
Originaltitel: Retroactive
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Louis Morneau
Darsteller: James Belushi, Kylie Travis, Shannon Whirry, Frank Whaley, Jesse Borrego, M. Emmet Walsh u.a.
Eine megasüße Maid namens Karen hat fast einen Frontalcrash mit einem Laster. Glücklicherweise kann sie ausweichen, crasht dabei aber ihr Auto. Rettung naht in Form des ultraschmierigen Frank (James Belushi mit genialen Schenkelbürsten, die er wohl Koteletten schimpft ;-) ). Frank legt auch gleich richtig los und schmeißt sich ordentlich an Karen ran und reißt einen Machospruch nach dem anderen. Seine Frau – ein Heimchen vorm Herrn – sitzt ohnmächtig daneben und lässt es geschehen. Als Frank gerade richtig aufdrehen will, werden sie von einem Cop gestoppt.
Während der Cop Frank ein Knöllchen verpasst, kommt ein Latino an der Szenerie vorbeigefahren ... egal. Frank ist erst mal sauer und fährt kurz darauf fast den Latino übern Haufen, der gerade sein Auto repariert, das ihm verreckt ist. Seltsamerweise ist Franks Frau immer ganz ruhig, wenn der Latino in der Nähe ist. Es folgt ein Zwischenstopp an einem Diner. Karen nutzt die Gelegenheit, um zu telefonieren, während eine Familie an dem Diner vorbeifährt, die einen Campingplatz sucht. Als dann plötzlich der Dinerbesitzer Frank ein paar Fotos zeigt, die Zeugnis davon ablegen, wie Franks Frau mit dem Latino von gerade eben rummacht, ist die Kacke am dampfen.
Jetzt ist bei Frank Polen offen. Karen, die ihre Handtasche in dem Auto vergessen hatte und nun wieder in der Karre hockt, ist nun live dabei, wie Frank frei dreht. Karen ganz Psychologin, die sie nun mal ist, versucht die Wogen zu glätten und *bumm* fliegt Frank’s Frau das Hirn raus und Karen sieht sich von ihm durch die Wüste gehetzt. Sie gelangt auf ein Gelände einer Forschungseinrichtung, klopft gegen eine Tür und wird von einem Forscher eingelassen, versucht ihm – Bryan - die Lage zu erklären und zack ...
Frank legt auch gleich richtig los und schmeißt sich ordentlich an Karen ran und reißt einen Machospruch nach dem anderen. Seine Frau – ein Heimchen vorm Herrn – sitzt ohnmächtig daneben und lässt es geschehen. Als Frank gerade richtig aufdrehen will, werden sie von einem Cop gestoppt ...
Moment, das hatten wir doch schon? Oder? So denkt auch Karen, die nicht so wirklich weiß, was hier Phase ist. Doch sie merkt schnell, was die Uhr geschlagen hat! Sie ist in der Zeit zurückgereist! Und sie denkt, sie hat jetzt die Gelegenheit, alles, was bisher passiert ist, abzuwenden. Und so folgt Durchlauf 2 der Geschichte.
Leider hat die Einmischung von Karen nicht den gewünschten Erfolg, denn schon der Cop, der in Durchlauf 1 noch ein Knöllchen verteilen durfte, muss diesmal dran glauben und Frank’s Frau geht mit seinem Auto in einem riesigen Feuerball zugrunde ... Der hinzukommende Latino macht auch gleich noch die Hufe hoch. Auch dieser Durchgang endet auf dem Forschungsgelände und zack:
Ihr ahnt es schon. Durchlauf 3 beginnt und dieser verläuft noch infernalischer und mit einem größeren Leichenberg als der 2. Irgendwann fliegt dann auch mal der Diner in die Luft und es sterben wirklich ALLE Randfiguren. Was ist hier los? Nun, Bryan, der Forscher, hat es geschafft, eine Maschine zu erfinden, die einen Menschen in die Vergangenheit senden kann! Jeder der mit den Strahlen der Maschine in Berührung kommt, kann sich an diese Zeitreise erinnern, niemand anderes sonst.
Karen will nun im weiteren Verlauf alles, was passierte, rückgängig machen, mit dem geringst möglichen Collateralschaden. Bei jedem Durchlauf erfahren wir neue Zusammenhänge, erfahren, wer mit wem unter einer Decke steckt und erleben einige handfeste Überraschungen. Insbesondere der Actionanteil steigert sich von Zeitreise zu Zeitreise immer mehr! Wenn in einem Durchlauf wirklich alles hochgeht, was nicht niet- und nagelfest ist und sogar ganze Familien mitsamt Auto in die Luft fliegen, lacht das Actionherz.
James Belushi als fieser Bastard ist eine Schau, herrlich schmierig, mies, fies und von mal zu mal grausamer und brutaler. Kylie Travis, die der Genrefan aus Sanctuary kennt, ist sexy (wasn’ Tanktop ;-)), tough und kann richtig gut spielen. Und sie schafft es sogar, bei einem derart aufdrehenden Belushi, nicht an die Wand gedrückt zu werden. Frank Whaley als Bryan, ist auch kein Unbekannter mehr und für mich immer eine jüngere Ausgabe von John Cusack. M Emmet Walsh rundet den guten Cast gelungen ab.
Geschaffen wurde der Film von Louis Morneau, der schon in Soldier Boyz gezeigt hat, dass er optisch aus einem schmalen Budget das absolute Optimum herausholen kann. So auch hier: Die Feuerbälle sind gigantisch, die Kameraperspektiven teils schön abgefahren und die Optik allgemein absolut auf Kinoniveau. Seine Geschichte erzählt Morneau mit viel Verve und extrem hohem Tempo. Und wenn der Actionzug einmal losgerollt ist, fallen auch diverse Logiklöcher nicht mehr so ins Gewicht.
Mit Retroactive beweist Morneau, dass das „Und täglich grüßt das Murmeltier“ Storykonstrukt auch in einem Actionhammer funktionieren kann. Geheimtipp!
Eine deutsche DVD gibt es derzeit leider noch nicht. Zumindest ist das Tape von Starlight uncut und ab und zu findet man diese kleine Actionperle auch im heimischen TV. Leider viel zu selten. In den USA gibt es von MGM eine DVD zu erwerben.

In diesem Sinne:
freeman