Tödliche Geschwindigkeit

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Tödliche Geschwindigkeit

Beitrag von C4rter » 17.03.2012, 15:05

Bild

Originaltitel: Terminal Velocity
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Deran Sarafian
Darsteller: Charlie Sheen, Nastassja Kinski, James Gandolfini, Christopher McDonald, Gary Bullock, Hans Howes, Melvin Van Peebles, Suli McCullough, Cathryn de Prume, Richard Sarafian Jr., Lori Lynn Dickerson, Terry Finn

Eines schönen Tages kommt die schöne Chris (Nastassja Kinski) als neue Schülerin in die Schule von Fallschirmtrainer Ditch Brodie. Sie gibt sich als unbedarfte Newcomerin, doch wie sich bald herausstellt führt sie so alle an der Nase herum: Chris springt ohne ihn ab und stürzt zu Tode…denkste.
Auf der Suche nach Antworten zu dem seltsamen Tot seiner neuen Schülerin durchstöbert Ditch ihre Wohnung und entdeckt, dass sie in Wahrheit eine Profispringerin war und der Unfall nur geschickt fingiert war...

„For someone I've never slept with you sure fucked me pretty good.“

„Terminal Velocity“ dürfte wohl der am besten budgetierte Film von Regisseur Deran Sarafian sein, Sohn des „Vanishing Point“ Regisseurs Richard C. Sarafian. Gut besetzt mit Charlie Sheen, der zu der Zeit allerdings nicht mehr auf dem Höhepunkt seiner Karriere war, Nastassja Kinski und James Gandolfini der später als Tony Soprano berühmt wurde. Doch entweder stand Sarafian hier das Budget im Weg, er konnte aus dem Drehbuch nicht das rausholen was ein erfahrener Regisseur aus dem Stoff hätte machen können, oder das Drehbuch gab im Endeffekt einfach doch nicht so viel her.

„Let's just say she did for bullshit what Stonehenge did for Rocks.“

Zusammengesammelt aus Versatzstücken von „Point Break“ oder auch „Drop Zone“ ist „Terminal Velocity“ die meiste Zeit weder Fisch noch Fleisch. Die Action hält sich in überschaubaren Grenzen und liefert nur sehr selten einen spannenden oder überzeugenden Schusswechsel. Meist gibt es typische Adrenalin-Szenen, wie spektakuläre Fallschirmsprünge, die sich mit der Zeit abnutzen oder Charlie Sheen lässt einen starken One-Liner vom Stapel.

„Pack your bags, we're going on a guilt trip!“

Aber „Terminal Velocity“ ist beileibe kein totaler Rohrkrepier. Die Bösewichte, auch wenn es wieder mal Ex-KGB-Agenten bzw. die russische Mafia ist, wissen zu gefallen und vor allem Gandolfini ist hier richtig fies, ähnlich wie schon in „True Romance“ ein Jahr zuvor. Die Action ist, wenn sie denn dann passiert, zumeist schön Explosiv und gut inszeniert, auch wenn alles ziemlich Familienfreundlich und sauber daherkommt, was wiederrum dann doch etwas stört. Was ganz und gar nicht stört ist aber die erwähnte freche Schnauze von Sheen, der in den besten Szenen des Films einen klasse Spruch nach dem anderen raushaut.

Doch irgendwie will sich nie so recht diese Actionfilm-Stimmung einstellen. Die Einführung zu Beginn ist bereits holprig, Sheen wird im weiteren Verlauf nie so recht zum „Helden wider Willen“ sondern tut sich eher schwer seine Rolle weiter auszuarbeiten und mit mehr zu füllen als seinen Sprüchen.
Aber auch Nastassja Kinski weiß als Action-Darstellerin nicht so recht wohin. Ein wenig Geena Davis kommt hier und da aus hier heraus, aber das wirkt doch nur bemüht aber nicht wirklich gekonnt. Dem Film fehlt es an einer Leitfigur die einen Actionfilm tragen kann, aber auch an „der einen“ Action-Szene die im Kopf hängen bleibt. Insgesamt reicht es so immerhin noch zu einer:

:liquid6:

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Beitrag von Cinefreak » 17.03.2012, 18:51

fand den immer sehr geil, vermutlich der beste Sarafian ,)
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Beitrag von C4rter » 18.03.2012, 00:41

Cinefreak hat geschrieben:fand den immer sehr geil, vermutlich der beste Sarafian ,)
"Warum" würde ich jetzt gern wissen. :wink:

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Beitrag von Cinefreak » 18.03.2012, 01:18

weil mich die Action von seinen Filmen, die ich bisher kenne, am meisten ansprach einfach. Man sieht halt in der Action zum Teil schon das Budget.
Müsste ihn aber nochmal ansehen, um genaueres sagen zu können.
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Beitrag von StS » 18.03.2012, 08:51

Ist auf jeden Fall recht nett, der Streifen - aber "Roadflower" und "Gunmen" (von Serafian) schaue ich mir persönlich noch lieber an.

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Beitrag von C4rter » 18.03.2012, 10:22

"Roadflower" muss ich auch noch sehen. Werde ich mal für demnächst einplanen.

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Beitrag von Cinefreak » 18.03.2012, 10:51

den hab ich auch mal gesehen und fand ihn ganz gut - drastisch, aber gut. Ist aber sehr lange her.
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Beitrag von McClane » 18.03.2012, 11:27

"Roadflower" müsste ich mal wieder sehen, hab den als solides Handwerk von einem soliden Handwerker in Erinnerung. Ähnliches würde ich auch zu "Terminal Velocity" sagen, den ich beim ersten Ansehen sogar noch sehr gut fand, aber beim zweiten Anschauen fiel mir der dünne Plot dann doch zu stark ins Gewicht. Immerhin: Geschwindigkeit ist ein gutes Stichwort, denn gerade in Hälfte zwei drückt das Teil ja ordentlich aufs Gaspedal, wird zu reinen Verfolgungsjagd mit gelegentlichen Schießereien und Fahrzeugswechseln. Die Fallschirmstunts rocken das Haus, die sonstige Action ist ebenfalls ganz schick (beim zweiten Ansehen aber nicht mehr so stark), Gandolfini ist ein super Badass, ebenso der gerne übersehen Christopher McDonald, Sheen und Kinski sind okay, aber Sheen kann abseits seiner Oneliner weniger punkten, wie C4rter schon sagte.

Gute :liquid6:
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Re: Tödliche Geschwindigkeit

Beitrag von Cinefreak » 07.09.2022, 23:41

Die Geschichte um den Fallschirmspringer Ditch Brody wurde hier als High-Concept-Action-Thriller im typischen 90er Gewande umgesetzt. Und das heißt in erster Linie eine relativ einfache Story, dafür krachende Stunts und Schießereien, fette Explosionen und einen völligen Over the top-Showdown, für den mal eben 23 Sportwagen verwendet worden sind, von denen neun danach den Autofriedhof als künftige Wohnstätte hatten. Wer die Sequenz kennt, erkennt schon, wie irre das war! 23 Autos für eine einzige Sturzsequenz! Das war noch richtiges Filmemachen!
Ansonsten gibt es eine ziemlich heftige Prügelei mit ziemlich fiesem Glasbruch, eine richtig fette Schießerei, zwei recht dufte Explosionen und besagten Showdown.

Keine Ahnung, warum N. Kinski als Kassengift gilt. Ich fand ihre Vorstellung absolut in Ordnung, und auch C. Sheen ist hier noch halbwegs sympathisch. Toll auch die Synchro - Benjamin Völz, der Sprecher von Keanu Reeves - das lässt schon ein wenig - nur ein wenig - an SPEED erinnern. Dazu Leon Boden, der Sprecher von Nicolas Cage usw.

Sowohl Synchro als auch die Inszenierung selbst zeigt, dass man es hier mit einem A-Film zu tun hat, nicht mit einem B-Movie, auch wenn die Story vielleicht anderes vermuten lässt.
Hat nach vielen Jahren mal wieder richtig Laune gemacht, kann ich Fans temporeicher Actioner sehr empfehlen. Die Action ist ganz gut dosiert, übermäßig Tiefgang gibt es nicht.
ne recht starke :liquid7:,5 bis :liquid8: ist das immer noch
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