Silent Trigger
Verfasst: 17.06.2007, 20:19
Silent Trigger
Originaltitel: Silent Trigger
Herstellungsland: Großbritannien / Kanada
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Russell Mulcahy
Darsteller: Dolph Lundgren, Gina Bellman, George Jenesky, Christopher Heyerdahl, Emma Stevens, Alexandria Haber, Reynald Robinson, Dale Hayes, Erinn Simms, Jonathan Robert Rondeau u.a.
"Auf keinen Fall anhalten." Der blonde Hüne auf dem Beifahrersitz wird unruhig. "Bleib auf dem Gas!" Doch seine Fahrerin traut sich nicht, die wie Hindernisse auf der Straße stehenden Ostblocksoldaten über den Haufen zu fahren. Sie bremst und wird mit dem blonden Hünen Zeuge, wie die Soldaten eine Handvoll Zivilisten aus ihrem Auto aussteigen lassen. Dann müssen sich die Zivilisten in einer Reihe aufstellen und Hüne und Fahrerin erleben mit, wie die Soldaten die Zivilisten eiskalt hinrichten! Nun beginnen sich die Soldaten dem Auto der noch immer fassungslosen Zeugen der Hinrichtung zuzuwenden. Der Hüne zückt ein Messer, lockert den Sitz seiner Knarre, kurbelt sein Fenster herunter und schlitzt dem ersten Soldaten behände die Kehle durch. Während dessen Blut noch nicht mal den Boden erreicht hat, lässt der Hüne die ersten Schüsse seiner Handfeuerwaffe brechen. Der zweite Soldat bricht tot zusammen. Die anderen Soldaten eröffnen das Feuer auf den Wagen. Der Hüne hechtet zur Tür des Wagens hinaus, schlägt eine Seitwärtsrolle und leert dabei das Magazin seiner Waffe auf die Soldaten. *blam, blam, blam* Ein einziger Soldat überlebt diese Demonstration unglaublicher Männlichkeit, lässt seine Kalaschnikow gen Boden fallen und sprintet los. Der Hüne zielt mit seiner Waffe, lässt dann aber scheinbar von der Idee ab, den Flüchtenden zu meucheln. Stattdessen läuft er ruhig zum Kofferraum seines Wagens und beginnt in aller Seelenruhe ein Scharfschützengewehr zusammenzubauen. Die Musik geht derweil von einem sphärischen, schwermütigen, mit einer wunderschönen Frauenstimme unterlegtem Thema zu einem Musikstück über, das weitestgehend von einer Art Dudelsack bestritten wird. Beim Zuschauer beginnt sich augenblicklich eine Gänsehaut einzustellen. Der Flüchtende rennt auf die Kamera zu, rennt unter ihr hindurch, läuft von ihr weg. In kleinen Zwischenschnitten sehen wir, wie der Hüne mit dem Zusammenbau der Waffe vorankommt. Die Musik befindet sich auf dem absoluten Höhepunkt, die Gänsehaut ist perfekt. Der Hüne zielt. Der Flüchtende rennt. Der Schuss bricht. Die Brust des Flüchtenden gibt einen riesigen Blutschwall frei ... Und während er zusammenbricht, baut der Hüne bereits das Gewehr wieder auseinander ...
Bilderbuch:
Es sind Szenen wie diese, für die wir Actionfans leben und es sind Szenen wie diese, für die man Silent Trigger einfach lieben muss. Und der Streifen macht es einem verdammt leicht ihn zu mögen. Das liegt natürlich nicht an der recht dünnen, quasi gar nicht vorhandenen Story. Mitnichten. Was soll man auch mit einem Film anfangen können, der im Grunde nur daraus besteht, dass ein Auftragskiller einen Abschuss tätigen soll und sich für dessen Vorbereitung in einem Hochhaus verschanzt, das sich noch mitten im Aufbau befindet und von einem geistig labilen Wachmann und seinem Kollegen bewacht wird, die beide dem Killer einiges an Kopfzerbrechen bereiten werden? Dass der Späher des Killers genau die Frau ist, die dabei war, als sein letzter Einsatz grandios in die Binsen ging, und sie ihn im Nachhinein auch noch verraten hat, macht die Situation zwar ein wenig interessanter, von echter Spannung oder einer wirklichen Geschichte zu fabulieren, wäre aber trotzdem einfach Humbug. Und dennoch sind es häufig gerade derart simple Storykonstrukte, die einen Film wirklich tragen können und ihn sogar auf gewisse Art und Weise faszinierend machen. Reduktion heißt das Zauberwort und genau das bekommt man hier storytechnisch eben auch geboten. Und das Wichtigste vorweg: Es funktioniert.
Das liegt auch und vor allem an der mittels Flashbacks eingewobenen versauten Mission des Killers, die in der oben dargestellten Szene eindrucksvoll kulminiert und ihren optischen und inszenatorischen Höhepunkt findet. Und damit sind wir bei dem zweiten Punkt, der Silent Trigger zu etwas Besonderem macht: Seine Inszenierung! Russell Mulcahy war noch nie ein Kind von Traurigkeit, wenn es darum ging, eindrucksvolle Bilder auf die Leinwand zu hieven. Hier erschafft er in manchen Szenen aufgrund von Farbgebung, Perspektiven und Schnitt fast schon surrealistisch anmutende Bilderfluten, die die Direct to Video Produktion wie eine überdimensional budgetierte Großproduktion aus Hollywoods Blockbusterschmiede anmuten lassen! Es dominieren grüne und gelbliche Farbtöne, die die unwirkliche Situation in dem unfertigen Hochhaus betonen. Die Perspektiven, aus denen Mulcahy filmt, haben in jeder Sekunde etwas eigenes. Die Kamera bewegt sich agil, flüssig und liefert megaedle - von einem überraschend genialen Soundtrack untermalte - Bilder und wenn auf einmal ein ganzer Schwarm Spinnen auftaucht, dreht der surrealistische Touch des Streifens fast vollends ab. Und mittendrin wütet dann auch noch ein vollkommen enthemmter, drogensüchtiger Wachmann, dass einem Hören und Sehen vergeht.
Inmitten dieser gigantischen Show funktioniert Dolph Lundgren als der einzig greifbare Ruhepol. Er ist in jeder Szene ein gigantischer, cooler Eisblock, lässt sich nicht in die Karten schauen und kann über wenige Gesten und Blicke verdeutlichen, dass er ahnt, dass mit seinem aktuellen Einsatz etwas nicht stimmt. Flankiert wird er von Gina Bellman, die sich mittendrin ihre Klamotten vom Körper reißt, um fortan nur noch mit einem luftigen Röckchen und einem Lack und Leder Oberteil durch die Kulissen zu schweben. Die Chemie zwischen ihr und Lundgren stimmt auch und man bleibt gerne dran, um zu sehen, wie sich die Beziehung der beiden entwickeln wird. Obwohl das freilich von Anfang an klar ist. Zu den beiden Darstellern gesellen sich noch die Darsteller der beiden Wachmänner. Der eine gibt den ruhigen, besonnenen Typen und der andere den Drogenfreak, der wirklich ein beeindruckendes Bedrohungspotential aufbauen kann und den man wirklich mit jeder Faser seines Körpers hassen kann. Der Rest des Castes rekrutiert sich komplett aus Statisten, stellt sich Silent Trigger doch als eine Art Vierpersonenstück heraus.
Ein Vierpersonenstück, das nur in einem Hochhaus spielt? Kann so was wirklich rocken? Aber sowas von ...! Spätestens wenn Dolph Lundgren mit seiner riesigen Wumme mit dem Kaliber 50!!! hantiert, als sei die Knarre eine Handfeuerwaffe fürs Schminktäschchen und dann vollkommen selbstverständlich die Waffe im Nahkampf einsetzt, weiß der Fan, was die Uhr geschlagen hat! Und die deutschen Zensoren / Jugendschützer springen im Dreieck. Und wie! Denn wir erleben nicht nur das Abdrücken und cooles Waffenposing vom Dolph! Oh nein, wir erleben auch die Folgen des Einschlages der Mumpeln und das hat IMMER Durchläge der derbsten Sorte zur Folge, gepaart mit gigantischen Blutfontänen und Blutwolken! Die Highlights bilden dahingehend die imo geniale Schlussballerei mit kleinem Sniperduell über gut einen Kilometer Entfernung und der geniale Einstieg in und um eine Kirche irgendwo im Ostblock. Diese spitzen Eröffnungsszene hat dann allerdings leider auch die imo größte Schwachstelle - neben dem einen oder anderen etwas dämlichen "Haben die Opfer denn keine Gesichter" Anflug im Dialogbereich - des Filmes im Gepäck: eine CGI Hubschrauberexplosion und eine schlechte Rückprojektion im Zusammenhang mit der Explosion. Ansonsten leistet sich Silent Trigger keinerlei Schwächen im Actionbereich (und eben auch sonst nicht ;-) ) und versucht zumindest actiontechnisch einigermaßen abwechslungsreich daherzukommen. Dass der Film selber aber seine Faszination für die riesigen Scharfschützengewehre nicht verbergen kann, merkt man jeder Actionszene - dankenswerterweise - an. Etwa wenn ein Auto mittels vier Schüssen komplett zerlegt wird.
Das Ergebnis ist - neben der Men of War Bombe - einer meiner absoluten Dolph Lundgren Favs aus seiner Spätwerkepisode vor seinem Niedergang mit Gülle wie Agent Red oder The Last Warrior und seiner glorreichen Wiederauferstehung mit Defender und Mechanik. Und für seine beiden Regiearbeiten hat er sich bei Mulcahys straighter und stringenter Regie sicher einiges abschauen können. Immerhin macht dieser hier aus einer Minimalstory mittels straffer Inszenierung, genialer Optik und Mut zu echter Härte einen B-Knaller, wie wir ihn uns heute nur noch in unseren kühnsten Träumen ausmalen.
Die deutsche DVD von Planet Media entspricht der schlecht geschnittenen FSK 18 Highlight Videofassung und sollte tunlichst gemieden werden. Für den deutschen Bereich gibt es inzwischen ein pöses Bootleg mit gigantischer Bildqualität (ich habe den Film bisher noch nie in Widescreen sehen dürfen!) und leider etwas dünnem Stereoton. Eine offizielle DVD gibt es unter anderem im französischem Sprachraum von Studio Canal (hier dann ebenfalls in Widescreen) und als RC1 von 20th Century Fox ...
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Silent Trigger
Herstellungsland: Großbritannien / Kanada
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Russell Mulcahy
Darsteller: Dolph Lundgren, Gina Bellman, George Jenesky, Christopher Heyerdahl, Emma Stevens, Alexandria Haber, Reynald Robinson, Dale Hayes, Erinn Simms, Jonathan Robert Rondeau u.a.
"Auf keinen Fall anhalten." Der blonde Hüne auf dem Beifahrersitz wird unruhig. "Bleib auf dem Gas!" Doch seine Fahrerin traut sich nicht, die wie Hindernisse auf der Straße stehenden Ostblocksoldaten über den Haufen zu fahren. Sie bremst und wird mit dem blonden Hünen Zeuge, wie die Soldaten eine Handvoll Zivilisten aus ihrem Auto aussteigen lassen. Dann müssen sich die Zivilisten in einer Reihe aufstellen und Hüne und Fahrerin erleben mit, wie die Soldaten die Zivilisten eiskalt hinrichten! Nun beginnen sich die Soldaten dem Auto der noch immer fassungslosen Zeugen der Hinrichtung zuzuwenden. Der Hüne zückt ein Messer, lockert den Sitz seiner Knarre, kurbelt sein Fenster herunter und schlitzt dem ersten Soldaten behände die Kehle durch. Während dessen Blut noch nicht mal den Boden erreicht hat, lässt der Hüne die ersten Schüsse seiner Handfeuerwaffe brechen. Der zweite Soldat bricht tot zusammen. Die anderen Soldaten eröffnen das Feuer auf den Wagen. Der Hüne hechtet zur Tür des Wagens hinaus, schlägt eine Seitwärtsrolle und leert dabei das Magazin seiner Waffe auf die Soldaten. *blam, blam, blam* Ein einziger Soldat überlebt diese Demonstration unglaublicher Männlichkeit, lässt seine Kalaschnikow gen Boden fallen und sprintet los. Der Hüne zielt mit seiner Waffe, lässt dann aber scheinbar von der Idee ab, den Flüchtenden zu meucheln. Stattdessen läuft er ruhig zum Kofferraum seines Wagens und beginnt in aller Seelenruhe ein Scharfschützengewehr zusammenzubauen. Die Musik geht derweil von einem sphärischen, schwermütigen, mit einer wunderschönen Frauenstimme unterlegtem Thema zu einem Musikstück über, das weitestgehend von einer Art Dudelsack bestritten wird. Beim Zuschauer beginnt sich augenblicklich eine Gänsehaut einzustellen. Der Flüchtende rennt auf die Kamera zu, rennt unter ihr hindurch, läuft von ihr weg. In kleinen Zwischenschnitten sehen wir, wie der Hüne mit dem Zusammenbau der Waffe vorankommt. Die Musik befindet sich auf dem absoluten Höhepunkt, die Gänsehaut ist perfekt. Der Hüne zielt. Der Flüchtende rennt. Der Schuss bricht. Die Brust des Flüchtenden gibt einen riesigen Blutschwall frei ... Und während er zusammenbricht, baut der Hüne bereits das Gewehr wieder auseinander ...
Bilderbuch:
Es sind Szenen wie diese, für die wir Actionfans leben und es sind Szenen wie diese, für die man Silent Trigger einfach lieben muss. Und der Streifen macht es einem verdammt leicht ihn zu mögen. Das liegt natürlich nicht an der recht dünnen, quasi gar nicht vorhandenen Story. Mitnichten. Was soll man auch mit einem Film anfangen können, der im Grunde nur daraus besteht, dass ein Auftragskiller einen Abschuss tätigen soll und sich für dessen Vorbereitung in einem Hochhaus verschanzt, das sich noch mitten im Aufbau befindet und von einem geistig labilen Wachmann und seinem Kollegen bewacht wird, die beide dem Killer einiges an Kopfzerbrechen bereiten werden? Dass der Späher des Killers genau die Frau ist, die dabei war, als sein letzter Einsatz grandios in die Binsen ging, und sie ihn im Nachhinein auch noch verraten hat, macht die Situation zwar ein wenig interessanter, von echter Spannung oder einer wirklichen Geschichte zu fabulieren, wäre aber trotzdem einfach Humbug. Und dennoch sind es häufig gerade derart simple Storykonstrukte, die einen Film wirklich tragen können und ihn sogar auf gewisse Art und Weise faszinierend machen. Reduktion heißt das Zauberwort und genau das bekommt man hier storytechnisch eben auch geboten. Und das Wichtigste vorweg: Es funktioniert.
Das liegt auch und vor allem an der mittels Flashbacks eingewobenen versauten Mission des Killers, die in der oben dargestellten Szene eindrucksvoll kulminiert und ihren optischen und inszenatorischen Höhepunkt findet. Und damit sind wir bei dem zweiten Punkt, der Silent Trigger zu etwas Besonderem macht: Seine Inszenierung! Russell Mulcahy war noch nie ein Kind von Traurigkeit, wenn es darum ging, eindrucksvolle Bilder auf die Leinwand zu hieven. Hier erschafft er in manchen Szenen aufgrund von Farbgebung, Perspektiven und Schnitt fast schon surrealistisch anmutende Bilderfluten, die die Direct to Video Produktion wie eine überdimensional budgetierte Großproduktion aus Hollywoods Blockbusterschmiede anmuten lassen! Es dominieren grüne und gelbliche Farbtöne, die die unwirkliche Situation in dem unfertigen Hochhaus betonen. Die Perspektiven, aus denen Mulcahy filmt, haben in jeder Sekunde etwas eigenes. Die Kamera bewegt sich agil, flüssig und liefert megaedle - von einem überraschend genialen Soundtrack untermalte - Bilder und wenn auf einmal ein ganzer Schwarm Spinnen auftaucht, dreht der surrealistische Touch des Streifens fast vollends ab. Und mittendrin wütet dann auch noch ein vollkommen enthemmter, drogensüchtiger Wachmann, dass einem Hören und Sehen vergeht.
Inmitten dieser gigantischen Show funktioniert Dolph Lundgren als der einzig greifbare Ruhepol. Er ist in jeder Szene ein gigantischer, cooler Eisblock, lässt sich nicht in die Karten schauen und kann über wenige Gesten und Blicke verdeutlichen, dass er ahnt, dass mit seinem aktuellen Einsatz etwas nicht stimmt. Flankiert wird er von Gina Bellman, die sich mittendrin ihre Klamotten vom Körper reißt, um fortan nur noch mit einem luftigen Röckchen und einem Lack und Leder Oberteil durch die Kulissen zu schweben. Die Chemie zwischen ihr und Lundgren stimmt auch und man bleibt gerne dran, um zu sehen, wie sich die Beziehung der beiden entwickeln wird. Obwohl das freilich von Anfang an klar ist. Zu den beiden Darstellern gesellen sich noch die Darsteller der beiden Wachmänner. Der eine gibt den ruhigen, besonnenen Typen und der andere den Drogenfreak, der wirklich ein beeindruckendes Bedrohungspotential aufbauen kann und den man wirklich mit jeder Faser seines Körpers hassen kann. Der Rest des Castes rekrutiert sich komplett aus Statisten, stellt sich Silent Trigger doch als eine Art Vierpersonenstück heraus.
Ein Vierpersonenstück, das nur in einem Hochhaus spielt? Kann so was wirklich rocken? Aber sowas von ...! Spätestens wenn Dolph Lundgren mit seiner riesigen Wumme mit dem Kaliber 50!!! hantiert, als sei die Knarre eine Handfeuerwaffe fürs Schminktäschchen und dann vollkommen selbstverständlich die Waffe im Nahkampf einsetzt, weiß der Fan, was die Uhr geschlagen hat! Und die deutschen Zensoren / Jugendschützer springen im Dreieck. Und wie! Denn wir erleben nicht nur das Abdrücken und cooles Waffenposing vom Dolph! Oh nein, wir erleben auch die Folgen des Einschlages der Mumpeln und das hat IMMER Durchläge der derbsten Sorte zur Folge, gepaart mit gigantischen Blutfontänen und Blutwolken! Die Highlights bilden dahingehend die imo geniale Schlussballerei mit kleinem Sniperduell über gut einen Kilometer Entfernung und der geniale Einstieg in und um eine Kirche irgendwo im Ostblock. Diese spitzen Eröffnungsszene hat dann allerdings leider auch die imo größte Schwachstelle - neben dem einen oder anderen etwas dämlichen "Haben die Opfer denn keine Gesichter" Anflug im Dialogbereich - des Filmes im Gepäck: eine CGI Hubschrauberexplosion und eine schlechte Rückprojektion im Zusammenhang mit der Explosion. Ansonsten leistet sich Silent Trigger keinerlei Schwächen im Actionbereich (und eben auch sonst nicht ;-) ) und versucht zumindest actiontechnisch einigermaßen abwechslungsreich daherzukommen. Dass der Film selber aber seine Faszination für die riesigen Scharfschützengewehre nicht verbergen kann, merkt man jeder Actionszene - dankenswerterweise - an. Etwa wenn ein Auto mittels vier Schüssen komplett zerlegt wird.
Das Ergebnis ist - neben der Men of War Bombe - einer meiner absoluten Dolph Lundgren Favs aus seiner Spätwerkepisode vor seinem Niedergang mit Gülle wie Agent Red oder The Last Warrior und seiner glorreichen Wiederauferstehung mit Defender und Mechanik. Und für seine beiden Regiearbeiten hat er sich bei Mulcahys straighter und stringenter Regie sicher einiges abschauen können. Immerhin macht dieser hier aus einer Minimalstory mittels straffer Inszenierung, genialer Optik und Mut zu echter Härte einen B-Knaller, wie wir ihn uns heute nur noch in unseren kühnsten Träumen ausmalen.
Die deutsche DVD von Planet Media entspricht der schlecht geschnittenen FSK 18 Highlight Videofassung und sollte tunlichst gemieden werden. Für den deutschen Bereich gibt es inzwischen ein pöses Bootleg mit gigantischer Bildqualität (ich habe den Film bisher noch nie in Widescreen sehen dürfen!) und leider etwas dünnem Stereoton. Eine offizielle DVD gibt es unter anderem im französischem Sprachraum von Studio Canal (hier dann ebenfalls in Widescreen) und als RC1 von 20th Century Fox ...
In diesem Sinne:
freeman