Overdrive

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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McClane
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Overdrive

Beitrag von McClane » 16.09.2020, 09:11

Overdrive

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Originaltitel: Overdrive
Herstellungsland: Frankreich/USA/Belgien
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Antonio Negret
Darsteller: Scott Eastwood, Freddie Thorp, Ana de Armas, Gaia Weiss, Clemens Schick, Simon Abkarian, Moussa Maaskri, Fabian Wolfrom, Philippe Ohrel, Abraham Belaga u.a.

Mit „Overdrive“ wollten Regisseur Antonio Negret und Produzent Pierre Morel auch ein Stück vom „The Fast and the Furious“-Kuchen abhaben. In „Overdrive“ geht es ebenfalls um junge Autodiebe, die wilde Dinger drehen müssen, um nicht von einem Gangsterboss gelyncht zu werden, hier nur vor der Kulisse Frankreichs und mit der nächsten Generation Jungstars.

:liquid4:

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Re: Overdrive

Beitrag von deBohli » 16.09.2020, 09:21

Zum Glück ist Ana de Armas inzwischen in der oberen Liga von Hollywood angelangt. Sonst müsste ich mich durch solche Filme quälen. :lol:
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Re: Overdrive

Beitrag von freeman » 16.09.2020, 19:13

Der läuft eindeutig unter: Gesehen, vergessen. Da ist nicht viel mehr hängengeblieben als viele Fetischbilder von teils echt nicht so schönen Karren und das Bewusstsein, dass man von Fast and Furious halt irgendwie total verdorben ist und von der Action weit mehr erwartet, als der Film bieten kann. Würde mit den :liquid4: konform gehen.

In diesem Sinne:
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Re: Overdrive

Beitrag von Vince » 19.09.2020, 15:18

Kurzkommentar vom 08.07.2018:

Klischees an sich müssen nicht unbedingt immer ein Problem sein. Geschickt überspielt, fallen sie im besten Fall nicht einmal auf. Aber dazu braucht es charismatische Darsteller, die es verstehen, ihren Charme wie einen Taschenspielertrick anzuwenden, indem sie von der Situation ablenken und auf die eigenen Vorzüge verweisen. Definitiv zu viel verlangt für dieses komplett durchschaubare "Fast and the Furious"-Rip-Off, das sich ungelenk wie ein grüner Fahrschüler ein paar PS vom großen Bruder abzuzwacken versucht und dabei in nahezu jeder Beziehung scheitert.

In der Präsentation aufgemotzter Oldtimer, Klassiker und Liebhaberstücke versucht man sich ein Alleinstellungsmerkmal zu erhaschen, das aber schon im Aufbau wieder zerfällt. Wenn die Intention war, den Blechhaufen Persönlichkeit einzuhauchen, muss man glatt feststellen, dass das selbst in "nur noch 60 Sekunden" wesentlich besser gelang. Der Grund ist in der schalen Inszenierung schnell gefunden. Die muckt zum Einstieg mit einer großen Actionszene auf, kopiert dabei aber bloß eine entsprechende Lastwagen-Szene aus der 2001er-Referenz und lässt jede Dynamik vermissen - um dann in einer Nacherzählung der üblichen Gauner-mit-Herz-Nummer zu münden, inklusive Rekrutierungsszenen, Versteigerungen, Villain-schießt-zur-Warnung-eigenen-Handlanger-nieder-Situationen und allem, was dazugehört. Mittendrin Scott Eastwood, dem stets die Coolness seines Vaters auf den Leib geschrieben wird, die er mit seinem krampfigen Silberblick allerdings nicht zu reproduzieren weiß. Mit ihm im Mittelpunkt fühlt sich alles ein bisschen langsamer an: jede Einstellung lässt ihn eine gefühlte Minute blinzeln (erst im Epilog setzt dem armen Teufel endlich mal jemand eine Sonnenbrille auf), dann sagt er seinen Text auf, dann wird wieder geblinzelt. Die Regieanweisungen sind omnipräsent, sie spiegeln sich sozusagen in den fragenden Blicken nicht nur von Eastwood, sondern vom gesamten diebischen Quartett. Das ist mit hübschen Gesichtern besetzt, die zum Teil an anderer Stelle bereits ihre Qualitäten unter Beweis stellen konnten, hier jedoch zur reinen Dekoration mutieren.

Würde man sich denn wenigstens in Sachen Action steigern, aber hier muss die blasse Eröffnungssequenz tatsächlich als Highlight herhalten. "Overdrive" ist also nicht nur schlecht gespielt und schlecht inszeniert, sondern auch noch sacköde. Ansprüche an ein Caper Movie mit Sportwagen sind generell nicht besonders hoch. So etwas darf dumm sein und sollte ein wenig Krach machen. Im besten Fall spielen ein paar Charaktervisagen mit. Erstaunlich, dass es Filme gibt, die selbst über derart niedrig gesetzte Messlatten stolpern.
:liquid3:

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