Operation: Kingdom
Operation: Kingdom
Operation: Kingdom
Originaltitel: The Kingdom
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2007
Regie: Peter Berg
Darsteller: Jamie Foxx, Chris Cooper, Jennifer Garner, Jason Bateman, Ashraf Barhom, Jeremy Piven, Kyle Chandler, Ashley Scott u.a.
Im saudi-arabischen Riad wird eine hermetisch von der Außenwelt abgeschottete Siedlung amerikanischer Mitarbeiter einer Ölfirma Opfer einer Serie verheerender Terroranschläge, in deren Verlauf auch zwei FBI Agenten ihr Leben verlieren. Nicht nur deshalb schrillen in Amerika die Alarmglocken und eifrig berät man, was in der Sache zu tun sei. Dabei läuft der Heißsporn Ronald Fleury vor eine Wand aus Bürokratie, die ihm untersagt, in das Krisengebiet aufzubrechen. Seiner Ansicht nach die einzige Möglichkeit, eventuell vorhandene Beweisspuren zu sichern und sie vor eventuellen Vertuschungsbemühungen zu schützen. Kurzentschlossen verfrachtet er sich und sein kleines Team dank gelungener Manipulation höherer Stellen nach Riad und beginnt ohne jegliche Rückendeckung des amerikanischen FBI die Suche nach den Hintermännern der Anschlagsreihe. Kein leichtes Unterfangen, prallt er doch auch in Saudi-Arabien gegen eine Mauer des Schweigens, die ihn mit läppischen Tatortbegehungen milde zu stimmen versucht. Dank des Polizisten Al-Ghazi findet sich Fleury zunehmend mehr in dem ihm sonderbarerweise recht vertraut vorkommenden, unbeweglichen Politapparat Saudi-Arabiens zurecht und auch der Kopf der Attentäter scheint alles andere als über alle Berge zu sein ... Da wird sein Teammitglied Adam Leavitt auf offener Straße entführt ...
Operation: Kingdom ist ein Film, der weh tut. Ein Film, der jedem weh tut, der sich auch nur ansatzweise für die aktuelle Zeitgeschichte interessiert. In einem kurzem, brillantem Intro bringt uns Kingdom die verfahrene Lage zwischen USA und Saudi-Arabien im Kampf um das Öl und den Preis dafür näher und hilft allen nicht Syriana Kennern, die groben Hintergründe zu verstehen. Gewappnet mit diesen Informationen rennt man als Zuschauer gegen eine Wand aus purer Beklemmung, lässt doch Peter Berg einen infernalischen Reigen aus Terroranschlägen auf uns niedergehen. Mit automatischen Waffen um sich feuernd, fährt ein Killerkommando durch die amerikanische Siedlung in Riad und meuchelt blindlings jeden, der ihm über den Weg läuft oder hinter den viel zu dünnen Wänden der "schützenden" vier Wände hockt. Gleich darauf bahnt sich ein saudi-arabischer Polizist seinen Weg durch panisch und verängstigend fliehende Menschen und ruft ihnen zu, sie mögen doch zu ihm kommen, hier seien sie sicher. Ein Stoßgebet gen Allah schickend sprengt er sich und mehrere Amerikaner in die Luft. Die nun eilig zur Hilfe herbeieilenden Rettungskräfte werden ihrerseits ebenfalls Opfer einer gigantischen Explosion. Und alles, was im Kino bleibt, ist bedrückende Stille. Fassungslosigkeit ob der seltsam vertraut wirkenden Bilder, die wir in letzter Zeit in diversen Nachrichtensendungen bereits zu Hunderten gesehen haben. Unter anderem auch von einem verheerenden Anschlag in Riad. Das war 2003. Und genau diese gnadenlose Aktualität und ihre brutale, niemals reißerische Bebilderung sind die große Stärke von Operation: Kingdom, der alleine durch den Einstieg eine Brisanz besitzt, wie sie den meisten Politthrillern zumeist vollkommen abgeht, da sie sich häufig längst vergangenen Ereignissen widmen. Die Ereignisse in Kingdom dagegen sind auch heute noch grausame Realität und nicht nur in amerikanischen Hirnen dank brutaler Enthauptungsvideos im Internet - die in Operation: Kingdom auch thematisiert werden - auf ewig eingebrannt.
Und Kingdom bietet trotz seiner Grundidee, dass vier Amerikaner in dieses Gestrüpp aus Interessenkonflikten um Öl, Land und vor allem Geld hineinfahren, keine simplen Lösungen. Am Ende werden zwar die vermeintlichen Täter ausgeschaltet, doch einen wahren, einen glorreichen Sieger gibt es nicht. Eher zwei Parteien, die trotz unterschiedlichem Glaubens einander ähnlicher sind, als sie es sich jemals eingestehen würden. Gerade diese schlussendliche Erkenntnis vom kompletten Verwischen der Grenzen, grandios umgesetzt mittels einer der leisesten und gleichzeitig erschreckendsten Schlußszenen des aktuellen Filmjahres, macht Operation: Kingdom zu mehr als einem bloßem Rumtata Säbelgerassel. Kingdom versucht beide Seiten zu beleuchten, ausgewogen zu sein und lanciert vor allem mit der Figur des Polizisten Al-Ghazi eine der komplexesten und interessantesten Figuren im Film, grandios verkörpert durch Ashraf Barhoum! Doch nicht nur Ausgewogenheit war Peter Berg wichtig, auch die kritische Sichtweise auf Amerika bleibt nicht aus. Über die saudi-arabische Polizei und deren Wahrnehmung wird die teilweise arrogant wirkende, nassforsche Vorangehensweise der Amerikaner im Land kritisiert und mehr noch: Amerika sei alles andere als perfekt, wird es irgendwann aus dem Munde eines Amerikaners heißen. Das Ergebnis ist ein Actionthriller, der sein Herz nicht zwischen den Beinen sondern am rechten Fleck trägt und obendrein eine Menge Hirn ins Spiel bringt, ohne dabei den Magen des Zuschauers zu vergessen.
Denn Operation: Kingdom präsentiert seine brisante Story in einem mitreißendem Tempo, das jedem Speed zur Ehre gereichen würde. Peter Berg türmt Aktion auf Reaktion, schraubt beständig an der Spannungsschraube und lässt zu keinem Zeitpunkt locker. So gerät sogar die für die Amerikaner recht zermürbende Spurensuche zu einem Whodunit Spiel voller Energie, Verve und trockenen One Linern, die vor allem der grandios aufspielende Chris Cooper als alter Haudegen im Team von Fleury ins Spiel zu bringen vermag. Auch der Rest der Darsteller spielt mit viel ungebremster Spielwut auf und präsentiert endlich einmal wieder einen richtig präsenten und starken Jamie Foxx, der in letzter Zeit ja vor allem durch seine unkluge Rollenauswahl auffiel, hier aber den ganzen Film physisch präsent auch durchaus im Alleingang wuchten könnte, sich aber zugunsten der anderen Darsteller auch zurückzunehmen vermag, was zeigt, dass er wirklich das Zeug zu einem ganz großen Darsteller hat. Jason Bateman als etwas linkisches Teammitglied Adam Leavitt ist für den ein oder anderen Gag zuständig und spürbar als Bindeglied zwischen Zuschauer und Film angelegt, da er es ist, der viel fragt und hinterfragt, bestimmte Sitten und Gebräuche nicht versteht und allgemein eher zu der Garde Couch Potatoe zu zählen scheint. In dieser Hinsicht funktioniert Bateman hervorragend, im Bezug auf den Film wirkt er so allerdings ein wenig bemüht und überzogen naiv. Jennifer Garner dagegen positioniert sich keuchend, schwitzend und rabiat kämpfend nach dem Ende ihrer grandiosen Actionserie Alias erneut als große Actionheroinenhoffnung der USA und macht ihre Sache hervorragend. Das wichtigste Pfund am Gelingen der Operation: Kingdom ist allerdings Al-Ghazi Darsteller Ashraf Barhoum, der, will man seine Rolle verorten, einem Ken Watanabe in Last Samurai sehr nahe kommt. Zunächst wirkt er unnahbar und sogar feindlich gesinnt, doch er wächst mit der Zeit und wird zum wichtigen Bindeglied zum Verstehen des Kampfes zwischen der USA/dem gesamten Westen und dem islamistischem Fundamentalismus, was Barhoum beinahe beiläufig und mit unglaublich viel Charme und Spielwitz gelingt und mühelos zu den größten Performances des aktuellen Kinojahres gezählt werden darf.
Zu einem weiteren Highlight des laufenden Kinojahres muss der großartige, wuchtig brachiale und sehr brutale Showdown gezählt werden, der eine der brillantesten Actionszenen auf der großen Leinwand entfesselt und mit maximalster Urgewalt alle bemühten Actionvehikel der letzten Jahre hinwegfegt. Dabei fügt er sich, und das ist imo das Wichtigste bei diesem Streifen, vollkommen schlüssig in das Geschehen ein, wirkt nicht angehangen oder bemüht und walzt so glücklicherweise auch nicht das Konzept des intelligenten Actionthrillers platt. Alles beginnt mit einem Überfall der Saudis auf die amerikanische Wagenkolonne, die in gigantischen Bildern eingefangene, Baylike durch die Gegend fliegende Autos in allerfeinster Hochglanzoptik präsentiert. Und nun wird in Operation: Kingdom durchgestartet und im weiteren Verlauf ein ganzer Straßenzug dem Erdboden gleichgemacht. Raketenwerfer, großkalibrige Waffen, beherzt und oft geworfene Handgranaten, eine unglaublich druckvolle Choreographie und eine Optik, die förmlich Amok läuft. Denn wie die Protagonisten stolpert die Kamera umher, hat kaum Platz, sich in den engen Wohnungen zu bewegen, versucht den Kugeln zu entkommen und will immer im Zentrum des Geschehens bleiben. Dabei bleibt für den Zuschauer genauso viel Übersicht, wie für die Figuren: Keine. Wild wird gezoomt und wackelt die Kamera, als hinge ihr eigenes Leben davon ab. Das mag den einen oder anderen stören, hier passt es aber grandios auf das Konzept der Szenerie. Dies gilt auch für den Rest des Streifens, denn Peter Berg inszeniert seinen ganzen Film im Bournemodus und gönnt den Augen des Zuschauers nicht für eine Sekunde eine Ruhepause. Das mutet anstrengend an, fürwahr, verpasst dem Film aber auch eine gewisse dokumentarische Note und macht den Zuschauer zu einer Art fünften Mann in Fleurys Team.
Abgesehen von der energetischen Kameraarbeit weiß Operation: Kingdom schon alleine aufgrund des unverbrauchten Settings zu überzeugen und passt sich an die örtlichen Gegebenheiten an. Eine sepiafarbene Farbpalette beherrscht dementsprechend das Geschehen. Und trotz des Wackelkameraansatzes wirken die Bilder in Kingdom optisch genauso gelackt, wie in einer Bruckheimerproduktion. Vielleicht sollte jener auch mal seine Fühler nach Peter Berg ausstrecken. Unter den vor Energie pulsierenden Bildern tönt ein Score, wie er untypischer für seinen Macher nicht sein könnte. In keiner Sekunde hört man Operation: Kingdom an, dass Danny Elfman im Soundtrackbereich federführend war und dies ist bei Leibe nicht negativ gemeint, denn Elfman liefert eine grandiose Arbeit ab. Treibend hochtourige, elektronische Elemente in den Actionmomenten und erstaunlich ruhige, fast schon melancholische E-Gitarrenklänge in den wenigen ruhigen Momenten. Nur eben den Derwisch, den fantasyerprobten Großmeister schräger Töne, den findet man hier nicht. Zum Glück.
Was bleibt ist ein großartiger Actionthriller mit erschreckend aktuellem Zeitbezug, der sich nicht in hohlen Phrasen ergeht und versucht ein einigermaßen ausgewogenes Bild zu zeichnen, ohne dabei den Zuschauer im Stich zu lassen. Operation: Kingdom ist Unterhaltung für Bauch und Hirn und damit einer der interessantesten Filme des Jahres.
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: The Kingdom
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2007
Regie: Peter Berg
Darsteller: Jamie Foxx, Chris Cooper, Jennifer Garner, Jason Bateman, Ashraf Barhom, Jeremy Piven, Kyle Chandler, Ashley Scott u.a.
Im saudi-arabischen Riad wird eine hermetisch von der Außenwelt abgeschottete Siedlung amerikanischer Mitarbeiter einer Ölfirma Opfer einer Serie verheerender Terroranschläge, in deren Verlauf auch zwei FBI Agenten ihr Leben verlieren. Nicht nur deshalb schrillen in Amerika die Alarmglocken und eifrig berät man, was in der Sache zu tun sei. Dabei läuft der Heißsporn Ronald Fleury vor eine Wand aus Bürokratie, die ihm untersagt, in das Krisengebiet aufzubrechen. Seiner Ansicht nach die einzige Möglichkeit, eventuell vorhandene Beweisspuren zu sichern und sie vor eventuellen Vertuschungsbemühungen zu schützen. Kurzentschlossen verfrachtet er sich und sein kleines Team dank gelungener Manipulation höherer Stellen nach Riad und beginnt ohne jegliche Rückendeckung des amerikanischen FBI die Suche nach den Hintermännern der Anschlagsreihe. Kein leichtes Unterfangen, prallt er doch auch in Saudi-Arabien gegen eine Mauer des Schweigens, die ihn mit läppischen Tatortbegehungen milde zu stimmen versucht. Dank des Polizisten Al-Ghazi findet sich Fleury zunehmend mehr in dem ihm sonderbarerweise recht vertraut vorkommenden, unbeweglichen Politapparat Saudi-Arabiens zurecht und auch der Kopf der Attentäter scheint alles andere als über alle Berge zu sein ... Da wird sein Teammitglied Adam Leavitt auf offener Straße entführt ...
Operation: Kingdom ist ein Film, der weh tut. Ein Film, der jedem weh tut, der sich auch nur ansatzweise für die aktuelle Zeitgeschichte interessiert. In einem kurzem, brillantem Intro bringt uns Kingdom die verfahrene Lage zwischen USA und Saudi-Arabien im Kampf um das Öl und den Preis dafür näher und hilft allen nicht Syriana Kennern, die groben Hintergründe zu verstehen. Gewappnet mit diesen Informationen rennt man als Zuschauer gegen eine Wand aus purer Beklemmung, lässt doch Peter Berg einen infernalischen Reigen aus Terroranschlägen auf uns niedergehen. Mit automatischen Waffen um sich feuernd, fährt ein Killerkommando durch die amerikanische Siedlung in Riad und meuchelt blindlings jeden, der ihm über den Weg läuft oder hinter den viel zu dünnen Wänden der "schützenden" vier Wände hockt. Gleich darauf bahnt sich ein saudi-arabischer Polizist seinen Weg durch panisch und verängstigend fliehende Menschen und ruft ihnen zu, sie mögen doch zu ihm kommen, hier seien sie sicher. Ein Stoßgebet gen Allah schickend sprengt er sich und mehrere Amerikaner in die Luft. Die nun eilig zur Hilfe herbeieilenden Rettungskräfte werden ihrerseits ebenfalls Opfer einer gigantischen Explosion. Und alles, was im Kino bleibt, ist bedrückende Stille. Fassungslosigkeit ob der seltsam vertraut wirkenden Bilder, die wir in letzter Zeit in diversen Nachrichtensendungen bereits zu Hunderten gesehen haben. Unter anderem auch von einem verheerenden Anschlag in Riad. Das war 2003. Und genau diese gnadenlose Aktualität und ihre brutale, niemals reißerische Bebilderung sind die große Stärke von Operation: Kingdom, der alleine durch den Einstieg eine Brisanz besitzt, wie sie den meisten Politthrillern zumeist vollkommen abgeht, da sie sich häufig längst vergangenen Ereignissen widmen. Die Ereignisse in Kingdom dagegen sind auch heute noch grausame Realität und nicht nur in amerikanischen Hirnen dank brutaler Enthauptungsvideos im Internet - die in Operation: Kingdom auch thematisiert werden - auf ewig eingebrannt.
Und Kingdom bietet trotz seiner Grundidee, dass vier Amerikaner in dieses Gestrüpp aus Interessenkonflikten um Öl, Land und vor allem Geld hineinfahren, keine simplen Lösungen. Am Ende werden zwar die vermeintlichen Täter ausgeschaltet, doch einen wahren, einen glorreichen Sieger gibt es nicht. Eher zwei Parteien, die trotz unterschiedlichem Glaubens einander ähnlicher sind, als sie es sich jemals eingestehen würden. Gerade diese schlussendliche Erkenntnis vom kompletten Verwischen der Grenzen, grandios umgesetzt mittels einer der leisesten und gleichzeitig erschreckendsten Schlußszenen des aktuellen Filmjahres, macht Operation: Kingdom zu mehr als einem bloßem Rumtata Säbelgerassel. Kingdom versucht beide Seiten zu beleuchten, ausgewogen zu sein und lanciert vor allem mit der Figur des Polizisten Al-Ghazi eine der komplexesten und interessantesten Figuren im Film, grandios verkörpert durch Ashraf Barhoum! Doch nicht nur Ausgewogenheit war Peter Berg wichtig, auch die kritische Sichtweise auf Amerika bleibt nicht aus. Über die saudi-arabische Polizei und deren Wahrnehmung wird die teilweise arrogant wirkende, nassforsche Vorangehensweise der Amerikaner im Land kritisiert und mehr noch: Amerika sei alles andere als perfekt, wird es irgendwann aus dem Munde eines Amerikaners heißen. Das Ergebnis ist ein Actionthriller, der sein Herz nicht zwischen den Beinen sondern am rechten Fleck trägt und obendrein eine Menge Hirn ins Spiel bringt, ohne dabei den Magen des Zuschauers zu vergessen.
Denn Operation: Kingdom präsentiert seine brisante Story in einem mitreißendem Tempo, das jedem Speed zur Ehre gereichen würde. Peter Berg türmt Aktion auf Reaktion, schraubt beständig an der Spannungsschraube und lässt zu keinem Zeitpunkt locker. So gerät sogar die für die Amerikaner recht zermürbende Spurensuche zu einem Whodunit Spiel voller Energie, Verve und trockenen One Linern, die vor allem der grandios aufspielende Chris Cooper als alter Haudegen im Team von Fleury ins Spiel zu bringen vermag. Auch der Rest der Darsteller spielt mit viel ungebremster Spielwut auf und präsentiert endlich einmal wieder einen richtig präsenten und starken Jamie Foxx, der in letzter Zeit ja vor allem durch seine unkluge Rollenauswahl auffiel, hier aber den ganzen Film physisch präsent auch durchaus im Alleingang wuchten könnte, sich aber zugunsten der anderen Darsteller auch zurückzunehmen vermag, was zeigt, dass er wirklich das Zeug zu einem ganz großen Darsteller hat. Jason Bateman als etwas linkisches Teammitglied Adam Leavitt ist für den ein oder anderen Gag zuständig und spürbar als Bindeglied zwischen Zuschauer und Film angelegt, da er es ist, der viel fragt und hinterfragt, bestimmte Sitten und Gebräuche nicht versteht und allgemein eher zu der Garde Couch Potatoe zu zählen scheint. In dieser Hinsicht funktioniert Bateman hervorragend, im Bezug auf den Film wirkt er so allerdings ein wenig bemüht und überzogen naiv. Jennifer Garner dagegen positioniert sich keuchend, schwitzend und rabiat kämpfend nach dem Ende ihrer grandiosen Actionserie Alias erneut als große Actionheroinenhoffnung der USA und macht ihre Sache hervorragend. Das wichtigste Pfund am Gelingen der Operation: Kingdom ist allerdings Al-Ghazi Darsteller Ashraf Barhoum, der, will man seine Rolle verorten, einem Ken Watanabe in Last Samurai sehr nahe kommt. Zunächst wirkt er unnahbar und sogar feindlich gesinnt, doch er wächst mit der Zeit und wird zum wichtigen Bindeglied zum Verstehen des Kampfes zwischen der USA/dem gesamten Westen und dem islamistischem Fundamentalismus, was Barhoum beinahe beiläufig und mit unglaublich viel Charme und Spielwitz gelingt und mühelos zu den größten Performances des aktuellen Kinojahres gezählt werden darf.
Zu einem weiteren Highlight des laufenden Kinojahres muss der großartige, wuchtig brachiale und sehr brutale Showdown gezählt werden, der eine der brillantesten Actionszenen auf der großen Leinwand entfesselt und mit maximalster Urgewalt alle bemühten Actionvehikel der letzten Jahre hinwegfegt. Dabei fügt er sich, und das ist imo das Wichtigste bei diesem Streifen, vollkommen schlüssig in das Geschehen ein, wirkt nicht angehangen oder bemüht und walzt so glücklicherweise auch nicht das Konzept des intelligenten Actionthrillers platt. Alles beginnt mit einem Überfall der Saudis auf die amerikanische Wagenkolonne, die in gigantischen Bildern eingefangene, Baylike durch die Gegend fliegende Autos in allerfeinster Hochglanzoptik präsentiert. Und nun wird in Operation: Kingdom durchgestartet und im weiteren Verlauf ein ganzer Straßenzug dem Erdboden gleichgemacht. Raketenwerfer, großkalibrige Waffen, beherzt und oft geworfene Handgranaten, eine unglaublich druckvolle Choreographie und eine Optik, die förmlich Amok läuft. Denn wie die Protagonisten stolpert die Kamera umher, hat kaum Platz, sich in den engen Wohnungen zu bewegen, versucht den Kugeln zu entkommen und will immer im Zentrum des Geschehens bleiben. Dabei bleibt für den Zuschauer genauso viel Übersicht, wie für die Figuren: Keine. Wild wird gezoomt und wackelt die Kamera, als hinge ihr eigenes Leben davon ab. Das mag den einen oder anderen stören, hier passt es aber grandios auf das Konzept der Szenerie. Dies gilt auch für den Rest des Streifens, denn Peter Berg inszeniert seinen ganzen Film im Bournemodus und gönnt den Augen des Zuschauers nicht für eine Sekunde eine Ruhepause. Das mutet anstrengend an, fürwahr, verpasst dem Film aber auch eine gewisse dokumentarische Note und macht den Zuschauer zu einer Art fünften Mann in Fleurys Team.
Abgesehen von der energetischen Kameraarbeit weiß Operation: Kingdom schon alleine aufgrund des unverbrauchten Settings zu überzeugen und passt sich an die örtlichen Gegebenheiten an. Eine sepiafarbene Farbpalette beherrscht dementsprechend das Geschehen. Und trotz des Wackelkameraansatzes wirken die Bilder in Kingdom optisch genauso gelackt, wie in einer Bruckheimerproduktion. Vielleicht sollte jener auch mal seine Fühler nach Peter Berg ausstrecken. Unter den vor Energie pulsierenden Bildern tönt ein Score, wie er untypischer für seinen Macher nicht sein könnte. In keiner Sekunde hört man Operation: Kingdom an, dass Danny Elfman im Soundtrackbereich federführend war und dies ist bei Leibe nicht negativ gemeint, denn Elfman liefert eine grandiose Arbeit ab. Treibend hochtourige, elektronische Elemente in den Actionmomenten und erstaunlich ruhige, fast schon melancholische E-Gitarrenklänge in den wenigen ruhigen Momenten. Nur eben den Derwisch, den fantasyerprobten Großmeister schräger Töne, den findet man hier nicht. Zum Glück.
Was bleibt ist ein großartiger Actionthriller mit erschreckend aktuellem Zeitbezug, der sich nicht in hohlen Phrasen ergeht und versucht ein einigermaßen ausgewogenes Bild zu zeichnen, ohne dabei den Zuschauer im Stich zu lassen. Operation: Kingdom ist Unterhaltung für Bauch und Hirn und damit einer der interessantesten Filme des Jahres.
In diesem Sinne:
freeman
Wirklich gelungene Kritik, Freeman, die Lust auf den Film macht!
Aber, wie schon an anderer Stelle erwähnt, machen mich die ganzen anders klingenden Kritiken (auch hier aus dem alten Europa) sehr skeptisch, dass der Streifen wirklich die angepriesene Klasse besitzt. Ein Kumpel von mir hat den schon zum US-Start gesehen und war ebenso sehr angetan - bemängelte allerdings auch den Pseudo-Anspruch der Sache. Auf DVD werd ich mir auch ein Bild der Lage machen - schätze den im Moment tatsächlich noch (also so im Vorfeld) in einer "Liga" mit "Blood Diamond" ein, was soviel wie "gewiss gut, aber irgendwie etwas heuchlerisch" heisst (wie gesagt: das habe ich vielen Reviews und Forenstimmen entnommen). Aber nochmals ganz klar in Deine Richtung: Saubere Arbeit!
Aber, wie schon an anderer Stelle erwähnt, machen mich die ganzen anders klingenden Kritiken (auch hier aus dem alten Europa) sehr skeptisch, dass der Streifen wirklich die angepriesene Klasse besitzt. Ein Kumpel von mir hat den schon zum US-Start gesehen und war ebenso sehr angetan - bemängelte allerdings auch den Pseudo-Anspruch der Sache. Auf DVD werd ich mir auch ein Bild der Lage machen - schätze den im Moment tatsächlich noch (also so im Vorfeld) in einer "Liga" mit "Blood Diamond" ein, was soviel wie "gewiss gut, aber irgendwie etwas heuchlerisch" heisst (wie gesagt: das habe ich vielen Reviews und Forenstimmen entnommen). Aber nochmals ganz klar in Deine Richtung: Saubere Arbeit!
- MysteryBobisCREEPY
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Schönes Review, bin zwar nicht mehr so heiß wie Anfangs auf den Film, werde wohl aber trotzdem ins Kino gehen.
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
Dass meine Pisse keine Fanta ist
Callejon <3
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Danke Stefan und noch ein paar Worte zu Blood Diamond vs. Kingdom. Blood Diamond sehe ich ja ähnlich wie du, wie es in der Blood Diamond Kritik rauskam. Was mich an dem störte, war eben dieses etwas geheuchelte und aufgesetzt wirkende Engagement für den schwarzen Kontinent, weil es da eben ging: Diamantenjagd, Kindersoldaten, Diamantenjagd, Elend des schwarzen Kontinents, Diamantenjagd, Action, Diamantenjagd, Elend ... also so eine seltsame Ping Pong Sache ... ein stetes Hin und Her zwischen Unterhaltung und "Anspruch". Und in Kingdom geht es eben *zack* *zack* *zack* oberflächlich perfektes Kino, das aber eben im Subtext imo viele wichtige Punkte enthält. Heuchlerisch ist es daher imo eben nicht, einfach weil Kingdom imo seine Brisanz homogen mit dem Voranschreiten des Filmes etablieren und ausbauen kann ... das ganze Konzept "Ölkrieg"/Interessenkonflikte Westen vs Fundamentalismus des Islam wirkt nicht angepappt oder beigemengt, sondern ergibt sich eben schlüssig aus dem Film ...StS hat geschrieben:Aber nochmals ganz klar in Deine Richtung: Saubere Arbeit!
Also imo ... und gerade weil er eben diese Brisanz und die "Unterhaltung" dennoch gut zu vermengen weiß und eben kein Stückwerk bietet, kommt er bei mir deutlich besser weg ... auch und vor allem, weil ich eben, wie im Fazit erwähnt, in Kingdom Unterhaltung für Bauch und Hirn sehe ...
In diesem Sinne:
freeman
Ich kenne Syriana, bin da aber auch nicht schlauer geworden. ;) Ich fand den einfach zu theoretisch für einen unpolitischen Menschen wie mich. Das macht "Operation Kingdom" für mich im Ansatz auch nur zweitrangig interessant, obwohl ich mich nie davor scheue, soclhe Themen anzupacken. Schon gar nicht, nachdem der freeman mit ner 9/10 um die Ecke kommt. Danke dir, so einen starken Film hätte ich dahinter jetzt gar nicht erwartet. Und da du "Blood Diamond" ja immerhin auch schon hinterfragt hast, messe ich deiner Beurteilung hier viel Bedeutung zu.In einem kurzem, brillantem Intro bringt uns Kingdom die verfahrene Lage zwischen USA und Saudi-Arabien im Kampf um das Öl und den Preis dafür näher und hilft allen nicht Syriana Kennern, die groben Hintergründe zu verstehen.
Bisher hat der Streifen mich auch kaum tangiert, aber mit deiner wiedermal hervorragenden Review hat sich das schlagartig geändert. Da ich deine Kritik an "Blood Diamond" bestens nachvollziehen konnte (obwohl ich in der Wertung dennoch einen Tick höher gegangen bin), denke ich gerade ernsthaft über den Kinobesuch nach, vorrausgesetzt es findet sich jemand, der mitgeht ;-)
MFG
Hannibal
MFG
Hannibal
@freeman: Schönes Review.
Ich war am WE drin und auch sehr positiv überrascht. Allein der brachiale Showdown und der genial entlarvende Schlusssatz rechtfertigen für mich 7-8/10. "Blood Diamond" - wenn hier so oft mit dem verglichen wird - fand ich zwar noch nen Tick besser ( glatte 8/10), aber ein sehenswerter Politthriller, der gekonnt den Spagat zwischen Anspruch und Entertainment schafft, ist "Operation Kingdom" allemal. Hier war sogar mal die teils verwackelte Actioninszenierung erträglich, die mir bei den "Bourne"-Filmen immer so auf den Senkel ging
Ich war am WE drin und auch sehr positiv überrascht. Allein der brachiale Showdown und der genial entlarvende Schlusssatz rechtfertigen für mich 7-8/10. "Blood Diamond" - wenn hier so oft mit dem verglichen wird - fand ich zwar noch nen Tick besser ( glatte 8/10), aber ein sehenswerter Politthriller, der gekonnt den Spagat zwischen Anspruch und Entertainment schafft, ist "Operation Kingdom" allemal. Hier war sogar mal die teils verwackelte Actioninszenierung erträglich, die mir bei den "Bourne"-Filmen immer so auf den Senkel ging
So bin aus dem Kino zurück und muss sagen, ein absolut gelungener Streifen. Was mich jedoch extrem störte war die Synchronstimme von der Garner, dass ist doch nicht die Stimme aus Alias? Aber abgesehen davon ein echter Kracher, wer bei der Bootsexplosion bei " Deja Vu " schon Beklemmungen bekam, der wird hier den ein oder anderen Schlag in die Magengrube erhalten. Teilweise wirklich schockierend und faszinierend zugleich. Der actionreiche Showdown passt imo sehr gut zum Rest des Films, da er keineswegs aufgesetzt oder erzwungen wirkt, sondern die logische Konsequenz dessen bildet, was zuvor auf der Leinwand abging. Ich fand den Film auch zu keiner Sekunde unübersichtlich, aber mich stört das sogenannte Kameragewackel eh nicht so sehr, da ich dieses " Mitten drin statt nur dabei" Feeling eh sehr gern hab. Was ich garnicht so erwartet hätte, ist die teils wirklich brachiale Gewalt. Hab da manchmal echt mit offenem Mund gehangen, weil manche Sachen wirklich ziemlich hart sind, nich unbedingt die grafische Gewalt, die zwar auch heftig sind, ich mein so unerwartete Gewalteruptionen, die da auf einen einprasseln. Krasser Film!
- Herzfresser
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Gut, das kann ich nachvollziehen, wäre auch noch nie in meinem Leben alleine ins Kino gegangen. Glücklicherweise laufen bei uns in der Schweiz aber fast alle Filme OmU, da bleibt auch den Untertitel-Muffeln keine andere Wahl
And who the hell is Stuntman Mike?
Don't shoot yourself. Don't shoot each other. And especially... don't shoot me.
Don't shoot yourself. Don't shoot each other. And especially... don't shoot me.
Ich versteh das mit dem Alleinegehen immer net ... ich war in 50 Prozent meiner Kinofilme allein drin und es hat mich net umgebracht. Dafür wurde ich schonmal von ner Person gefragt, ob es mir denn dann erlaubt sei, Popcorn zu kaufen ... hab da wirklich gut gefeiert ...Herzfresser hat geschrieben:Gut, das kann ich nachvollziehen, wäre auch noch nie in meinem Leben alleine ins Kino gegangen. Glücklicherweise laufen bei uns in der Schweiz aber fast alle Filme OmU, da bleibt auch den Untertitel-Muffeln keine andere Wahl
Und naja, Originalfassungen hats bei uns in Deutschland eher selten und wenn dann meist Wochen nach dem Start der synchronisierten Fassung ... also zumindest hier in Leipzsch isses so ...
In diesem Sinne:
freeman
- daemonicus
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Re: Operation: Kingdom
Dem kann ich mich anschließen, war Mittwoch drin. Ich würde den Film ebenso wie du nicht als politisch hoch ambitioniert ansehen, eher als realistischer Politthriller vor aktuellem Szenario. Da war "Blood Diamond" schon aufwühlender und kritischer.freeman hat geschrieben:Was bleibt ist ein großartiger Actionthriller mit erschreckend aktuellem Zeitbezug, der sich nicht in hohlen Phrasen ergeht und versucht ein einigermaßen ausgewogenes Bild zu zeichnen, ohne dabei den Zuschauer im Stich zu lassen. Operation: Kingdom ist Unterhaltung für Bauch und Hirn und damit einer der interessantesten Filme des Jahres.
Allerdings hab ich den Showdown etwas zwiespältig aufgenommen. Inszenatorisch echt ne Wucht, aber leider etwas unrealistisch. Ohne vorherige Planung holzt da ein Fünfer-Team im Angriff eine ganze Horde Terroristen auf deren eigenem Territorium weg, ein einziger Verlust auf Seite der Helden und der wird mal wieder von dem Lumpen mit der versteckten Waffe erschossen, das war dann doch ein wenig gegen den sonst so realistischen Strich gebürstet. Fand es aber nicht wirklich störend und würde insgesamt vergeben.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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- LivingDead
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Regisseur und Schauspieler Peter Berg inszenierte einen Unterhaltungsfilm mit einem fulminanten Showdown, der sich der gängigen "C.S.I"- Mechanismen annimmt und erst in zweiter Linie das hochbrisante Thema der Selbstmordanschläge und deren Ursache an den Wurzeln zu packen versucht und dabei gar nicht mal so schlecht abschneidet. Überraschend, wie plakativ Berg in den letzten Minuten die Amis mit den saudischen Terroristen gegenüberstellt und eine interessante Schlussbilanz zieht. Durch solche Momente knappe, aber wohlverdiente...
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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So nachdem ich im Jubiläumsquiz den Screen nicht erkannt habe, erfolgte nun eine erneute Sichtung und wieder kam ich mit dem Streifen nicht, wie gewollt, zurecht.
Änsatze einer sachlichen Kritik kann ich nicht mal liefern. Am ehesten wäre es noch die schnoddrige Figur Jason Batemans, die mir ordentlich auf die Ketten ging. Aber letzlich macht deren Installation (auch in dieser Ausprägung) durchaus Sinn. Der Freeman hats oben in seinem Review-Riff treffend erklärt. (Kannst du Foxx unglückliche Rollenauswahl mal präzisieren, Forenmaskottchen "Stealth" kannste ja wohl nicht meinen. )
Die grimmige, leicht fiebrige Attitüde von Syriana hat mir besser gefallen und die Erwartungen in eine falsche Richtung gelenkt. O:K ist dann doch eher Action- denn Politthriller, mit den entsprechenden (genretypischen) Stärken, die ja auch alle schon genannt wurden.
,5
Änsatze einer sachlichen Kritik kann ich nicht mal liefern. Am ehesten wäre es noch die schnoddrige Figur Jason Batemans, die mir ordentlich auf die Ketten ging. Aber letzlich macht deren Installation (auch in dieser Ausprägung) durchaus Sinn. Der Freeman hats oben in seinem Review-Riff treffend erklärt. (Kannst du Foxx unglückliche Rollenauswahl mal präzisieren, Forenmaskottchen "Stealth" kannste ja wohl nicht meinen. )
Die grimmige, leicht fiebrige Attitüde von Syriana hat mir besser gefallen und die Erwartungen in eine falsche Richtung gelenkt. O:K ist dann doch eher Action- denn Politthriller, mit den entsprechenden (genretypischen) Stärken, die ja auch alle schon genannt wurden.
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Brachialer, markerschütternder Auftakt, ein furioses, handwerklich perfektes Finale, dazwischen viel politisches Palaver, bei dem man sich um eine ausgewogene Sichtweise bemüht, wobei es leider stets bei der Bemühung bleibt. Exemplarisch dafür der Satz "Amerika ist nicht perfekt, keineswegs - aber DAS hier ist unsere Stärke". Soll heißen, Schwächen werden verbal eingeräumt, aber kaum gezeigt. Dass Teile des Films - nicht zuletzt durch Jason Bateman - wie ein Actionfilm mit Buddy Movie-Anleihen angelegt sind, macht die Kluft nicht kleiner. Zu schade, denn streckenweise bricht eben auch inhaltlich die Brillanz hervor, die den Film optisch sowieso von vorne bis hinten durchzieht.
So, dieser Tage auch gesehen. Gute Ansätze und einigermaßen gelungenes weil pessimistisches Ende sowie für US-Verhältnisse deutliche Anzeichen von Selbstkritik, unterm Strich aber über 90% der Laufzeit belanglos. Dafür gibts einen passablen Actionanteil und einen stylischen Erzählrahmen für Polit-Dummies (um es mal hart auszudrücken). Dass der ganze Look über jeden Zweifel erhaben ist, versteht sich bei dem Budget und der stimmigen Besetzung von selbst. Für meinen Geschmack rockt Chris Cooper am meisten, auch wenn seine Figur bisweilen ins Lächerliche zu driften droht.
Ich setz noch einen drauf: Ich fand den Film ehrlich gesagt ziemlich langweilig und nicht nur gegen Ende recht langatmig, die Darsteller sind mässig bis schlecht und die Story kommt meiner Meinung nach nicht sonderlich packend rüber. Immerhin, die Action wirkt phasenweise recht druckvoll, dass man die Wackelkamera auch in den ruhigen Szenen einsetzen muss werde ich nie gutheissen können.
Dank der Action gibts noch
-> Einmal gucken und gut ist.
Dank der Action gibts noch
-> Einmal gucken und gut ist.
So richtig packend und spannend ist KINGDOM auf alle Fälle nicht durchweg, die politische Ebene ist leider auch nur halbherzig ausgestaltet, die Krimihandlung plätschert gar ins Leere, um dann mit einem etwas aufgesetzt wirkenden, aber großartigen Finale abgeschlossen zu werden.
BLOOD DIAMOND ist auf alle Fälle besser, und SYRIANA stellt die Zusammenhänge zwischen US-Außenpolitik, Wirtschaftsinteressen und Terrorismus wesentlich glaubwürdiger und komplexer dar, dennoch ist KINGDOM ein solider Thriller mit wenig, aber fantastischer Action.
Gute
BLOOD DIAMOND ist auf alle Fälle besser, und SYRIANA stellt die Zusammenhänge zwischen US-Außenpolitik, Wirtschaftsinteressen und Terrorismus wesentlich glaubwürdiger und komplexer dar, dennoch ist KINGDOM ein solider Thriller mit wenig, aber fantastischer Action.
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