Review:
Gestern mal wieder gesehen nach langer Zeit. Wer nur auf Action hofft, könnte von dem Film enttäuscht sein, keine Frage. Die erste Stunde bietet lediglich ein paar kurze Shootouts und - wirklich gut gemachte - Nahkampfszenen, dafür funktioniert sie allerdings dennoch hervorragend.
Die Identitätssuche der Heldin, glänzend gespielt von Geena Davis, ist fesselnd und visuell berauschend, auch kommen immer wieder eine gewisse Ironie und zudem auch starke Dramatik auf. Auch der Charakter des Detektivs, gespielt von Samuel L. Jackson, hat Klasse und erinnert entfernt an den anfänglich kaputten Charakter des Joe Hallenbeck in "Last Boy scout - Das Ziel ist überleben" mit Bruce Willis in der Hauptrolle.
Auch die Familiengeschichte um Samantha Caine ist packend und liebevoll inszeniert, zudem unterstützt der packende Soundtrack von Alan Silvestri (u. a. "Predator 2") die Thrillerhandlung an einigen Stellen sehr gut.
Die Figur des Nathan Waldman bringt Pep in die Sache, vor allem serviert er einige der besten Gags des Films, wenn er sich zum Beispiel bei seiner Frau über den Hund beschwert, der sich seit geschlagenen drei Stunden "sein kleines Arschloch". Oder wenn er, als Samuel L. Jackson ungläubig ausruft, dass sie gerade aus nem Haus gesprungen sind, locker mit "und morgen gehen wir in den Zoo!" abtut. herrlich! Genauso wie die geradezu makabere Idee der Macher des Folterbades (offensichtlich hat Ms. Davis diese Szene sogar selbst gedreht ohne Double!) und die entsprechende Auflösung dazu.
Die wenigen knalligen Explosionen wirken umso wuchtiger und sind nach meiner Einschätzung eine gelungene Kombination von Miniatureffekten, verglichen mit heute dezenter CGI und echten beinharten Stunts. Und spätestens beim riesengroßen Big Bang (der übrigens als Stock footage im eher faden "Final destination 4" herhalten durfte), schießen Actionfans vor Freude die Tränen in die Augen.
Fazit: nicht so actiongeladen wie "Stirb langsam 2", aber ein wirklich klasse Thrillerfeuerwerk mit einigen heftigen Actionsalven
