Missing in Action I-III
Verfasst: 23.09.2005, 22:06
Missing in Action I
Originaltitel: Missing in Action
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Joseph Zito
Darsteller: Chuck Norris, M. Emmet Walsh, David Tress, Lenore Kasdorf, James Hong
Hach ja, Menahem Golan und ihre Firma Cannon, was haben die uns nicht für Brecherfilme beschert. Missing In Action I ist einer davon und dieser nahm bereits die Handlung von Rambo 2 vorweg, der ein Jahr später folgte, und ist noch aus anderen Gründen recht bemerkenswert. Gestartet als MIA I ist er im Grunde der zweite Teil. Der MIA II genannte Film erzählt quasi die Vorgeschichte von MIA I, ist aber kein Prequel im eigentlichen Sinne, da dieser Film VOR MIA I gedreht wurde. Die Produzenten hielten diesen aber zurück, da sie mit der brettharten Mischung aus Lagerfilm und Vietnamaction zunächst nicht viel anfangen konnten. Also ließen sie einen weiteren Teil drehen, der das Thema Vietnam etwas unverkrampfter anging und im Grunde einen Abenteuerfilm erzählt, der die ganzen Geschehnisse mal wieder ziemlich verharmlost und bei dem am Ende – entgegen der Realität – der Ami alles platt macht.
Auch aus Sicht des Hauptdarstellers ist der Film interessant, denn Norris fährt hier erstens das, was ihn bis zu MIA einen gewissen Bekanntheitsgrad hat erreichen lassen deutlichst zurück. Es wird kaum gekickt, sondern exorbitant viel geschossen und in die Luft gejagt. Norris selber wollte den Film nie machen, da einer seiner Brüder im Vietnamkrieg gefallen war, wurde dann aber von seinem Bruder Aaron überredet. Und es sollte sich als kluge Entscheidung erweisen, denn MIA machte Norris vorübergehend zu einem richtigen Star.
Auch eine andere Karriere wurde mit diesem Film begründet. Dieser Fakt wurde lange Zeit ins Reich der Sagen und Mythen gerückt, doch wenn man sich den Abspann einmal genau ansieht, wird man schnell fündig:
Worum geht’s nun? Nun, Braddock wird bei einem Einsatz gefangen genommen, gefoltert und gequält, kann aber bald die Biege machen. Zurück in den USA vertritt er – sehr zum Unbillen der amerikanischen Regierung – die These, dass in Vietnam noch mehr Amerikaner festgehalten werden, die man in den USA unter dem einfachen Begriff MIA abgelegt und dem Vergessen überantwortet hat. Braddock reist daraufhin mit einer Regierungsabordnung nach Vietnam, stößt hier aber auf eine Mauer des Schweigens und wird als Kriegsverbrecher diffamiert.
Da die Regierungsfatzken nichts unternehmen wollen/können schlägt Braddock auf eigene Faust los und bekommt die Informationen die er braucht. Mit einem alten Kumpel bricht er daraufhin auf, um in Vietnam mal richtig klar Schiff zu machen ...
Und allmächt, das macht er. Der Mittelteil des Filmes ist ein wenig zäh, dafür punkten Einstieg und Showdown mit Dauerfeuer und Explosionen, wie man sie mittlerweile nur noch in Produktionen wie Stealth zu sehen bekommt ;-). Dabei werden keine Kompromisse und auch keine Gefangenen gemacht. Dass da irgendwann auch ein arg rassistischer Unterton mitschwingt, war der damaligen Reagan geprägten Gesellschaft arg egal, heute verleiht es dem Film einen ziemlich schalen Beigeschmack.
Der Film selber ist ganz ordentlich geworden, Chuckie Boy als dackelblicktragender GI ideal besetzt, sein gefönter Arschscheitel eine einzige Wohltat und die Action wahrlich nicht von schlechten Eltern. Und wer immer meinte, Norris sei wortkarg und könne keine Sprüche reißen, dem sei folgender Dialog ans Herz gelegt:
Norris kommt ins Zimmer einer Frau und zieht sich einfach so aus.
Frau: Darf ich mal fragen, was das darstellen sollen?
Chuckie: Ich zieh mich aus Kindchen. Läuft ihnen schon das Wasser im Mund zusammen oder wie? Drehen sie sich um Kleines, ich bin ein bisschen schüchtern.
Frau *echauffiert*: Ich hab sie auf einen Schlummertrunk eingeladen damit wir ....
Chuckie *Die Hose fällt*: Aha, so ein Bengel ohne Hose verschlägt ihnen die Sprache was?
Unglaublich, LOL. Die DVD von MGM präsentiert den Film im übrigen erstmalig uncut (immerhin 12 Minuten Unterschied zur alten Fassung!) in annehmbarer Bild- und Tonqualität.
In diesem Sinne:
freeman
PS.: II und III werde ich bei Gelegenheit ergänzen ...
Originaltitel: Missing in Action
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Joseph Zito
Darsteller: Chuck Norris, M. Emmet Walsh, David Tress, Lenore Kasdorf, James Hong
Hach ja, Menahem Golan und ihre Firma Cannon, was haben die uns nicht für Brecherfilme beschert. Missing In Action I ist einer davon und dieser nahm bereits die Handlung von Rambo 2 vorweg, der ein Jahr später folgte, und ist noch aus anderen Gründen recht bemerkenswert. Gestartet als MIA I ist er im Grunde der zweite Teil. Der MIA II genannte Film erzählt quasi die Vorgeschichte von MIA I, ist aber kein Prequel im eigentlichen Sinne, da dieser Film VOR MIA I gedreht wurde. Die Produzenten hielten diesen aber zurück, da sie mit der brettharten Mischung aus Lagerfilm und Vietnamaction zunächst nicht viel anfangen konnten. Also ließen sie einen weiteren Teil drehen, der das Thema Vietnam etwas unverkrampfter anging und im Grunde einen Abenteuerfilm erzählt, der die ganzen Geschehnisse mal wieder ziemlich verharmlost und bei dem am Ende – entgegen der Realität – der Ami alles platt macht.
Auch aus Sicht des Hauptdarstellers ist der Film interessant, denn Norris fährt hier erstens das, was ihn bis zu MIA einen gewissen Bekanntheitsgrad hat erreichen lassen deutlichst zurück. Es wird kaum gekickt, sondern exorbitant viel geschossen und in die Luft gejagt. Norris selber wollte den Film nie machen, da einer seiner Brüder im Vietnamkrieg gefallen war, wurde dann aber von seinem Bruder Aaron überredet. Und es sollte sich als kluge Entscheidung erweisen, denn MIA machte Norris vorübergehend zu einem richtigen Star.
Auch eine andere Karriere wurde mit diesem Film begründet. Dieser Fakt wurde lange Zeit ins Reich der Sagen und Mythen gerückt, doch wenn man sich den Abspann einmal genau ansieht, wird man schnell fündig:
Worum geht’s nun? Nun, Braddock wird bei einem Einsatz gefangen genommen, gefoltert und gequält, kann aber bald die Biege machen. Zurück in den USA vertritt er – sehr zum Unbillen der amerikanischen Regierung – die These, dass in Vietnam noch mehr Amerikaner festgehalten werden, die man in den USA unter dem einfachen Begriff MIA abgelegt und dem Vergessen überantwortet hat. Braddock reist daraufhin mit einer Regierungsabordnung nach Vietnam, stößt hier aber auf eine Mauer des Schweigens und wird als Kriegsverbrecher diffamiert.
Da die Regierungsfatzken nichts unternehmen wollen/können schlägt Braddock auf eigene Faust los und bekommt die Informationen die er braucht. Mit einem alten Kumpel bricht er daraufhin auf, um in Vietnam mal richtig klar Schiff zu machen ...
Und allmächt, das macht er. Der Mittelteil des Filmes ist ein wenig zäh, dafür punkten Einstieg und Showdown mit Dauerfeuer und Explosionen, wie man sie mittlerweile nur noch in Produktionen wie Stealth zu sehen bekommt ;-). Dabei werden keine Kompromisse und auch keine Gefangenen gemacht. Dass da irgendwann auch ein arg rassistischer Unterton mitschwingt, war der damaligen Reagan geprägten Gesellschaft arg egal, heute verleiht es dem Film einen ziemlich schalen Beigeschmack.
Der Film selber ist ganz ordentlich geworden, Chuckie Boy als dackelblicktragender GI ideal besetzt, sein gefönter Arschscheitel eine einzige Wohltat und die Action wahrlich nicht von schlechten Eltern. Und wer immer meinte, Norris sei wortkarg und könne keine Sprüche reißen, dem sei folgender Dialog ans Herz gelegt:
Norris kommt ins Zimmer einer Frau und zieht sich einfach so aus.
Frau: Darf ich mal fragen, was das darstellen sollen?
Chuckie: Ich zieh mich aus Kindchen. Läuft ihnen schon das Wasser im Mund zusammen oder wie? Drehen sie sich um Kleines, ich bin ein bisschen schüchtern.
Frau *echauffiert*: Ich hab sie auf einen Schlummertrunk eingeladen damit wir ....
Chuckie *Die Hose fällt*: Aha, so ein Bengel ohne Hose verschlägt ihnen die Sprache was?
Unglaublich, LOL. Die DVD von MGM präsentiert den Film im übrigen erstmalig uncut (immerhin 12 Minuten Unterschied zur alten Fassung!) in annehmbarer Bild- und Tonqualität.
In diesem Sinne:
freeman
PS.: II und III werde ich bei Gelegenheit ergänzen ...