstnote ziehen.
Kann eine DVD zu so einem Film gut sein?
Natürlich nicht. Durchschnittliches Bild, nur ein zwei Kanal ton (jeweils deutsch und englisch) und ein paar Trailern zu weiteren unbekannten Filmen.
Trivia: Das Badmovies.de Review zu dem Film hat mich zum Kauf bewegt, obwohl der Doc strengstens davon abgeraten hat
Doch ich hatte mal wieder lust Müll zu zerreißen :twisted:
Re: Karate Rock
Hehe noch einer der badmovies.de Besucher! Hab mich zum kauf des schrottigen "the third society" bewegen lassen... naja wer wissen will, wie das heutige b-movie geschäft läuft, wird gut bedient. deren "mean guns" review rockt aber ordentlich, einer meiner top10 b-movies aller zeiten...Sir Jay hat geschrieben:Karate Rock
Trivia: Das Badmovies.de Review zu dem Film hat mich zum Kauf bewegt, obwohl der Doc strengstens davon abgeraten hat
Doch ich hatte mal wieder lust Müll zu zerreißen :twisted:
Die Fähigkeit, einen Besen fliegen zu können, ist das, was eine Hexe von einer gewöhnlichen Frau unterscheidet...
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