No Tomorrow
Verfasst: 30.01.2007, 00:19
No Tomorrow
Originaltitel: No Tomorrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Master P
Darsteller: Gary Busey, Gary Daniels, Master P, Pam Grier, Jeff Fahey, Frank Zagarino, Larry Manetti, Jodi Bianca Wise u.a.
Bei einer Lagerhalle wird ein großer Waffendeal von einer der beteiligten Parteien gesprengt. Bewaffnet mit einer Kombination aus Raketen- und Flammenwerfer besorgt der Anführer namens Maker fast im Alleingang den Transferabbruch und schickt so manchen Handelspartner ins Nirvana. Auch die zweite große Actionszene des Streifens geht voll und ganz auf Makers Konto, erwehrt er sich hier doch einer ganzen Abordnung von Killern! In beiden Szenen zelebriert sich Regisseur und Nebendarsteller Master P selbst als absoluten Überhelden. Eine selbstverliebte Nabelschau, die vor allem in Szene zwei zu einem Hort unfreiwilliger Komik mutiert, da sich der Rapper hier eben genauso inszeniert, wie es wohl seine Streetgangkiddiefans cool finden: Basecap, schwarze Sonnenbrille, Hip Hopper Klamotten und freilich schief gehaltene Knarren, mit denen jeder normale Mensch NICHTS treffen würde. Aber er trifft alles, obendrein trotz abgehackten Armbewegungen während des Feuerns, was wohl die Kugeln zusätzlich beschleunigen soll. Grandios ... schlecht. Sein erster actionreicher Auftritt ist dabei etwas mehr gelungen. Es ist zwar auch absolut widersinnig, dass er - ohne jegliche Deckung agierend - nicht einen einzigen Treffer der dauerfeuernden Gegner abbekommt, aufgrund seiner Mischwaffe aus Raketen- und Flammenwerfer und einer recht ordentlichen Inszenierung kommt hier aber durchaus gehobenes B-Flair auf, zumal auch einiges an Inventar (unter anderem ein ganzer Laster) in die Luft gehen darf und brennend umherstolpernde Stuntmänner eigentlich immer recht cool aussehen.
Das Blöde an beiden Einlagen ist nur:
1. es sind die besten Actionszenen des Filmes.
2. Maker ist NICHT die Hauptfigur und eben nur in einer Nebenhandlung von Interesse.
Die eigentliche Geschichte dreht sich nämlich um einen Waffenhändler namens Noah, der einen riesigen Waffendeal mit chinesischen Kunden eingerührt hat. Um die Waffen problemlos über verschiedenste Landesgrenzen schaffen zu können, braucht er die Hilfe der Transportfirmenangestellten Davis und Jason, die durch geschickte Manipulation der Frachtpapiere dafür sorgen, dass der Zoll bei diesen "Gütertransporten" nicht hellhörig wird. Jason ist dabei noch nicht allzu lange im Geschäft und fühlt sich auch nicht wirklich wohl bei diesen illegalen Aktivitäten. Als er sich eines Tages erstmals mit Noah trifft, wird dieser gerade von Makers Leuten attackiert. Jason rettet Noah das Leben und mutiert so flux zu Noahs bestem Mann. Doch Jason hat ein Geheimnis, ist sein Eindringen in die Chefetagen von Noah doch alles andere als zufällig oder ungeplant abgelaufen ...
Und mit der Enthüllung der Tatsache für wen Jason eigentlich arbeitet, hat der Film aus der Feder von Terry Cunningham (mittlerweile selbst als Regisseur tätig: Codename Elite) dann eine kleine - wenn auch nicht wirklich besondere - Überraschung an Bord. Das Hauptproblem dieser Überraschung ist, dass der Film eine weitere Überraschung einbauen muss, damit die eigentliche "Überraschung" wirklich funktionieren kann. Beim ersten Gewahrwerden der anderen Überraschung musste ich dann erst einmal lauthals auflachen. Im Nachhinein macht sie zwar durchaus Sinn, ist imo aber einen Zacken zu abstrus geraten. Die eigentliche Story hinter No Tomorrow wird ansonsten recht gefällig abgewickelt. Sie hat im Mittelteil zwar einige Tempoprobleme, da es in diesem Filmpart vor allem an Action fehlt, wirklich gelangweilt habe ich mich allerdings zu keiner Minute. Dennoch fällt die Actionarmut schon sehr negativ auf. Die beiden Makereinlagen sind eben vor allem Mackereinlagen und damit alles andere als wirklich effektiv. Die Ballereinlage um Noahs Rettung weiß dann durchaus zu gefallen, ist aber viel zu schnell vorbei und der Showdown hat zwar durchaus das Potential zum Rocken, verschenkt aber zu viele Möglichkeiten. Das Setting, ein Flugzeugfriedhof, stimmt, aber wie der B-Klopper Heart of Stone mit Brian Bosworth weiß man auch hier mit dem spektakulären Setting an und für sich nicht viel anzufangen. So geht man hinter Flugzeugrädern in Deckung oder turnt mal auf einer Tragfläche herum, das war es dann aber auch schon. Schade. Der eigentliche Höhepunkt des Showdowns entpuppt sich dann leider auch noch als Stock Footage aus Air America und sorgt für weitere Punktabzüge.
Richtig blöd wird es, wenn man mit Gary Daniels einen versierten B-Actiondarsteller an Bord hat, einem geneigten Filmkritiker wie mir dann aber nur folgendes Fazit zugesteht: Der Gary ist schon nen Sympathischer und kann durchaus ordentlich Schauspielern! Mehr kann man hier leider nicht sagen zum Gary, denn er darf ansonsten nur mit einer Moppenfrau rummachen, ein Auto in einer lahmen Verfolgungsjagd steuern und im großen Showdown ein paar Cockpitbilder fürs Stock Footage liefern! Kurz: Gary ... the Man of Action ... ist hier nie in Action! Was eine Verschwendung! Die Action besorgt eben weitestgehend Master P als Maker: Und ja, wie gesagt, der Streetcredibility mag dieser Film durchaus gut getan haben, darüber hinaus dürfte sein Gehabe wohl wirklich niemand cool finden. Gary Busey als Noah agiert seltsam gebremst, ruhig und zurückhaltend, so dass man fast das Gefühl hat, er sei irgendwie gelangweilt. Auf der anderen Seite ist eine Busey-Bösewichtrolle ohne großes Augenrollen auch mal eine echte Wohltat. In weiteren Rollen agieren Pam Grier als FBI Agentin (ordentlich), Jeff Fahey als Davis (er zieht einige mal extrem vom Leder) und Frank Zagarino als Waffendealer, der allerdings schon nach 10 Minuten pulverisiert wird und so den Film gar nicht weiter verschandeln kann ;-). Der Cast ist somit für B-Verhältnisse recht prominent und insgesamt mehr als stimmig ausgefallen.
Master P selber überzeugt in seiner Rolle als Regisseur dann weitaus mehr als in seiner selbstverliebten Nebenrolle. Er stemmt für B-Verhältnisse mehr als ordentliche Bilder, bedient sich im Showdown fettester Farbfilter und inszeniert vor allem die wenige Action eben sehr profund und durchaus gekonnt, denn auch wenn sein eigenes Gehabe in den Szenen schon ziemlich stört, sind die durch Fensterscheiben krachenden und beidhändig ballernden Kombattanten schon mehr als nett anzuschauen. Budgetschwächen offenbaren sich dann eben im geklauten Showdown, kaum vorhandenen Kunstbluteinsätzen, einem lachhaften Helikopterabsturz, den er durch einen schnellen Schnitt zwar entschärfen aber nicht ungeschehen machen kann, und eben im geringen Actionaufkommen. Besser als Master P Machwerke wie Hot Boyz ist sein Regiedebüt aber allemal ...
Ordentlicher B-Actioner, dem mehr Action und ein kickender Gary Daniels vermutlich mehr als nur ein wenig gut getan hätten. Die Story kommt zwar von der Stange, bemüht sich aber zumindest um interessante Twists. Die durchaus ansehnliche B-Allstars Riege verleiht dem Film zusätzlich ein wenig Charme.
Die deutsche uncut DVD kommt von Splendid und sollte die Freigabe ab 18 mit sich führen. Die FSK 16 sollte man tunlichst im Regal versauern lassen.
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: No Tomorrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Master P
Darsteller: Gary Busey, Gary Daniels, Master P, Pam Grier, Jeff Fahey, Frank Zagarino, Larry Manetti, Jodi Bianca Wise u.a.
Bei einer Lagerhalle wird ein großer Waffendeal von einer der beteiligten Parteien gesprengt. Bewaffnet mit einer Kombination aus Raketen- und Flammenwerfer besorgt der Anführer namens Maker fast im Alleingang den Transferabbruch und schickt so manchen Handelspartner ins Nirvana. Auch die zweite große Actionszene des Streifens geht voll und ganz auf Makers Konto, erwehrt er sich hier doch einer ganzen Abordnung von Killern! In beiden Szenen zelebriert sich Regisseur und Nebendarsteller Master P selbst als absoluten Überhelden. Eine selbstverliebte Nabelschau, die vor allem in Szene zwei zu einem Hort unfreiwilliger Komik mutiert, da sich der Rapper hier eben genauso inszeniert, wie es wohl seine Streetgangkiddiefans cool finden: Basecap, schwarze Sonnenbrille, Hip Hopper Klamotten und freilich schief gehaltene Knarren, mit denen jeder normale Mensch NICHTS treffen würde. Aber er trifft alles, obendrein trotz abgehackten Armbewegungen während des Feuerns, was wohl die Kugeln zusätzlich beschleunigen soll. Grandios ... schlecht. Sein erster actionreicher Auftritt ist dabei etwas mehr gelungen. Es ist zwar auch absolut widersinnig, dass er - ohne jegliche Deckung agierend - nicht einen einzigen Treffer der dauerfeuernden Gegner abbekommt, aufgrund seiner Mischwaffe aus Raketen- und Flammenwerfer und einer recht ordentlichen Inszenierung kommt hier aber durchaus gehobenes B-Flair auf, zumal auch einiges an Inventar (unter anderem ein ganzer Laster) in die Luft gehen darf und brennend umherstolpernde Stuntmänner eigentlich immer recht cool aussehen.
Das Blöde an beiden Einlagen ist nur:
1. es sind die besten Actionszenen des Filmes.
2. Maker ist NICHT die Hauptfigur und eben nur in einer Nebenhandlung von Interesse.
Die eigentliche Geschichte dreht sich nämlich um einen Waffenhändler namens Noah, der einen riesigen Waffendeal mit chinesischen Kunden eingerührt hat. Um die Waffen problemlos über verschiedenste Landesgrenzen schaffen zu können, braucht er die Hilfe der Transportfirmenangestellten Davis und Jason, die durch geschickte Manipulation der Frachtpapiere dafür sorgen, dass der Zoll bei diesen "Gütertransporten" nicht hellhörig wird. Jason ist dabei noch nicht allzu lange im Geschäft und fühlt sich auch nicht wirklich wohl bei diesen illegalen Aktivitäten. Als er sich eines Tages erstmals mit Noah trifft, wird dieser gerade von Makers Leuten attackiert. Jason rettet Noah das Leben und mutiert so flux zu Noahs bestem Mann. Doch Jason hat ein Geheimnis, ist sein Eindringen in die Chefetagen von Noah doch alles andere als zufällig oder ungeplant abgelaufen ...
Und mit der Enthüllung der Tatsache für wen Jason eigentlich arbeitet, hat der Film aus der Feder von Terry Cunningham (mittlerweile selbst als Regisseur tätig: Codename Elite) dann eine kleine - wenn auch nicht wirklich besondere - Überraschung an Bord. Das Hauptproblem dieser Überraschung ist, dass der Film eine weitere Überraschung einbauen muss, damit die eigentliche "Überraschung" wirklich funktionieren kann. Beim ersten Gewahrwerden der anderen Überraschung musste ich dann erst einmal lauthals auflachen. Im Nachhinein macht sie zwar durchaus Sinn, ist imo aber einen Zacken zu abstrus geraten. Die eigentliche Story hinter No Tomorrow wird ansonsten recht gefällig abgewickelt. Sie hat im Mittelteil zwar einige Tempoprobleme, da es in diesem Filmpart vor allem an Action fehlt, wirklich gelangweilt habe ich mich allerdings zu keiner Minute. Dennoch fällt die Actionarmut schon sehr negativ auf. Die beiden Makereinlagen sind eben vor allem Mackereinlagen und damit alles andere als wirklich effektiv. Die Ballereinlage um Noahs Rettung weiß dann durchaus zu gefallen, ist aber viel zu schnell vorbei und der Showdown hat zwar durchaus das Potential zum Rocken, verschenkt aber zu viele Möglichkeiten. Das Setting, ein Flugzeugfriedhof, stimmt, aber wie der B-Klopper Heart of Stone mit Brian Bosworth weiß man auch hier mit dem spektakulären Setting an und für sich nicht viel anzufangen. So geht man hinter Flugzeugrädern in Deckung oder turnt mal auf einer Tragfläche herum, das war es dann aber auch schon. Schade. Der eigentliche Höhepunkt des Showdowns entpuppt sich dann leider auch noch als Stock Footage aus Air America und sorgt für weitere Punktabzüge.
Richtig blöd wird es, wenn man mit Gary Daniels einen versierten B-Actiondarsteller an Bord hat, einem geneigten Filmkritiker wie mir dann aber nur folgendes Fazit zugesteht: Der Gary ist schon nen Sympathischer und kann durchaus ordentlich Schauspielern! Mehr kann man hier leider nicht sagen zum Gary, denn er darf ansonsten nur mit einer Moppenfrau rummachen, ein Auto in einer lahmen Verfolgungsjagd steuern und im großen Showdown ein paar Cockpitbilder fürs Stock Footage liefern! Kurz: Gary ... the Man of Action ... ist hier nie in Action! Was eine Verschwendung! Die Action besorgt eben weitestgehend Master P als Maker: Und ja, wie gesagt, der Streetcredibility mag dieser Film durchaus gut getan haben, darüber hinaus dürfte sein Gehabe wohl wirklich niemand cool finden. Gary Busey als Noah agiert seltsam gebremst, ruhig und zurückhaltend, so dass man fast das Gefühl hat, er sei irgendwie gelangweilt. Auf der anderen Seite ist eine Busey-Bösewichtrolle ohne großes Augenrollen auch mal eine echte Wohltat. In weiteren Rollen agieren Pam Grier als FBI Agentin (ordentlich), Jeff Fahey als Davis (er zieht einige mal extrem vom Leder) und Frank Zagarino als Waffendealer, der allerdings schon nach 10 Minuten pulverisiert wird und so den Film gar nicht weiter verschandeln kann ;-). Der Cast ist somit für B-Verhältnisse recht prominent und insgesamt mehr als stimmig ausgefallen.
Master P selber überzeugt in seiner Rolle als Regisseur dann weitaus mehr als in seiner selbstverliebten Nebenrolle. Er stemmt für B-Verhältnisse mehr als ordentliche Bilder, bedient sich im Showdown fettester Farbfilter und inszeniert vor allem die wenige Action eben sehr profund und durchaus gekonnt, denn auch wenn sein eigenes Gehabe in den Szenen schon ziemlich stört, sind die durch Fensterscheiben krachenden und beidhändig ballernden Kombattanten schon mehr als nett anzuschauen. Budgetschwächen offenbaren sich dann eben im geklauten Showdown, kaum vorhandenen Kunstbluteinsätzen, einem lachhaften Helikopterabsturz, den er durch einen schnellen Schnitt zwar entschärfen aber nicht ungeschehen machen kann, und eben im geringen Actionaufkommen. Besser als Master P Machwerke wie Hot Boyz ist sein Regiedebüt aber allemal ...
Ordentlicher B-Actioner, dem mehr Action und ein kickender Gary Daniels vermutlich mehr als nur ein wenig gut getan hätten. Die Story kommt zwar von der Stange, bemüht sich aber zumindest um interessante Twists. Die durchaus ansehnliche B-Allstars Riege verleiht dem Film zusätzlich ein wenig Charme.
Die deutsche uncut DVD kommt von Splendid und sollte die Freigabe ab 18 mit sich führen. Die FSK 16 sollte man tunlichst im Regal versauern lassen.
In diesem Sinne:
freeman