„Shrapnel“ (2023) ist nicht nur ein plumper, billiger und mies verfasster Action-Thriller (wie so viele andere Genre-Veröffentlichungen auch, mit denen die realen und Online-Streaming-„Grabbelkisten“ regelmäßig aufgefüllt werden) – sondern obendrein ebenfalls noch ein enttäuschender, da William Kaufman (der Schöpfer u.a. von „Sinners and Saints“, „Daylight´s End“, „the Marine 4“ und „the Channel“) für die Regie verantwortlich war. Seine gewohnt kompetente Umsetzung von Shootouts (samt damit verbundener Taktiken) ist im Grunde genommen das Einzige, was den Streifen vor dem Totalausfall rettet – während der Rest unentwegt zwischen haarsträubend und dumm pendelt…
Das Drehbuch ist selbst für B-Movie-Verhältnisse eine echt maue Angelegenheit: Vorhersehbar, schlicht gestrickt sowie voller Klischees, öder Dialoge und Charakter-Zeichnungen der oberflächlichen Art. Die Story setzt sich in Gang, als zwei Teenagerinnen eines Abends von Texas aus allein über die Grenze nach Mexiko fahren, um in Ciudad Juárez (einer der gefährlichsten Städte der Welt) auf eine Party zu gehen – und im Zuge dessen prompt verschleppt werden. Sich (ungezeigt) noch vor Filmbeginn ereignend, lässt einen das unweigerlich „selbst Schuld“ denken – bevor konkret mit dem Vater eines der Mädels eröffnet wird, der vor Ort ihrem Verschwinden nachgeht; jedoch ohne Erfolg…
Gespielt wird jener (solide) von Jason Patric – für welchen der Streifen übrigens das (nach „the Prince“) zweite 0%-bei-„Rotten Tomatoes“-Werk seiner Karriere markiert. Zumindest greift er nicht sofort zu Gewalt – sondern versucht es eingangs via Nachforschungen und Diplomatie. Unerfreut über das Medien-Interesse an dem Fall, entschließt sich betreffende Kartell-Chef dazu, ein Exempel zu statuieren: Er entsendet ein Killer-Kommando „nach Norden“, um den Gringo, dessen Frau und andere Tochter zu töten. Es entbrennt eine ausgedehnte Schießerei zwischen Sean und einem Dutzend Sicarios – aus der er und seine Familie unrealistischerweise siegreich hervorgeht…
An dieses (eine Menge „Suspension of Disbelief“ erfordernde) Setpiece schließt dann nahtlos eine Befreiungs-Mission an, bei der Sean und sein Bruder – welcher ebenso ein Ex-Soldat ist sowie von Cam Gigandet zweckdienlich-prima verkörpert wird – direkt „in die Höhle des Löwen“ nach Juárez fahren und zu zweit das mächtigste Kartell Nordmexikos zerstören: Yeah! Unglaubwürdig simpel geartet, macht das alles aber leider nicht allzu viel Laune – da es weder packend oder originell noch irgendwie einfallsreich arrangiert oder präsentiert daherkommt sowie überdies mit einem Haufen nicht sonderlich schicker kostengünstiger Mündungsfeuer-, Einschuss- und Blutspritzer-CGIs aufwartet…
Kurzum: „Shrapnel“ hat kein Interesse an Ambivalenz, Suspense oder einer vernünftig ausgearbeiteten Geschichte (einschließlich der zugehörigen Figuren, Dialoge und Plot-Details). Dafür werden einem reichlich Shootouts geboten. Das Ergebnis ist ein generisches, nicht nur im Vergleich zu den anderen Werken Kaufmans unbefriedigendes B-Movie…
gute 