Der stählerne Adler I
Verfasst: 25.07.2006, 00:46
Der stählerne Adler I
Originaltitel: Iron Eagle
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Sidney J. Furie
Darsteller: Louis Gossett Jr., Jason Gedrick, David Suchet, Tim Thomerson, Larry B. Scott, Caroline Lagerfelt, Jerry Levine, Robbie Rist, Michael Bowen u.a.
Hach ja, die 80er. Was für eine schöne Zeit. Fönfrisuren sind in, die Jeans sitzen tight und sind richtig, richtig, richtig hochgezogen, der Walkman ist das Modernste, was die Unterhaltungselektronik zu bieten hat und der schwarze Mann hat den Rap noch nicht als Sprachrohr für seine Anliegen entdeckt und macht uns lieber den Breakdancer. Einfach toll. In dieser Zeit hatte freilich auch das ultimativ Böse ein ganz eigenes Gesicht und einen Namen, der durch Mark und Bein ging: MIG. *schauder*
Und genau dieses Fanal der Bosheit holt in den Anfangsminuten von "Der stählerne Adler" den Vater (ein US Army Pilot) von Doug Masters vom Himmel. Er wird von ein paar Beduinen Bad Asses aufgebracht und soll in einem Schauprozess für die Verletzung des Luftraumes des kommunistischen Überlandes ;-) herhalten. Dumm nur, dass sich nur dieses Land einbildet, der Vater von Doug habe irgendeinen Luftraum verletzt. Insbesondere Gods Own Country hat so gar keinen Plan, wovon die roten Onkels überhaupt schwafeln und so wird man losziehen, um Massenvernichtungswaffen .. ääärm MIGs zu zerstören. Doch weit gefehlt ...
Denn lustigerweise haben die Offiziellen der USA gar kein großes Bedürfnis Dougs Vater zu befreien, befürchtet man doch den Übergang vom Kalten in den Heißen Krieg ... Bei Doug sieht das freilich ganz anders aus. Gemeinsam mit dem inzwischen ausrangierten Armypiloten Colonel Chappy Sinclair macht er zwei F 16 kampfbereit und bricht auf, seinen Vater zu befreien ...
Hooooray, was ein Film, was eine Handlung. Zum Schreien dumm, mit platt peinlichen Dialogen und einem Nichts an Story. Und dennoch macht das Ding Spaß. Alleine die Idee, dass irgendein Teenie in der Lage sein könnte, Armyfunktionäre so zu manipulieren, dass sie ihn Einsätze fliegen lassen und er sogar zwei vollbewaffnete Kampfflugzeuge in die Luft bekommt, ist auf charmante Art und Weise so bekloppt, dass man dem Film gar nicht böse sein kann. Immerhin ist er ja auch unübersehbar ein Kind der Kalten Krieg Phase, wo man die Muskeln eben spielen lassen musste, auch auf der Leinwand. Und nun mal ehrlich, den Kommis gehörte doch wirklich mal der Hosenboden stramm gezogen ... zumindest so stramm, dass sie auch mal sehen konnten, wie ihr Arsch in einer echt tighten Hose aussehen würde ...
Der stählerne Adler I - geplant als eine Art "Publikumsabfischer" im Fahrwasser des erfolgreichen Top Gun - wurde zum Startpunkt für ein kleineres Franchise, zu dessen einzigen Konstanten Luftkämpfe und Louis Gossett jr. wurden. Der eigentlich immer sympathische Gossett jr., der zugleich irgendwie immer ein wenig hüftsteif wirkt, lebte schon vor Jahrzehnten das Schicksal von Cuba Godding jr. vor. Ein Oscar für eine Nebenrolle und plötzlich kamen keine wirklich guten Rollen mehr. Die Adler mögen zwar zumindest kommerziell kleine Gassenhauer gewesen sein, besonders stolz wird er aber auf keinen der Filme sein. Das gilt auch für die 1. Hier ist er der Charmebolzen in persona und macht als solche auch ordentlich etwas her. Immerhin wiederholt er ja im Grunde nur seine Ausbilderrolle aus seinem größten Erfolg, dem Offizier und Gentleman. Im Gegensatz zu seinem Oscarpart sind allerdings die Worthülsen, die er hier absondern muss, doch recht übel. Immerhin hat er ja auch nicht Richard Gere als Gegenpart/Schauspielpartner sondern den deutlich auf ein Teeniepublikum abgestimmten Tom Cruise Lookalike Jason Gedrick, der eben den typischen 80er Jahre Ramboteenie (übelst SÜD, immer am Anecken, Geschwindigkeitsfanatiker und und und) geben soll und das auch macht. Dank Gossett Jr. als "Fallschirm" kommt er nie in echte Nervregionen, wirklich sympathisch wird einem der Knilch aber nie. Der Rest der Darsteller steht halt im Bild rum ... ist ja auch was ...
Die Action beschränkt sich eben auf eine Vielzahl von Luftkämpfen, die Fliegerfilmtypisch mit einem Mix aus echten Flugaufnahmen und Rückprojektionen der Darsteller arbeiten, die in Simulatoren durchgerüttelt werden und mit vor dem Gesicht hängender Atemmaske Sprüche ablassen wie: "Dich krieg ich", "Juchuu", "Ja, Sir, Colonel, Sir"! Der Unterschied zu den "moderneren" Fliegerfilmen wie Black Thunder und Co. sind die vollkommen selbst gedrehten/getricksten Flugszenen und Explosionsszenen. Einige dieser Szenen aus dem stählernen Adler waren dabei so gut, dass man sie noch häufiger in anderen Filmchen wiederfand, als F 16 schon gar net mehr modern waren ;-). Was aber ohne Zweifel rockt, sind die dicken Megaexplosionen. Denn wenn hier was hochgeht, dann wackelt der Wüstenboden teils massiv und der Sauerstoff dürfte in einem Umkreis von 4-5 Kilometern ziemlich aufgebraucht gewesen sein ... Ich sage nur Hadesbombe ...! Blöderweise wurden die wirklich guten Fights allesamt am Ende des Filmes geparkt (da aber dann recht geballt, was Menge und Dauer angeht), so dass man zum Einstieg doch ziemlich viel dünnes Teeniegehampel ertragen muss. Wenigstens setzt es in dieser Phase durchaus auch ein zwei gute Gags, so dass es eigentlich nie langweilig wird, was auch der recht straffen Regie von Sidney J. Furie geschuldet ist. Unbedingt erwähnen muss man den herrlichen 80s Soundtrack, der einiges an 80er Gassenhauern am Start hat. Es macht einfach einen Heidenspaß, wenn ein Bad Ass zu den Klängen einer 80er "Hardrock" Combo ins Nirvana gebombt wird. Das fühlt sich dann irgendwie so richtig und irgendwo auch ziemlich böse (wegen der Mucke) an! ;-)
Nostalgiekracher von bestem Schrot und Korn. Handlung bekloppt, Dialoge sowieso, der Patriotismus schlägt platt-peinliche Purzelbäume und die Schauspieler sollten sich eigentlich was schämen. Dafür macht der Film einen Heidenspaß, ist technisch ordentlich umgesetzt, hat dicke Feuerbälle und Feuerwände in petto, reiht die letzten 30 Minuten Actionszene an Actionszene und rockt musikalisch erst recht alles weg. Aus heutiger Sicht ziemlicher Trash, aber von der spaßigen Sorte (man darf nur das etwas verquere Weltbild des Filmes nicht zu ernst nehmen!).
Die deutsche DVD von Columbia kommt mit einer FSK 16 uncut.
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Iron Eagle
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Sidney J. Furie
Darsteller: Louis Gossett Jr., Jason Gedrick, David Suchet, Tim Thomerson, Larry B. Scott, Caroline Lagerfelt, Jerry Levine, Robbie Rist, Michael Bowen u.a.
Hach ja, die 80er. Was für eine schöne Zeit. Fönfrisuren sind in, die Jeans sitzen tight und sind richtig, richtig, richtig hochgezogen, der Walkman ist das Modernste, was die Unterhaltungselektronik zu bieten hat und der schwarze Mann hat den Rap noch nicht als Sprachrohr für seine Anliegen entdeckt und macht uns lieber den Breakdancer. Einfach toll. In dieser Zeit hatte freilich auch das ultimativ Böse ein ganz eigenes Gesicht und einen Namen, der durch Mark und Bein ging: MIG. *schauder*
Und genau dieses Fanal der Bosheit holt in den Anfangsminuten von "Der stählerne Adler" den Vater (ein US Army Pilot) von Doug Masters vom Himmel. Er wird von ein paar Beduinen Bad Asses aufgebracht und soll in einem Schauprozess für die Verletzung des Luftraumes des kommunistischen Überlandes ;-) herhalten. Dumm nur, dass sich nur dieses Land einbildet, der Vater von Doug habe irgendeinen Luftraum verletzt. Insbesondere Gods Own Country hat so gar keinen Plan, wovon die roten Onkels überhaupt schwafeln und so wird man losziehen, um Massenvernichtungswaffen .. ääärm MIGs zu zerstören. Doch weit gefehlt ...
Denn lustigerweise haben die Offiziellen der USA gar kein großes Bedürfnis Dougs Vater zu befreien, befürchtet man doch den Übergang vom Kalten in den Heißen Krieg ... Bei Doug sieht das freilich ganz anders aus. Gemeinsam mit dem inzwischen ausrangierten Armypiloten Colonel Chappy Sinclair macht er zwei F 16 kampfbereit und bricht auf, seinen Vater zu befreien ...
Hooooray, was ein Film, was eine Handlung. Zum Schreien dumm, mit platt peinlichen Dialogen und einem Nichts an Story. Und dennoch macht das Ding Spaß. Alleine die Idee, dass irgendein Teenie in der Lage sein könnte, Armyfunktionäre so zu manipulieren, dass sie ihn Einsätze fliegen lassen und er sogar zwei vollbewaffnete Kampfflugzeuge in die Luft bekommt, ist auf charmante Art und Weise so bekloppt, dass man dem Film gar nicht böse sein kann. Immerhin ist er ja auch unübersehbar ein Kind der Kalten Krieg Phase, wo man die Muskeln eben spielen lassen musste, auch auf der Leinwand. Und nun mal ehrlich, den Kommis gehörte doch wirklich mal der Hosenboden stramm gezogen ... zumindest so stramm, dass sie auch mal sehen konnten, wie ihr Arsch in einer echt tighten Hose aussehen würde ...
Der stählerne Adler I - geplant als eine Art "Publikumsabfischer" im Fahrwasser des erfolgreichen Top Gun - wurde zum Startpunkt für ein kleineres Franchise, zu dessen einzigen Konstanten Luftkämpfe und Louis Gossett jr. wurden. Der eigentlich immer sympathische Gossett jr., der zugleich irgendwie immer ein wenig hüftsteif wirkt, lebte schon vor Jahrzehnten das Schicksal von Cuba Godding jr. vor. Ein Oscar für eine Nebenrolle und plötzlich kamen keine wirklich guten Rollen mehr. Die Adler mögen zwar zumindest kommerziell kleine Gassenhauer gewesen sein, besonders stolz wird er aber auf keinen der Filme sein. Das gilt auch für die 1. Hier ist er der Charmebolzen in persona und macht als solche auch ordentlich etwas her. Immerhin wiederholt er ja im Grunde nur seine Ausbilderrolle aus seinem größten Erfolg, dem Offizier und Gentleman. Im Gegensatz zu seinem Oscarpart sind allerdings die Worthülsen, die er hier absondern muss, doch recht übel. Immerhin hat er ja auch nicht Richard Gere als Gegenpart/Schauspielpartner sondern den deutlich auf ein Teeniepublikum abgestimmten Tom Cruise Lookalike Jason Gedrick, der eben den typischen 80er Jahre Ramboteenie (übelst SÜD, immer am Anecken, Geschwindigkeitsfanatiker und und und) geben soll und das auch macht. Dank Gossett Jr. als "Fallschirm" kommt er nie in echte Nervregionen, wirklich sympathisch wird einem der Knilch aber nie. Der Rest der Darsteller steht halt im Bild rum ... ist ja auch was ...
Die Action beschränkt sich eben auf eine Vielzahl von Luftkämpfen, die Fliegerfilmtypisch mit einem Mix aus echten Flugaufnahmen und Rückprojektionen der Darsteller arbeiten, die in Simulatoren durchgerüttelt werden und mit vor dem Gesicht hängender Atemmaske Sprüche ablassen wie: "Dich krieg ich", "Juchuu", "Ja, Sir, Colonel, Sir"! Der Unterschied zu den "moderneren" Fliegerfilmen wie Black Thunder und Co. sind die vollkommen selbst gedrehten/getricksten Flugszenen und Explosionsszenen. Einige dieser Szenen aus dem stählernen Adler waren dabei so gut, dass man sie noch häufiger in anderen Filmchen wiederfand, als F 16 schon gar net mehr modern waren ;-). Was aber ohne Zweifel rockt, sind die dicken Megaexplosionen. Denn wenn hier was hochgeht, dann wackelt der Wüstenboden teils massiv und der Sauerstoff dürfte in einem Umkreis von 4-5 Kilometern ziemlich aufgebraucht gewesen sein ... Ich sage nur Hadesbombe ...! Blöderweise wurden die wirklich guten Fights allesamt am Ende des Filmes geparkt (da aber dann recht geballt, was Menge und Dauer angeht), so dass man zum Einstieg doch ziemlich viel dünnes Teeniegehampel ertragen muss. Wenigstens setzt es in dieser Phase durchaus auch ein zwei gute Gags, so dass es eigentlich nie langweilig wird, was auch der recht straffen Regie von Sidney J. Furie geschuldet ist. Unbedingt erwähnen muss man den herrlichen 80s Soundtrack, der einiges an 80er Gassenhauern am Start hat. Es macht einfach einen Heidenspaß, wenn ein Bad Ass zu den Klängen einer 80er "Hardrock" Combo ins Nirvana gebombt wird. Das fühlt sich dann irgendwie so richtig und irgendwo auch ziemlich böse (wegen der Mucke) an! ;-)
Nostalgiekracher von bestem Schrot und Korn. Handlung bekloppt, Dialoge sowieso, der Patriotismus schlägt platt-peinliche Purzelbäume und die Schauspieler sollten sich eigentlich was schämen. Dafür macht der Film einen Heidenspaß, ist technisch ordentlich umgesetzt, hat dicke Feuerbälle und Feuerwände in petto, reiht die letzten 30 Minuten Actionszene an Actionszene und rockt musikalisch erst recht alles weg. Aus heutiger Sicht ziemlicher Trash, aber von der spaßigen Sorte (man darf nur das etwas verquere Weltbild des Filmes nicht zu ernst nehmen!).
Die deutsche DVD von Columbia kommt mit einer FSK 16 uncut.
In diesem Sinne:
freeman