Rambo 1 - 3 + John Rambo + Rambo: Last Blood

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Rambo 1 - 3 + John Rambo + Rambo: Last Blood

Beitrag von freeman » 08.03.2006, 20:49

Die Rambo Reviewreihe

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... oder wie ein gebrochener Kriegsheimkehrer über den "Vietnam im Alleingang-Gewinner" zu einer Comicfigur mutiert ... und 20 Jahre später wieder ein klein wenig die Kurve bekommt.

Sylvester Stallone war gerade mit den beiden Rocky Filmen zu DEM Superstar seiner Zeit geworden, als eine kleine Welle an Flops seine Reputation arg in Bedrängnis brachte. Zunächst war dem Meisterregisseur John Houston, der immerhin Hits wie "Schatz der Sierra Madre", "Der Malteser Falke" und "African Queen" gedreht hatte, der Fußballfilm "Flucht oder Sieg" vollkommen misslungen ... alleine die Choreographie der Fußballszenen zeigte bereits das volle Unverständnis des Regisseurs für diesen Sport ... von der Story ganz zu schweigen. Der Misserfolg des fast gleichzeitig angelaufenen "Nachtfalken" überraschte dann sogar die Branche, denn bei diesem Film stimmte eigentlich fast alles. Die Leute waren aber anscheinend noch nicht bereit für einen Sly, der nicht den Rocky gab und so lancierte er den dritten Teil der Boxsaga, um seinen Starstatus zu festigen.

Genau in dieser Phase traten Andrew Vayna und Mario Kassar an ihn heran. Sie hatten ein Drehbuch namens "Blood Knot" aufgetan, dass seit 10 Jahren in den Warnerarchiven vor sich hingammelte. Vayna und Kassar wollten, nachdem sie jahrelang als Agenten für verschiedene Studios gearbeitet hatten, selber unter die Produzenten gehen und hielten dieses Projekt am geeignetsten, um erfolgreich durchzustarten. Clint Eastwood und Burt Reynolds verwarf man als Hauptdarsteller, weil sie zu alt waren. Die gerade im Aufstieg begriffenen Stars Richard Gere und William Hurt lehnten ab, da ihnen das Projekt in seiner Aussage zu riskant erschien. Also gehen sie auf Sylvester Stallone zu, versprechen eine damals recht spektakuläre Gage von 3,5 Millionen Dollar und geben ihm die Zusage, dass er das Drehbuch nach seinem Gutdünken umschreiben dürfe. Sly sagt sofort zu und der Rest ist Actionlegende und soll uns in diesem Fred nun interessieren. Steigen wir also ein in die Reihe, die das Actionkino der 80er und 90er entscheidend prägen wird ...


Rambo

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Originaltitel: First Blood
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Ted Kotcheff
Darsteller: Sylvester Stallone, Brian Dennehy, Richard Crenna, Bill McKinney, Jack Starrett, Michael Talbott, Chris Mulkey, John McLiam, Alf Humphreys, David Caruso, David L. Crowley u.a.

John J. Rambo ist ein Vietnamveteran und in seiner Heimat Amerika auf der Suche nach ehemaligen Mitgliedern seiner Einheit in Vietnam. Bisher hat er nicht viele Überlebende ausfindig machen können. Auch diesmal hat er keinen Erfolg ... ein weiterer Kamerad lebt nicht mehr. Er starb an Krebs, den er sich dank Agent Orange in Vietnam geholt hatte, als Schatten seiner selbst. Desillusioniert zieht Rambo weiter und gelangt so in eine kleine Stadt namens Hope. Hier läuft er dem Sheriff des Ortes über den Weg, der ihm ziemlich unmissverständlich klar macht, dass er Rambo nicht in seiner Stadt haben will. Er kutschiert ihn zum Ausgang von Hope und schmeißt ihn aus seinem Auto. Doch Rambo denkt gar nicht daran, sich in seinem eigenen Land Vorschriften machen zu lassen und geht zurück in die Stadt. Daraufhin sieht der Sheriff rot und sperrt Rambo ein.

Die Gehilfen des Sheriffs durchbrechen bei ihrer Behandlung Rambos allerdings eine unsichtbare Grenze und in Rambo kommen unschöne Erinnerungen an den Vietnamkrieg hoch. Er dreht durch und kämpft sich im Handumdrehen seinen Weg aus der Polizeistation. Insbesondere der Sheriff sieht in Rambo eine große Gefahr und macht dessen Ergreifung zur Tagesordnung ... Rambo hat sich mittlerweile in die Weiten der Natur um das Bergstädtchen zurückgezogen und denkt gar nicht daran, sich zum Opfer einer Menschenjagd machen zu lassen. Er geht in die Offensive und kämpft auf ihm vertrauten Terrain gegen einen erneut gesichtslosen und erbarmungslosen Gegner. Am Ende wird Rambo den Krieg auch in die Stadt hineintragen und dem Sheriff eine Lektion fürs Leben erteilen ...

"Hör auf, oder du hast einen Krieg, den du nie begreifen wirst."

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Wer ist dieser Rambo?
John J. Rambo ist ein Veteran des Vietnamkrieges. Unter dem Kommando von Colonel Trautman kämpfte er für sein Land in einem Krieg, für den sich Amerika irgendwann aufgehört hatte zu interessieren. Am Ende des Krieges ist Rambo in Vietnam durch die Hölle gegangen. Diese bestand aus Folter, Kriegsgräuel und traumatisierenden Ereignissen wie den Tod eigener Kameraden, die bald mehr waren als eben nur simple Mitstreiter in einem sinnlosen Krieg. Zurückgekehrt in die USA trifft er auf eine Mauer der Ablehnung. Nicht nur findet er sich nicht mehr in der amerikanischen Gesellschaft zurecht, nein, die Gesellschaft will auch gar nichts mehr von ihm wissen! So ist Rambo in seinem eigenen Land ein Entwurzelter, der rast- und heimatlos durch das Land zieht, immer auf der Suche nach früheren Freunden und damit auf der Suche nach Vertrautheit, dem Zusammengehörigkeitsgefühl aus Vietnamzeiten und ein Stück weit natürlich auch auf der Suche nach einer Heimat. John Rambo wird zu Beginn von Teil eins ein gebrochener Vietnamveteran sein und er ist es auch am Ende. Er ist kein Held, er möchte auch gar keiner sein! Er will akzeptiert werden, er hat nichts falsches getan. Er hat Befehlen gehorcht in einem Krieg dessen Legitimation irgendwann vollkommen verloren gegangen zu sein scheint, und bei dem irgendwann niemand mehr wusste, worum eigentlich gekämpft wurde. Er wurde zum Opfer von Begehrlichkeiten internationaler Politik, doch für den Krieg konnte er nichts. Rambo wird am Ende des Filmes keinen Frieden gefunden haben, nein, er wird gar eingesperrt werden ...

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Ich denke an dieser kurzen Charakterisierung der Hauptfigur merkt man schon, dass man es hier eben nicht mit einer hohlen "Ein Mann sieht rot" Variante zu tun hat. Insbesondere in Rambo - First Blood schwingt soviel Zeitgeist und Sozialkritik mit, wie in kaum einem anderen Actionfilm. Dass insbesondere die Eins in großen Teilen der Bevölkerung mit den zugegebenermaßen sehr reißerischen Fortsetzungen immer über einen Kamm geschoren wird, zeugt von Unverständnis und vor allem auch Intoleranz. Ich selber bin schon mehrmals auf Leute getroffen, die Rambo - diesen Prollhelden, der für Amerika im Alleingang Kriege gewinnt - niemals anschauen würden. Eben weil sie mit der Figur des Rambo vor allem die Teile 2 und 3 verbinden. Selber schuld, kann man da nur sagen. Denn die gesamte Metaphorik des Filmes funktioniert insbesondere bezogen auf die Darstellung der Kriegsheimkehrerthematik auf den Punkt. Die Weiten der Natur um das Örtchen stehen für den Dschungel Vietnams, aus dem eines Tages Rambo herauskommt, um in die USA, hier verkörpert durch die Kleinstadt Hope, zurückzukehren. Und genau wie Tausende Vietnamheimkehrer in den USA stößt Rambo in dem Städtchen auf Ablehnung. Keiner sieht in ihm einen Helden, er ist ein Störenfried, einer der sich vermutlich für seine Dienste für das Land Dank oder dergleichen erwartet. Dass sich ausgerechnet die Staatsmacht in Person des Sheriffs mit dem Einzelkämpfer anlegt, steht freilich für die damalige Ohnmacht des Staates die Ströme an Kriegsheimkehrern wieder zu integrieren, in Jobs zu verfrachten und für versehrte Heimkehrer aufzukommen. Dies war und ist ein wunder Punkt in den USA. Bei keinem anderen Krieg hatte sich eben die Reintegration der Soldaten in die Gesellschaft als so schwierig erwiesen. Vor Jahren hatte man die eigenen "Jungs" in den Krieg geschickt und diese kamen wieder als Verkrüppelte, Drogenabhängige (bei keinem Krieg war gerade dieser Punkt so extrem!) Psychopathen und Traumatisierte ... sie hatten NICHTS von den Helden, die einst Europa befreiten oder die Japaner niederrangen. Der Vietnamkrieg war nicht populär, bei niemanden. Und das bekommt man hier unmissverständlich klar gemacht. Das Rambo sich wieder in die Wälder flüchten wird, drückt seine Unsicherheit und Angst vor der Heimat aus. Er will zurück dahin, wo er erwachsen wurde, wo er sich auskennt, wo jede Entscheidung etwas Endgültiges hatte und wo keine Zeit war für Scharmützel, wie sie der Sheriff nun an ihn herantrug. Bis zu diesem Zeitpunkt funktioniert Rambo und die im Grunde recht dünne Geschichte hervorragend und auf den Punkt. Mit dem erneuten Eindringen Rambos in die Kleinstadt, diesmal bis an die Zähne bewaffnet, wird es allerdings ein wenig heikel. Denn wenn man sich überlegt, ist Rambo an dieser Stelle aus dem gröbsten raus. Alle halten ihn für tot und er könnte unbehelligt weiterziehen, DOCH er kehrt in die Stadt zurück, um seinen Kleinkrieg zu beenden. Und hier schlägt dann eben der Actionfilmgenreunterbau gnadenlos zu und macht mit einem Wimpernschlag Rambo zu genau dem, was der Sheriff in ihm gesehen hat: Eine reflexartig und instinktiv handelnde Killermaschine. Klar, Rambo wird am Ende für seine Taten bestraft werden ... immerhin ballert er das halbe Städtchen zu Klump ... aber es ist schade, dass seine Figur - ausgerechnet seine Figur - keinen anderen Ausweg zu sehen scheint, als eben den kriegerischen. In Teil Zwei wird Rambo sagen: "Um im Krieg zu überleben, musst du selbst zum Krieg werden ..." ein Konzept, dass er anscheinend nicht mehr aus seinen Handlungen heraushalten kann. Natürlich kann man darin Anspielungen darauf sehen, dass ein Soldat eben irgendwo niemals aufhört ein Soldat zu sein, im Gesamtkontext des Filmes Rambo und seines Anliegens, ist das Ende aber ein wenig too much in Richtung Exploitainment inszeniert und soll eigentlich nur den Actionhunger der anvisierten - vornehmlich männlichen Zuschauerschar befriedigen. Hier wird leider viel verschenkt ...

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Im übrigen ist der hehre Ansatz hinter Rambo ein Verdienst von Stallone, umschrieb das Ur-Drehbuch "Blood Knot" seine Figur doch eher als psychopathischen Killer, der alles und jeden umbringt, um am Ende von seinem Colonel Trautman gerichtet zu werden. Man findet da nicht viel von dem angeknacksten Helden, den man nun in dem Film vorfindet. Respekt dafür, Herr Stallone. Nach "Rocky 3" hatte Stallone keine Lust erneut Regie zu führen und vermachte den Job Ted Kotcheff. Der hatte bei dem Film mit einigen Problemen zu kämpfen. Zunächst verschwand Kirk Douglas - der Trautman spielen sollte - wütend vom Set, als er sah, was von seiner Rolle nach Slys Drehbuchänderungen übrig geblieben war, dann spielte das Wetter nicht mit, wurden Waffen vom Set gestohlen, bricht sich Stallone drei Rippen bei dem Baumsprung!!! (wer braucht schon Stuntman), verbrennt sich die Hand bei der Bergwerksexplosion und bricht sich Brian Dennehy drei Rippen beim Glasdachsturz (Stuntman?). Am Ende hatte Kotcheff all seine Nerven aufgebraucht und einen geradlinigen, spannenden, actionreichen und unterhaltsamen Film geschaffen, der gleichzeitig eine Botschaft transportieren konnte und in Deutschland das Prädikat: Besonders Wertvoll erhalten wird. Kotcheff hatte also alles richtig gemacht. Die Story hat er immer im Griff, die aufgefahrene Optik der zerklüfteten Natur um das Bergstädtchen (Drehort war in Kanada) erschafft eine eigene, ungemein raue, stimmige Atmosphäre. Die Actionszenen gehen ihm leicht von der Hand und er setzt sie imposant in Szene. Einige Stunts - wie der bereits erwähnte Baumsturz - sind auch noch heute mehr als beeindruckend und wenn Rambo am Ende in der Kleinstadt aufräumt, setzt es Kugeln und Explosionen satt. Denn Kotcheff will letztendlich sein Publikum unterhalten und das schafft er auch.

Dabei kann er sich vor allem auf seine Darsteller verlassen. Sylvester Stallone hat sich die Rolle des wortkargen Helden ganz offensichtlich selbst auf die - zumeist stumme - Brust geschrieben. Und auch wenn Rambo nicht viel redet, wächst er einem schnell ans Herz, definiert er sich doch mehr über seine Handlungen und eben seinen traurigen Background. Die physische Seite kann Stallone dabei mühelos darstellen und überraschenderweise trumpft er auch in der einen wirklich emotionalen Szene zum Schluss darstellerisch auf. Reife Leistung. Doch wie so oft, ist der Held nur so gut, wie sein Gegenspieler und hier brilliert Brian Dennehy als sturer, engstirniger Kleinstadtcop, der mit jeder Faser seines Körpers alles nur noch schlimmer zu machen wollen scheint. Richard Crenna, der Kirk Douglas ersetzte, hat eine recht kleine Rolle bekommen, die auch in den Fortsetzungen nicht viel größer werden wird und schon gar nicht irgendwelche neue Facetten bekommt. Er ist im Grunde der Begründer der "er ist kein Held, er ist eine unbesiegbare Kampfmaschine, die kommen wird und euch tüchtig den Arsch aufreißt" Reden, die man daraufhin in einigen Filmen von den unterschiedlichsten Figuren serviert bekommen wird und die den Helden des Filmes immer mythisch überhöht. Highlight ist hier der Spruch: "Nur Gott weiß, welchen Schaden er noch anrichten wird!" Nach seiner eindrucksvollen Darstellung in dem Streifen "Body Heat" kann man Crenna hier im Grunde nur als verschenkt betrachten. Doch Crennas Karriere wird durch Rambo "verflucht" werden, denn zeitlebens wird er Colonel Trautman bleiben. In einer kleinen Rolle bekommt man hier auch noch Hollywoods derzeit berühmtesten Rotschopf zu sehen: David Caruso ist einer der Hilfssheriffs, die zu Beginn Rambos Flucht initiieren werden.

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Die Musik von John Goldsmith untermalt das Geschehen trefflich und hat sehr schöne Themen an Bord, die dem Film obendrein einen eigenen Stempel aufdrücken. In Erinnerung bleibt aber vor allem der Gänsehaut erregende Eightys Style Rocksong von Dan Hill. Man sieht, Rambo bietet Qualität an allen Fronten. Diese erschloss sich aber nicht jedem sofort und so darbte der Film zunächst eine ganze Weile verleihlos vor sich hin. Universal, Paramount und Warner zögern trotz Stallone als Hauptdarsteller zu lange und so sprang die neu gegründete Orion in die Presche. Diese Wartezeit sollte Rambo zum Vorteil gereichen, denn in den USA selber standen große Veränderungen an: Ronald Reagan und ein neuer Patriotismus inklusive eines wieder erwachenden Interesses an vornehmlich amerikanischen Themen brachen sich Bahn und Rambo schlägt auf der großen Leinwand voll ein. Trotz des teilweise Amerikakritischen Untertones wird Rambo als neuer Held gefeiert und Stallone zum absoluten Superstar seiner Zeit. Nicht ganz unverdient!

Rambo ist und bleibt ein Klassiker des Actionkinos, der sauber inszeniert und mit tadelloser Action aufwartend eine Story mit Herz und Hirn zu erzählen vermag und dem nur der nicht ins Gesamtkonzept passende unschlüssige Showdown etwas von seiner Wucht nimmt ...
:liquid8:

Eine ungeschnittene DVD mit der FSK 16 in mehr als ordentlicher Bild- und Tonqualität ist von Kinowelt erschienen und sei jedem Nichtkenner des Filmes vertrauensvoll ans Herz gelegt.

In diesem Sinne:
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Beitrag von freeman » 08.03.2006, 20:51

Nach den beiden Superhits "Rocky III" und "Rambo" legte sich Stallone nicht etwa auf die faule Haut, oh nein. Dafür taten es seine Fans und genossen seine alten Erfolge lieber im heimischen Pantoffelkino als den folgenden Ausflügen Stallones auf die große Leinwand zu folgen. Das Ergebnis waren zwei weniger erfolgreiche Filme, wobei vor allem "Staying Alive", die Fortsetzung für den Supererfolg "Saturday Night Fever", hauptsächlich vom Erfolg des Vorgängers zehrte, aber im Grunde eigentlich nur eine recht seltsame Muckieshow geworden ist, die sich sonst wohl kaum ein Zuschauer zu Gemüte geführt hätte. Was der Film mit Stallone zu tun hat? Nun, er führte die Regie und taucht in einem sekundenkurzen Cameo auf (er wird auf der Straße von Travolta angerempelt). Stallones nächster Film wurde dann zum Vollflop und war ein erster Versuch im komödiantischen Bereich Fuß zu fassen: "Der Senkrechtstarter". Zeit also für einen neuen Hit! Und da die Leute Stallone nur als Rocky oder Rambo akzeptierten, sollten sie bekommen, wonach es ihnen verlangte.

Rambo II - Der Auftrag

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Originaltitel: Rambo: First Blood Part II
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: George P. Cosmatos
Darsteller: Sylvester Stallone, Richard Crenna, Steven Berkoff, Julia Nickson-Soul, Charles Napier, Martin Kove, George Cheung, Andy Wood, William Ghent, Voyo Goric, Dana Lee, Bagan Coleman, Steven Williams u.a.

Rambo ist nach den Ereignissen in Teil Eins eingefahren und fristet seit fünf Jahren sein Leben in einem Steinbruch einer Strafanstalt. Eines Tages steht auf einmal Colonel Trautman vor ihm. Er habe eine Aufgabe, die Rambos Fähigkeiten erfordere. Rambo sagt freilich zu, winkt doch eine Begnadigung durch den Präsidenten! In Thailand erfährt er dann, dass er unwiderlegbare Beweise finden soll, dass in Vietnam von dem Vietcong und den ihm wohlgesonnen Sowjets nach wie vor amerikanische Soldaten gefangengehalten werden, obwohl sie beteuern, es sei nicht so. Falls Rambo fündig wird, soll er nicht etwa die Männer rausholen, nein, er soll sie fotografieren! Die Begeisterung steht Rambo geradezu ins Gesicht geschrieben.

Doch bei dem Fallschirmabsprung über nach wie vor feindlichem Gebiet geht einiges schief. Rambo verheddert sich beim Ausstieg aus dem Flugzeug mit seiner High Tech Ausrüstung in der Ausstiegsluke, muss sich losschneiden und dabei die gesamte Ausrüstung opfern. Darunter auch die Kamera ... Im vietnamesischen Dschungel trifft er seinen Kontaktmann ... eine hübsche Vietnamesin, die ihn auch gleich zu einem der angeblich leeren Straflager führt. Doch seltsamerweise ist es voll bemannt. Zeit also für Rambo da mal einzumarschieren. Er findet direkt auch Gefangene, greift sich einen und will gen Treffpunkt für seine geplante Abholung aufbrechen. Auf dem Weg dahin hat er häufiger das, was ihm absolut verboten wurde: Feindkontakt ... den er aber standesgemäß platt walzt.

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So gelangt er an den Abholpunkt, muss da aber einsehen, dass er gehörig verarscht wurde, denn als der Helikopterpilot Rambo mit seinem Mitbringsel erspäht und davon Meldung macht, wird er zurückbeordert ... OHNE Rambo und Anhang aufzunehmen. In Wirklichkeit wollte man nie Beweise FÜR Kriegsgefangene, man wollte welche DAGEGEN, um so die eigene Bevölkerung davon zu überzeugen, dass es sinnlos ist, weitere Gelder für die Suche nach nicht vorhandenen Sträflingen zu verpulvern. Rambo ist unwissentlich zum Spielball höherer Interessenlagen geworden und nun hochgradig entbehrlich! So bleibt er mit seinem Beweis allein am Abholpunkt zurück, wird von den Vietnamesen gefangen genommen und ordentlich gefoltert. Bald kommt ihm seine vietnamesische Kontaktfrau zu Hilfe und Rambo ann aus dem Lager ausbrechen. Die weitere Marschrichtung ist klar: Alle Gefangenen des Lagers befreien, Vietcong und Russkies in den Arsch treten und mit den Verantwortlichen hinter der ganzen Aktion ein Hühnchen rupfen ... Kurz: Rambo ist STINKSAUER!

"Sir, werden wir diesmal gewinnen?"
"Das hängt nur von dir ab!"

Wer ist dieser John J. Rambo?
Dieser John Rambo ist freilich der gebrochen Kriegsveteran aus dem ersten Teil und gleichzeitig ist er es auch nicht. Denn so sieht er zwar aus wie Rambo aus "First Blood", hat aber im Grunde nicht mehr viel mit der Figur zu tun. Eher mit dem Rambo aus dem letzten Drittel des ersten Teiles. Rambo ist nur noch eine Kampfmaschine, die alles aus dem Weg räumt, was ihr im Weg steht. Dabei mutiert er mehr und mehr zum All American Hero, der im Alleingang einen der unbeliebtesten Kriege der Amerikaner nachträglich gewinnt und in Einzelkämpfermanier den vietnamesischen Dschungel rodet und nebenbei dem kommunistischen Klassenfeind ordentlich den Arsch versohlt. Rambo ist vom alleingelassenen Vietnamsoldaten zum patriotischsten Soldaten aller Zeiten mutiert ... vom verletzlichen Menschen zur Befehle ausführenden Tötungsmaschine ...

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Eine Entwicklung, die unter der Reagan Regierung geradezu zwingend logisch erschien, denn in kaum einer anderen Phase war die USA jemals patriotischer angehaucht, mehr von imperialistischen Gedankengut durchsetzt und so überzeugt von ihrer Macht und Stärke nach außen. Eine Situation, die Reagan in die Hände spielte, hatte er doch für diverse innenpolitische Probleme keinen einzigen Lösungsansatz. Eine andere Form von Macht und Stärke bekam der noch recht junge Drehbuchautor James Cameron zu spüren, als ihm Stallone sein Werk entriss und es ordentlich auf "Viva USA" trimmte. Zwar klingen noch Punkte an, die im ersten Teil so bedeutend waren: "Ich will nur eins im Leben. Ich will was jeder, der hier rüber kam, wollte. Ich will, dass Amerika mich so liebt wie ich Amerika liebe." Doch werden derartige Anflüge von Phrasen wie im oberen Zitat dargestellt, gnadenlos geplättet und Pathos durch teils überbordenden Patriotismus ersetzt. Auch neue kritische Anflüge, wie der Vorwurf Trautmans, dass die USA selbst daran schuld sei, dass noch 2500 GIs in Vietnam als verschollen gelten, da die USA einst keine Reparationszahlungen an die Vietcong leistete, was diese dazu bewog, die Gefangenen nicht wieder herauszurücken, geht in dem allgemeinen Krachbumm vollkommen unter und mutiert zu nicht mehr als zu einer Randnotiz. Doch dieser relativ traurigen Entwicklung zum Trotz, die Rambo in die reine Entertainmentecke rückte, ist "Rambo II" für mich der beste Film der Reihe.

Denn in seiner puren Konzentration auf das Aggressionspotential seiner Hauptfigur wurde hier ein Film erschaffen, der für mich zum unbestrittenen Prototyp des 80er Jahre Actionkinos wurde und in seiner dedizierten Ausrichtung auf reine und pure Action von keinem anderen ähnlich gelagerten Film bisher übertroffen wurde. Niemals zuvor (und auch selten danach) wurde die Action eines Filmes so brillant auf den Punkt inszeniert und einzig auf den maximalsten Effekt ausgerichtet. Das Ergebnis hat eine solch mitreißende Kraft, dass man nach jeder Actioneinlage erst einmal geschafft in den Sessel zurücksinkt. Und die Action hat es wahrlich in sich. Da wird blutigst geballert, erstochen, erhängt, brechen Genicke im 3/4 Takt und steigen riesige Feuerbälle gen Himmel. Rambo lässt jedes Dschungelcamp wie Ringelpietz mit Anfassen erscheinen und die Temperaturen dürften in den Breiten seines Wirkens auch noch einmal sprunghaft nach oben gehen ... hier brennt sogar ein Wasserfall!!!

Die einzigartige Inszenierung der Action möchte ich an einem kleinen Beispiel einmal besonders hervorheben. Dieses betrifft alle Einlagen, in denen Rambo mit seinem Bogen zu Werke geht, denn hier wird am deutlichsten, worauf ich hinaus will. Alleine das Design des Bogens ist einfach nur megacool geworden und die Idee, die verschossenen Bolzen mit verschiedenen Spitzen versehen zu können, erweist sich für Rambo II als wahrer Glücksgriff. Da ist das klickende Geräusch, wenn Rambo die Sprengkapsel aufschraubt, das schnelle Ticken, das verdeutlicht, das Ding ist scharf, dann der eiskalte Blick Rambos, der den Bogen mit unbändiger Kraft spannt und dann den Bolzen IMMER tödlich ins Ziel bringt. Dazu setzt es ein maximalst geniales Sounddesign der abgefeuerten Pfeile und danach entweder einen zu Boden kippenden (oder an einen Baum genagelten) Gegner oder eben dickste Feuerbälle. Zum feuchten Traum jedes Actionfans wird die Bogeneinlage aber, wenn Rambo einen Vietnamesen richtet, der einen ihm wichtigen Menschen getötet hat:
Der Vietnamese feuert mit einer Kalaschnikow auf Rambo, der behände in Deckung geht. Dann ist die Munition alle und der Bäddie muss mit einer Handfeuerwaffe feuern. Allerdings befindet sich Rambo außerhalb der Reichweite dieser Waffe. Er baut sich gut sichtbar auf einem Fels auf, die Kugeln seines Antipoden schlagen weit vor ihm ein. Rambo nimmt einen Bolzen, der mit einer Sprengkapsel versehen ist, wir hören das schnelle Ticken, der Vietnamese flieht, will Abstand zwischen sich und Rambo bringen. Rambo legt an, lässt seinen Gegner weiter rennen. Zielt ruhig, lässt sich Zeit, sein Gegner dreht sich um, schaut zu ihm, Rambo gibt den Bolzen frei, der Pfeil durchschneidet mit diesem geilen Geräusch die Luft, der Vietnamese lehnt seinen Körper zurück, bereit den Pfeil zu empfangen, der sogleich einschlägt und den Vietnamesen den verdienten Tod sterben lässt und das Zerstreuen seiner Asche in alle Himmelsrichtungen vorwegnimmt! YEAH, wer nach der Szene keinen Bogen haben will, um zum Beispiel Vogelgrippe Vögel wegzusprengen, der ist kein Mann! Klar werden hier niederste Instinkte reißerisch bedient ... aber es ist eben immer der Ton, der die Musik macht ;-).

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Kurzum, es ist grandios, was George Pan Cosmatos hier für einen Actiontraum geschaffen hat! Grandios gelingt ihm auch eine ganz eigene Interpretation der Sequenz aus Teil Eins, wenn Rambo auf fast magische Weise eins wird mit seiner Umwelt und seine Gegner blitzschnell und geradezu unsichtbar dezimiert und vom Gejagten zum Jäger mutiert. Eine Szene, die so fast 1:1 in "Rambo I" vorkam und in "Rambo III" ihren gewaltgeilen Höhepunkt finden wird. Mit dieser Hommage an die Eins leitet Cosmatos dann den Showdown ein, bei dem man merkt, dass eben ein Cameron am Script mitgearbeitet hat, denn nun folgt eine schier nicht enden wollende Welle von Actioneinlagen, an deren Ende Rambo allein das Kriegsgefangenenlager von der Landkarte radiert! Unglaublich und immer wieder begeisternd. Alles andere als begeistert war allerdings der Regisseur von den Dreharbeiten, die durchaus ihre dunklen Seiten hatten. So wollte man ursprünglich in Hawaii drehen, was aus Kostengründen nicht machbar war. In Thailand war die Lage politisch zu angespannt und auf den Philippinen wüteten um diese Zeit gerne Hurrikans (wie Francis Ford Coppola bei Apocalypse Now schmerzlich erfahren musste). Man verlegte sich auf Mexiko und errichtete dort für 200 000 Dollar das Kriegsgefangenenlager und somit das wichtigste und eindruckvollste Set. Kurz vor Drehbeginn setzt es dann den schlimmsten Wirbelsturm, den Mexiko seit 40 Jahren erlebt hatte und das Lager sah vor dem Beginn der Dreharbeiten aus, als hätte es Rambo bereits geplättet! Das Schlimmste kam allerdings noch: Bei den Dreharbeiten an einem Wasserfall stürzt ein Special Effect Mechaniker namens Cliff Wenger jr. in die Tiefe und stirbt!

Doch nicht nur hinter den Kulissen gibt es dunkle Flecken. Auch der fertige Film hat so seine Probleme. In England will man den Film wegen unbegründeter Gewaltdarstellungen verbieten lassen und im australischen Adelaide werden sich zwei Jugendliche von Rambos Aktionen so angespornt fühlen, dass sie in tarngrün und schwer bewaffnet durch den australischen Busch kriechen, Tiere töten und Camper terrorisieren und einen Kult lostreten, der unter dem Namen "Rambo Cult" einige Nachahmer finden wird und das Land fast 6 Monate in Atmen hält. Im restlichen Ausland betrachtete man die patriotischen Auswüchse des Filmes mit einem recht kritischen Auge. Zumal sogar Ronald Reagan vor einem Rambo Poster posieren wird, was ihm den Spitznamen Ronbo einbringt und in dessen Umfeld immer wieder einmal Äußerungen laut wurden, dass man den Vietnamkrieg hätte gewinnen können, hätte man die Militärs mal rambomäßig machen lassen und nicht verkopften, liberalen Bürokraten den Krieg überlassen. Rambo heizte die Diskussionen in der Öffentlichkeit an ... Stallone selber wurde in die John Wayne Ecke gedrängt und zu einem der größten Rechtsaußen Hollywoods deklariert.

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Den Hauptdarsteller juckte das freilich wenig. Dieser wurde durch die Rolle vollkommen mit Rambo identifiziert, kein Wunder, war der doch sehr schweigsame Muskelberg von den Wesenszügen her nahe dran an dem Real Life Stallone. Dieser verinnerlichte für diese Rolle die Eigenschaften von John Rambo komplett und liefert den wohl überzeugendsten Einmannkrieger aller Zeiten. Hier sitzt jede Pose und jedes martialische Bild. Sei es ein gewaltiger - ein Messer schleifender - Oberarm, das Ritual des "Ausrüstungsgegenstände-Anbringens", die vollkommene Verschwiegenheit, das männliche Ertragen von Schmerzen und der wütende Blick im Kampf ... Stallone spielt nicht Rambo ... er ist Rambo!!! Ohne die Figur der niedlichen Vietnamesin, die Rambo hilft, hätte Stallone in diesem Film vermutlich nicht ein Wort geredet und auch wenn er sich im Zusammenspiel mit Julia Nickson-Soul sehr zurückhält, stimmt die Chemie zwischen den beiden auf dem Punkt, was den einzigen tragischen Moment des Filmes noch trauriger wirken lässt. Richard Crenna hat sich indes mit seiner Rolle abgefunden und lässt sich nicht dabei erwischen, mehr zu machen, als unbedingt notwendig. Im Grunde soll er ja auch nur transportieren, wie gottgleich Rambo im Kampf ist. Charles Napier als Chef der "Es gibt keine Gefangenen Aktion" hat ebenfalls nichts zu tun, genauso der "Karate Kid" Bad Ass Martin Kove ... in seinem Falle ist das vermutlich auch besser so. Auch der Rest des Castes beschränkt sich aufs Böse gucken und sterben ... Schauspielerisch ist es hier also zumeist eher zappenduster. Die Stille von Stallone gleicht dann ein megagenialer Score mühelos wieder aus! Jerry Goldsmith hat sich bei dem Film selber übertroffen und einen Meilenstein des Actionfilmsoundtracks erschaffen, der zum einen Themen aus "Rambo I" variiert und zum anderen einen ganzen Haufen neuer einführt und mit asiatischen Elementen und überraschend vielen elektronischen Elementen durchsetzt! Meisterwerk! Dagegen fällt diesmal der Endsong von Frank Stallone (Bruder vom Sly) durch sein pathetisches Gesülze und seine beliebige Melodie stark ab.

Dieses Spiel aus Licht und Schatten, dass "Rambo II" umgibt, sollte sein Publikum allerdings wenig stören. Rambo II wurde zu einem Kulturphänomen, dass Kassenrekorde brach. So war das Ergebnis der Startwoche das drittstärkste Einspiel ever (nach "Die Rückkehr der Jedi Ritter" und "Indiana Jones und der Tempel des Todes") und er wird weit über 250 Millionen weltweit einspielen, was für damalige Verhältnisse enorm war. Rambo wird durch Teil 2 sogar zum Merchandisinghelden, der Cornflakespackungen ziert, als Actionfigur Kinderzimmer beherrscht und T-Shirts ebenso ziert wie Comicheftchen seine Geschichten weiterstricken. Rambomesser und Rambobogen entwickeln sich ganz beiläufig auch zu Verkaufsschlagern. Rambo war nicht nur ein Volksheld geworden und kittete die verwundete amerikanische Vietnamkriegsseele, nein, er wurde auch zu einer ultimativen Geldmaschine und zum Sinnbild des Amerikaners im Kalten Krieg gegen die Russen. Dass dies Stallone zu gefallen schien, wird die Fortsetzung belegen und erst recht der auf Patriotismus pur getrimmte Rocky 4, der direkt auf Rambo II folgt und Stallone zum bekanntesten Superstar seiner Zeit machen wird.

Rambo II ist der ultimative Actionreigen der 80er Jahre und Vorbild für die meisten stillen Kampfmaschinen der Filme, die in den 80ern noch folgen werden. Auch wenn die Story jeden Zündstoff verloren hat und der Film im Grunde weniger politisch ist als vielmehr ein Politikum - aufgrund seiner doch recht abgeschmackten Grundhaltung - weiß dieses Actionriff immer wieder aufs neue zu begeistern, reißt den Zuschauer mit und bietet Action, wie sie heute gar nicht mehr machbar zu sein scheint! Effektiv, knallhart, brillant geschnitten und immer auf den Punkt inszeniert ... Klassiker!
:liquid10:

Eine ungeschnittene DVD im deutschen Raum stammt von Kinowelt und ist mit einer FSK 18 ausgewiesen. Vorsicht vor der FSK 16 Krabbeltischvariante!!!

In diesem Sinne:
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Beitrag von freeman » 08.03.2006, 20:51

Trotz zwei Superhits in Folge ("Rocky IV" und "Rambo II") waren Slys neue Filme alles andere als Selbstläufer. Das musste er mit "City Cobra" und "Over the Top" schmerzlich erfahren. Zwar liefen beide Filme ordentlich und setzten einiges an Geld um, aber vor allem die Niederlage von "City Cobra" gegen den "City Hai" vom aufstrebenden Konkurrenten Arnold Schwarzenegger, dessen Film Slys Cobra um ein Vielfaches überrundete, stimmten Sly alles andere als fröhlich. Zeit also für einen erneuten Ausflug in vertraute Erfolgsgefilde. Zeit für Rambo III ...

Rambo III

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Originaltitel: Rambo III
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Peter MacDonald
Darsteller: Sylvester Stallone, Richard Crenna, Marc de Jonge, Kurtwood Smith, Spiros Focás, Sasson Gabai, Doudi Shoua, Randy Raney, Marcus Gilbert, Alon Abutbul, Mahmoud Assadollahi, Joseph Shiloach u.a.

Rambo hat sich nach den Ereignissen in der II nach Thailand zurückgezogen. Hier lebt er in einem buddhistischen Kloster und hilft den Mönchen bei handwerklichen Tätigkeiten. Zwischendurch hält er seine Überlebensinstinkte bei martialischen Kampveranstaltungen am Leben. Eines Tages steht Col. Trautman vor ihm. Er wurde beauftragt nach Afghanistan zu reisen. Das ganze Land, das von den Amerikanern im Kampf gegen die Russen mit Waffenlieferungen unterstützt wird, hat den Kampf mit dem sowjetischen Regime aufgenommen. Außer eine Provinz, wo ein besonders sadistischer Russe die Leitung hat. Col. Trautman wurde nun beauftragt, in diese Provinz zu reißen und sich die Zustände vor Ort anzuschauen. Er hätte gerne Rambo an seiner Seite, doch dieser lehnt ab.

Kurz darauf stehen die Verantwortlichen hinter Trautmans Mission wieder vor Rambo. Trautman wurde von den Russen gefangen genommen. Auf die Frage Rambos, was man zu tun gedenke, bekommt er nur ausweichende Antworten und so steht für ihn fest: Er muss nach Afghanistan und seinen einzigen Freund und Vorgesetzten befreien ...

Wozu ist das?
Das ist blaues Licht!
Und was macht es?
Es leuchtet blau!
Ah, verstehe ...


Wer ist dieser John Rambo?
Dieser John Rambo ist kein Mensch mehr. Er ist eine überlebensgroße, unbesiegbare Kampfmaschine. In dieser Eigenschaft und dank Dialogen wie obigen, verkommt der gebrochene Mensch aus "Rambo I" zu einer Comicfigur, die Roadrunner und Coyote in Personalunion zu verkörpern scheint. Ähnlich dem Roadrunner entkommt er immerzu seinen Häschern und ersetzt dessen *Möp Möp* Geräusche durch brechende Schüsse, Granateinschläge und Geräusche fliegender Pfeile. Und falls er dann doch einmal geschnappt wird, greift der Coyote Modus und wenn ihm auch keine Klaviere oder Ambosse auf den Kopf fallen, steckt er dennoch alles mit einem lässigen Lächeln weg: Durchbohrungen, Schussverletzungen, Druckwellen von Granaten. Wen juckts? Rambo nicht ...

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Diese extrem comichafte Überziehung des Rambocharakters und seine noch extremere Einsilbigkeit machen es schwer, mit dem Charakter warm zu werden. Denn auch wenn man am Anfang, bei der grandiosen Kampfeinlage, noch glaubt, man kenne diesen Rambo eigentlich nur zu gut, da er wie in Teil I und II wie ein in die Enge getriebenes Tier sein Heil im Angriff sucht, wirkt er mit zunehmender Laufzeit des Filmes immer fremder. Stallone schneiderte sich erneut selbst die Rolle seines Lebens auf die breite Brust. Dabei machte er aber den gleichen Fehler, der ihm schon bei der "City Cobra" das Genick brach: Er ließ seine Figur in puren Machismo erstarren und während dieser Wesenszug bei Marion Cobretti noch funktionierte, weil die Figur niemals als etwas anderes angelegt war, als eine überlebensgroße Witzfigur, funktioniert dieses in Schablonen Pressen bei Rambo nicht, weil wir ihn eben bisher anders kennen gelernt haben. So findet man absolut nicht in den Film hinein, der den Zuschauer auch sonst seltsam außen vor lässt.

Doch nicht nur das sollte den Film schaden, auch sonst hatte er mit argen Problemen zu kämpfen. So erachtete man die Vietnamthematik als ausgelutscht und suchte sich darum einen anderen Konflikt in dem die Ikone des Kalten Krieges freilich erneut den Russkies eines auswischen sollte. Die Wahl traf daher einen weiteren Stellvertreterkrieg und damit wiederum einen Krieg in dem ein Konflikt zwischen den Mächten UdSSR und USA nur indirekt ausgetragen wurde. Dabei trafen die beiden Supermächte niemals in Kampfhandlungen direkt auf einander, sondern sie unterstützten zumeist nur die Konfliktparteien in irgendeiner Weise. Am Vietnamkrieg war beispielsweise nur die USA direkt beteiligt, die UdSSR dagegen indirekt, versorgte sie doch Nordvietnam mit Waffen und Ausrüstung. Und beim Afghanistankonflikt war es genau andersherum: Afghanistan betrieb eine starke Annäherung an den Ostblock. Im Zuge dessen kam es zu Uneinigkeiten bezüglich einigen Punkte wie der Säkularisierung von Islam und Kirche sowie der Vertreibung ehemals privilegierter Gruppen aus Afghanistan, was in einem Bürgerkrieg endete. Diese instabile Situation nutzte die UdSSR, die auf keinen Fall wollte, dass die Ostannäherung unter diesem Bürgerkrieg leidet. Im Dezember 1979 marschierten sie in dem Land ein. Dies wurde durch die westlichen Staaten scharf verurteilt. Insbesondere die USA und Saudi-Arabien unterstützten daraufhin in diesem Konflikt die Mudschahidin, die sich gegen das sowjetische Regime in einem Guerillakrieg aufbäumten, mit umfangreichen finanziellen Beiträgen, die es jenen ermöglichte sich von den Staaten China, Ägypten, Israel, Großbritannien und weiteren Staaten Waffen zu kaufen.

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Dieser Krieg wurde nun als Hintergrund für den neuen Spielplatz Rambos ausgesucht. Dabei machte man aber einen entscheidenden Fehler, der es "Rambo III" vor allem in den USA schwer machen sollte. Afghanistan war in den Köpfen der Amerikaner gar nicht präsent! Zu spärlich drangen Nachrichten aus den infrastrukturell und technisch fast unerschlossenen Kriegsgebieten in die westliche Welt vor. Meldungen von Völkermord machten zwar die Runde, viel Beachtung wurde dem allerdings nicht geschenkt. So kämpfte Rambo also in einem Krieg, der vor allem für den Durchschnittsamerikaner viel zu weit weg war, um ihn wirklich zu interessieren und über den wirklich niemand etwas wusste! Dies geriet zu einem großen Problem des Filmes, waren doch die ersten beiden Teile gerade deshalb so erfolgreich, weil sie einen empfindlichen amerikanischen Nerv trafen und einen Krieg in den Mittelpunkt stellten, der tief im amerikanischen Bewusstsein verankert war.

Der zweite Punkt, der "Rambo III" in die Parade fahren sollte, war der Umstand, dass "Rambo III" gnadenlos von der Zeit überrollt wurde. Gerade als der Film in die Kinos kam, begann Russland seine Truppen aus Afghanistan abzuziehen. Gleichzeitig begann der eiserne Vorhang zu fallen und der Kalte Krieg strebte mit Riesenschritten seinem Ende zu. So war der Film, als er im Ausland ausgewertet wurde, bereits nicht viel mehr als ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten mit einer arg rückständigen Einstellung, die vor allem in dieser Phase der Annäherung der beiden Konfliktblöcke in ihrer Aussage nur noch peinlich wirkte ...

Von all diesen Problemen ahnte man freilich während der Dreharbeiten noch nichts. Da kämpfte man mit ganz anderen Problemen. So hatte man sich entschieden einige Szenen in der Wüste Eilat in Israel zu drehen. Dies schmeckte den muslimisch geprägten Nachbarstaaten überhaupt nicht, sah man es doch gar nicht gerne, dass Hollywood mit einer Multimillionendollarproduktion Geld in den jüdischen Staat pumpte. Der Unmut brach sich in Morddrohungen gegen das gesamte Filmteam und Sylvester Stallone im Besonderen Bahn und hatte das bis dahin wohl hermetisch abgeriegeltste Filmset aller Zeiten zur Folge! Die Gefahr lauerte aber eher in dem abgeschirmten Bereich, denn Sylvester Stallone, der gerne ohne Double arbeitete, wäre bei den Dreharbeiten fast von dem Rotor eines Helikopters zerfetzt wurden!

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Wie gehabt bei Rambodreharbeiten gab es also mehr als genug Probleme, die man dem fertigen Film allerdings nicht ansieht. Regisseur Peter MacDonald lässt in diesem gigantischen Actionknallbonbon die Wüste beben und verschaffte insbesondere den Pyrotechnikern Überstunde um Überstunde. Das Ergebnis ist optisch vorzügliche, schnelle und teils verdammt harte Action, die sich technisch nahezu perfekt präsentiert und von Jerry Goldsmiths wiederum grandiosen Soundtrack eindrucksvoll untermalt wird. MacDonald hat als ehemaliger Kameramann (unter anderem "Rambo II")ein Auge für eindrucksvolle Szenen und bereichert "Rambo III" um einige interessante Einstellungen und Perspektiven. Doch diese Perfektion hat ihren Preis. Kann man sich von der Quantität her nicht beklagen, ist es die Wirkung der Action, die einfach nicht mitreißen kann. Es werden gigantische Schlachten geschlagen und höchster Materialaufwand betrieben, aber man sitzt als Zuschauer nur vorm Bildschirm und schaut seltsam teilnahmslos dem Treiben zu. Rambos Comiccharakter und seine Unbesiegbarkeit lassen einfach keine Spannung aufkommen. Die einzige Szene, die auf den Punkt funktioniert und ein befreites Yeah ausrufen lässt, ist zugleich bester Beleg des Comic Strip Prinzips der gebotenen gigantischen Action: Rambo rast in einem Panzer auf einen gepanzerten Helikopter zu und beide werden sich in einem Big Bang sondergleichen vereinen. Das Ergebnis ist Action so over the Top, dass sie irgendwann ermüdet. Unglaublich aber wahr.

Genauso unglaublich ist die Anzahl der Worte, die Stallone in diesem Film abläst. Es dürften nicht einmal annähernd so viele sein, wie es Tote in diesem Film gibt! Von zweiterem gibt es immerhin 108, eine Zahl, die dem Film einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde als brutalster Film einbringen wird. Ein Titel, den er einige Jahre behalten soll, bis John McClane zum zweiten Mal langsam stirbt. Trotz dieser unglaublichen Maulfaulheit trägt Stallone den Film mühelos, punktet aber ab Minute 30 eh nur noch mit seiner physischen Präsenz, die selten so beeindruckend war wie hier. Richard Crenna hat in Teil III endlich einmal mehr Screentime, darf aber nur die comichafte Überhöhung der Rambofigur vorantreiben. Trauriges Highlight diesbezüglich ist folgender Dialog:
Bäddie: Was ein Mann gegen ein ganzes Kommando? Wer glauben sie ist dieser Mann? Gott?
Trautman: Nein, Gott kennt Gnade, er nicht.

Der Rest des Castes ist im Grunde einzig und allein als Kanonenfutter gedacht und dementsprechend fängt sich im Verlauf des Filmes wirklich jede Figur eine nette Bleivergiftung ein. Zum Dank bleiben die Schauspieler von einer Entwicklung ihrer Charaktere oder einer überzeugenden Figurenzeichnung verschont. Kurzum: Schauspielerisch sieht es hier genauso finster aus, wie ideologisch.

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Apropos Ideologie. Unglaublich interessant ist die Tatsache, dass der Film heute wohl noch eher ein echtes Politikum darstellt als früher. Warum? Nun, nachdem die Russen 1989 komplett aus Afghanistan raus waren, hinterließen sie ein komplett destabilisiertes Land, dass sich sofort wieder in einem Bürgerkrieg wiederfand, der bis 1995 andauerte! In diesem Jahr gelang es dann den von Pakistan aus operierenden radikal-islamischen Taliban Afghanistan unter ihre Kontrolle zu bringen. Es wurde eine islamitische Diktatur unter den Taliban errichtet, jenen Taliban, die mit dem Attentat auf das World Trade Center am 11.9.2001 die gesamte westliche Welt in eine Art Lähmungszustand versetzen werden. Zwar stürzte die USA später dieses Regime, doch der Schock saß so tief, dass man bei Fernsehausstrahlungen von "Rambo III" in Amerika fortan die Widmung am Ende des Filmes, die dem tapfer kämpfenden afghanischen Volk huldigte, aus dem Film tilgte. Vom Freund zum Feind ... so schnell kann es gehen.

Schnell sollte auch bei Stallone Ernüchterung eintreten. Rambo III lief nicht einmal annähernd so gut wie erhofft. In den USA sollte man es nur mit Mühe und Not schaffen das 60 Millionen Dollar Budget wieder reinzuholen. Ein herber Dämpfer, vor allem im Vergleich zu dem megaerfolgreichen zweiten Teil. Die schnelle Entwicklung vom Menschen zur Comicfigur hatte dazu geführt, dass sich Rambo selbst überholt hatte. Er war zur veralteten Kampfmaschine mutiert, zum ewig gestrigen Relikt des Kalten Krieges. Die internationale Auswertung und das Videothekengeschäft konnte den Film zumindest finanziell rehabilitieren, doch für Stallone war nun klar, dass er weg musste von dem Machokino, das ihn groß gemacht hatte. Er begann sich umzuorientieren. Es folgte "Lock Up", der endlich wieder einmal einen durch und durch menschlichen Charakter lancierte und in "Tango & Cash" kam Stallone dann im Designeranzug und mit schnieker Brille daher. Rambo war zu den Akten gelegt ... vorerst.

Technisch perfekter Nachklapp zu den beiden Superhits Rambo I und II, der in schierem Gigantismus zu ersticken droht und zu keiner Minute die mitreißende Wirkung seiner beiden Vorgänger entwickeln kann. Schade.
:liquid6:

Eine technisch ordentliche DVD gibt es von Kinowelt, die mit der FSK 18 uncut ist. Vorsicht auch hier vor der vor kurzem veröffentlichten Grabbeltischvariante, auf der ein FSK 16 Logo prangt ...

In diesem Sinne:
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John Rambo

Beitrag von Joker6686 » 08.03.2006, 21:40

Freeman ramboed:

In den Zeiten, in denen Sylvester Stallone noch als absoluter Superstar und Topverdiener des zeitgenössischen Kinos galt, brauchte er beständig nur zu zwei Filmreihen zurückzukehren, wenn er erfolgstechnisch Oberwasser suchte oder sein Starstatus zu sinken drohte. Dabei erschuf er mit Rambo und Rocky zwei Filmikonen, die mit dem modernen Hollywoodkino untrennbar verbunden sind und eigentlich jedem Filmfan und auch jedem Nichtfilmfan zumindest dem Namen nach bekannt sein sollten. Vergangenes Jahr brachte nun Sylvester Stallone sein persönlicheres Franchise zu einem wunderschönen Ende und beeindruckte nachhaltig mit einem vor Altersweisheit und Menschlichkeit geradezu berstenden Rocky Balboa. Dabei war eigentlich zunächst geplant, einen neuen Rambo Streifen in die Spur zu schicken. Doch ein 60jähriger Einzelkämpfer? Wollte das wirklich jemand sehen? Die Geldgeber befanden zunächst "Nein", sahen nach dem Erfolg von Rocky Balboa aber doch den sprichwörtlichen Silberstreif am Horizont. Ein weiterer Rambo könnte durchaus Potential haben ... Und endlich ist er da ...

John Rambo

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Originaltitel: Rambo
Produktionsjahr: 2008
Herstellungsland: USA
Regie: Sylvester Stallone
Darsteller: Sylvester Stallone, Julie Benz, Matthew Marsden, Graham McTavish, Reynaldo Gallegos, Jake La Botz, Tim Kang, Paul Schulze u.a.

Rambo lebt nach den Ereignissen in Afghanistan zurückgezogen in Bangkok, Thailand. Hier hält er sich mit dem Fangen von Giftschlangen über Wasser und bietet sich ab und an diversen "Touristen" als Fremdenführer auf den Gewässern Thailands an. Eines Tages steht eine Abordnung Missionare vor ihm. Nach Birma wollen sie. Mitten ins Kriegsgebiet eines seit Jahren tobenden Bürgerkrieges. Doch John Rambo ist müde. Er will sich in keine Konflikte mehr einmischen. Egal wie hehr das Anliegen der Missionare auch sein mag, das Krisengebiet mit Medikamenten und ihren medizinischen Fähigkeiten zu versorgen. Als die einzige Frau im Team an die Wertvorstellungen Rambos appelliert, lässt er sich breit schlagen. Er bringt die Missionare wohlbehalten in Birma an, trennt sich danach aber umgehend wieder von ihnen. Tage später wird er vom Chef der Missionare besucht. Die Missionarsgruppe sei verschwunden und er habe eine Gruppe an Söldnern engagiert, um die Missionare, so sie noch leben, zu befreien. Umgehend bricht Rambo mit den Söldnern auf, um die Vermissten zu suchen. Zunächst nur als vermeintlicher Bootsführer der Söldner, dann zunehmend als treibende Kraft hinter der Befreiungsaktion ...

"Wenn du gezwungen wirst, ist Töten so einfach wie Atmen!"

Wer ist dieser John Rambo?
Alt ist er geworden. Und kriegsmüde. Träume von vergangenen Schlachten lassen ihn des Nachts hochfahren. "Seinem" Land hat er längst den Rücken gekehrt. Nichts bindet ihn mehr an die USA. Und wie der große Fluss, auf dem er als Skipper seine Dienste anbietet, mäandert sein Leben vor sich hin. Doch wehe der schlafende Riese wird geweckt. Dann ertönt obiges Zitat und die Kampfmaschine beginnt zu neuem Leben zu erwachen. Zu fatal todbringendem Leben. Noch professioneller und härter als jemals zuvor. Doch diese Maschine kämpft keine Kriege mehr für ein Land oder irgendwelche fremden Ziele, die er gar nicht versteht. Diese Kampfmaschine rodet den burmesischen Regenwald im Namen seines eigenen Wertesystems, das ihm sagt, was richtig und was falsch ist.

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Und damit präsentiert Sly in der Figur des Rambo im Ansatz eine Art Rückbesinnung auf den ersten Teil und damit eine Abkehr von Rambo als Comicfigur. Doch diese Rückbesinnung, die laut ersten Planungen eigentlich den ganzen Film ereilen sollte, schlägt sich einzig und allein in der Figur des Rambo selbst nieder. Der Rest des Filmes und vor allem die Story orientiert sich doch überdeutlich an den beiden brutalen Actionkrachern, die Rambo - First Blood folgten. Doch Stop! Gerade fiel der Begriff Story. Also lasset uns kurz inne halten. Rambo? Story? Muhar har har. Also lassen wir die Kommentare zu der Geschichte von John Rambo und vergleichen lieber ein wenig mit dem Franchise. So ist die eigentliche, so gut wie gar nicht vorhandene Grundstory fast ein eins zu eins Wiedergänger von Rambo III. Ein sich zierender Rambo greift in einen ihm fremden Konflikt ein, weil Menschen, die ihm etwas bedeuten, gefangengehalten werden. Der entsprechende Landstrich wird befriedet, heldenhafte Mucke ertönt. Ende. Genau das bekommt man nun in John Rambo, allerdings im Setting von Rambo II. Denn optisch und rein vom Actionaufwand her ist John Rambo ein Wiedergänger des zweiten Teiles. Sprich, wir finden hier das allseits beliebte Dschungelsetting, ein Gefangenenlager, einen Fluss mit Piraten und Kanonenbooten und dennoch keine überbordende Materialschlacht wie in Rambo III. Mano a Mano heißt die eigentliche Devise. Kurzum, letztendlich bedient sich John Rambo ausgiebig bei seinem eigenen Franchise und klammert dabei Rambo First Blood - abgesehen von zwei netten Referenzen und der Grundidee hinter der Hauptfigur selber - komplett aus.

Was man daraufhin letztendlich erhält, ist eine Art Prototyp des 80er Jahre Actionkinos, technisch allerdings ins neue Millennium transferiert. Sprich: Hier ist gut noch richtig gut und böse abgrundtief böse. Schattierungen gibt es höchstens in den Gesichtern bei ungünstigem Lichteinfall. Allerdings gereicht dies nur für jene zum Nachteil, die mit den comichaften Fortsetzungen des hochgelobten Erstlings nichts anzufangen wussten. Der Rest wird mit dem bedient, was man sich schlicht und ergreifend von dem Franchise erwartet. Action. Ohne Ende. Hochtourig und so brachial brutal, dass es fast schon weh tut.

Eingeleitet wird diese Action Tour de Force von einer grenzgenialen Szene, in der John Rambo die Pace für die folgenden Actioneruptionen vorgibt. In jener treiben ein paar Militärs einige vermeintliche burmesische Rebellen durch ein Minenfeld, immer in der Hoffnung, einer der "Rebellen" möge zu ihrer Belustigung auf eine Mine treten. Da wird ein Körper eines Militärs von einem Pfeil durchschlagen. Ein zweiter Pfeil nagelt einen anderen Soldaten an einen LKW, ein weiterer Pfeil durchschlägt seinen Hinterkopf und tritt am Kinn des Mannes wieder aus. Rambo bricht aus einem schützenden Busch, legt erneut an und ein harter Körpertreffer besiegelt das Ende eines dritten Soldaten. Für den Vierten lässt sich Rambo etwas mehr Zeit. Ein Pfeil durchschlägt ein Bein des Soldaten, er stolpert, strauchelt. Da durchschlägt ein weiterer Pfeil seinen Kopf quer, tritt am linken Ohr ein und an der rechten Wange aus. Der Soldat fällt in das Minenfeld und eine Mine zerreißt seinen Körper.

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Nach dieser Szene war im ganzen Kino angekommen, das John Rambo zurück ist. Gejohle brach sich Bahn, es gab Szenenapplaus und man spürte förmlich, dass hier noch ganz Großes auf den Zuschauer zukommen würde. Und wie es das macht! John Rambo kennt nun fortfolgend kein Halten und die Brutalität schlägt auch in der gekürzten deutschen Fassung munter Kapriolen. Dabei weicht die comichafte Überzeichnung der brutalen Einlagen immer wieder einer unangenehm realistisch angehauchten Gewaltdarstellung moderner Kriegsfilme, in denen ja schon Steven Spielberg und Co. scheinbar keine Grenzen zu kennen schienen. John Rambo treibt dies nun auf die Spitze. Unterlegt mit teils sehr pathetischer, teils wuchtig brachialer Musik gerät das Zerfleischen der Gegnerhorden und das doch ziemlich detaillierte Zerlegen der burmesischen Zivilbevölkerung - inklusive lang und breit ausgespielter Gewalt gegen Kinder und Vergewaltigungen - äußerst grenzwertig. Zumal John Rambo eben kein echter Kriegsfilm ist, sondern irgendwann den Konflikt in Birma zu reinen Entertainmentzwecken missbraucht. Allerdings sollte man als echter Fan des Franchises in dieser Hinsicht bereits mehr als abgehärtet sein, gerieten doch schon in Teil II und III zwei recht brisante Krisenherde zu reinen Entertainmentlieferanten - hier und da mit einigen kritischen Untertönen, keine Frage ... aber im Vordergrund stand und steht die Action. Und so ergeht es auch John Rambo.

Und so dürfen wir bis zum Showdown einem Rambo auf Speed zuschauen. John Rambo ist definitiv der treibendste und schnellste Film des Franchises. Die Dialoge - wenn man das so nennen will - beschränken sich auf die ersten 20 Minuten und dann brennt die Luft. Und walzt ein Einmannrollkommando alles platt, was sich ihm in den Weg stellt. Dies mündet in einen die niedersten Instinkte befriedigenden Showdown, in dem die Körperteile nur so durch die Gegend fliegen, menschlicher Schaschlik zubereitet wird und sich Rambo schon mal ein Großkaliber-MG-Feuergefecht mit einem Kanonenboot liefert und nebenbei so manchen Soldaten einfach zerplatzen lässt. Feinsinnig ist freilich etwas ganz anderes, aber das simple Weltbild und die wuchtige Präsenz des wie blindwütig tobenden Rambos fegt beim Actionfan jegliche Form von Bedenken hinweg. Man will gar nicht denken. Will nicht hinterfragen, was da abgeht. Einfach weil es keinen Sinn machen würde. John Rambo gibt niemals wirklich vor, intelligent sein zu wollen. John Rambo will die Fans bedienen. Will der neuen Generation an Actionhelden aufzeigen, wie Action heutzutage auszusehen hat. Und wenn eines gelingt, dann das!

Lebe für nichts oder stirb für etwas. Du entscheidest!

Was man John Rambo bei aller "geistiger Schlichtheit" zu Gute halten muss, ist, dass er, obwohl er den burmesischen Krieg zu reinen Entertainmentzwecken missbraucht, einen Konflikt in Erinnerung ruft, der in unserem Kollektivbewusstsein keine große Rolle spielt. Genauer geht es dabei um die Situation in Birma (gerne auch Burma bzw. von den militärischen Machthabern Myanmar genannt). Gegründet im 11. Jahrhundert wurde dieses ehemalige Königreich im 19. Jahrhundert von GB besetzt. Im Laufe des zweiten Weltkrieges wurde es von Japan erobert und kurz darauf - im Jahre 1948 - in die Unabhängigkeit entlassen. Seit dieser Zeit wird das Land unentwegt von bewaffneten Unruhen erschüttert, da diverse ethnische Minderheiten gewaltsam für mehr Autonomie oder Unabhängigkeit kämpfen. Dies mündete 1962 in einen Militärputsch und eine diktatorische Regierungsform, gegen die auch und vor allem die Volksgruppe der Karen beständig ankämpft und die nun eben von John Rambo tatkräftige Unterstützung erhält, ohne dass die Karen für den Film auch nur annähernd eine Rolle spielen würden. Schon John Boormans "Rangoon" versuchte vor einigen Jahren auf die Umstände in Birma hinzuweisen, ging aber sowohl erfolgstechnisch als auch künstlerisch sang- und klanglos unter. Ausgerechnet das in John Rambo praktizierte simple Herunterbrechen der Tragödien in diesem Land - inklusive sehr geschmäcklerischer Schwarz /Weiß Malerei - und der Hype um John Rambo könnten nun weitaus erfolgreicher dafür sorgen, dass die Vorgänge in Birma wieder etwas aus dem Schatten des Vergessens herausgedrängt werden. Leider bleiben dabei kritische Untertöne in Richtung des Restes der Welt und dessen Desinteresse am beständigen Genozid in diesem Land vollkommen aus. Und das, wo in der Ramboreihe ansonsten immer ein wenig Kritik mitschwang.

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Offensichtlich sollte das Weltbild in John Rambo so simpel sein wie irgend möglich. Und das ist es letztendlich auch. Dieses simple Weltbild wird dafür technisch absolut perfekt transportiert und Sly beweist als Regisseur nach seinem großartigen und stilistisch perfekten Rocky Balboa erneut, dass er weiß, wie ein moderner Actionfilm auszusehen hat. Er arbeitet viel mit Farbfiltern, treibendem Schnitt, netten Perspektiven, tollen Naturpanoramen und sehr agiler, niemals zu hektischer Kamera. Er ist immer mitten im Geschehen und peitscht den Film unaufhörlich voran. Einen großen Beitrag zum ständigen Voranpreschen des Streifens leistet auch Scorelieferant Brian Tyler, der zum einen das altbekannte Rambothema aufgreift und variiert, aber auch ausreichend eigene Duftmarken setzen kann, die das asiatische Flair des Schauplatzes gezielt einbeziehen und in den Actioninfernos auch schwere E-Gitarren ins Spiel bringen. Das Ergebnis ist ein Actionscore nach Maß.

Schauspielerisch wird sich hier hoffentlich niemand irgendetwas erwarten. Es wird eigentlich nur unterschieden nach Helden und menschlichem Fallobst, dem sich die Helden widmen müssen. Dementsprechend bleiben die Gegnerscharen absolut gesichtslos und sind ein widerwärtiger Haufen aus geistig degenerierten Folterern, Schlächtern und Teufeln in Menschengestalt. Interessant ist eigentlich nur der Leiter des Gefangenenlagers, der nach eher zurückhaltendem Start gegen Ende so richtig Gift und Galle spucken darf und so im Handumdrehen zu einem Typ mutiert, der einfach verdient hat, was er dann abkriegt ;-). Sly selber fährt seine Ramboroutine. Rambo liegt ihm im Blut. Er kennt die Figur in- und auswendig und verleiht ihr ein gigantisches Pfund an Sympathie. Slys gewinnendes Auftreten besorgt dann den Rest. Dabei sondert er Oneliner ab, die alle 300 Spartaner blass um die Nase werden lassen. Obendrein präsentiert er sich in außergewöhnlicher körperlicher Form! So richtig offensichtlich wird sein Hineinschlüpfen in die Rolle des John Rambos aber erst, wenn man John Rambo direkt mit Rocky Balboa vergleicht. Und damit einen vor Lebenslust nur so sprühenden, ewig vor sich hinbrabbelnden Selfmademan mit einer maulfaulen, recht misanthropischen Kampfmaschine. Wie mühelos er beide Rollen ausfüllt, zeigt, was er wirklich auf dem Kasten hat. Allerdings muss man dazu endlich auch mal das bescheuerte Bild vom dummen Bodybuilder ablegen können. Von den Begleitern Rambos bleibt eigentlich niemand weiter in Erinnerung. Einzig Julie Benz Figur bleibt irgendwie hängen, ohne dass man dafür einen Grund nennen könnte. Im Großen und Ganzen ist dies einfach Slys Show!

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Ihr seht, meine Begeisterung kennt trotz aller Fehler kein wirkliches Halten. Und das, wo mir alle Probleme mehr als bewusst und auch einsichtig erscheinen. Klar, John Rambo ist hohl, er verherrlicht Gewalt, er gibt einen Scheiß auf politische Korrektheit, er hat Elemente an Bord, die es nicht gebraucht hätte (Vergewaltigungen, ...), die Story passt auf einen Bierdeckel, manche Wandlung und Charakterentwicklung ist einfach nur ärgerlich (Highlight: die peinliche und tausendfach gesehene Wandlung des Gewaltgegners zum mit einem Stein!!! killenden Berserker), die CGI Explosion zur Mitte des Filmes ist nicht hundertprozentig gelungen und so manche Massakerszene und ihre etwas arg pathetische Umsetzung ist schon extrem grenzwertig ausgefallen, ABER dieser John Rambo rockt einfach mal den Urwald weg! Derbst!

Am Ende schließt sich der Kreis ... Rambo läuft auf die Ranch seines Vaters zu. Dabei trägt er genau die Kleidung und die Frisur, die er in Rambo First Blood trug! Rambo ist wieder daheim. Niemand denkt daran, ihn zu jagen oder zu vertreiben. Ein gutes Gefühl. Und während der Feuilleton vor Empörung ob der bis hierhin vergangenen 80 Minuten an Hardcoreaction und menschenverachtender Gewalt aufschreit, verdrückt der Fan eine Träne der Rührung. John Rambo ist ein Film, wie er heute gar nicht mehr gemacht wird. Die ultimative Rückbesinnung auf den brechend brutalen 80er Jahre Film und in seiner unglaublich überzogenen Gewaltdarstellung und Aneinanderreihung von Actionerdbeben ebenso wenig ernst zu nehmen wie seine Vorgänger. John Rambo ist ein würdiger Teil (und eventueller Abschluss) der Reihe und ein Lehrstück in Sachen Action! Gäbe es den Begriff Action nicht, man hätte ihn für diesen Film erfinden müssen. Danke Sly!
:liquid9:

In diesem Sinne:
freeman

Weitere Reviews zu John Rambo

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Vince
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Rambo: Last Blood

Beitrag von Vince » 08.03.2006, 23:00

freeman zückt den Bogen

Rambo: Last Blood

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Originaltitel: Rambo: Last Blood
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Adrian Grunberg
Darsteller: Sylvester Stallone, Paz Vega, Sergio Peris-Mencheta, Yvette Monreal, Adriana Barraza, Óscar Jaenada, Joaquín Cosio, Louis Mandylor, Sheila Shah, Marco de la O, Díana Bermudez u.a.

Als ein paar mexikanische Mädchenhändler die junge Gabrielle entführen, können sie nicht ahnen, was ihnen für diese Untat blühen wird. Denn Gabrielle wurde von einem Vietnam-Veteran namens John Rambo großgezogen. Und der entfesselt für Gabrielle ein wahrhaft blutiges Inferno.
:liquid9:

Zur Kritik von "Rambo: Last Blood"

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Beitrag von freeman » 09.03.2006, 00:14

Vince hat geschrieben:
08.03.2006, 23:00
Wow! Ein brillant strukturiertes Review ist es geworden. Ich bin begeistert! :D
Was die Wirkung des Films betrifft, kann ich dir in allen Punkten zustimmen, die Hintergrundinfos waren mir so bisher noch nicht bekannt und sind eine schöne Dreingabe. Echt dolles Ding.
Danke, Danke, Danke ... mal sehen, wie der Rest wird, und wie groß das Gejaule wird, wenn klar ist, dass der erste für mich bei weitem net der beste is ;-)

In diesem Sinne:
freeman
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Beitrag von Vince » 09.03.2006, 00:51

Ach was. Wie sagten JBO noch auf der "Expliziten Lyrik"?
Ka Alde, ka G'schrei. :wink:

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Beitrag von Samir » 09.03.2006, 10:39

freeman hat geschrieben:Danke, Danke, Danke ... mal sehen, wie der Rest wird, und wie groß das Gejaule wird, wenn klar ist, dass der erste für mich bei weitem net der beste is ;-)
dann wird sich hier schon der erste jauler melden ;)

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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 09.03.2006, 10:44

:D Toll! Wann geht es weiter?
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
Dass meine Pisse keine Fanta ist :D
Callejon <3

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Beitrag von StS » 09.03.2006, 10:51

Fein, fein, Freeman! :D
Dass Teil eins der bei weitem beste Film der Reihe ist, dürfte aber doch eigentlich unbestritten sein, oder? :wink:

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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 09.03.2006, 10:52

Bei mir ja ;)
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
Dass meine Pisse keine Fanta ist :D
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Beitrag von Samir » 09.03.2006, 10:54

Bei mir auch, nur muss man dazu sagen das es kaum einen Film gibt den ich nicht besser als Rambo 2 finde ;)

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Beitrag von John Woo » 09.03.2006, 17:46

Hmm...muss ich mir den Film vielleicht doch mal angucken? :wink: (Obwohl ich Stallone überhaupt nicht leiden kann und er in dem Film auch noch grausam doof aussieht...)

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Beitrag von freeman » 10.03.2006, 01:03

Am WE gehts weiter ... sicher nach Dhoooooom Arr Arr Arrrrr und LOL, Samir, du wirst viel zu jaulen haben LOL

@ StS: Filmhistorisch haste klar recht, actiontechnisch nein ... aber ich greife mal net vor ... ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von Joker6686 » 10.03.2006, 01:51

freu mich schon auf die nächsten Reviews :)

Habe letztens meine Rambo Box verkauft,doppelt so teuer wie eingekauft *stolz sei*

Bevor hier Steine fliegen,ich hol mir die 6 Disc Box von Rambo,die bald rauskommt :D

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Beitrag von djoli » 10.03.2006, 01:53

John Woo hat geschrieben:Hmm...muss ich mir den Film vielleicht doch mal angucken? :wink: (Obwohl ich Stallone überhaupt nicht leiden kann und er in dem Film auch noch grausam doof aussieht...)
AAAAAAAAAAHHHHHH!!!!!!!

Rambo kennst du auch nicht?????????
Man was guckst du denn für Filme???
Alles must see Action/SciFi Filme kennst du ja gar nicht!
Vielleicht war das Pulver feucht...
Oder du bist einfach nur scheiße!

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Beitrag von djoli » 10.03.2006, 01:56

freeman hat geschrieben:Am WE gehts weiter ... sicher nach Dhoooooom Arr Arr Arrrrr und LOL, Samir, du wirst viel zu jaulen haben LOL

@ StS: Filmhistorisch haste klar recht, actiontechnisch nein ... aber ich greife mal net vor ... ;-)

In diesem Sinne:
freeman
So sehe ich es auch. Ist wie bei Rocky, da ist eigentlich der erste auch
der beste, aber Teil 3 und 4 machen einfach mehr spaß.
So ist es imo auch hier. Wenn Rambo in Teil 2 böse wird, ulalallala! :wink:
Vielleicht war das Pulver feucht...
Oder du bist einfach nur scheiße!

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Beitrag von StS » 10.03.2006, 09:08

freeman hat geschrieben:@ StS: Filmhistorisch haste klar recht, actiontechnisch nein ... aber ich greife mal net vor ... ;-)
Natürlich "actiontechnisch" nicht - ich sehe Rambo 1 auch nicht als einen wirklichen Actionfilm an, sondern primär ist er für mich ein Drama (mit Actionelementen), während die Fortsetzungen nur auf (dumme) Action setzen. Unter diesen Gesichtspunkten finde ich 2 und 3 auch wirklich gut und unterhaltsam, aber als Gesamtfilm weniger.

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Beitrag von Hannibal » 10.03.2006, 10:29

djoli007 hat geschrieben:
John Woo hat geschrieben:Hmm...muss ich mir den Film vielleicht doch mal angucken? :wink: (Obwohl ich Stallone überhaupt nicht leiden kann und er in dem Film auch noch grausam doof aussieht...)
AAAAAAAAAAHHHHHH!!!!!!!

Rambo kennst du auch nicht?????????
Man was guckst du denn für Filme???
Alles must see Action/SciFi Filme kennst du ja gar nicht!
Jep, voll krass, seit Johnny hier unterwegs is, fass ich mir auch täglich kopfschüttelnd an den Kopf ;-)

MFG
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Beitrag von John Woo » 10.03.2006, 10:57

Ich guck halt nich so viele Filme wie ihr, ausserdem bin ich vielleicht erst seit 2 Jahren dick im Geschäft! :wink:
Im übrigen hatte Rambo mich nie interessiert...wegen Sly eben...

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Beitrag von Joker6686 » 10.03.2006, 11:05

@ John

Mach dir nix draus,gibt soviele Filme die gut sind,die alle zu sehen dauert halt.Aber stimmt schon
Terminator+Rambo Filme gehören einfach zu einer gewissen Grundbasis,weil diese Filme maßgeblich das Actionkino geprägt und weiterentwickelt haben :)
Riskier einfach mal nen Blick bei den Filmen und ich bin mir fast sicher,dass du zufrieden sein wirst.

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Beitrag von John Woo » 10.03.2006, 11:06

Zumindest die Terminatoren wollte ich sicher mal irgendwann ansehen.

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Beitrag von Joker6686 » 10.03.2006, 11:08

Kriegst alle 3 Teile doch mitlerweile in einer Box uncut für 25€.Sogar mit ordentlich Bonusmaterial.

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Beitrag von freeman » 12.03.2006, 18:39

Teil 2 ist fertig! Viel Spaß damit und viel Spaß dabei mich für meine Meinung zu bashen ;-)

In diesem Sinne:
freeman, Teil III dann irgendwann ...
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Beitrag von Vince » 12.03.2006, 19:09

Ein saustarkes Review, mein lieber Scholli!
Sehr gelungen sind gerade die Bezüge zur Reagan-Ära und die politischen Verzweigungen. Auch sonst... dein Schreibstil, dich quasi zurück in die Zeit zu begeben und Rambo 1 in der Vergangenheitsform und Rambo 3 im Futur zu beschreiben, kommt auch sehr geil rüber. Klasse.
Die Filmwertung ist sicherlich überzogen, der hat grundsätzlich nie ne 10/10 verdient, no way... im Actionrahmen hingegen, und da befinden wir uns ja hier, ist die Note durchaus legitim, denn als Actionfilm ist das nun mal ein Meilenstein der Filmgeschichte, da gibts nix. Von daher kann und will ich da auch gar nicht meckern.
Die Freude auf Teil 3 deiner Review-Reihe ist fast genauso groß wie auf die Rambo-DVD-Box, die du mir mit deinen Reviews mal wieder sehr schmackhaft machst.

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