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Superfly

Verfasst: 29.08.2019, 20:07
von freeman
Superfly

Bild

Originaltitel: Superfly
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Director X.
Produktion: Joel Silver u.a.
Darsteller: Trevor Jackson, Jason Mitchell, Michael Kenneth Williams, Lex Scott Davis, Jennifer Morrison, Andrea Londo, Allen Maldonado, Adriyan Rae, Terayle Hill, Omar Chaparro u.a.

Verbrecher Priest ringt nicht nur tagtäglich mit seiner miesen Frisur, sondern auch mit dem Gedanken, seine kriminelle Karriere aufzugeben. Letzteres erweist sich als ebenso schwer wie ersteres. Joel Silver fand trotzdem, dass dieses Werk sein Geld wert sei…
:liquid3:

Zur Kritik von "Superfly"

In diesem Sinne:
freeman

Re: Superfly

Verfasst: 30.08.2019, 14:03
von kami
Der Film kommt ja nirgendwo gut weg, das anvisierte schwarze Publikum war auch eher entgeistert ob der stereotypen Figurenzeichnung. Bin übrigens auch etwas entgeistert, dass in einer Bildunterschrift in der Besprechung die Attraktivität der "chicks" gepriesen wird, finde ich ich als Formulierung für weibliche Charaktere selbst auf einer Seite wie dieser eher unschön, zumal es ja auch nicht irgendwie ironisch gebrochen wird oder witzig ist.

Re: Superfly

Verfasst: 31.08.2019, 15:59
von McClane
Fand das Seventies-Original schon lahm, egal wie groß sein Einfluss auf den Style von Snoop und Co. war. Den hier wollte ich irgendwann mal aus Silver-Komplettismusgründen sehen.

Re: Superfly

Verfasst: 03.09.2019, 19:41
von freeman
Das von mir gewählte Chicks ist zumindest immer noch frauenfreundlicher als das Bild, dass der Film von Frauen zeichnet... Hab mich dem Nivea BEINAHE angepasst ;-)

In diesem Sinne:
freeman

Re: Superfly

Verfasst: 12.07.2023, 09:05
von McClane
Superfly (2018)

Schon das Original war ein Schnarcher, der sich in erster Linie über seinen Style und nicht über Handlung oder Figurenzeichnung definierte. Insofern bleibt "Superfly" von 2018 der Linie treu. Inzwischen schließt sich der Kreis: "Superfly" von 1973 inspirierte Rapper und Hip-Hop-Videos, das von Director X inszenierte Remake sieht phasenweise wie ein überlangs Rapvideo aus, gerade in der von freeman erwähnten Szene, in welcher die "Snow Patrol"-Jungs es minutenlang Geldscheine auf twerkende Frauenstaffage regnen lassen. Das Frauenbild ist eh etwas krude: Youngblood Priests Partnerin wird zwar als gleichberechtigte, kompetente Frau gezeichnet, aber jungblütige Priester braucht trotzdem noch ein zweites Bums-Objekt, damit er flotte Dreier schieben kann. Ansonsten ist das hier die Geschichte des prinzipientreuen Gangsters, der aussteigen will, aber natürlich in einen aufziehenden Gangkrieg mit Verrat, Exekutionen und Intrigen gerät, die man alle aus Einmaleins-Handbuch des Gangsterfilms abgepaust und man einige Vorbilder wie "Scarface" in Einzelszenen nochmal besondes deutlich durchscheinen sieht.
Jungblut Priester ist natürlich der coolste Massafakka der Stadt, hat die schönsten Haare, die besten Nahkampf-Skills, die schnellste Karre und die schönsten Ledermäntel - das ist teilweise so überinszeniert, dass es fast schon an eine Parodie erinnert, aber eben nur fast. Wenn man den Bierdeckelplot mit seinem minutenlangen, handlungsfreien Club- und Bumsszenen lange genug übersteht und sich die Situation zuspitzt, kann "Superfly" im letzten Drittel punkten. Die korrupten Cops bringen sowohl als (klischeehafte) Figuren als auch durch ihre starke Darstellung Pfeffer in den Film, mit mehreren, ganz coolen Schießereien und einer Autojagd ist ganz vernünftige Action angesagt. Michael K. Williams als Mentor von Priest veredelt den Film ebenfalls, aber mehr als ein schick aussehender Langweiler mit gelegentlichen aufregenden Passagen ist das "Superfly"-Remake nicht.

:liquid4: