Street Fighter - Die entscheidende Schlacht

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Beitrag von C4rter » 11.11.2009, 13:49

Es war mal wieder an der Zeit, für ein bisschen Trash. Dafür suchte ich mir heute die Verfilmung des Prügelspiels "Street Fighter" aus. Der Film markiert den Beginn des Untergangs von Autor Steven E. De Souza und auch für Van Damme war der Film kein neues Karriere-Sprungbrett. Stellenweise ist "Street Fighter" auch wirklich ein peinliches Machwerk. Dämlicher Humor, völlig überdrehte Charaktere, knallbunte Sets und das Einbringen einer Weltpolizei namens AN(Allied Nations, angelehnt natürlich an die UN). Soviel Trash kann ein Film kaum alleine stemmen. Somit gleitet der Film schon nach kurzer Laufzeit völlig in Albernheiten ab. Man wird zwar noch ganz brauchbar unterhalten, aber ein guter Film sieht einfach anders aus.
Immerhin werden die Charaktere aus dem Spiel recht gut im Film verarbeitet und die meisten sehen auch erfreulich ähnlich aus. Besonders Raul Julia als Bison sei hier zu nennen, der die Rolle, so blöd wie sie auch sein mag, sehr gut spielt. "Street Fighter" war sein letzter Film, er starb kurz nach dem Dreh. Das ist nun nicht unbedingt ein Film den man als letztes in seinem Schaffen stehen haben will, aber seine Performance war angemessen.
Sowas wie Spannung oder gar ein echter Film-Fluss kommt aber an keiner Stelle im Film auf. Man bekommt Szenen und Sequenzen serviert die irgendwie lose miteinander verknüpft sind, irgendwann beginnt dann der lang gezogene Showdown und dann ist der Film auch schon wieder zu Ende.
Insgesamt ist der Film nichts hundsmiserabel, aber las wirklich guter unterhaltsamer Trash taugt der Film nicht, und als ernst gemeinter Versuch einer Spielverfilmung schon gar nicht. Da traf "Dead or Alive" viele Jahre später sogar schon mehr den Nerv der Fans.

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Beitrag von McClane » 12.11.2009, 11:38

Mir geht es wie den meisten hier: Damals in der videospielbegeisterten Jugend das erste Mal gesehen und für ganz unterhaltsam befunden, die Zweitsichtung brachte dann neue Erkenntnisse. Erstmal erkennt man viele Leute, die man damals noch nicht kannte, z.B. Byron Mann ("American Dragons") und Damian Chapa ("Blood In Blood Out"). Andrerseits fällt einem, dass der Film früher noch irgendwie zog, weil es eben kindgerechter Kokolores ist, mit Volltrash-Einlagen wie der Blanka-Verwandlung und knallbunter Optik. Dafür wird halt recht wenig gefightet und das auf jugendfreiem Level, wobei die Inszenierung der Actionszenen immerhin beweist, dass de Souza sein Metier immer noch ganz gut versteht, trotz des Stuss-Scripts.

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Beitrag von SFI » 28.04.2016, 20:47

Nach zwei Dekaden dünkt der Film plötzlich nach gewollter Parodie und genau genommen ist er inhaltlich (leer) und visuell (VGA) sehr nah an der Vorlage. Herrlich wie der Arcade Spielautomat in verschiedenen Formen im Film Verwendung findet, wie der trashige Humor das Gemüt erfreut, wie sich Balrog im Kampfgetümmel erst noch umzieht und JCVD mit US-Tattoo zum Fremdschämen einlädt. Vor Jahren und auch einst im Kino, war ich bitter enttäuscht, doch heute amüsierte ich mich (fast) prächtig.

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Beitrag von McClane » 08.12.2016, 09:16

Hier übrigens ein interessanter, unterhaltsamer und langer Artikel über die die chaotische Produktion des Films: Street Fighter: The Movie - What Went Wrong
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Re: Street Fighter - Die entscheidende Schlacht

Beitrag von StS » 28.01.2021, 16:42


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Re: Street Fighter - Die entscheidende Schlacht

Beitrag von Fist_of_Retro » 04.02.2024, 00:01

Steven E. De Souza hat in der In Search of the Last Action Heroes was zu den Dreharbeiten erzählt.

Die erste Fassung war gar nicht so wie man dann sah sondern als sie das zur Prüfung vorlagen musste wurde es mit ab 18 bewertet es soll auch Blut darin gegeben haben. Es muss so viel entfernt werden das es für Kinder tauglich war. Was mit dem Material wurde ist unbekannt aber ich denke das man die Version die Souza drehen wollte nie bekommt. Auch gab es zu der Zeit halt auch Merch zum Film und das verkauft sich dann auch besser.

De Souza hat für Bison zuerst auch gar nicht Raul Julia gewollt sondern Stephen Lang. Da aber Raul Kinder wollte das ihr Vater mitspielt hat er ihn genommen.

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