Phantom Seven
Verfasst: 22.03.2006, 13:25
Phantom Seven
Originaltitel: Qi jin gang
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Ching Siu-Tung
Darsteller: Michelle Yeoh, Li Ning, Andy Hui, Kent Cheng, Roger Kwok, Xin Xin Xiong, Vincent Lau Tak u.a.
Die Phantom Seven sind eine Spezialeinheit äußerst junger, immer kampfbereiter junger Leute, die für die Polizei Hongkongs besonders heikle Fälle lösen. Beim neuesten Auftrag gilt es ein paar internationale Waffenhändler auszuschalten. Allerdings wird das Ziel bei einer Festivität von einer anderen Gruppen kalt gestellt. Diese ist hinter 2 Karten her, die ihr den Zugang zu einem Schließfach mit einer Unmenge an Diamanten ermöglichen sollen. Bald kommt auch noch eine dritte Partei dazu, die aber eher im Verborgenen agiert und dafür sorgt, dass der Chef der Hongkong Polizei erschossen wird und ein Mitglied der Phantom Seven auf einen seiner Spezialeinheitsfreunde schießt. Nun ist es an Phantom Seven äääh Six ;-) die Hintermänner der dritten Partei zu enttarnen, die Diamanten zu finden und ordentlich Backenfutter zu verteilen ...
Dass dann irgendwann auch noch eine 4. Partei auftaucht, macht die Verwirrung komplett und wer da nun gerade wen und warum vermöbelt, das will sich nicht wirklich erschließen. Da werden Bäddies aus dem Hut gezaubert, dass man meint, man habe eine halbe Stunde an Handlung verpasst, zumal wenn die Bäddies den Helden wohl bekannt sind und ebenjene obendrein auch noch duzen, ohne vorher irgendwann einmal aufgetaucht zu sein ... Kurzum: Die Story ist absolut für'n Popo, das wesentlichste ist hierbei eh der Schöpfer, denn das Ching Siu Tung an diesem Film in allen wesentlichen Positionen (Drehbuch, Choreographie, Produktion und Regie) beteiligt war, merkt man zu jeder Minute (im Storyteil ist das zumeist eher negativ gemeint ;-) ). Die wenig komplexe Story mit dämlichen (obendrein in Deutschland schwach synchronisierten) Dialogen ist nur der Vorwand möglichst viele Actionszenen in die relativ kurze Filmlaufzeit zu packen. Und hier brennt dann so richtig die Hütte. Wie in der von Ching Siu Tung choreographierten Chinese Ghost Story Trilogie wird hier geflogen und gekämpft, dass es eine wahre Freude ist. Die Kampfchoreographie ist wie gewohnt vom Feinsten und auch als Regisseur überzeugt Tung und präsentiert eine gelungene, vor allem in den Actionszenen brillante Optik. Gewalttechnisch setzt es harte Fights und in der BRD grausam entstellte, blutgetränkte Ballereien inklusive Blutspritzern auf der Kamera und ordentlich Collateralschaden. Die Stunts beschränken sich hier nicht nur auf die Kampfszenen, sondern es gibt auch gute Motorradstunts und in der unglaublichsten Szene rammt ein Fahrstuhl! einen Helikopter!! vom Himmel!!!
Der Over the Top Action kann hier nichts das Wasser reichen. Das macht auch vor den Schauspielern nicht halt. Diese rangieren zwischen extrem armer Leistung und Overacting hoch 2. Beides ist für den Otto Normalseher vermutlich nicht unbedingt angenehm anzuschauen und man kann dazu stehen, wie man will, da Phantom Seven aber ohnehin eher als eine Art Comicfilm (hier werden zum Beispiel auch Kugeln mit Messern im Flug abgelenkt) konzipiert war, hat mich das Overacting zum Beispiel gar nicht gestört. Interessant aus unserer Sicht ist das Mitwirken der schönen Michelle Yeoh, die zunächst gegen die Phantom Seven kämpft, dann aber ihr Herz an einen der Kameraden verliert und sie unterstützt. Sie hat freilich ein paar nette Fights abbekommen und Overacting war noch nie ihr Ding. Von daher ist sie schauspielerisch am überzeugendsten in diesem Film.
Wer nun aufgrund der angetrailerten Action schon Sabberfäden in den Mundwinkeln hat, sei dennoch gewarnt, denn hier gibt es so einiges, was dem westlichen Zuschauer etwas "fremd" erscheinen dürfte. Dazu gehört die beschriebene Kaltschnäuzigkeit, die die Figuren schon einmal Mütter mit Kind im Arm ummähen lässt, der infantile Humor und die Purzelbäume schlagende Emotionalität, wie die wohl derbste Beerdigung, die ich je in meinem Leben zu sehen bekommen habe und bei der ich nicht wusste, ob ich nun lauthals lachen sollte oder einfach nur mit den Augen rollen.
Abgesehen von derartigen Momenten bietet die uncut Fassung Action vom Feinsten, die ordentlich über den Film verteilt wurde und wahrlich keine Langeweile aufkommen lässt.
Die deutsche DVD von Splendid ist (wie üblich, möchte man fast anfügen) extrem zerschnippelt. Uncut ist unter anderem die britische DVD von M.I.A. VIDEO / Hong Kong Classics.
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Qi jin gang
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Ching Siu-Tung
Darsteller: Michelle Yeoh, Li Ning, Andy Hui, Kent Cheng, Roger Kwok, Xin Xin Xiong, Vincent Lau Tak u.a.
Die Phantom Seven sind eine Spezialeinheit äußerst junger, immer kampfbereiter junger Leute, die für die Polizei Hongkongs besonders heikle Fälle lösen. Beim neuesten Auftrag gilt es ein paar internationale Waffenhändler auszuschalten. Allerdings wird das Ziel bei einer Festivität von einer anderen Gruppen kalt gestellt. Diese ist hinter 2 Karten her, die ihr den Zugang zu einem Schließfach mit einer Unmenge an Diamanten ermöglichen sollen. Bald kommt auch noch eine dritte Partei dazu, die aber eher im Verborgenen agiert und dafür sorgt, dass der Chef der Hongkong Polizei erschossen wird und ein Mitglied der Phantom Seven auf einen seiner Spezialeinheitsfreunde schießt. Nun ist es an Phantom Seven äääh Six ;-) die Hintermänner der dritten Partei zu enttarnen, die Diamanten zu finden und ordentlich Backenfutter zu verteilen ...
Dass dann irgendwann auch noch eine 4. Partei auftaucht, macht die Verwirrung komplett und wer da nun gerade wen und warum vermöbelt, das will sich nicht wirklich erschließen. Da werden Bäddies aus dem Hut gezaubert, dass man meint, man habe eine halbe Stunde an Handlung verpasst, zumal wenn die Bäddies den Helden wohl bekannt sind und ebenjene obendrein auch noch duzen, ohne vorher irgendwann einmal aufgetaucht zu sein ... Kurzum: Die Story ist absolut für'n Popo, das wesentlichste ist hierbei eh der Schöpfer, denn das Ching Siu Tung an diesem Film in allen wesentlichen Positionen (Drehbuch, Choreographie, Produktion und Regie) beteiligt war, merkt man zu jeder Minute (im Storyteil ist das zumeist eher negativ gemeint ;-) ). Die wenig komplexe Story mit dämlichen (obendrein in Deutschland schwach synchronisierten) Dialogen ist nur der Vorwand möglichst viele Actionszenen in die relativ kurze Filmlaufzeit zu packen. Und hier brennt dann so richtig die Hütte. Wie in der von Ching Siu Tung choreographierten Chinese Ghost Story Trilogie wird hier geflogen und gekämpft, dass es eine wahre Freude ist. Die Kampfchoreographie ist wie gewohnt vom Feinsten und auch als Regisseur überzeugt Tung und präsentiert eine gelungene, vor allem in den Actionszenen brillante Optik. Gewalttechnisch setzt es harte Fights und in der BRD grausam entstellte, blutgetränkte Ballereien inklusive Blutspritzern auf der Kamera und ordentlich Collateralschaden. Die Stunts beschränken sich hier nicht nur auf die Kampfszenen, sondern es gibt auch gute Motorradstunts und in der unglaublichsten Szene rammt ein Fahrstuhl! einen Helikopter!! vom Himmel!!!
Der Over the Top Action kann hier nichts das Wasser reichen. Das macht auch vor den Schauspielern nicht halt. Diese rangieren zwischen extrem armer Leistung und Overacting hoch 2. Beides ist für den Otto Normalseher vermutlich nicht unbedingt angenehm anzuschauen und man kann dazu stehen, wie man will, da Phantom Seven aber ohnehin eher als eine Art Comicfilm (hier werden zum Beispiel auch Kugeln mit Messern im Flug abgelenkt) konzipiert war, hat mich das Overacting zum Beispiel gar nicht gestört. Interessant aus unserer Sicht ist das Mitwirken der schönen Michelle Yeoh, die zunächst gegen die Phantom Seven kämpft, dann aber ihr Herz an einen der Kameraden verliert und sie unterstützt. Sie hat freilich ein paar nette Fights abbekommen und Overacting war noch nie ihr Ding. Von daher ist sie schauspielerisch am überzeugendsten in diesem Film.
Wer nun aufgrund der angetrailerten Action schon Sabberfäden in den Mundwinkeln hat, sei dennoch gewarnt, denn hier gibt es so einiges, was dem westlichen Zuschauer etwas "fremd" erscheinen dürfte. Dazu gehört die beschriebene Kaltschnäuzigkeit, die die Figuren schon einmal Mütter mit Kind im Arm ummähen lässt, der infantile Humor und die Purzelbäume schlagende Emotionalität, wie die wohl derbste Beerdigung, die ich je in meinem Leben zu sehen bekommen habe und bei der ich nicht wusste, ob ich nun lauthals lachen sollte oder einfach nur mit den Augen rollen.
Abgesehen von derartigen Momenten bietet die uncut Fassung Action vom Feinsten, die ordentlich über den Film verteilt wurde und wahrlich keine Langeweile aufkommen lässt.
Die deutsche DVD von Splendid ist (wie üblich, möchte man fast anfügen) extrem zerschnippelt. Uncut ist unter anderem die britische DVD von M.I.A. VIDEO / Hong Kong Classics.
In diesem Sinne:
freeman