Martial Law [TV-Serie]
Verfasst: 26.03.2008, 16:59
Martial Law - Der Karatecop
Originaltitel: Martial Law
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 1998 / 1999
Regie (Auswahl): Stanley Tong, D.J. Caruso, Chuck Bowman, Bruce Seth Green,...
Hauptdarsteller:
- Sammo Hung als Sammo Law
- Arsenio Hall als Terrell Parker
- Tammy Lauren als Dana Doyle
- Tom Wright als Capt. Benjamin Winship
- Kelly Hu als Grace Chen (Pei Pei)
- Louis Mandylor als Louis Malone
Episodenguide (englisch):
Season 1:
01: Shanghai Express
02: Diamond Fever
03: Dead Ringers
04: Funny Money
05: Cop Out
06: Extreme Measures
07: Trackdown
08: Takeout
09: How Sammo Got His Groove Back
10: Bad Seed
11: Lock-Up
12: Painted Faces
13: Substitutes
14: Wildlife
15: Breakout
16: Captive Hearts
17: Trifecta
18: Big Trouble
19: Nitro Man
20: Red Storm
21: Requiem (Part One)
22: End Game (Part Two) st Season
Season 2:
01: Sammo Blammo
02: Thieves Among Thieves
03: This Shogun for Hire
04: 24 Hours
05: 90 Million Reasons to Die
06: My Man Sammo
07: The Friendly Skies
08: Call of the Wild
09: Blue Flu
10: Sammo Claus
11: No Quarter
12: Scorpio Rising
13: No Fare
14: Dog Day Afternoon
15: Deathfist 5: Major Crimes Unit
16: Honor Among Strangers*
17: Freefall
18: The Thrill is Gone
19: Heartless
20: In the Dark
21: Final Conflict, Part 1
22: Final Conflict, Part 2
Mitte der 90er-Jahre erfasste ein radikaler Wandel die Hongkong-Filmindustrie, als um die Rückgabe der Kronkolonie an die Volksrepublik China herum so gut wie alle Filmemacher und Schauspiel-Stars mit Rang und Namen, die das Actiongenre revolutioniert hatten, ihr Glück in Hollywood versuchten: Als erster kehrte John Woo nach seinem furiosen Abschiedsgeschenk „Hard-Boiled“ HK den Rücken und stieg mit dem Van-Damme-Kracher „Hard Target“ in eine über 10 Jahre andauernde US-Karriere ein, es folgten Ringo Lam, Tsui Hark, Chow Yun-Fat, 1998 Jet Li als „Lethal Weapon 4“-Badguy und auch Jackie Chan schaffte endlich den Sprung in die USA, der ihm in den 80er-Jahren mit Projekten wie „Cannonball Run“ oder „The Protector“ immer wieder misslungen war. Maßgeblichen Anteil daran hatte der bereits stilistisch leicht westlich orientierte 1992er Kracher „Supercop“, Teil 3 der erfolgreichen „Police Story“-Reihe, für den Jackie den damals noch unbekannten Stanley Tong als Regisseur ins Boot holte. Aufgrund des großen Erfolgs des Streifens klopfte kurz darauf Columbia an Tongs Tür und bat ihn, das Potential derartiger Film auch für den amerikanischen Markt erkennend, einen ähnlich ausgerichteten Streifen für den US-Markt zu produzieren: Das Resultat hieß „Rumble in the Bronx“ und ebnete Jackie den Weg in die Traumfabrik, die er 1998 mit dem Buddymoviehit „Rush Hour“ aufmischen sollte.
Tong indessen, Gefallen an der Verquickung westlichen mit fernöstlichem Filmemachens findend, was sich auch einmal mehr in der als „James Bond“-Hommage funktionierenden vierten „Police Story“-Folge „First Strike“ 1996 manifestierte, hatte die Idee, seinen Stammstar auch im amerikanischen TV reüssieren zulassen, da „Rumble in the Bronx“ den gewünschten Erfolg beschert hatte und Jackies unbrutaler, humoristischer Actionstil perfekt Fernseh-kompatibel ausfiele. Als Jackie, der sich nicht auf eine mehrjährige Verpflichtung einlassen wollte, absagte, hielt der Regisseur dennoch an seinem Konzept fest und zog für seine geplante TV-Serie Alternativen in Betracht. Zunächst einen amerikanischen Star erwägend und schließlich aus der Erkenntnis heraus, in der stark limitierten Drehzeit für ein Fernsehformat auf einen erfahrenen und trainierten Actionstar zurückgreifen können zu müssen, kam Tong auf HK-Star Sammo Hung, der nicht nur in seiner Kindheit jahrelang zusammen mit Jackie an der Chinese Drama Academy gelernt, sondern auch danach zahlreiche Filmprojekte als Regisseur und / oder Codarsteller mit ihm gestemmt hatte (vor „Martial Law“ zuletzt „Mr. Nice Guy“). Es ergab sich allerdings ein gewaltiges Problem: Sammo sprach kein Wort Englisch, was aufgrund des unpraktischen Synchronisations-Zwangs mit ein Grund für das frühe Ende der Serie nach lediglich zwei Staffeln war. Stanley Tong brauchte nach eigener Aussage zweieinhalb Stunden Überredungskunst, um Sammo in einem Hotel in LA von der Idee und Wegen, das Problem der Sprachbarriere zu lösen, zu überzeugen. 8 Stunden Englischunterricht täglich für Sammo und eine überaus spaßige Actionserie waren das Resultat des Treffens – an deren Kampfchoreografie der Genrealtmeister, umso mehr sobald sein Englisch ein akzeptables Niveau erreicht hatte, auch gewohnt tatkräftig mitwirken konnte.
Stanley Tong inszenierte die Pilotfolge und engagierte sich auch als Produzent, in die weiteren Regisseure der Serie sollte sich unter anderem der spätere „Disturbia“-Macher D.J. Caruso einreihen. Obwohl „Martial Law“ höchst kurzweilige Actioncomedy bot, wurde die Show nach zwei Staffeln abgesetzt und sowohl Sammo Hung als auch Stanley Tong kehrten in ihre Heimat zurück, wobei sich Tong Mark Dacascos und US-Rapper Coolio für den flotten Actionkracher „China Strike Force“ mitnahm. Von einer erfolgreichen Hollywood-Karriere kann man also im Gegensatz zu Jackie Chan bei beiden nicht sprechen, zumal Tongs einziges weiteres Engagement in den Vereinigten Staaten die verunglückte Leslie-Nielsen-Klamotte „Mr. Magoo“ ist.
Mit „Martial Law“ jedoch stellten die beiden ein überaus spaßiges Konstrukt auf die Beine: Die Serie handelt von Shanghai-Cop Sammo Law (Sammo Hung), der auf der Suche nach dem Gangsterboss Lee Hei in die USA reist und schnell eine Festanstellung an der Seite zweier einheimischer Kollegen ergattert, einer von beiden natürlich der Quotenschwarze. Unterstützt durch Undercover-Kollegin Pei Pei (Kelly Hu; „X-Men 2“) geht es fortan örtlichen Gesetzesbrechern an den Kragen…
Ausgefallene Stories sind die Stärke von „Martial Law“ sicherlich nicht, dient die Handlung doch hauptsächlich als Aufhänger für Witz und Action. Vor allem von letzterer bietet das Format für eine Serie tatsächlich viel und das auf einem mehr als ordentlichen Niveau. Wie Schwergewicht Hung seine Pfunde immer wieder in filigrane Martial-Arts-Choreografien wirft, ist stets beeindruckend anzuschauen (davon könnte sich unser Lieblingsdickerchen Seagal eine ordentliche Scheibe abschneiden) und so beziehen die zahlreichen Fights nicht zuletzt aus dessen leicht skurriler Kampfpower ihren Reiz, während sich auch die Choreografie stets abwechslungsreich und hochwertig präsentiert. Neben dem üblichen Faust- und Kickprogramm ist die ganz in Jackie-Chan-Tradition stehende, humoristisch ausgerichtete Zweckentfremdung aller möglichen und unmöglichen Alltagsgegenstände ein fester Bestandteil der Fights, die allen anderen Actionelementen deutlich übergeordnet und stets spektakulär und ansprechend sind.
Sammos Charisma sorgt darüberhinaus für einen überaus amüsanten und sympathischen Helden, der von Kelly Hu tatkräftige Kickerunterstützung und seinen amerikanischen Kollegen den üblichen humoristischen Gegenpart erhält, wenngleich auf das Dampflplauderei-Konzept à la Chris „Carter“ Tucker dankenswerter Weise verzichtet wird. Einige Culture-Clash-Elemente dienen dem Witz freilich ebenfalls immer wieder als Basis. „Martial Law“ rutscht jedoch nie in selbstzweckhaften Klamauk ab, sondern bietet einfach schlichtes, lockeres Actionkrimi-Entertainment, das gar nichts anderes sein will und sich selbst zu keiner Zeit ernst nimmt.
Ein feines Zusatzschmankerl stellt das Mitwirken einiger B-Actionprominenz in Badguy- und Nebenrollen dar: So darf sich Sammo beispielsweise in der Folge "90 Million Reasons To Die" (Staffel 2) mit Mark Dacascos ("Crying Freeman") kloppen, in weiteren Episoden treten unter anderem Oliver Gruner ("Nemesis"), Billy Blanks ("Tough and Deadly") und Mario Van Peebles ("New Jack City", "Highlander III") auf.
Fazit: Sammo Hungs denkbar kurzer US-Ausflug „Martial Law“ erweist sich als höchst kurzweilige Actionserie, die mit Witz, rasant choreografierten und hoch frequentierten Martial Arts sowie einem sympathischen Hauptdarsteller punktet. Die schwachen Stories machen sich lediglich in Fightlöchern gelegentlich negativ bemerkbar, alles in allem macht diese kurzlebige TV-Show aber großen Spaß.
bis
Auf DVD ist die Serie leider bislang weltweit nicht erschienen. In Deutschland zeigte VOX die beiden Staffeln 1999 bzw. 2000 als Free-TV-Premiere und wiederholte beide teilweise im Jahr 2005. Somit bleibt bislang nur auf eine weitere Fernsehausstrahlung zu hoffen. Die einzige Chance, Sammo Law auf Silberling das Gesetz vertreten zu sehen, ist ein Crossover mit Chuck Norris’ Kultserie „Walker, Texas Ranger“: In Staffel 7 hat Sammo in „The Day of Cleansing“ einen Gastauftritt, nachdem Walker zuvor „Martial Law“ in Folge 16 der zweiten Season, „Honor Among Strangers“, einen Besuch abgestattet hatte.
Originaltitel: Martial Law
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 1998 / 1999
Regie (Auswahl): Stanley Tong, D.J. Caruso, Chuck Bowman, Bruce Seth Green,...
Hauptdarsteller:
- Sammo Hung als Sammo Law
- Arsenio Hall als Terrell Parker
- Tammy Lauren als Dana Doyle
- Tom Wright als Capt. Benjamin Winship
- Kelly Hu als Grace Chen (Pei Pei)
- Louis Mandylor als Louis Malone
Episodenguide (englisch):
Season 1:
01: Shanghai Express
02: Diamond Fever
03: Dead Ringers
04: Funny Money
05: Cop Out
06: Extreme Measures
07: Trackdown
08: Takeout
09: How Sammo Got His Groove Back
10: Bad Seed
11: Lock-Up
12: Painted Faces
13: Substitutes
14: Wildlife
15: Breakout
16: Captive Hearts
17: Trifecta
18: Big Trouble
19: Nitro Man
20: Red Storm
21: Requiem (Part One)
22: End Game (Part Two) st Season
Season 2:
01: Sammo Blammo
02: Thieves Among Thieves
03: This Shogun for Hire
04: 24 Hours
05: 90 Million Reasons to Die
06: My Man Sammo
07: The Friendly Skies
08: Call of the Wild
09: Blue Flu
10: Sammo Claus
11: No Quarter
12: Scorpio Rising
13: No Fare
14: Dog Day Afternoon
15: Deathfist 5: Major Crimes Unit
16: Honor Among Strangers*
17: Freefall
18: The Thrill is Gone
19: Heartless
20: In the Dark
21: Final Conflict, Part 1
22: Final Conflict, Part 2
Mitte der 90er-Jahre erfasste ein radikaler Wandel die Hongkong-Filmindustrie, als um die Rückgabe der Kronkolonie an die Volksrepublik China herum so gut wie alle Filmemacher und Schauspiel-Stars mit Rang und Namen, die das Actiongenre revolutioniert hatten, ihr Glück in Hollywood versuchten: Als erster kehrte John Woo nach seinem furiosen Abschiedsgeschenk „Hard-Boiled“ HK den Rücken und stieg mit dem Van-Damme-Kracher „Hard Target“ in eine über 10 Jahre andauernde US-Karriere ein, es folgten Ringo Lam, Tsui Hark, Chow Yun-Fat, 1998 Jet Li als „Lethal Weapon 4“-Badguy und auch Jackie Chan schaffte endlich den Sprung in die USA, der ihm in den 80er-Jahren mit Projekten wie „Cannonball Run“ oder „The Protector“ immer wieder misslungen war. Maßgeblichen Anteil daran hatte der bereits stilistisch leicht westlich orientierte 1992er Kracher „Supercop“, Teil 3 der erfolgreichen „Police Story“-Reihe, für den Jackie den damals noch unbekannten Stanley Tong als Regisseur ins Boot holte. Aufgrund des großen Erfolgs des Streifens klopfte kurz darauf Columbia an Tongs Tür und bat ihn, das Potential derartiger Film auch für den amerikanischen Markt erkennend, einen ähnlich ausgerichteten Streifen für den US-Markt zu produzieren: Das Resultat hieß „Rumble in the Bronx“ und ebnete Jackie den Weg in die Traumfabrik, die er 1998 mit dem Buddymoviehit „Rush Hour“ aufmischen sollte.
Tong indessen, Gefallen an der Verquickung westlichen mit fernöstlichem Filmemachens findend, was sich auch einmal mehr in der als „James Bond“-Hommage funktionierenden vierten „Police Story“-Folge „First Strike“ 1996 manifestierte, hatte die Idee, seinen Stammstar auch im amerikanischen TV reüssieren zulassen, da „Rumble in the Bronx“ den gewünschten Erfolg beschert hatte und Jackies unbrutaler, humoristischer Actionstil perfekt Fernseh-kompatibel ausfiele. Als Jackie, der sich nicht auf eine mehrjährige Verpflichtung einlassen wollte, absagte, hielt der Regisseur dennoch an seinem Konzept fest und zog für seine geplante TV-Serie Alternativen in Betracht. Zunächst einen amerikanischen Star erwägend und schließlich aus der Erkenntnis heraus, in der stark limitierten Drehzeit für ein Fernsehformat auf einen erfahrenen und trainierten Actionstar zurückgreifen können zu müssen, kam Tong auf HK-Star Sammo Hung, der nicht nur in seiner Kindheit jahrelang zusammen mit Jackie an der Chinese Drama Academy gelernt, sondern auch danach zahlreiche Filmprojekte als Regisseur und / oder Codarsteller mit ihm gestemmt hatte (vor „Martial Law“ zuletzt „Mr. Nice Guy“). Es ergab sich allerdings ein gewaltiges Problem: Sammo sprach kein Wort Englisch, was aufgrund des unpraktischen Synchronisations-Zwangs mit ein Grund für das frühe Ende der Serie nach lediglich zwei Staffeln war. Stanley Tong brauchte nach eigener Aussage zweieinhalb Stunden Überredungskunst, um Sammo in einem Hotel in LA von der Idee und Wegen, das Problem der Sprachbarriere zu lösen, zu überzeugen. 8 Stunden Englischunterricht täglich für Sammo und eine überaus spaßige Actionserie waren das Resultat des Treffens – an deren Kampfchoreografie der Genrealtmeister, umso mehr sobald sein Englisch ein akzeptables Niveau erreicht hatte, auch gewohnt tatkräftig mitwirken konnte.
Stanley Tong inszenierte die Pilotfolge und engagierte sich auch als Produzent, in die weiteren Regisseure der Serie sollte sich unter anderem der spätere „Disturbia“-Macher D.J. Caruso einreihen. Obwohl „Martial Law“ höchst kurzweilige Actioncomedy bot, wurde die Show nach zwei Staffeln abgesetzt und sowohl Sammo Hung als auch Stanley Tong kehrten in ihre Heimat zurück, wobei sich Tong Mark Dacascos und US-Rapper Coolio für den flotten Actionkracher „China Strike Force“ mitnahm. Von einer erfolgreichen Hollywood-Karriere kann man also im Gegensatz zu Jackie Chan bei beiden nicht sprechen, zumal Tongs einziges weiteres Engagement in den Vereinigten Staaten die verunglückte Leslie-Nielsen-Klamotte „Mr. Magoo“ ist.
Mit „Martial Law“ jedoch stellten die beiden ein überaus spaßiges Konstrukt auf die Beine: Die Serie handelt von Shanghai-Cop Sammo Law (Sammo Hung), der auf der Suche nach dem Gangsterboss Lee Hei in die USA reist und schnell eine Festanstellung an der Seite zweier einheimischer Kollegen ergattert, einer von beiden natürlich der Quotenschwarze. Unterstützt durch Undercover-Kollegin Pei Pei (Kelly Hu; „X-Men 2“) geht es fortan örtlichen Gesetzesbrechern an den Kragen…
Ausgefallene Stories sind die Stärke von „Martial Law“ sicherlich nicht, dient die Handlung doch hauptsächlich als Aufhänger für Witz und Action. Vor allem von letzterer bietet das Format für eine Serie tatsächlich viel und das auf einem mehr als ordentlichen Niveau. Wie Schwergewicht Hung seine Pfunde immer wieder in filigrane Martial-Arts-Choreografien wirft, ist stets beeindruckend anzuschauen (davon könnte sich unser Lieblingsdickerchen Seagal eine ordentliche Scheibe abschneiden) und so beziehen die zahlreichen Fights nicht zuletzt aus dessen leicht skurriler Kampfpower ihren Reiz, während sich auch die Choreografie stets abwechslungsreich und hochwertig präsentiert. Neben dem üblichen Faust- und Kickprogramm ist die ganz in Jackie-Chan-Tradition stehende, humoristisch ausgerichtete Zweckentfremdung aller möglichen und unmöglichen Alltagsgegenstände ein fester Bestandteil der Fights, die allen anderen Actionelementen deutlich übergeordnet und stets spektakulär und ansprechend sind.
Sammos Charisma sorgt darüberhinaus für einen überaus amüsanten und sympathischen Helden, der von Kelly Hu tatkräftige Kickerunterstützung und seinen amerikanischen Kollegen den üblichen humoristischen Gegenpart erhält, wenngleich auf das Dampflplauderei-Konzept à la Chris „Carter“ Tucker dankenswerter Weise verzichtet wird. Einige Culture-Clash-Elemente dienen dem Witz freilich ebenfalls immer wieder als Basis. „Martial Law“ rutscht jedoch nie in selbstzweckhaften Klamauk ab, sondern bietet einfach schlichtes, lockeres Actionkrimi-Entertainment, das gar nichts anderes sein will und sich selbst zu keiner Zeit ernst nimmt.
Ein feines Zusatzschmankerl stellt das Mitwirken einiger B-Actionprominenz in Badguy- und Nebenrollen dar: So darf sich Sammo beispielsweise in der Folge "90 Million Reasons To Die" (Staffel 2) mit Mark Dacascos ("Crying Freeman") kloppen, in weiteren Episoden treten unter anderem Oliver Gruner ("Nemesis"), Billy Blanks ("Tough and Deadly") und Mario Van Peebles ("New Jack City", "Highlander III") auf.
Fazit: Sammo Hungs denkbar kurzer US-Ausflug „Martial Law“ erweist sich als höchst kurzweilige Actionserie, die mit Witz, rasant choreografierten und hoch frequentierten Martial Arts sowie einem sympathischen Hauptdarsteller punktet. Die schwachen Stories machen sich lediglich in Fightlöchern gelegentlich negativ bemerkbar, alles in allem macht diese kurzlebige TV-Show aber großen Spaß.
bis
Auf DVD ist die Serie leider bislang weltweit nicht erschienen. In Deutschland zeigte VOX die beiden Staffeln 1999 bzw. 2000 als Free-TV-Premiere und wiederholte beide teilweise im Jahr 2005. Somit bleibt bislang nur auf eine weitere Fernsehausstrahlung zu hoffen. Die einzige Chance, Sammo Law auf Silberling das Gesetz vertreten zu sehen, ist ein Crossover mit Chuck Norris’ Kultserie „Walker, Texas Ranger“: In Staffel 7 hat Sammo in „The Day of Cleansing“ einen Gastauftritt, nachdem Walker zuvor „Martial Law“ in Folge 16 der zweiten Season, „Honor Among Strangers“, einen Besuch abgestattet hatte.