The Tomorrow War

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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The Tomorrow War

Beitrag von freeman » 07.07.2021, 21:27

The Tomorrow War

Bild

Originaltitel: The Tomorrow War
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Chris McKay
Darsteller: Chris Pratt, Yvonne Strahovski, J.K. Simmons, Edwin Hodge, Sam Richardson, Betty Gilpin, Jasmine Mathews, Mary Lynn Rajskub, Ryan Kiera Armstrong u.a.

Als eines Tages Menschen aus der Zukunft auftauchen und die Menschheit der Gegenwart bitten, ihnen im Kampf gegen eine außerirdische Bedrohung beizustehen, wird auch Kriegsveteran Dan eingezogen, um in der Zukunft eine nahezu aussichtslose Schlacht zu schlagen. Doch Dan entpuppt sich als gewiefter Fighter, der das Potential hat, die Menschheit zu retten.
:liquid6:

Zur Kritik von "The Tomorrow War"

In diesem Sinne:
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Re: The Tomorrow War

Beitrag von StS » 08.07.2021, 08:53


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Re: The Tomorrow War

Beitrag von SFI » 08.07.2021, 15:17

Dank der innovativen Prämisse, kann der visuell opulente SciFi-Trash immerhin seine Spannung über die Laufzeit halten, verliert sich aber auch in der allzeit präsenten Battle: Los Angeles vs. Starship Troopers Kulisse nebst dem zehn Jägermeister Prinzip, ohne eigene Akzente setzen zu können. Bei der Tongestaltung scheint man den Score vergessen zu haben, der oftmals kaum wahrnehmbar ist. Insgesamt ein Streifen, der aufgrund der Blockbuster Durststrecke durchaus seine Momente hat, aber mit wenig Eigenglanz, dabei auch immer auf den Spuren der Skyline Franchise wandelt.

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Re: The Tomorrow War

Beitrag von Vince » 09.07.2021, 06:56

Ich mochte das Monsterdesign. Bei der allerersten Nahaufnahme eines Viechs haben sie sich animationstechnisch auch noch eine Menge Mühe gegeben, danach wurden die Effekte fahriger und schwammiger. Pratt als Held, ich will nicht sagen fehlbesetzt, aber so ein bisschen wirkte er schon so, als wüsste er nicht genau, wo er gerade mitspielt. Die Fifa hat ein paar Scheinchen für Schleichwerbung zur WM in Katar springen lassen. Schrecklich, dass so etwas inzwischen derart konkret in die Filmhandlung integriert wird. Ansonsten so ziemlich alles in einen Topf geworfen und zu einer grauen Suppe verrührt, was man finden konnte: Starship Troopers, Aliens, The Thing, Independence Day, The Great Wall. Das mag in einer Blockbuster-Trockenphase noch halbwegs funktionieren, in einem normalen Kinojahr gehörte so etwas eher zum unteren Bodensatz der teuren Filme.
:liquid4:

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Re: The Tomorrow War

Beitrag von Sir Jay » 12.07.2021, 17:29

immerhin macht sich der Film dafür stark sich für den Klimawandel zu sensibilisieren :lol:

fand den Streifen eher öde und hatte echt Probleme der Handlung zu folgen.

Eigentlich gehören Filme wie dieser boykottiert - der ist für mich so dermaßen Sinnbild dessen wie aktuelle blockbuster, die von Streamingdiensten (!) produziert werden - aussehen. rundgelutscht und verbraucht - aber ummantelt mit einem plastikglanz, der das zombifizierte Volk von Netflix (oder in diesem FAlle Amazon Prime) einfach nur willenlos schmatzen lässt...

:liquid4:

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Re: The Tomorrow War

Beitrag von StS » 12.07.2021, 19:50

Sir Jay hat geschrieben:
12.07.2021, 17:29
Eigentlich gehören Filme wie dieser boykottiert - der ist für mich so dermaßen Sinnbild dessen wie aktuelle blockbuster, die von Streamingdiensten (!) produziert werden - aussehen. rundgelutscht und verbraucht - aber ummantelt mit einem plastikglanz, der das zombifizierte Volk von Netflix (oder in diesem FAlle Amazon Prime) einfach nur willenlos schmatzen lässt...
Ist ja keine Stremingdienst-Produktion... aber ich weiß, was Du meinst.

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Re: The Tomorrow War

Beitrag von freeman » 13.07.2021, 20:10



Meine Kritik nochmal langsam eingesprochen, damit auch Sir Jay folgen kann ... Muhar har har

In diesem Sinne:
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Re: The Tomorrow War

Beitrag von Sir Jay » 14.07.2021, 08:55

Wenn ich sage, dass ich dem Film kaum folgen konnte meinte ich damit in erster Linie, dass ich seine Erzählstruktur so unfassbar widerspenstig fand, dass sich eben Langeweile einstellte.

Die viel gelobten Sets und Actionszenen haben bei mir leider auch nicht gewirkt. Ich sehe, dass formal versucht wird da großes auf die Leinwand zu zaubern, aber es verpufft alles in letztlich doch sehr generischen Choreographien. Das "Finale" war für mich dann eines der belanglosesten und uninspiriertesten Set Pieces seit Langem - zum Augen rollen.

Die Analogie zum Klimawandel, die in dem Film verbaut wurde fand ich noch am gelungensten. Zwar sehr platt und überdeutlich, aber wichtige Botschaften müssen auch nicht immer subtil verpackt werden...

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Re: The Tomorrow War

Beitrag von LivingDead » 14.07.2021, 09:50

Ich kam mit dem Film gut klar - mag auch am Blockbusterentzug liegen, der ja akut eher durch Marvel gestillt wird. :lol: Ansonsten kann ich freeman hier größtenteils zustimmen.

Aus dem Filmtagebuch:
Auch wenn die Prämisse zur tiefergehenden Auseinandersetzung mit dem Zeitreiseplot einlädt, wird sich aufgrund des doofen Skripts (mit heftigen Logiklücken) auf die Schauwerte konzentriert. Chris Pratt stolpert gewohnt souverän durch die Szenerie und entschädigt mit seinem ironischen Auftreten für einige Durststrecken, bei denen die nicht immer funktionierende Familiengeschichte immer wieder das Tempo drosselt. Dagegen sind die Aliens und die Actionszenen überaus gelungen. Gerade der erste Auftritt der außerirdischen Invasoren ist packend inszeniert und erinnert in der Machart an beste Spielberg-Zeiten (so scheint auch der familiäre Aspekt eine Reminiszenz an Spielberg zu sein). Insgesamt eine spaßige Rückbesinnung auf das naive Kino der 90er Jahre (inklusive Tony Scottscher Filter bei startenden Kampfjets).
ganz knappe :liquid6:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

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Re: The Tomorrow War

Beitrag von MarS » 02.08.2021, 10:38

The Tomorrow War ist ein absolutes Abziehbild der aktuellen Kinofilme. Man nimmt eine interessante Grundidee, zieht das Ganze gigantisch groß auf, unterlegt das alles mit viel (ansehbaren) CGI, hält Charaktere und Story oberflächlich, liefert permanent Action und spult die Sache sauber runter. Im Ergebnis gibt das einen SciFi-Action-Streifen der zwar irgendwo gut unterhält, aber auch genauso schnell vergessen ist wie so viele Filme in den letzten Jahren.

Das ist schade, denn die "The Tomorrow War" macht durchaus einiges richtig. Die Idee in der Story ist durchaus mal etwas Neues und bietet wirklich einen interessanten Ansatz, das Alien-Design passt, die Optik ist gelungen und Chris Pratt kann so einen Film auch tragen. Leider muss er den Film auch tragen, denn bis auf ganz wenige Ausnahmen sind sämtliche andere Charaktere nahezu völlig bedeutungslos. Und diese Ausnahmen haben auch nur temporär ihre Bedeutung und werden meistens schnell wieder fallen gelassen. Man hat es nicht mal geschafft einem Charakter wie Charlie, welcher als typischer Sidekick eingeführt wurde, mehr als ein paar Minuten Raum zu geben. Das ist schon ein ziemlich großer Problempunkt von The Tomorrow War", denn man baut null Bindung zu den Charakteren auf, was aber für einen Film mit einer Laufzeit von über 2 Stunden essentiell ist. Dadurch zünden die dramatischen Szenen überhaupt nicht und das die Figuren sterben wie die Fliegen, ist einem völlig egal. Zudem wird der Schauplatz zu schnell zu groß. Als Zuschauer ist man viel zu schnell mit großen Schlachten und ausufernden Actionszenen ausgesetzt, wodurch sich kaum Atmosphäre aufbaut. Die Zwischenbrücke und Herleitung zum Finale ist ziemlich dämlich und unrund, was sich wieder auf die eigentlich besser eingefangene Atmosphäre im Finale auswirkt. Ich dachte mir jedenfalls nur so: "Naja, wenn die Aliens jetzt nicht platt gemacht werden, dann sind sämtliche Dummbeutel (also eigentlich sämtliche am Schluss gezeigten Figuren) selbst daran schuld.". Große Emotionen bauen sich so jedenfalls nicht auf.

"The Tomorrow War" reiht sich damit in die Plastik-Filme der letzten Jahre ein. Er bietet kurzweilige Unterhaltung, ohne die Gefahr irgendwo haften zu bleiben.

:liquid6:

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Re: The Tomorrow War

Beitrag von McClane » 13.11.2023, 14:47

Ich weiß nicht, ob man angesichts des Verkaufs von "The Tomorrow War" an ein paar Stellen die Post-Production hat schleifen lassen, aber zwei, drei kleine Dinge sind mir schon negativ aufgefallen. Die Mischung ist nicht optimal (Dialoge teilweise sehr leise, Sounds dafür extrem laut), manches ist ein bisschen dunkel (vor allem in der Miami-Szene) und nicht alle CGI-Effekte sind optimal (Hintergründe beim Abschied auf der schwimmenden Basis). Andrerseits: Solche Schnitzer gab und gibt es auch bei Filmen, die es ins Kino schaffen. Warum man bei dem hier den Rückzieher machte, verstehe ich nur so halb. Klar, es war Corona, die Kinos nur mit Auflagen offen und die aufgestauten Blockbuster kannibalisierten einander, da war eine sichere Lizenzsumme durch Amazon schon verlockender als Glücksspiel mit dem Box Office. Qualitativ steckt das Pratt-Vehikel die ähnlich gelagerten Monster-Actionfilme "The Great Wall" und "Monster Hunter" jedenfalls in den Sack.
Klar, perfekt ist anders, was gerade - wie von freeman moniert - an den Nebenfiguren liegt. Bei quasi jedem Storyabschnitt werden die Nebenfiguren mehr oder weniger komplett ausgetauscht oder sie kehren urplötzlich wieder, wie zwei seiner Soldaten-Sidekicks, die bei seiner Mission im Mittelteil durch Abwesenheit glänzen und fürs Finale wieder da sind. Dementsprechend selten ist eine große Fallhöhe da, wenn stetig neue Pappkameraden weggehäckselt werden. Die Zeitreiselogik ist ganz okay, gerade durch den "Weil das so ist"-Kniff mit den parallel laufenden Zeitlinien und der "Entbehrlichkeit" der Gegenwartsfiguren im Zukunftskrieg. Die Vorbilder wie "Starship Troopers", "Aliens", "Edge of Tomorrow" usw. sind klar erkennbar, der Storyaufbau alles andere als innovativ, aber funktional, wenn Pratt als Actionhero-meets-Wissenschaftler quasi mit jedem Set-Piece dem Schlüssel zur Alien-Auslöschung einen Schritt näher kommt. Pratt hält den Film auch zusammen, JK Simmons als "Conspiracy Santa" liefert in einer Nebenrolle ab, während der Rest aus besseren Statisten besteht - auch Yvonne Strahovski kommt trotz Platz 2 auf der Cast-Liste nicht wirklich an. Krass ist natürlich, wenn man (mir) bekannte Gesichter in Bit-Parts sieht, etwa Mary Lynn Rajskub und den dicken Kumpel aus der Netflix-Serie "Love" als Teil des Spähertrupps im Miami-Set-Piece.
Die 140 Minuten merkt man dem Film trotz begrenzter Substanz erfreulich wenig an, da genug Oberflächenreize da sind. Vor allem das Design der White Spikes mag nicht gerade Innovationspreise gewinnen, ist aber schon ziemlich stark. Wenn es dann zum Konflikt Mensch vs. Monster kommt, dann kracht es ordentlich. Gelegentlich wird es in Sachen Schnitt und Inszenierung etwas unübersichtlich, etwa wenn man beim Miami-Set-Piece anfangs nur so halb erahnt, wen es gerade aus Pratts Trupp erwischt hat. Doch beinahe jede Sequenz hat etwas für sich: Die Szene in Miami besticht durch das beinahe aussichtlose Rückzugsgefecht gegen die außerirdischen Killer, das Gejuckel im Erdloch fällt etwas ab, hat aber teilweise echt coole Kameraarbeit und die von freeman beschriebene Heli-Einlage, die Szene auf der Basis bläst die "Starship Troopers"-Belagerungsszene auf noch größere (und ziemlich eindrucksvolle) Proportionen auf, wenn ein wahrhaft gigantomanisches Gefecht stattfindet.
Und dann gibt es noch den Showdown:
Sir Jay hat geschrieben:
14.07.2021, 08:55
Das "Finale" war für mich dann eines der belanglosesten und uninspiriertesten Set Pieces seit Langem - zum Augen rollen.
Da kann ich nicht wirklich mitgehen, es sei denn, du meinst nur den eher unübersichtlichen und schwachen Part im Raumschiff. Den letzten Kampf in der Eiswüste fand ich regelrecht mustergültig mit dem Auf und Ab der Konfliktparteien, zumal ja auch mindestens eine tendentiell entbehrliche Figur dabei ist, bei der man nicht weiß, ob und wann es sie erwischen wird. Ich hatte da geistig tatsächlich dieses Video vor Augen:

Perfekt würde ich auch diese Sequenz vielleicht nicht ganz nennen, aber schon sehr stark, trotz des generischen Aufbaus.
Insgesamt ist das alles okaye Blockbusterkost, die mehr brauchbar zusammenklaut als wirklich innovativ ist, aber visuell meistens ansprechend, gut besetzt und mit überwiegend ansprechenden Schauwerten umgesetzt ist.

:liquid6:

PS: Wenn man schon den FIFA-Bestechungsanfang mit der WM nimmt, hätten die Reisenden aus der Zukunft nicht mit nem Raumschiff anreisen und auf Neymar landen können?
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