
Originaltitel: Queen's Messenger
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Mark Roper
Darsteller: Gary Daniels, Teresa Sherrer, John Standing, Christoph Waltz, Romina Mondello u.a.
Scud Raketen von Saddam Hussein ... Scheiße!
Jau, er hat gefunden, wonach Bush Ewigkeiten suchte und das eher beiläufig. Sein Name: Captain Anthony Strong. Dieser wird von seinem bisherigen Dienst als britischer Antiterrorspezialist beurlaubt und als Kurier nach Kasachstan geschickt, um dem dortigen britischen Botschafter ein wichtiges Dokument zu überbringen. Mit diesen Dokumenten sollen die Grundlagen geschaffen werden für eine britisch - kasachische Zusammenarbeit, immerhin strebt Kasachstan nach seiner Unabhängigkeit und gilt als reichstes Land der ehemaligen Sowjetunion. Grund genug also für das Aufbauen von Wirtschaftsbeziehungen, vor allem wenn Großbritannien nicht den Anschluss an die bösen Amerikaner verlieren will. Und so begibt sich Strong, Anthony Strong, für Königin und Vaterland nach Alma Ata. Im übrigen trinkt unser Herr Strong gerne Whiskey (egal ob geschüttelt oder gerührt), alle Frauen fahren auf ihn ab und er kann alles fahren, alles bedienen und ist auch sonst ein Tausendsassa mit der Lizenz zum Töten ... wie unser aller liebster Geheimagent mit der Doppelnull ...
Kaum in Alma Ata gelandet, schwirren auch schon die ersten Kugeln um Strongs Haupt, doch er kann freilich entkommen. Kurze Zeit später rettet er die CNN Reporterin Alexi Jones, die dann auch erst einmal durchgenommen wird ... Dann tritt der Botschafter an ihn heran mit der freudigen Nachricht, dass die Dokumente, die Strong überbracht hat, den gewünschten Erfolg hatten und der Botschafter nun zu einem geheimen Treffen mit dem kasachischen Präsidenten eingeladen ist. Hierfür möchte er gerne Strong als Begleitschutz. Auf dem Weg zu dem Treffen werden Strong und der Botschafter von Terroristen unter der Führung von Ali Ben Samm (der Deutsche Christopher Waltz: Die Roy Black Stroy ... ;-) ) entführt, der die Festung vom kasachischen Präsidenten einnehmen und den Präsident umbringen will. All das soll Alexi Jones filmen ... Keine Frage, was jetzt angesagt ist: Strong wischt erstmal ordentlich in Kasachstan durch ...
Bäddie: stammelt irgendwas auf Russisch
Strong: *kickt ihn um und* „Jala Jala Jala, halt bloß die Klappe“
Dieser „Dialog“ gibt die Marschrichtung vor. Wirklich ernst wird hier nichts genommen. Es geht um Entertainment und das kann der Film durchaus bieten. Dafür schickt er dann auch recht schnell Logik, Story und so Sachen wie Sinn und Verstand schnell über Bord und ganz ehrlich, man vermisste diese Ingredienzien bei den letzten Bond Abenteuern ebenso wenig wie hier.
Die Kickereinlagen von Gary Daniels sind wie gewohnt souverän inszeniert und der gute Gary ist auch ein Meister seines Faches, der dank ordentlicher Körpergröße über eine beachtliche Reichweite verfügt, die er dadurch erhöht, dass er gerne mit den Beinen zuschlägt. Die restliche Action – vor allem zu Beginn und im Mittelteil - ist leider nicht so gelungen. Die erste Verfolgungsjagd nach Strongs Landung in Kasachstan ist megalahm, schlecht gepaced, lässt jedes Timing vermissen und wurde unfassbar höhepunktlos inszeniert ... Das Finale in den schneebedeckten Höhen Kasachstans weiß dann glücklicherweise schon eher zu überzeugen. Hier gibt es Panzeraction, einige Kills und die Pyrotechniker versuchen alles, den Schnee zum Schmelzen zu bringen und so müht man sich gar nicht erst mit Pistolen usw. ab sondern feuert vornehmlich mit Panzerfäusten und ähnlichen „Kleinkalibern“.
Die schauspielerischen Leistungen, wenn man es denn so nennen will, sind angemessen und als eher unauffällig zu bezeichnen, was aber ein absolutes Desaster geworden ist, ist die Musik des Filmes! Keine Ahnung, was das sein soll, aber ich habe noch nie schlechteres gehört!
Am Ende wird dann noch mal das Stronggirl begattet und alle sind glücklich, bis auf den Action-Filmfan, weil doch noch etwas spektakulärere Action fehlt. Ansonsten ist der Film ein ordentlicher, augenzwinkernder Spaß geworden.

Die deutsche DVD von EMS ist uncut.
In diesem Sinne:
freeman