Way of the Samurai

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Seemi
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Way of the Samurai

Beitrag von Seemi » 13.02.2012, 22:17

Way of the Samurai
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OT: Yamada - The Samurai of Ayothaya
Jahr:2010
Land: Thailand
Budget: (geschätzt) 100000000 Baht = ca. 2,5 Mio €

Regie: Nopporn Wartin
Produzent: Nopporn Wartin
Drehbuch: Thanawat Sukchu
Darsteller: Seigi Ozeki, Kanokkorn Jaicheun, Sorapong Chatree, Winai Kraibutr (Bang Rajan),Thanawut, Buakhao Paw Pramuk

Ayutthaya hat im Kampf um die Vorherrschaft in Siam die Hong-Sa besiegt. Doch die Unterlegenen verüben immer wieder Attentate und wollen König Naresuan stürzen. Der König bittet daher die Herrscher der umliegenden Länder um Mithilfe im Kampf gegen die Unholde. Yamada stellt in Japan ein paar als Hong-Sa verkleidete japanische Attentäter und wird daher beauftragt, die Hintermänner zu suchen. Er zieht in ein japanisches Dorf in Ayutthaya und wird prompt von Shogun und deren Anführer angegriffen und schwer verwundet. Eine Gruppe von Thai-Kriegern eilt Yamada zu Hilfe und nur der Obermotz der Angreifer kann entkommen. Kheem und seine Kumpanen bringen Yamada zum Tempel ihrer weit entfernten Heimat wo der Mönch ihn gesund pflegt. Der Intrigant will Yamada töten, da er seine Identität kennt, Yamada will ihn aber nicht einfach verpfeifen, da es für ihn eine Schande ist, dass ein Japaner sein Land verraten hat, sieht es aber als sein Schicksal an, den Verrat zu rächen. Hier nimmt der Handlungsverlauf eine seltsame Wendung, denn der einzige Weg für Yamada sein Vorhaben umzusetzen, scheint es zu sein, in der Leibgarde von König Naresuan zu dienen.

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Das Ganze klingt etwas unlogisch, macht aber nichts, denn Sinn und Zweck des Filmes ist nur, die Freundschaft zwischen Thailand und Japan bis zum Erbrechen herauszuarbeiten. Der Handlungsverlauf besteht darin, dass Yamadas Leben in der idyllischen Gemeinschaft zu zeigen. Immer wieder wird gezeigt, wie offen doch die netten Leute von Ayutthaya sind und es werden klischeehaft unzählige Missverständnisse aus dem Weg geräumt. So kümmert man sich aufopferungsvoll um den verletzten Yamada und er integriert sich nach und nach. Gerade nachdem er dem Zuschauer dies ausgiebig erläutert hat, fallen seine Verfolger ins Dorf ein. Wieder retten ihn die Thai-Krieger, nur um Yamada anschließend zu verprügeln, da die Thais es nicht verstehen können, warum die Japaner sich gegenseitig umbringen. (?!) Deshalb muss der Mönch seinen verwirrten Landsleuten erklären, dass Yamada ein guter Mensch ist und die Probleme anderer sie nichts angehen. Zudem geben die Bösen ihren Plan, Yamada in Ayutthaya töten zu wollen, da er dort ein Fremder ist und sicherlich in seine Heimat zurückkehren wird...
Dies zieht sich durch den kompletten Film, Unterschiede werden herausgearbeitet und dann einen Appell für Toleranz Platz zu machen und kaum nachvollziehbare Auslöser treiben die Handlung träge voran. So reiht sich Szene an Szene und es wird pathosgeschwollen über Ehre, Vaterlandsliebe und Toleranz philosophiert. Yamadas Rolle in der Gemeinschaft wird jedoch nie ganz klar, da er nur gelegentlich aushilft, den Kindergärtner gibt oder seiner Betreuerin schöne Augen macht. Zusätzlich zur ohnehin schwammigen Handlung wurde noch ein kitschige Lovestory in das Drehbuch gepackt, die sich aber auch nicht wirklich entfalten kann. Am Ende läuft die Männerfreundschaft zwischen Kheem und Yamada der Schwärmerei sogar noch in einem Ausmaß den Rang ab, bei dem sogar Whinettou und Old Shatterhand losheulen würden.
Unter dem Deckmantel der Integration, verbirgt sich aber auch immer wieder latenter Nationalismus. Das ganze gipfelt darin, dass der Mönch dem König davon abrät, seine Armee gegen die 200 barbarischen Hong-Sa-Krieger zu schicken. Zehn Mann seiner Leibgarde würden ausreichen, da diese doch für die richtige Sache kämpfen und ihr Herz am rechten Fleck haben.
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Damit das Ganze etwas mit Action zu tun hat, lernt Yamada Muay Thai, natürlich nicht ohne, dass klargestellt wird, dass die japanische Kampfkunst nicht schlechter ist. Zwar bekommt Yamada vom Oberkicker anfangs gleich zweimal hintereinander voll auf die Zwölf, da er aber beide Kampfstile verbinden kann, wird er der Super-Samurai-Thai.
So darf man Yamada und den Thais meist in schwelgerischen Aufnahmen beim Trainieren oder Trockenübungen zusehen. Die eigentlichen Fights würden gut rocken, es werden alle acht "Waffen" des Muay-Thai abwechslungsreich eingesetzt, es gibt Waffenkämpfe mit Schwert und Axt, der Härtegrad ist beachtlich undartet teils in Gemetzel aus. Außerdem sind viele Aufnahmen One-Takes, was zeigt, dass die Kämpfer wahre Könner sind. Leider ist die Präsentation misslungen, da die Inszenierung größtenteils demselben Schema folgt. Auf Zeitlupen folgen unnötige, Zeitraffer, dann spritzt Blut und dasselbe wird nochmal wiederholt. Am Ende stellt sich dann doch noch Einfallslosigkeit ein und fünf Gegner werden nacheinander mit derselben Aktion erledigt.
Die Kämpfer selbst wissen körperlich zu überzeugen, aber darstellerisch wird keinem etwas abverlangt, da die anspruchsvolleren Parts, wie Charakterentwicklung, dadurch umgangen werden, dass man einfach im Off palavert. Dennoch hinterlässt Seigi Ozeki einen faden Eindruck, der dauergrinsende Mönch ist etwas seltsam und das Kind ist enorm nervig.
Nopporn Wartin macht nicht wirklich Werbung für sich, denn er reiht die einzelnen Szenen oft ohne Zusammenhang aneinander. Bebildert wird das Ganze mit schönen Aufnahmen, es wurde aber teilweise etwas zu blau ausgeleuchtet, die Production Values sind ordentlich, der Soundtrack drönt schwülstig vor sich hin oder signalisiert sofort, wenn etwas Spannendes passieren soll. Die wenigen CGI-Elemtente sind zwar solide aber unnötig und wirken z.B. dann unpassend, wenn sie als Rauch, der aus(!) einer Schußwunde aufsteigt, eingesetzt werden.
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Möglicher Detailfehler am Rande: Die Handlung spielt 1633, der Film zeigt (meines Wissens) Ruinen der erst 1767 zerstörten Tempelanlagen von Ayutthaya...

:liquid2:
Schlimme Toleranzgurke

Von Splendid gibt's den Streifen bei uns in HD und SD und in FSK 18(cut) und SPIO/JK: k.s.J.(uncut)
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Beitrag von SFI » 14.02.2012, 07:12

Sieht oben nach einem Bollywood Dance aus! :lol: Danke für die Warnung.
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Beitrag von freeman » 14.02.2012, 08:24

Kommt ja allgemein wirklich schlecht weg, aber das Cover ... das ist halt echt irgendwie cool :lol: ... Die Bilder sehen irgendwie nach Bang Rajan III aus ... Mal schauen, den muss man ja leider kaufen, um sich selbst ein Bild machen zu können, denn ne Spio im TV ...!? Auf jeden Fall danke fürs Review! Da fällts abwarten auf vernünftige Preise leicht ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von Seemi » 14.02.2012, 20:18

Naja, dass mit der SPIO check ich eh nicht. Keine schwere Jugendgefährdung darf ja offensichtlich ganz normal im Laden verkauft werden...
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Beitrag von Fist_of_Retro » 03.01.2014, 23:04

Gestern billig gebraucht in einer Videothek auf DVD gekauft und nicht so schlecht gefunden wie hier reviewt wurde. Story ist echt schlecht und uninteressant auch wenn die Freundschaft dann von Thailand und Japan mir schon gefiel. Auch der Spruch mit dem Guten fand ich toll. Die Kämpfe fand ich kurz, gut und blutig :liquid6: Punkte.

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Beitrag von MarS » 13.07.2015, 14:04

Auch wenn ich den Streifen einen kleinen Tick schlechter empfinde, bin ich eher bei unserem Actionfilmfan. So punktet der Film vor allem bei den Kämpfen. Die sind kurz, knackig und hart. Dazu hat mir das Setting ziemlich gut gefallen. Störend bei den Kämpfen sind lediglich die CGI-Effekte, die sich nicht so gut in das Bild einfügen.

Leider ist die Story äußerst banal, der Nationalpathos nervt und manche Phrasen sind ziemlich peinlich. Das drückt mächtig auf die Stimmung, was eigentlich schade ist. Hätte man sich mehr auf die Kämpfe konzentriert und die Auseinandersetzung mit dem Antagonisten mehr in den Vordergrund gerückt, wäre vielleicht auch trotz (oder gerade wegen) der einfachen Story etwas solideres dabei raus gekommen. :liquid5:

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