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Savage

Verfasst: 30.03.2006, 00:15
von freeman
Savage

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Originaltitel: Savage
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Avi Nesher
Darsteller: Olivier Gruner, Jennifer Grant, Kario Salem, Sam McMurray, Kristin Minter, Henschel Sparber, Tom Schanley, Luke Askew u.a.

Alex lebt mit seiner Familie den amerikanischen Mittelstandstraum. Man hat ein eigenes Haus, einen Sohn und kommt bequem über die Runden. Eines Tages fällt des Nächtens der Strom aus und es klopft an der Tür. Alex öffnet und guckt direkt in den Lauf einer Knarre ...

Zwei Jahre später liegt er traumatisiert vom Tod seiner Familie in einer Klappse und vegetiert vor sich hin. Eines Abends (Blitze haben gerade irgendwo eingeschlagen und der TV spielt verrückt ... kurz: heilloses Chaos herrscht vor ;-) ) büxt Alex aus und rennt wie ferngesteuert einfach los. So gelangt er zu einer Höhle, in der er unseren Vorfahren gleich eine ganze Weile vor sich hin haust. Da erscheint ihm plötzlich eine Lichtgestalt, die ihm mitteilt, wer seine Familie getötet hat. Nach dieser Offenbarung wird Alex von einem seltsamen Licht durchfahren ...

Desorientiert läuft Alex daraufhin ein paar Cops in die Arme und wandert erst einmal ein. Den Polizeibericht bekommt der Bad Ass Burroughs, der einst Alex und Familie töten wollte, zu lesen und schickt ein Killerkommando los, um Alex endgültig auszuschalten. Bei der Attacke durch das Killerkommando stellt sich heraus, dass Alex plötzlich über übermenschliche Kräfte verfügt. Während Alex sich dies nicht erklären kann, weiß der Oberbäddie sofort, was Phase ist ...

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Alex wurde durch die Vorgänge in der Höhle zu einem Savage, einem Träger göttlicher Kraft, der nur ein Ziel kennt: Seinen Auftrag erfüllen, also den Bad Ass zu killen. Der schickt daraufhin Killerkommando um Killerkommando, die Alex aber nicht wirklich etwas anhaben können. Alex selber findet bald in einer Polizistin eine unfreiwillige Helferin in seinem Kampf gegen Burroughs, der derweil an einer Möglichkeit arbeitet unsterblich zu werden und kurz vor dem Durchbruch steht! Das Dumme: Seine Experimente könnten diese, unsere Welt zerstören ...

Jau, Fantasystories können, wenn sie neue, interessante Welten erschaffen, übelst rocken. Freilich können sie andererseits auch vollkommen hanebüchen daherkommen und so durch und durch unglaubwürdig wirken. Zweiteres trifft irgendwie vollkommen auf Savage zu und dennoch vermag die Story das fast Unmögliche: Sie trägt den Film! Zumal, weil sie sich 1. eine ganze Weile nicht in die Karten gucken lässt und daher 2. erst zum Ende hin immer mehr abhebt. Nicht schlecht! Mittendrin agiert ein unglaublich ruhiger Olivier Gruner, der abgesehen von ordentlich Backenfutter nicht mehr als 4 Sätze von sich zu geben scheint. Dabei gerät insbesondere das Backenfutter sehr eigenwillig, denn die Keilereien lassen Gruners Fähigkeiten nicht einmal ansatzweise erahnen. Keine Kampfchoreographie und keine Kickboxeinlagen, nur grobschlächtige, wie wilde Kloppereien und Ringereien anmutende Schlägereien, in denen er sich einem Catcher gleich auf die Opfer stürzt - unterstützt durch eine Menge Wirework. Die Ballereien hinterlassen in diesem Film einen ähnlich ungestümen Eindruck und fordern einiges an blutigen Collateralschäden.

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Der Rest der Darsteller - neben Gruner - schlägt sich beachtlich ... durchaus in doppeldeutigen Sinne zu verstehen ;-). Besonders hervorheben muss man dabei die beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen: Sympathisch und recht niedlich die eine (Jennifer Grant als Polizistin) und verdammt sexy die andere (Kristin Minter als Sekretärin von Burroughs, die übrigens einige paar Jahre später als Empfangsdame ER verludern durfte), die sich dankenswerterweise auch mal nackert vor der Kamera räkelt und einen beeindruckenden Hardbody auffährt ... Nett sind auch die Effekte des Filmes geworden, die zwar so kostengünstig wie möglich umgesetzt wurden, aber in diesem Rahmen immer einen soliden Eindruck hinterlassen, zumal der Film aus einer Zeit stammt, wo perfektere digitale Effekte im B-Bereich noch unbezahlbar waren (und heute noch weitgehend sind). Ergo beschränkt man sich beispielsweise am Ende auf massive Lasershows und ähnlich simple Kniffe und kann dennoch punkten.

Was bleibt ist ein kurzweiliger Actionfantasyunsinn mit soliden Darstellern, preiswerten Effekten und einer recht abgefahrenen Story. Langeweile kommt hier zu keiner Minute auf. Dennoch: mit mehr Action, einer Besinnung auf Gruners zweifellos vorhandene Fähigkeiten und ein zwei Moppen mehr ;-) hätte der Film weitaus mehr reißen können. So bleibt er wie seine Optik: Solides Mittelmaß ...
:liquid5:

Eine uncut DVD gibt es derzeit fürn Appel und nen Ei von Planet Media, die mit einer FSK 18 uncut daherkommt!

In diesem Sinne:
freeman