Mein letzter Kampf
Verfasst: 17.03.2007, 18:39
Mein letzter Kampf
Originaltitel: Game Of Death
Herstellungsland: Hongkong / USA
Erscheinungsjahr: 1973/78
Regie: Bruce Lee / Robert Clouse
Darsteller: Bruce Lee (und mehrere Pseudo Lees), Colleen Camp, Dean Jagger, Gig Young, Robert Wall, Sammo Hung , Kareem Abdul-Jabbar, Mel Novak, Hugh O'Brian, Dan Inosanto, Yuen Biao
Bruce Lee, bekanntlich Revolutionär was Kampfkünste angeht, war Feuer und Flamme für sein Ego-Projekt Game of Death.
Er vollbringt das für heutige Hollywoodstars absolut Undenkbare, und übernimmt hier die Aufgaben und Zuständigkeiten von 8 Personen.
Er saß auf dem Regiestuhl, produzierte das ganze, choreographierte die Kämpfe, nahm es sich zur Aufgabe das Drehbuch zu verfassen, half beim Setdesign, der Kameraführung und der Beleuchtung des Filmes…und selbstverständlich…übernahm er auch die Hauptrolle im Film.
Ein Bruce Lee – Allround Projekt, welches unter den 5 großen Lee Filmen einen ganz besonderen Stellenwert einnimmt. Game of Death ist das berühmte unvollendete Werk Lee’s, dem eine originelle Idee zugrunde lag, von der jedoch Jahre später durch dem von Robert Clouse zu Ende gedrehten Machwerk, nicht mehr viel übrig blieb.
Hier ging es um sehr viel mehr, als der bloßen Präsentation von klassischer Martial Arts. Lee’s persönlichen Ansichten und Überzeugungen sollten hier zur Geltung kommen, und der Martial Arts Welt zeigen, dass Kampfkunst weitaus mehr als dumpfes Gekloppe mit arroganten Kriegsgeschreien ist.
Und deswegen konzentrierte sich Lee zu Drehbeginn sofort auf das Finale des Filmes, in dem die für ihn wichtigen Faktoren behandelt werden sollten.
Damit ich diese mit all ihren philosophischen Hintergedanken einer jeden Szene und deren künstlerischen Anspruch erklären kann, Bedarf es der unwissenden Leserschaft zunächst eines „kleinen“ Grundkurses, nämlich welche Ansichten Bruce Lee überhaupt vertrat!
Who Wants some? Ò.ó
„The King of Kung Fu“; ist der wohl bekannteste Beiname des Meisters, welcher durch die Medien kursiert.
Lange Zeit war er auch ein Kind des Kung Fu, praktizierte also Wing Chun, später aber auch Karate, Judo oder Taekwondo, welche er auch selber unterrichtete.
Mit der Zeit jedoch begutachtete er Wettbewerbskämpfe immer mehr mit einem kritischen Auge. Irgendwie ist das alles doch eigentlich scheiße!
Karate, schön und gut, sieht toll aus, aber nützt es wirklich was?
Wie viel von dem, was ich in Taekwondo lerne kann ich auch wirklich gebrauchen?
Lee wird klar, dass ein wichtiger Bestandteil von Kampfsport aus der Selbstverteidigung besteht.
Kann der Kampfsport den ich erlerne mir garantieren, dass ich einen gefährlichen Angreifer erfolgreich aus dem Weg räume?
Die Antwort lautet „Nein“, da die komplizierten Schlagkombinationen in einem realen Kampf erfahrungsgemäß keine Anwendung finden.
Das Problem der traditionellen Kampfkünste liegt darin, dass sie alle auf ihren Stil beschränkt sind.
In Judo darfst du nur werfen, in Boxen nur mit den Armen zuschlagen und Taekwondo setzt viel zu viel Wert auf hohe Tritte.
Doch was wenn mich der Gegner in Ecke drängt, in der das Werfen unmöglich ist, und was wenn er in einer Position steht, die hohe Tritte unmöglich machen, und die erlernten Schlagtechniken ineffektiv sind?
Wenn nun Tony Jaa in die Luft springt, sich drei mal in alle Himmelsrichtungen dreht und dabei mit den Füßen zwei Gegner erwischt, sieht das zwar super aus, und ist spektakulär anzusehen, doch würde Jaa in einem echten Kampf wirklich Wert auf solche Moves legen?
Jede Kampfsportart bietet jeweils nur eine Handvoll unterschiedlicher Methoden und Lösungen für bestimmte Situationen.
Man erlernt einen bestimmten Rhythmus und dieser soll schließlich beim Selbstverteidigen behilflich sein.
Die vielen Straßenkämpfe, die Lee bereits in seiner Jugend hinter sich gebracht hatte, gaben ihm zu denken.
Ein echter Kampf lebt. Dort gibt es absolut keine Garantie dafür, dass das was du gelernt hast auch zur Anwendung kommt. Denn hier steht der Gegner nicht in optimaler Distanz, und wartet darauf, dass die Choreographie planmäßig durchgeführt wird.
Kurz gesagt: Wenn man von vornherein mit einer bestimmten vorgerechneten Methode versucht den Gegner zu besiegen, wird man scheitern.
Lee kommt zu der Erkenntnis, das die richtige Antwort nicht in Stilen zu finden ist.
Im Laufe der Zeit kreiert er ein Konzept, das sich „Jeet Kune Do“ nennt, „The Way of the Intercepting Fist“. Das Motto lautet „Using no Way as Way and No Limitation as Limitation“.
Keinen Stil zu haben ist der richtige Stil, und die richtige Begrenzung ist grenzenlos.
Jeet Kune Do ist im weitesten Sinne eine Mixtur aus den Grundprinzipien verschiedenster Kampfkünste, unter anderem dem Wing Chun, Boxen, und sogar Fechten (natürlich ohne Schwert, die Bewegungen sind wichtig).
Denn jede Kampfsportart bot vernünftige und nützliche Ansätze, die jedoch alle jeweils im eigenen Stil ausarteten.
Mit Jeet Kune Do verzichtete Lee auf alte Traditionen, welche hinter jeder Kampfkunst steckten. Nur das wichtigste nahm er sich heraus und sollte mit anderen selbst erfundenen Techniken kombiniert trainiert werden, bis sie alle reflexartig eingesetzt werden konnten.
Lee legte größten Wert darauf, dass Jeet Kune Do unter keinen Umständen als neuer Stil oder gar eine „besondere ART zu kämpfen“ verstanden wird. Seine Philosophie war folgende.
Jeder Mensch hat zwei Arme und zwei Beine. Die Frage ist also wie kann ich diese am effektivsten gebrauchen?
Diese Frage lässt sich nicht einfach so beantworten, denn wichtig ist, welchen Umständen der menschliche Körper ausgesetzt ist.
Nur in bestimmten Situationen lässt sich erst sagen, welche Vorgehensweise die sinnvollste ist, und eben nicht alle davon sind in bestimmten Stilen enthalten.
Damit ist Jeet Kune Do kein Produkt, sondern ein Prozess.
Kein statisch feststehendes Etwas, welches in dieser Form seine Anwendung zu finden versucht, sondern ein fortlaufender Vorgang, welcher sich den gegebenen Umständen anpasst und entsprechend immer wieder die Richtung wechseln kann.
An dieser Stelle wies Bruce auf die elementare Fähigkeit des Wassers hin.
Es hat keine feste Form, kann aber jede beliebige Form annehmen, je nachdem wie die äußeren Kräfte auf das Wasser einwirken.
Wenn du Wasser in eine Tasse gießt, wird das Wasser zur Tasse, gießt du Wasser in eine Vase, wird es zur Vase.
Man kann Wasser nicht verletzen, und es nicht greifen. Es ist ruhig und tut niemanden was, es reagiert lediglich auf äußere Einwirkungen, und entweicht mit angepasster Geschwindigkeit einer greifenden Hand, oder erzeugt durch Windeskraft rießige Wellen, und kann im entscheidenden Moment härteste Materialien durchbrechen.
Dis ist das Prinzip der Selbstverteidigung. Nichts tun, jedoch auf Angriffe automatisch reagieren.
Daher besteht Jeet Kune Do aus flüssigen Bewegungen, die nichts anderes sind, als eine reflexartige Antwort auf äußere Eingriffe.
Wenn der Gegner auf mich zuläuft, gehe ich zurück, oder weiche aus, wenn der Gegner entweicht, laufe ich auf ihn zu.
Es ist wichtig sich dem Gegner anzupassen.
Nicht der Karateka, Teakwondoka oder Kickboxer ist der beste Kämpfer, sondern jener der sich deren Stilen anpassen kann, und auf Angriffe entsprechend antwortet, kurz und effektiv.
Ich habe es schonmal gesagt, und ich sage es nochmal: Don't fuck with Lee!!
Da für Lee damit quasi keine japanische oder chinesische Art zu kämpfen mehr existierte, machte er sich mit seiner Überzeugung natürlich auch Feinde, während andere dessen Philosophie nicht ganz verstanden, und grundlegende Sätze wie „Keine Begrenzung ist die richtige Begrenzung“ als „alles was ich tue ist richtig“ missinterpretierten.
Für Lee war das Motivation genug, darüber eben einen ganzen Film zu drehen, in dem die Philosophie des Jeet Kune Do an allen Ecken und Enden verdeutlich werden sollte.
Game of Death bezeichnete Lee auch als „Multi Level Film“, da das große Finale in einer Pagode spielt, deren Stockwerke jeweils einen Wächter und Vertreter einer bestimmten Kampfkunst beinhalteten.
Diese sollten alle Lee am Weiterkommen hindern. Da während der Drehzeiten noch kein richtiges Drehbuch vorlag, ist es auch nicht ganz klar, was sich Lee im obersten Stockwerk erhofft. Doch das Prinzip ist einfach wie genial, wurde unter anderem auch für den Videospielklassiker „Kung Fu“ verwendet, in dem man 5 Stockwerke durchstreift, und dabei jede Menge Gegner (zum Teil direkt aus der Vorlage entlehnt) mit einfachen Schlägen und Tritten zur Strecke bringt.
Tatsächlich aber blieb es in den vorhandenen Szenen des unvollendeten Filmes bei den letzten 3 Stockwerken, da die zwei Kampfkünstler der ersten beiden wohl zeitlich noch nicht verfügbar waren.
Hier treffen Billy Lo (Bruce Lee) und seine beiden Freunde (darunter James Tien) auf ihren ersten (also eigentlich dritten) Gegner, dem Stockkämpfer (Don Insanto, Schüler von Lee).
Schon in diesen ersten Sekunden bekommt der Zuschauer, wenn auch versteckt, und im Film nicht erklärt die erste Symbolisierung Lee’s Philosophie.
Nämlich der berühmte Gelbe Overall mit den Schwarzen Seitenstreifen.
Da Lee keinen Stil vertritt, trägt er entsprechend auch keinen traditionellen Kampfkunstanzug, sondern nahm sich einen noch nie dagewesenen Look; und dieser landet auf einem Suit, der relativ eng am Körper anliegt, aber durch seine Beschaffenheit eine exzellente Dehnbarkeit aufweist, die maximale Bewegungsfreiheit ermöglicht.
Quentin Tarantino würdigte den asiatischen Film mit Kill Bill, darunter findet sich Uma Thurman mit einem Outfit welches ganz dem von Bruce Lee in Game of Death nachempfunden wurde. Zwar geht dabei die Philosophie Lee’s baden, doch dafür ist der Anzug nun umso berühmter;)
Anlässe zum Tragen des Game of Death Suits:
Ihr geht zum Joggen, ihr geht auf eine Faschingsparty, oder ihr bekommt die Hauptrolle in einem ganz besonderen Film von Herrn Tarantino...
In den Kämpfen beeindruckt Bruce Lee mal wieder mit seiner einzigartigen Screenpräsenz. Sein hochnäsiger, aber dennoch konzentrierter Blick auf seinen Gegenüber mit all den Gesichtszügen, Gesten und Bewegungen machen ihn in jeder Szene zum Eyecatcher. Das berühmte Bruce Lee Geschrei mag vielleicht dem ein oder anderen auf die Nerven gehen, doch es ist notwendig um dem Gegner Stärke und Überlegenheit zu demonstrieren, denn schließlich sollten sie alle lieber aufgeben, anstatt den Kampf weiterführen.
Doch so schlau ist Don Insanto nicht, und versucht mit seinen beiden Holzknüppel Bruce’s Gesicht blau einzufärben.
Schon zieht Bruce einen elastischen Peitsch-Stock, und demonstriert dessen vorteilhafte Beschaffenheit. Seine Waffe ist länger, flexibel, und damit sehr viel lebendiger, genau das was Don’s Kampfstock nicht ist.
Dies ist eine Metapher auf eine herkömmliche Kampfkunstart, und die des Jeet Kune Do!
Bruce zeigt, was es heißt „wie Wasser“ zu sein, und überrascht seinen Gegner mit gekonnten, schnellen Angriffen. Der Stockkämpfer wies durch Unaufmerksamkeit Lücken auf, die von Bruce prompt und schmerzhaft gefüllt wurden.
Schließlich brach Bruce dem Typen das Genick, und es geht auf zur nächsten Etage.
Ob Lee bei diesem Move umgefallen ist?
Hier wartet ein neuer Gegner, und somit ein neuer Kampfkunststil auf die Eindringlinge.
Diesmal haben sie es mit einem Hapkido-Meister zu tun, der völlig problemlos Lee’s beide Gehilfen umwirft ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen.
Wieder ist es an Bruce sich den Weg freizukämpfen, doch er unterschätzt seinen Gegner und landet ebenfalls auf der Nase.
Aber die Kunst des Jeet Kune Do liegt auch darin, den Stil des Gegners genau zu erkennen, um somit vorauszusehen, was der Gegner als nächstes vorhat.
Und so wird der Spieß allmählich umgedreht und der Gegner muss einiges einstecken, einige Male auf den Boden fallen, bis ihm schließlich das Rückrat gebrochen wird.
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?_?
Nun auf zur letzten Etage, wo es besonders schwierig wird.
Hier wartet eine gewaltige Prominenz auf. Die NBA-Legende Kareem Abdul Jabbar (er war Spieler bei den Milwaukee Bucks und den Los Angeles Lakers). Ein guter Freund und Schüler von Bruce, der es sich nicht nehmen ließ in einem seiner Filme als großer Gegner aufzutreten. Denn mit einem übergroßen Gegner, etwa einen halben Meter größer als Bruce, dürfte der Kampf einen ganz besonderen Reiz haben.
Damit hat Bruce in seinem Film auch erfolgreich eine andere Kultur eingefügt, die einen deutlichen Kontrastpunkt zu den bisherigen Gegnern bildet.
Fraglich nur dabei ist das Outfit vom Herrn Jabbar. Mit weißen Boxershorts und blauem Nachthemd bekleidet geht es ans Eingemachte.
Der letzte Gegner ist bekanntlich der schwierigste, und so dauert dieser Kampf auch am längsten, da es Bruce dieses mal ebenfalls mit einem Jeet Kune Do – kundigen Haudegen zu tun hat.
Ein paar gute, und vor allem lehrreiche Moves gibt es dabei immer wieder zu bestaunen, schließlich haben sie auch Jackie Chan in City Hunter weitergeholfen ;)
Man merkt Kareem an, dass er kein professioneller Kampfsportler ist, denn bei seinen Backflips macht nun nicht gerade eine gute Figur, doch er gibt sich Mühe und Bruce bekommt reichlich zu tun, denn plausibel ist der Kampf allemal.
"Hmm, und was mach ich danach? Vllt geh ich grillen!"
Natürlich tummeln sich immer wieder die Bruce Lee typischen Mankos in der Choreographie auf, doch sie halten sich in Grenzen und man bekommt Martial Arts vom feinsten geboten, die nicht durch wilde, spektakuläre Moves a la Tony Jaa beeindrucken, sondern realistisch und auf dem Boden der Tatsachen bleiben.
Schließlich war das auch das Ziel von Herrn Lee.
Echte Kämpfe mit einer realistischen Anwendung von Angriffstechniken.
Damit ist das was Bruce Lee gefilmt hatte, nämlich mit dem Sieg über Kareem Abdul-Jabbar auch zu Ende.
Die Dreharbeiten zu Enter the Dragon haben rufen lassen, und ein späteres Weiterarbeiten an dem Projekt sollte nicht mehr möglich sein.
Viele Teile der insgesamt 40 minütigen Footage waren zu der damaligen Zeit gar nicht mal bekannt. Damals gab es im vorhandenen Filmmaterial nur Bruce Lee himself, ohne Gehilfe, ohne Hapkido Kämpfer, und einem erheblich gekürzten Endfight mit Jabbar. Der Rest der Footage sollte erst Jahrzehnte später gefunden werden (wo auch immer diese gelegen haben mag, vielleicht unter Lee’s Matratze?) und 2000 in der großen Bruce Lee Doku „A Warrior’s Journey“ erstmals veröffentlicht werden.
Doch bereits anno 1978, Fünf Jahre nach Lee’s Tod, wollte man Game of Death nicht unvollendet stehen lassen, und nahm es sich zur Aufgabe den Film fertig zu drehen.
Ohne also zu wissen, weshalb der echte Bruce Lee sich seinen Weg zur obersten Etage der Pagode durchfightete, fantasierten sich die Drehbuchautoren eine Geschichte zusammen, für stellenweise die eigene Lebensgeschichte Lee’s herhielt.
Hier haben wir also den Superstar Billy Lo, der sich weigert mit bestimmten Filmgurus einen Vertrag einzugehen, deswegen wollen sie ihn mit Hilfe von Attentaten zur Unterzeichnung zwingen.
Immer wieder also trifft Billy auf schräge Gestalten, die die Aufgabe haben ihn ordentlich zu vermöbeln, um ihn zu warnen.
Irgendwann machte alles keinen Sinn mehr und der Boss entschied sich, Billy töten zu lassen, doch der Anschlag misslingt unwissentlich, und Billy lässt alle Welt glauben er wäre tot, und so versucht er nun die Fieslinge heimzusuchen um ihnen ordentlich in den Arsch zu treten. Und so landet Billy am Ende in der besagten Pagode.
Uff, das ist ja ein ganzes Stück bis dahin. Was macht man solange ohne Bruce Lee?
Robert Clouse, der Regessieur von Enter the Dragon, hatte eine geniale Idee um die verbliebenen 70min Filmlaufzeit mit jeder Menge Bruce Lee zu füllen.
Er nahm sich einen bereits zu Tode gerittenen Trend her, nämlich den der Bruceploitation, und engagierte gleich mehrere professionelle Lee-Doubles, die fortan durch den Film hüpften.
Selbstverständlich wurde dabei auf Nahaufnahmen der Akteure verzichtet. Ständig verstecken sich die Doubles hinter Sonnenbrillen, Motorradhelmen, günstigen Kameraperspektiven, hinter der Dunkelheit, oder sogar, hinter einem nachträglich in den Film eingepflegten Bruce Lee Kopf!!
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Da wurde einfach von einem Bruce Lee Bild, das Gesicht herausgeschnitten, und in einer ruhigen Szene, in der das Double vor dem Spiegel sitzt, auf dessen Kopf eingepflegt; die Schultern bewegen sich, während das Gesicht quasi eingefroren vor sich hin starrt. LOL?!?
In günstigen Momenten wird auch ganz einfach eine Szene aus einem älteren Bruce Lee Film hergenommen, und dies sind die filmtechnisch übelsten Momente von allen. Während sich Lee-Experten darüber amüsieren, und jeden kurzen Ausschnitt dem jeweiligen Film zuordnen, hocken die Noobs da, und merken, dass da irgend etwas nicht stimmt. Es liegt nicht nur an dem Unterschied der Optik, und Bildqualität, es liegt auch daran, dass sofort ein enormer Unterschied in Sachen Ausstrahlung auffällt, wenn das Lee Double plötzlich von einem echten Bruce Lee Ausschnitt gefolgt wird.
Besonders schlimm ist das in den Kämpfen, wo schnittweise ständig zwischen Lee Double und Real Lee gewechselt wird, und wenn dann am Schluss auch noch während des Kampfes der große Fußabdruck auf dem Overall von Double Lee auf mysteriöse Weise einfach so verschwindet, nur um anschließend auf dem Overall von Real Lee wieder drauf zu sein, dann ist Robert Clouse eine schlampige Arbeitsmethode vorzuwerfen.
Dabei hat der Film auch einige gute Momente zu bieten. Denn auch wenn man es zum großen Teil mit Lee Doubles zu tun hat, haben diese einige ganz gute Moves drauf, und lassen so schon die eine oder andere Kampfszene ganz gut aussehen.
Bestes Beispiel ist der Kampf in der Umkleidekabine.
Bob Wall kommt gerade vom Ring, dort hat er nämlich einen jungen Sammo Hung verkloppt, und trifft in der Umkleide auf Lee, bzw Li (das Double).
Hier lässt er sich nach allen Regeln der Kunst zusammenfalten.
Einige trashige Einlagen lassen sich aber auch finden, wie etwa der Fussregen von Lo, vergleichbar mit dem von Chung-Li aus den Street Fighter Spielen ;)
Hier kommt die gemischte Käseplatte von oben!!
Aber auch das Opening macht eine überraschend gute Figur. Ganz im Stile eines James Bond Filmes, wirbeln Karten durch einen Schwarzen Hintergrund, durch ein Einschussloch lässt sich bereits die erste Bruce Lee Pose erkennen, Eine Lupe streift vorbei mit einer weiteren beinhaltenden Szene, dazu spielt ein sich ziemlich gut anhörender Song, der ebenfalls aus einem James Bond Film sein könnte. Eigentlich Erste Sahne für so einen Film X.x
Doch das macht den Streifen insgesamt auch nicht wirklich gut.
Mit all den albernen, selbstzweckhaften, aneinander gereihten Kampfszenen und die Tatsache, dass sich Billy seinen gelben Anzug von einem bösen Motorrad-Raudi klaut, nur um dessen Verbündete damit an der Nase herumführen zu können, bleibt nicht mehr viel von Lee’s Philosophie übrig.
Damit ist eine Endgültige Bewertung des Filmes auch ziemlich schwer.
Die reine, originale Footage von 1973 ist, wenn man die Grundsätze von Jeet Kune Do verstanden hat, ein wahres, wenn auch angestaubtes Meisterwerk.
Doch das, was Robert Clouse 5 Jahre später angestellt hat, ist albern und lächerlich.
Jeder Depp merkt, dass da etwas nicht stimmt, die Szenenübergänge zwischen Real und Double sind viel zu offensichtlich, und da Bruce Lee’s Vorstellungen für den Film in dieser mageren Footage völlig flöten gehen, genießt der Film sowohl unter Bruce Lee Fans als auch unter anspruchsvollen Cineasten einen nicht gerade guten Ruf.
Nur Trash Fans könnten sich noch an diesem Werk erfreuen.
für das 1978 Werk
für die die Original Footage 1973
Entweder ihr holt euch die DVD aus der Bruce Lee Collection, und habt damit den ganzen Schundfilm, oder ihr holt euch das 2 Disc Special edition Set von Enter the Dragon, wo ihr die Doku "A Warrior's Journey" inklusive der kompletten Footage habt ;)
die 10 euro isses allemal wert!
Originaltitel: Game Of Death
Herstellungsland: Hongkong / USA
Erscheinungsjahr: 1973/78
Regie: Bruce Lee / Robert Clouse
Darsteller: Bruce Lee (und mehrere Pseudo Lees), Colleen Camp, Dean Jagger, Gig Young, Robert Wall, Sammo Hung , Kareem Abdul-Jabbar, Mel Novak, Hugh O'Brian, Dan Inosanto, Yuen Biao
Bruce Lee, bekanntlich Revolutionär was Kampfkünste angeht, war Feuer und Flamme für sein Ego-Projekt Game of Death.
Er vollbringt das für heutige Hollywoodstars absolut Undenkbare, und übernimmt hier die Aufgaben und Zuständigkeiten von 8 Personen.
Er saß auf dem Regiestuhl, produzierte das ganze, choreographierte die Kämpfe, nahm es sich zur Aufgabe das Drehbuch zu verfassen, half beim Setdesign, der Kameraführung und der Beleuchtung des Filmes…und selbstverständlich…übernahm er auch die Hauptrolle im Film.
Ein Bruce Lee – Allround Projekt, welches unter den 5 großen Lee Filmen einen ganz besonderen Stellenwert einnimmt. Game of Death ist das berühmte unvollendete Werk Lee’s, dem eine originelle Idee zugrunde lag, von der jedoch Jahre später durch dem von Robert Clouse zu Ende gedrehten Machwerk, nicht mehr viel übrig blieb.
Hier ging es um sehr viel mehr, als der bloßen Präsentation von klassischer Martial Arts. Lee’s persönlichen Ansichten und Überzeugungen sollten hier zur Geltung kommen, und der Martial Arts Welt zeigen, dass Kampfkunst weitaus mehr als dumpfes Gekloppe mit arroganten Kriegsgeschreien ist.
Und deswegen konzentrierte sich Lee zu Drehbeginn sofort auf das Finale des Filmes, in dem die für ihn wichtigen Faktoren behandelt werden sollten.
Damit ich diese mit all ihren philosophischen Hintergedanken einer jeden Szene und deren künstlerischen Anspruch erklären kann, Bedarf es der unwissenden Leserschaft zunächst eines „kleinen“ Grundkurses, nämlich welche Ansichten Bruce Lee überhaupt vertrat!
Who Wants some? Ò.ó
„The King of Kung Fu“; ist der wohl bekannteste Beiname des Meisters, welcher durch die Medien kursiert.
Lange Zeit war er auch ein Kind des Kung Fu, praktizierte also Wing Chun, später aber auch Karate, Judo oder Taekwondo, welche er auch selber unterrichtete.
Mit der Zeit jedoch begutachtete er Wettbewerbskämpfe immer mehr mit einem kritischen Auge. Irgendwie ist das alles doch eigentlich scheiße!
Karate, schön und gut, sieht toll aus, aber nützt es wirklich was?
Wie viel von dem, was ich in Taekwondo lerne kann ich auch wirklich gebrauchen?
Lee wird klar, dass ein wichtiger Bestandteil von Kampfsport aus der Selbstverteidigung besteht.
Kann der Kampfsport den ich erlerne mir garantieren, dass ich einen gefährlichen Angreifer erfolgreich aus dem Weg räume?
Die Antwort lautet „Nein“, da die komplizierten Schlagkombinationen in einem realen Kampf erfahrungsgemäß keine Anwendung finden.
Das Problem der traditionellen Kampfkünste liegt darin, dass sie alle auf ihren Stil beschränkt sind.
In Judo darfst du nur werfen, in Boxen nur mit den Armen zuschlagen und Taekwondo setzt viel zu viel Wert auf hohe Tritte.
Doch was wenn mich der Gegner in Ecke drängt, in der das Werfen unmöglich ist, und was wenn er in einer Position steht, die hohe Tritte unmöglich machen, und die erlernten Schlagtechniken ineffektiv sind?
Wenn nun Tony Jaa in die Luft springt, sich drei mal in alle Himmelsrichtungen dreht und dabei mit den Füßen zwei Gegner erwischt, sieht das zwar super aus, und ist spektakulär anzusehen, doch würde Jaa in einem echten Kampf wirklich Wert auf solche Moves legen?
Jede Kampfsportart bietet jeweils nur eine Handvoll unterschiedlicher Methoden und Lösungen für bestimmte Situationen.
Man erlernt einen bestimmten Rhythmus und dieser soll schließlich beim Selbstverteidigen behilflich sein.
Die vielen Straßenkämpfe, die Lee bereits in seiner Jugend hinter sich gebracht hatte, gaben ihm zu denken.
Ein echter Kampf lebt. Dort gibt es absolut keine Garantie dafür, dass das was du gelernt hast auch zur Anwendung kommt. Denn hier steht der Gegner nicht in optimaler Distanz, und wartet darauf, dass die Choreographie planmäßig durchgeführt wird.
Kurz gesagt: Wenn man von vornherein mit einer bestimmten vorgerechneten Methode versucht den Gegner zu besiegen, wird man scheitern.
Lee kommt zu der Erkenntnis, das die richtige Antwort nicht in Stilen zu finden ist.
Im Laufe der Zeit kreiert er ein Konzept, das sich „Jeet Kune Do“ nennt, „The Way of the Intercepting Fist“. Das Motto lautet „Using no Way as Way and No Limitation as Limitation“.
Keinen Stil zu haben ist der richtige Stil, und die richtige Begrenzung ist grenzenlos.
Jeet Kune Do ist im weitesten Sinne eine Mixtur aus den Grundprinzipien verschiedenster Kampfkünste, unter anderem dem Wing Chun, Boxen, und sogar Fechten (natürlich ohne Schwert, die Bewegungen sind wichtig).
Denn jede Kampfsportart bot vernünftige und nützliche Ansätze, die jedoch alle jeweils im eigenen Stil ausarteten.
Mit Jeet Kune Do verzichtete Lee auf alte Traditionen, welche hinter jeder Kampfkunst steckten. Nur das wichtigste nahm er sich heraus und sollte mit anderen selbst erfundenen Techniken kombiniert trainiert werden, bis sie alle reflexartig eingesetzt werden konnten.
Lee legte größten Wert darauf, dass Jeet Kune Do unter keinen Umständen als neuer Stil oder gar eine „besondere ART zu kämpfen“ verstanden wird. Seine Philosophie war folgende.
Jeder Mensch hat zwei Arme und zwei Beine. Die Frage ist also wie kann ich diese am effektivsten gebrauchen?
Diese Frage lässt sich nicht einfach so beantworten, denn wichtig ist, welchen Umständen der menschliche Körper ausgesetzt ist.
Nur in bestimmten Situationen lässt sich erst sagen, welche Vorgehensweise die sinnvollste ist, und eben nicht alle davon sind in bestimmten Stilen enthalten.
Damit ist Jeet Kune Do kein Produkt, sondern ein Prozess.
Kein statisch feststehendes Etwas, welches in dieser Form seine Anwendung zu finden versucht, sondern ein fortlaufender Vorgang, welcher sich den gegebenen Umständen anpasst und entsprechend immer wieder die Richtung wechseln kann.
An dieser Stelle wies Bruce auf die elementare Fähigkeit des Wassers hin.
Es hat keine feste Form, kann aber jede beliebige Form annehmen, je nachdem wie die äußeren Kräfte auf das Wasser einwirken.
Wenn du Wasser in eine Tasse gießt, wird das Wasser zur Tasse, gießt du Wasser in eine Vase, wird es zur Vase.
Man kann Wasser nicht verletzen, und es nicht greifen. Es ist ruhig und tut niemanden was, es reagiert lediglich auf äußere Einwirkungen, und entweicht mit angepasster Geschwindigkeit einer greifenden Hand, oder erzeugt durch Windeskraft rießige Wellen, und kann im entscheidenden Moment härteste Materialien durchbrechen.
Dis ist das Prinzip der Selbstverteidigung. Nichts tun, jedoch auf Angriffe automatisch reagieren.
Daher besteht Jeet Kune Do aus flüssigen Bewegungen, die nichts anderes sind, als eine reflexartige Antwort auf äußere Eingriffe.
Wenn der Gegner auf mich zuläuft, gehe ich zurück, oder weiche aus, wenn der Gegner entweicht, laufe ich auf ihn zu.
Es ist wichtig sich dem Gegner anzupassen.
Nicht der Karateka, Teakwondoka oder Kickboxer ist der beste Kämpfer, sondern jener der sich deren Stilen anpassen kann, und auf Angriffe entsprechend antwortet, kurz und effektiv.
Ich habe es schonmal gesagt, und ich sage es nochmal: Don't fuck with Lee!!
Da für Lee damit quasi keine japanische oder chinesische Art zu kämpfen mehr existierte, machte er sich mit seiner Überzeugung natürlich auch Feinde, während andere dessen Philosophie nicht ganz verstanden, und grundlegende Sätze wie „Keine Begrenzung ist die richtige Begrenzung“ als „alles was ich tue ist richtig“ missinterpretierten.
Für Lee war das Motivation genug, darüber eben einen ganzen Film zu drehen, in dem die Philosophie des Jeet Kune Do an allen Ecken und Enden verdeutlich werden sollte.
Game of Death bezeichnete Lee auch als „Multi Level Film“, da das große Finale in einer Pagode spielt, deren Stockwerke jeweils einen Wächter und Vertreter einer bestimmten Kampfkunst beinhalteten.
Diese sollten alle Lee am Weiterkommen hindern. Da während der Drehzeiten noch kein richtiges Drehbuch vorlag, ist es auch nicht ganz klar, was sich Lee im obersten Stockwerk erhofft. Doch das Prinzip ist einfach wie genial, wurde unter anderem auch für den Videospielklassiker „Kung Fu“ verwendet, in dem man 5 Stockwerke durchstreift, und dabei jede Menge Gegner (zum Teil direkt aus der Vorlage entlehnt) mit einfachen Schlägen und Tritten zur Strecke bringt.
Tatsächlich aber blieb es in den vorhandenen Szenen des unvollendeten Filmes bei den letzten 3 Stockwerken, da die zwei Kampfkünstler der ersten beiden wohl zeitlich noch nicht verfügbar waren.
Hier treffen Billy Lo (Bruce Lee) und seine beiden Freunde (darunter James Tien) auf ihren ersten (also eigentlich dritten) Gegner, dem Stockkämpfer (Don Insanto, Schüler von Lee).
Schon in diesen ersten Sekunden bekommt der Zuschauer, wenn auch versteckt, und im Film nicht erklärt die erste Symbolisierung Lee’s Philosophie.
Nämlich der berühmte Gelbe Overall mit den Schwarzen Seitenstreifen.
Da Lee keinen Stil vertritt, trägt er entsprechend auch keinen traditionellen Kampfkunstanzug, sondern nahm sich einen noch nie dagewesenen Look; und dieser landet auf einem Suit, der relativ eng am Körper anliegt, aber durch seine Beschaffenheit eine exzellente Dehnbarkeit aufweist, die maximale Bewegungsfreiheit ermöglicht.
Quentin Tarantino würdigte den asiatischen Film mit Kill Bill, darunter findet sich Uma Thurman mit einem Outfit welches ganz dem von Bruce Lee in Game of Death nachempfunden wurde. Zwar geht dabei die Philosophie Lee’s baden, doch dafür ist der Anzug nun umso berühmter;)
Anlässe zum Tragen des Game of Death Suits:
Ihr geht zum Joggen, ihr geht auf eine Faschingsparty, oder ihr bekommt die Hauptrolle in einem ganz besonderen Film von Herrn Tarantino...
In den Kämpfen beeindruckt Bruce Lee mal wieder mit seiner einzigartigen Screenpräsenz. Sein hochnäsiger, aber dennoch konzentrierter Blick auf seinen Gegenüber mit all den Gesichtszügen, Gesten und Bewegungen machen ihn in jeder Szene zum Eyecatcher. Das berühmte Bruce Lee Geschrei mag vielleicht dem ein oder anderen auf die Nerven gehen, doch es ist notwendig um dem Gegner Stärke und Überlegenheit zu demonstrieren, denn schließlich sollten sie alle lieber aufgeben, anstatt den Kampf weiterführen.
Doch so schlau ist Don Insanto nicht, und versucht mit seinen beiden Holzknüppel Bruce’s Gesicht blau einzufärben.
Schon zieht Bruce einen elastischen Peitsch-Stock, und demonstriert dessen vorteilhafte Beschaffenheit. Seine Waffe ist länger, flexibel, und damit sehr viel lebendiger, genau das was Don’s Kampfstock nicht ist.
Dies ist eine Metapher auf eine herkömmliche Kampfkunstart, und die des Jeet Kune Do!
Bruce zeigt, was es heißt „wie Wasser“ zu sein, und überrascht seinen Gegner mit gekonnten, schnellen Angriffen. Der Stockkämpfer wies durch Unaufmerksamkeit Lücken auf, die von Bruce prompt und schmerzhaft gefüllt wurden.
Schließlich brach Bruce dem Typen das Genick, und es geht auf zur nächsten Etage.
Ob Lee bei diesem Move umgefallen ist?
Hier wartet ein neuer Gegner, und somit ein neuer Kampfkunststil auf die Eindringlinge.
Diesmal haben sie es mit einem Hapkido-Meister zu tun, der völlig problemlos Lee’s beide Gehilfen umwirft ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen.
Wieder ist es an Bruce sich den Weg freizukämpfen, doch er unterschätzt seinen Gegner und landet ebenfalls auf der Nase.
Aber die Kunst des Jeet Kune Do liegt auch darin, den Stil des Gegners genau zu erkennen, um somit vorauszusehen, was der Gegner als nächstes vorhat.
Und so wird der Spieß allmählich umgedreht und der Gegner muss einiges einstecken, einige Male auf den Boden fallen, bis ihm schließlich das Rückrat gebrochen wird.
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?_?
Nun auf zur letzten Etage, wo es besonders schwierig wird.
Hier wartet eine gewaltige Prominenz auf. Die NBA-Legende Kareem Abdul Jabbar (er war Spieler bei den Milwaukee Bucks und den Los Angeles Lakers). Ein guter Freund und Schüler von Bruce, der es sich nicht nehmen ließ in einem seiner Filme als großer Gegner aufzutreten. Denn mit einem übergroßen Gegner, etwa einen halben Meter größer als Bruce, dürfte der Kampf einen ganz besonderen Reiz haben.
Damit hat Bruce in seinem Film auch erfolgreich eine andere Kultur eingefügt, die einen deutlichen Kontrastpunkt zu den bisherigen Gegnern bildet.
Fraglich nur dabei ist das Outfit vom Herrn Jabbar. Mit weißen Boxershorts und blauem Nachthemd bekleidet geht es ans Eingemachte.
Der letzte Gegner ist bekanntlich der schwierigste, und so dauert dieser Kampf auch am längsten, da es Bruce dieses mal ebenfalls mit einem Jeet Kune Do – kundigen Haudegen zu tun hat.
Ein paar gute, und vor allem lehrreiche Moves gibt es dabei immer wieder zu bestaunen, schließlich haben sie auch Jackie Chan in City Hunter weitergeholfen ;)
Man merkt Kareem an, dass er kein professioneller Kampfsportler ist, denn bei seinen Backflips macht nun nicht gerade eine gute Figur, doch er gibt sich Mühe und Bruce bekommt reichlich zu tun, denn plausibel ist der Kampf allemal.
"Hmm, und was mach ich danach? Vllt geh ich grillen!"
Natürlich tummeln sich immer wieder die Bruce Lee typischen Mankos in der Choreographie auf, doch sie halten sich in Grenzen und man bekommt Martial Arts vom feinsten geboten, die nicht durch wilde, spektakuläre Moves a la Tony Jaa beeindrucken, sondern realistisch und auf dem Boden der Tatsachen bleiben.
Schließlich war das auch das Ziel von Herrn Lee.
Echte Kämpfe mit einer realistischen Anwendung von Angriffstechniken.
Damit ist das was Bruce Lee gefilmt hatte, nämlich mit dem Sieg über Kareem Abdul-Jabbar auch zu Ende.
Die Dreharbeiten zu Enter the Dragon haben rufen lassen, und ein späteres Weiterarbeiten an dem Projekt sollte nicht mehr möglich sein.
Viele Teile der insgesamt 40 minütigen Footage waren zu der damaligen Zeit gar nicht mal bekannt. Damals gab es im vorhandenen Filmmaterial nur Bruce Lee himself, ohne Gehilfe, ohne Hapkido Kämpfer, und einem erheblich gekürzten Endfight mit Jabbar. Der Rest der Footage sollte erst Jahrzehnte später gefunden werden (wo auch immer diese gelegen haben mag, vielleicht unter Lee’s Matratze?) und 2000 in der großen Bruce Lee Doku „A Warrior’s Journey“ erstmals veröffentlicht werden.
Doch bereits anno 1978, Fünf Jahre nach Lee’s Tod, wollte man Game of Death nicht unvollendet stehen lassen, und nahm es sich zur Aufgabe den Film fertig zu drehen.
Ohne also zu wissen, weshalb der echte Bruce Lee sich seinen Weg zur obersten Etage der Pagode durchfightete, fantasierten sich die Drehbuchautoren eine Geschichte zusammen, für stellenweise die eigene Lebensgeschichte Lee’s herhielt.
Hier haben wir also den Superstar Billy Lo, der sich weigert mit bestimmten Filmgurus einen Vertrag einzugehen, deswegen wollen sie ihn mit Hilfe von Attentaten zur Unterzeichnung zwingen.
Immer wieder also trifft Billy auf schräge Gestalten, die die Aufgabe haben ihn ordentlich zu vermöbeln, um ihn zu warnen.
Irgendwann machte alles keinen Sinn mehr und der Boss entschied sich, Billy töten zu lassen, doch der Anschlag misslingt unwissentlich, und Billy lässt alle Welt glauben er wäre tot, und so versucht er nun die Fieslinge heimzusuchen um ihnen ordentlich in den Arsch zu treten. Und so landet Billy am Ende in der besagten Pagode.
Uff, das ist ja ein ganzes Stück bis dahin. Was macht man solange ohne Bruce Lee?
Robert Clouse, der Regessieur von Enter the Dragon, hatte eine geniale Idee um die verbliebenen 70min Filmlaufzeit mit jeder Menge Bruce Lee zu füllen.
Er nahm sich einen bereits zu Tode gerittenen Trend her, nämlich den der Bruceploitation, und engagierte gleich mehrere professionelle Lee-Doubles, die fortan durch den Film hüpften.
Selbstverständlich wurde dabei auf Nahaufnahmen der Akteure verzichtet. Ständig verstecken sich die Doubles hinter Sonnenbrillen, Motorradhelmen, günstigen Kameraperspektiven, hinter der Dunkelheit, oder sogar, hinter einem nachträglich in den Film eingepflegten Bruce Lee Kopf!!
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Da wurde einfach von einem Bruce Lee Bild, das Gesicht herausgeschnitten, und in einer ruhigen Szene, in der das Double vor dem Spiegel sitzt, auf dessen Kopf eingepflegt; die Schultern bewegen sich, während das Gesicht quasi eingefroren vor sich hin starrt. LOL?!?
In günstigen Momenten wird auch ganz einfach eine Szene aus einem älteren Bruce Lee Film hergenommen, und dies sind die filmtechnisch übelsten Momente von allen. Während sich Lee-Experten darüber amüsieren, und jeden kurzen Ausschnitt dem jeweiligen Film zuordnen, hocken die Noobs da, und merken, dass da irgend etwas nicht stimmt. Es liegt nicht nur an dem Unterschied der Optik, und Bildqualität, es liegt auch daran, dass sofort ein enormer Unterschied in Sachen Ausstrahlung auffällt, wenn das Lee Double plötzlich von einem echten Bruce Lee Ausschnitt gefolgt wird.
Besonders schlimm ist das in den Kämpfen, wo schnittweise ständig zwischen Lee Double und Real Lee gewechselt wird, und wenn dann am Schluss auch noch während des Kampfes der große Fußabdruck auf dem Overall von Double Lee auf mysteriöse Weise einfach so verschwindet, nur um anschließend auf dem Overall von Real Lee wieder drauf zu sein, dann ist Robert Clouse eine schlampige Arbeitsmethode vorzuwerfen.
Dabei hat der Film auch einige gute Momente zu bieten. Denn auch wenn man es zum großen Teil mit Lee Doubles zu tun hat, haben diese einige ganz gute Moves drauf, und lassen so schon die eine oder andere Kampfszene ganz gut aussehen.
Bestes Beispiel ist der Kampf in der Umkleidekabine.
Bob Wall kommt gerade vom Ring, dort hat er nämlich einen jungen Sammo Hung verkloppt, und trifft in der Umkleide auf Lee, bzw Li (das Double).
Hier lässt er sich nach allen Regeln der Kunst zusammenfalten.
Einige trashige Einlagen lassen sich aber auch finden, wie etwa der Fussregen von Lo, vergleichbar mit dem von Chung-Li aus den Street Fighter Spielen ;)
Hier kommt die gemischte Käseplatte von oben!!
Aber auch das Opening macht eine überraschend gute Figur. Ganz im Stile eines James Bond Filmes, wirbeln Karten durch einen Schwarzen Hintergrund, durch ein Einschussloch lässt sich bereits die erste Bruce Lee Pose erkennen, Eine Lupe streift vorbei mit einer weiteren beinhaltenden Szene, dazu spielt ein sich ziemlich gut anhörender Song, der ebenfalls aus einem James Bond Film sein könnte. Eigentlich Erste Sahne für so einen Film X.x
Doch das macht den Streifen insgesamt auch nicht wirklich gut.
Mit all den albernen, selbstzweckhaften, aneinander gereihten Kampfszenen und die Tatsache, dass sich Billy seinen gelben Anzug von einem bösen Motorrad-Raudi klaut, nur um dessen Verbündete damit an der Nase herumführen zu können, bleibt nicht mehr viel von Lee’s Philosophie übrig.
Damit ist eine Endgültige Bewertung des Filmes auch ziemlich schwer.
Die reine, originale Footage von 1973 ist, wenn man die Grundsätze von Jeet Kune Do verstanden hat, ein wahres, wenn auch angestaubtes Meisterwerk.
Doch das, was Robert Clouse 5 Jahre später angestellt hat, ist albern und lächerlich.
Jeder Depp merkt, dass da etwas nicht stimmt, die Szenenübergänge zwischen Real und Double sind viel zu offensichtlich, und da Bruce Lee’s Vorstellungen für den Film in dieser mageren Footage völlig flöten gehen, genießt der Film sowohl unter Bruce Lee Fans als auch unter anspruchsvollen Cineasten einen nicht gerade guten Ruf.
Nur Trash Fans könnten sich noch an diesem Werk erfreuen.
für das 1978 Werk
für die die Original Footage 1973
Entweder ihr holt euch die DVD aus der Bruce Lee Collection, und habt damit den ganzen Schundfilm, oder ihr holt euch das 2 Disc Special edition Set von Enter the Dragon, wo ihr die Doku "A Warrior's Journey" inklusive der kompletten Footage habt ;)
die 10 euro isses allemal wert!