
Originaltitel: Outlaw Brothers/Zui jia zei pai dang
Produktionsjahr: 1990
Herstellungsland: Hong Kong
Regie: Frankie Chan Fan Kei
Darsteller: Frankie Chan Fan Kei, Max Mok Siu Chung, Yukari Oshima, Michiko Nishiwaki, Jeff Falcon, Mark Houghton
James (Frankie Chan) und Bond (Max Mok Siu-Chung), zwei qualifizierte Autodiebe in Hong Kong, werden von einem Gangsterboß beauftragt, zwei Luxusschlitten pro Tag zu stehlen und in seiner Werkstatt abzuliefern. Die Polizei hat jedoch die beiden Autodiebe schon seit längerem im Visier, es gelingt ihr aber nicht, sie festzusetzen. Die Polizistin Tequila (Yukari Oshima) nimmt sich des Falles an. Nach einer misslungenen Festnahme versucht sie sich auf die sanfte Tour an James heranzumachen. Verkompliziert wird das Ganze, als eine japanische Gangsterbraut (Michiko Nishiwaki) auftaucht, die Drogen in Rennwagen schmuggelt. Dummerweise vergreifen sich die beiden Autodiebe ausgerechnet an den Rennwagen und handeln sich damit eine Menge Ärger ein.
Rein von der Optik her, wenn man so beim Schauen oder danach über den Film nachdenkt, ist der Film eigentlich zu schade dafür, in die Schublade „billige Hong-Kong-Action“ gesteckt zu werden. Das Budget war wohl doch recht ansehnlich und ansprechend, lag mit Sicherheit höher, als bei solchen Filmen üblich. Auch die Cinematographie war recht ansprechend für so einen Film, da wird man bei solchen Filmen normalerweise nicht so mit verwöhnt. Das wird sicher auch durch die hervorragende Bildqualität der HKL-DVD unterstützt.
Von Beginn an schlägt der Film einen leichten Ton an, die Gags bleiben auch im Showdown nicht aus ("Ist die Kalligraphie auf meinem Fächer nicht gut/schön?" fragt Jeff Falcon bei einem Zweikampf mit Yukari Oshima). Outlaw Brothers ist mehr eine Actionkomödie, als ein todernster, reiner Actionfilm. Die erste Hälfte des Films wartet mit drei, eigentlich vier gut gemachten Kampfszenen auf, von denen mir die in der Autowerkstatt am besten gefallen hat. Hier, wie auch in den anderen Kampfszenen gibt es jede Menge tolles Kung Fu zu sehen, teilweise werden auch Gegenstände (z.B. Werkzeuge) ins Kampfgeschehen mit einbezogen, wie man es aus zahlreichen Jackie-Chan-Filmen kennt. Choreographiert wurden die Actionszenen von Jackie Chans Stuntteam.
Die Comedy kommt von Anfang an nicht zu kurz. Jetzt nach der zweiten Sichtung sind mir sogar noch erheblich mehr Gags und Witze aufgefallen, als beim ersten Mal. Zugegeben, manches davon ist sehr asiatisch und für Zuschauer aus unserem Kulturkreis manchmal nicht als Humor zu erkennen, aber für „uns“ bleibt noch eine Menge an lustigen Szenen übrig. Höhepunkt an Situationskomik waren für mich in der ersten Hälfte die Szenen, als sich Yukari Oshima an Frankie Chan heranmacht, es im Haus vom Polizeivorgesetzten fast zu einer Sex-Szene kommt, Oshima und Chan können noch so grade vor dem Vorgesetzten fliehen. Natürlich mündet das Ganze dann wieder in einer Klopperei.
Die zweite Hälfte ist leider recht actionarm geraten (wenn man mal vom Showdown absieht). Es geht um einige Zwischenmenschlichkeiten, Yukari Oshima vertieft noch etwas die Beziehung zu Frankie Chan, aber irgendwie bringen die ganzen Szenen zwischen Minute 50 und 60 den Film nicht so recht weiter. Abgesehen von verstärkten Verständnisproblemen hat mich das auch nicht sonderlich interessiert, was da passiert. Vielleicht der einzige Hänger in diesem insgesamt doch recht unterhaltsamen Film.
Wie gesagt, die zweite Hälfte bietet leider nicht so viel Action, wie die erste, der recht ausladende Showdown reißt aber noch mal richtig was raus und bietet sehr originelle Einfälle und jede Menge dynamisches Kung-Fu, zwar stellenweise etwas übertrieben, aber das hat dem Spaß keinen Abbruch getan.

Momentan einzig erhältliche DVD des Films ist die von Hong Kong Legends, leider im Showdown an einigen Stellen geschnitten, weil hier Massen von Hühnern vorkommen (ich hoffe, die mussten nicht unnötig leiden) und die BBFC auf Gewalt gegen Tiere nun mal sehr allergisch reagiert. Ansonsten bietet die DVD aber fast tadellose Bild- und Tonqualität (besonders, wenn man bedenkt, dass der Film ja schon einige Jahre auf dem Buckel hat) und wenn man den Film unbedingt sehen möchte, sollte man zugreifen.