Jugger, Die
Verfasst: 08.06.2005, 23:18
Die Jugger
Originaltitel: Salute of the Jugger
Herstellungsland: Australien
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: David Webb Peoples
Darsteller: Rutger Hauer, Delroy Lindo, Vincent D'Onofrio, Joan Chen ... u.a.
Play Hard ... so könnte man das Motto der Jugger umschreiben. Die Jugger sind die Rugby Spieler der Endzeit, die von Dorf zu Dorf ziehen und immer wieder andere Teams herausfordern. Da es keine Bälle mehr zu geben scheint, spielen sie ihr Spiel halt mit Hundeschädeln. Auch sonst ist das altehrwürdige Rugby etwas martialischer geworden: Man beharkt sich mit riesigen Lanzen, Ketten und Morgensternähnlichen Gebilden und die Schutzausrüstung scheint Tonnen zu wiegen. Dem Gewinner winken Geld, Essen und nen bissel Ficki Ficki
Die Juggermannschaft, die wir beobachten, hat sich um den Jugger Sallow gebildet, ein Jugger, der mal in der Oberliga spielte und das Ansehen der reichen Oberschicht genoss. Als er aber eine Adlige pimperte und ihr Mann dies erfuhr, flog er aus der Liga und muss sich jetzt von einem Match zum anderen hangeln, nur um das Essen für den nächsten Tag zu gewinnen. Im ersten Fight geht ihm sein Dogboy (der Läufer) verlustig, da so ein gebrochenes Bein bei einem Läufer net gut kommt. Man heuert die junge Kidda an und die hat echte Karrierebestrebungen und spornt auch Sallow an, es noch einmal zu versuchen, in die Liga zu kommen.
Was für ein Film! Abgrundtief gehasst von den einen, verliebt und vergöttert von den anderen. Und ich gehöre zu der zweiteren Gruppe, seit ich ihn erstmals vor ca. 12 Jahren in der gekürzten FSK 16 Fassung im TV gesehen habe. Die indizierte 18er VHS habe ich mir am nächsten Tag in unserer Videothek geliehen und habe noch mal einen komplett anderen, noch besseren Film zu sehen bekommen. Klar, im Grunde ist es nicht mehr als eine x-beliebige „Underdog kommt nach oben“ Story, mit teils dämlichen Dialogen und einer mehr als reduzierten Story, doch spätestens im Endkampf, der derart mitreißend inszeniert und mit genialer pathosdurchtränkter Musik unerlegt ist, dass es einem eiskalt dem Rücken runterläuft, sitzt man im Fernsehsessel und flucht mit Rutger Hauer, wenn er am Boden festgenagelt wird oder verprügelt anstelle von Joan Chen den gegnerischen Läufer. Grandios!
Die Schauspieler agieren alle angemessen und glaubwürdig. Und wir finden hier einige bekannte Gesichter: Ein blutjunger Vincent D’Onofrio (Full Metal Jacket), Joan Chen (der letzte Kaiser), Delroy Lindo (Kopfgeld) und als ruhender Fels in der Brandung und sympathischer Held Rutger Hauer. Auch einige Bilder des Filmes sind mehr als gelungen. Kurzum, der Film macht einfach Laune. Der Härtegrad hält sich allerdings in Grenzen (Auge raus, Ohr ab, ein zwei gebrochene Knochen, alles nicht explizit zu sehen) und die Indizierung ist wahrlich mehr als fragwürdig. Egal.
Die in Deutschland erhältliche - endlich ungekürzte - DVD von Concorde ist ein Witz, da man, warum auch immer, nicht auf das fast gänzlich ungekürzte FSK 18 Master, welches komplett synchronisiert war, zurückgegriffen hat, sondern auf die hauseigene FSK 16 Version. So wühlt man sich durch einen Film, der alle 2 Minuten die Sprache wechselt. Zumindest merkt man dann, dass die deutschen Stimmen gut gewählt wurden.
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Salute of the Jugger
Herstellungsland: Australien
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: David Webb Peoples
Darsteller: Rutger Hauer, Delroy Lindo, Vincent D'Onofrio, Joan Chen ... u.a.
Play Hard ... so könnte man das Motto der Jugger umschreiben. Die Jugger sind die Rugby Spieler der Endzeit, die von Dorf zu Dorf ziehen und immer wieder andere Teams herausfordern. Da es keine Bälle mehr zu geben scheint, spielen sie ihr Spiel halt mit Hundeschädeln. Auch sonst ist das altehrwürdige Rugby etwas martialischer geworden: Man beharkt sich mit riesigen Lanzen, Ketten und Morgensternähnlichen Gebilden und die Schutzausrüstung scheint Tonnen zu wiegen. Dem Gewinner winken Geld, Essen und nen bissel Ficki Ficki
Die Juggermannschaft, die wir beobachten, hat sich um den Jugger Sallow gebildet, ein Jugger, der mal in der Oberliga spielte und das Ansehen der reichen Oberschicht genoss. Als er aber eine Adlige pimperte und ihr Mann dies erfuhr, flog er aus der Liga und muss sich jetzt von einem Match zum anderen hangeln, nur um das Essen für den nächsten Tag zu gewinnen. Im ersten Fight geht ihm sein Dogboy (der Läufer) verlustig, da so ein gebrochenes Bein bei einem Läufer net gut kommt. Man heuert die junge Kidda an und die hat echte Karrierebestrebungen und spornt auch Sallow an, es noch einmal zu versuchen, in die Liga zu kommen.
Was für ein Film! Abgrundtief gehasst von den einen, verliebt und vergöttert von den anderen. Und ich gehöre zu der zweiteren Gruppe, seit ich ihn erstmals vor ca. 12 Jahren in der gekürzten FSK 16 Fassung im TV gesehen habe. Die indizierte 18er VHS habe ich mir am nächsten Tag in unserer Videothek geliehen und habe noch mal einen komplett anderen, noch besseren Film zu sehen bekommen. Klar, im Grunde ist es nicht mehr als eine x-beliebige „Underdog kommt nach oben“ Story, mit teils dämlichen Dialogen und einer mehr als reduzierten Story, doch spätestens im Endkampf, der derart mitreißend inszeniert und mit genialer pathosdurchtränkter Musik unerlegt ist, dass es einem eiskalt dem Rücken runterläuft, sitzt man im Fernsehsessel und flucht mit Rutger Hauer, wenn er am Boden festgenagelt wird oder verprügelt anstelle von Joan Chen den gegnerischen Läufer. Grandios!
Die Schauspieler agieren alle angemessen und glaubwürdig. Und wir finden hier einige bekannte Gesichter: Ein blutjunger Vincent D’Onofrio (Full Metal Jacket), Joan Chen (der letzte Kaiser), Delroy Lindo (Kopfgeld) und als ruhender Fels in der Brandung und sympathischer Held Rutger Hauer. Auch einige Bilder des Filmes sind mehr als gelungen. Kurzum, der Film macht einfach Laune. Der Härtegrad hält sich allerdings in Grenzen (Auge raus, Ohr ab, ein zwei gebrochene Knochen, alles nicht explizit zu sehen) und die Indizierung ist wahrlich mehr als fragwürdig. Egal.
Die in Deutschland erhältliche - endlich ungekürzte - DVD von Concorde ist ein Witz, da man, warum auch immer, nicht auf das fast gänzlich ungekürzte FSK 18 Master, welches komplett synchronisiert war, zurückgegriffen hat, sondern auf die hauseigene FSK 16 Version. So wühlt man sich durch einen Film, der alle 2 Minuten die Sprache wechselt. Zumindest merkt man dann, dass die deutschen Stimmen gut gewählt wurden.
In diesem Sinne:
freeman