C4rter unisolt:
Universal Soldier: Regeneration
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: John Hyams
Darsteller: Andrei Arlovski,
Jean-Claude Van Damme,
Dolph Lundgren, ...
Der Terrorist Topoff entführt die Kinder des russischen Präsidenten und übernimmt die Kontrolle über Chernobyl. Er droht damit den stillgelegten Reaktor zu sprengen wenn seine Forderungen nicht erfüllt werden. Eine Spezialeinheit mit 4 frischen UniSols scheitert daran Topoff zu stoppen, da dieser über einen eigenen, weitaus besseren Universal Soldier verfügt, NGU(Andrei "The Pit Bull" Arlovski ). Der Forscher Dr. Colin(Kerry Shale) hat allen Soldaten unter dem Kommando von Topoff einen Chip eingeplanzt, damit diese von NGU verschont werden.
Das Militär sieht keinen anderen Ausweg als Luc Deveraux (Van Damme), seines Zeichens "Universal Soldier im Ruhestand", wieder fit zu machen für den Feld-Einsatz um den Terroristen zu stoppen. Seine Mission ist es Chernobyl zurückzuerobern und die Sprengladung zu entschärfen die den Reaktor sprengen soll. Während Luc auf dem Weg nach Chernobyl ist, taut Dr. Colin einen weiteren Universal Soldier auf. Quasi als Lebensversicherung hat er einen Klon von Andrew Scott(Dolph Lundgren) erschaffen. Doch Scott entledigt sich schnell seiner Herren Topoff und Colin, und handelt fortan auf eigene Rechnung. Luc muss also den Kamp aufnehmen mit 2 starken UniSols, Scott und NGU. Ein ungleiches Duell steht im bevor...
Als der Film das erste Mal angekündigt wurde, war ich ziemlich gespannt auf die Dinge die da kommen sollten. Vorallem das Lundgren und van Damme mitmachen würden, fand ich erstaunlich. Erste Bilder vom Set brachten dann schnell Ernüchterung. Sämtliche Sets scheinen in alten russischen Trümmerbuden und alten Fabriken zu stehen, alles sah einfach ziemlich billig aus. Der Trailer vor ein paar Wochen bestätigte dies nur noch. Die Hauptrolle wurde dem unbekannten Andrei Arlovski verpasst, van Damme kommt kämpferisch erst nach etwas über 45 Minuten dazu. Zuvor gibt es 2 oder 3 eher unbedeutende Szenen mit ihm, die ihn in Therapie zeigen um als UniSol in der normalen Welt überleben zu können und eine recht zusammenhanglose Restaurant-Prügelei. Man könnte es wohl zweite Hauptrolle nennen was van Damme hier spielt.
Bei Lundgren reichte es sogar nur für einen Gastauftritt. Er hat insgesamt nur 3 oder 4 Szenen(Auftauen, Vorgesetzte erledigen, Endkampf). Eine davon ist aber zumindest ein recht langer, ausgefallener Kampf mit van Damme. Die beiden zerlegen eine alte Küche, brechen durch mehrere Wände durch und fallen aus einem Fenster, wo van Damme am Boden liegend Lundgren mit einem coolen Finishing-Move aus dem Film ausscheiden lässt.
Der Endkampf zwischen van Damme und Arlovski kann sich auch sehen lassen und hat ebenfalls ein nettes Finish parat.
Doch zum Rest des Films findet man irgendwie keinen wirklichen Draht. Allein die Sets stoßen einen förmlich ab. Alles wirkt völlig grau und kahl. Das passt einfach irgendwie nicht zu Universal Soldier. Selbst Szenen die nicht in Russland spielen sollen, wie ein Bunker in Langley, sehen einfach komplett nach russischem Hinterland oder russischem Keller aus. Die meisten anderen Action-Szenen, die es abseits der 2 Hauptkämpfe gibt, sind nicht sonderlich spektakulär aber immerhin insgesamt alle brauchbar und recht unterhaltsam. Dem Film ist es hoch anzurechnen, dass er sich nicht mit der langweiligen Story aufhält sondern viele Action-Szenen hintereinander abliefert. Dies bewahrt ihn vor einem Absturz.
Es gibt auch eine starke, ca. ein minütige Kamerafahrt ohne Schnitt in der sich van Damme durch die untere Etage einer Baracke kämpft. Hier vergisst man für einen Moment die schäbigen Sets und erfreut sich an dieser toll inszenierten Action. Davon hätte es einfach mehr geben sollen.
Die Story ist natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen und wurde wohl eher um den Drehort herum entwickelt, da man eben diese abgewrackten Sets hatte. Wieso klont Dr. Colin Lundgren? Wieso muss van Damme hergeholt werden? Zu dem Zeitpunkt wo er in den Einsatz geschickt wird, ist keinem klar das Lungren auch wieder unterwegs ist, er soll lediglich NGU erledigen. Wieso ist van Damme stärker als 4 UniSols der neuen Generation? Okay, klar, er ist halt van Damme. Aber dies sind alles Löcher in der Handlung, die nicht genauer erklärt werden.
Ich hätte es besser gefunden, wenn Andrei Arlovski eine Nebenrolle als normaler UniSol bekommen hätte, Lundgren der Hauptfeind gewesen wäre und van Damme geholt werden muss, weil er es schon einmal geschafft hat Lundgren zu besiegen. Dies wäre in sich logischer gewesen, und die beiden hätten auch größere Rollen bekommen.
So bleibt "Universal Soldier: Regenration" am Ende noch ein recht gelungener B-Actionfilm, von dem ich mir bei Ankündigung erheblich mehr versprochen hatte. Doch Sets und Aussehen des Films verhagelt einem hier etwas den Spaß. Klar ist es schön van Damme und Lundgren wieder gemeinsam als UniSols zu sehen, aber trotzdem bleibt ein fieser Beigeschmack erhalten. Gute:
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Joker ist auch voll der regenerierte Unisol:
Eine Gruppe von Separatisten nimmt Geiseln, besetzt Chernobyl und droht damit den Reaktor zu sprengen, wenn die Regierung nicht binnen 72 Stunden eine Gruppe von politischen Gefangenen freilässt. Da die russische Regierung nicht mit Terroristen verhandelt, wird eine multinationale Spezialeinheit samt vier UniSols entsandt, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Leider schlägt die Rettungsmission fehl, da auch die Separatisten über einen UniSol verfügen. Nachdem die Spezialeinheit zurückgeschlagen wurde, beruht die einzige bestehende Hoffnung auf Luc Deveraux, einem UniSol alter Schule, der mitlerweile aber die Uniform an den Nagel gehängt hat. Nach einem kleinen Training und einer Auffrischung der Fertigkeiten ist Luc jedoch bereit sich der Herausforderung zu stellen. Was bis dahin jedoch niemandem klar ist, dass ein zweiter UniSol sein Unwesen in Chernobyl treibt. UniSol Andrew Scott, ein alter Bekannter von Luc. Somit muss sich Luc Deveraux, nicht nur den Separatisten und Ihrem NGU stellen, sondern auch seinem Erzfeind aus vergangenen Tagen, bzw. dessen Klon.
Als ich das erste Mal von einer Fortsetzung mit Van Damme und Lundgren hörte dachte ich, dass das garkeine schlechte Idee sei, da beide in den letzten Jahren doch wieder relativ starke Filme abgeliefert haben und dass ein gemeinsamer Filmauftritt vorallem eins sein sollte: Ein Geschenk an die Fans. Man kann sich nun darüber streiten, ob dies gelungen ist, da Lundgren leider nur eine sehr kleine Rolle im Film übernimmt, aber ich denke, die Bereitschaft an einem solchen Projekt mitzuwirken, zeigt einfach, dass das Franchise Universal Soldier von enormer Bedeutung für die beiden ist.
Universal Soldier Regeneration beginnt so, wie der geneigte Fan es sich wünscht, mit einer wüsten Schiesserei und einer gut gefilmten Verfolgungsjagd, bei der es zu reichlich Blechschaden kommt. Der Film drückt von Minute eins aufs Gaspedal und hört erst beim Abspann damit auf. Es gibt kaum eine Verschnaufpause, weil immer irgendwo etwas los ist. Das liegt auch vorallem daran, dass man sich auf keinen richtigen Hauptdarsteller festlegt. Irgendwer kämpft immer mit irgendwem, sei es nun UniSol gegen UniSol oder Spezialeinheit gegen UniSols. Hier brennt die Luft. Die Feuergefechte sind brutal und blutig geraten, die Fights knallhart und knackig, was will man mehr. In Erinnerung bleiben vorallem der Fight zwischen Van Damme und Lundgren. Dabei fighten sich die beiden durch Wände und Interieur, dass es eine helle Freude ist. Das Ende von Lundgren wird beim Genrefan ein richtig breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Ansonsten ist vorallem die Szene in der Van Damme sich mit Pistole und Messer bewaffnet durch ein Haus kämpft. Diese Montage ist vorallem erinnerungswürdig, weil sie über eine Minute gänzlich ohne Schnitt auskommt und man sich wirklich in die Situation hineinversetzt fühlt. Aber auch die anderen Actionszenen sind durchweg gelungen und kommen gänzlich ohne billige Tricks oder Stock Footage aus.
Das Setting empfand ich als sehr gelungen, da alles trostlos und düster wirkt, was für ein Gebiet wie Chernobyl absolut passend ist. Wer auf Endzeitatmosphäre steht wird bestens unterhalten. Wenn jeman Call of Duty 4 gespielt hat und sich an die Chernobyl Mission erinnert, der wird sich sofort heimisch fühlen, da diese bedrohende Gegend wirklich optimal eingefangen ist. Es gibt zwar die ein oder andere Szene, in der man denkt, dass man das besser hätte lösen können, weil das in dem Moment recht billig aussieht, aber im Großen und Ganzen wirkt alles sehr real.
Die Schauspieler machen ihre Sache durchweg ordentlich, wenn auch niemand besonders herausragt, natürlich kann man sagen, dass der Universal Soldier die Paraderolle für Recken wie Van Damme und Lundgren darstellt. Emotionslos, schweigsam und knallhart. Wenn man so bewerten würde, haben alle ihre Anforderungen erfüllt.
Andrei Arlowski als NGU macht wirklich wenig her, vorallem schauspielerisch, dafür punktet er allerdings mit einer enormen physischen Präsenz, genau wie Van Damme, der hier kämpft was das Zeug hält. Schön zu sehen, dass er trotz seines Alters noch ein paar recht beachtliche Moves draufhat. Lundgren nimmt seine Rolle, für ihn typisch, mal wieder nicht ganz so Ernst und spielt seine Rolle mit der nötigen Portion Ironie.
Negativ fallen vorallem zwei Dinge auf, zum Einen das Aussehen der UniSols, da hätte man deutlich mehr rausholen können. Die sehen nämlich eher aus wie die Cyborgs aus Cyborg Cop 3. Des Weiteren wäre es wünschenswert gewesen, wenn man Andrei Arlowski ganz aus dem Film rausgelassen hätte und an seiner Stelle lieber den Lundgren eingesetzt hätte. Das hätte zum gelingen des Films nochmehr beigetragen.
Ansonsten bleibt nicht mehr zu sagen, als dass der Film zwar kein Film für die Ewigkeit ist, aber ein kleiner Lichtblick im B-Actionbereich ist er allemal. Wer zuletzt von den monatlich erscheinenden Gurken ermüdet ist, der kann ruhig einen Blick riskieren.
Alles in allem gute
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freeman macht auf UniSol:
Als 1992 das Roland Emmerich US Filmdebüt Universal Soldier die Leinwände rockte, war dies der Startschuss für diverse interessante Entwicklungen. Roland Emmerich startete dank der harsch kritisierten Schlachtplatte ordentlich durch und legte mit Stargate seinen ersten echten Blockbuster hin. Dolph Lundgren hatte mit dem Film einen seiner größten Hits und verschwand trotz seiner irre abgefahrenen Performance in den Videotheken (Nur Vernetzt - Johnny Mnemonic schaffte es in der Folgezeit noch ins Kino). Sein Kontrahent Jean Claude van Damme landete mit dem Film auf der A-Liste der Hollywoodstars und der Film selber ging auch noch in Serie. Leider eher zu seinem Nachteil, denn bot Universal Soldier II mit van Damme zwar noch ordentliche B-Gülleaction gingen die TV Filme zum Thema komplett vor den Baum und langweilten gar schrecklich. Was sollte man also erwarten, als es hieß, Universal Soldier ginge in eine neue Runde? Ok, bei Fanboys ging der Puls schlagartig nach oben, als es auf einmal hieß, van Damme UND Dolph Lundgren seien wieder an Bord, doch der erste Trailer zum neuerlichen UniSolanlauf stimmte wenig zuversichtlich. Doch immer wieder passiert es, dass man sich aufgrund eines Trailers doch gewaltig irren kann! So auch hier …
Irgendwann in naher Zukunft werden die Kinder eines hochrangigen Politaktionärs einer Fantasierepublik (die wohl aus der ehemaligen Sowjetunion hervorgegangen ist) gekidnappt. Das Hauptziel der Terroristenlumpenhunde besteht darin, politische Gefangene freizupressen. Und da Geiseln manchmal nicht ausreichen, um derartige Ziele zu erreichen, besetzt man auch noch den ehemaligen Tschernobylreaktor und droht, selbigen in die Luft zu jagen. Diverse Befreiungsversuche enden katastrophal, haben die Terroristen doch eine Kampfmaschine in ihren Reihen, die selbst die neueste Generation der ultrahochgezüchteten Universal Soldiers in den Boden stampft! Also versucht man es Old School und wendet sich an Luc Deveraux, der nach den bisherigen Ereignissen versucht, sich wieder ins Normalleben zu integrieren. Erstaunlicherweise – die Gründe sind wirklich vollkommen schleierhaft – stimmt er sogar zu und macht sich bereit, für seine ultimative Herausforderung. Dumm nur, dass die Terroristen noch eine weitere Überraschung für Luc bereithalten. Diese hört auf den Namen Andrew Scott, sammelte einst Ohren an Halsketten und denkt gar nicht daran, den Luc ungeschoren davonkommen zu lassen … Die finale Schlacht steht kurz bevor …
Zugegeben, Universal Soldier: Regeneration punktet weder mit einer coolen Story noch mit ausgeklügelten Charakteren oder ordentlichen Dialogen. Ich denke aber, dass dies bei diesem Film eh niemand erwartet hat. Dennoch gelingt Regisseur John Hyams etwas erstaunliches, was die Dramaturgie angeht (und obendrein funktioniert!), denn er verwehrt dem Zuschauer in einem reinrassigen Actionknaller eine echte Identifikationsfigur! Dies wird vor allem der Tatsache geschuldet sein, dass seine „Stars“ nur wenig Zeit für den Film hatten. Lundgren drehte nebenher sein Kinocomeback The Expendables und arbeitete parallel an seinen Eigenproduktionen Icarus und Command Performance, weshalb er für UniSols: Regeneration nur fünf Drehtage freischaufeln konnte. Und auch van Damme war nur für 19 der knapp 50 Drehtage zu haben. Darum muss sich Hyams lange Zeit auf die Seite der Bösewichte schlagen bzw. uns die Kampfmaschine NGU so ausführlich wie möglich unsympathisch machen. Nach knapp 20 Minuten Laufzeit bekommen wir zwar unseren Helden van Damme zu Gesicht, doch der knüppelt gleich darauf mal irgendeinen Typen zusammen … grundlos. Die Folge: Irgendwie scheint er zwar der Held im Film zu sein, aber mögen mag man ihn nicht. Nach der Hälfte des Filmes schaut Dolph zum ersten Mal vorbei und hat eine geniale Einstiegsszene, die geradezu symptomatisch für seine aktuelle Karriere steht: Er entsteigt in altem Glanz einem Sarg! Ein echter Schmunzelmoment. Doch als Sympathieträger ist er auch denkbar ungeeignet. Danach wütet wieder Kampfmaschine NGU, van Damme guckt betröppelt und Lundgren stellt die Fragen, die schon Frankensteins Monster stellte. Es folgt ein urst geiler 30 Minuten Showdown und Sense. Das hat irgendwie alles keinen rechten Sinn, die Handlung wirkt trotz aller Simplizität ein wenig zerfahren und Spannung will auch nicht so recht aufkommen und dennoch langweilt man sich keine Minute!
Der Hauptgrund dafür heißt John Hyams, Regisseur von Beruf, der hier nach diversen Kampfsportdokumentationen sein Actionfilmdebüt abliefert und gleich mal richtig auf die Kacke haut. Er steigt ein mit einer Plansequenz. Langsam, schleichend, dennoch sehr ordentlich inszeniert und in einen ersten Knalleffekt mündend, der in einer Autoverfolgungsjagd kulminiert, bei der so wuchtig brachial rumgeballert wird, dass es eine helle Freude ist und man an richtig fett budgetierte A-Action denken muss. Zumal Hyams megaflott und energetisch inszeniert, OHNE in Wackelkameraorgien verfallen zu müssen. Alleine über coole Perspektiven, einer flotten Schnittarbeit und nettem Pacing bringt er hier richtig Druck rein! Danach lässt er Andrei 'The Pit Bull' Arlovski als NGU durch den Film wüten. Der darf mit hübschen Mixed Martial Arts Einlagen ein paar amtliche Kampfsporthighlights auffahren und wird von seinem dankbaren Regisseur wundervoll überinszeniert. Denn eines ist nach dem Mittelteil klar: Der Typ ist unbesiegbar! Diverses nun folgendes Dialoggeplänkel lässt Hyams ebenfalls erstaunlich stilsicher inszeniert auf uns niedergehen und sorgt immer wieder mit flotten Actionintermezzos dafür, dass dem Zuschauer nicht langweilig wird. Und dann schaltet er komplett in den Actionmodus! Wir erleben van Damme fast 30 Minuten in Bewegung. Erst ballert er mit einem Sturmgewehr alles kurz und klein. Dann darf er sich durch eine weitere, diesmal urst genial choreographierte Plansequenz ballern, in der die Kamera förmlich durchs Geschehen schwebt und die brachial fette Action fast schon leichtfüßig erscheinen lässt. Gleich darauf geht’s zum Messergeschnetzel ins nächste Stockwerk, wo dann die Brutalität munter Achterbahn fährt … und dann ist er da … der herbeigesehnte Moment!
Van Damme kickt Lundgren. Und wie! Zwar werden beide in dem Fight immer einmal offensichtlich gedoubelt, aber der Kampf selbst ist so heftig, schnell und hart, dass man beide Stars wohl auch zu ihren Hochzeiten in den übelsten Momenten hätte doubeln müssen. Auf engstem Raum hauen sich die beiden hier die Schädel ein und trifft erneut Van Dammes Beweglichkeit auf Lundgrens pure Power, die beide irgendwann sogar durch Wände brechen lässt! Ein Fight zweier Giganten und der absolute Höhepunkt im Film. Zwar ist auch der Fight van Damme gegen Andrei 'The Pit Bull' Arlovski nicht von schlechten Eltern, dieser leidet aber immer wieder einmal unter offensichtlichen Undercranking Einlagen (Zeitraffereffekte) und hat nicht halb so viele Ideen an Bord, wie der Fight gegen Lundgren. Zumal der Lundgren Fight auch einen sehr derben Finishing Move hat, den Lundgren im Audiokommentar herzlich belacht.
Dabei ist die Action immer absolut auf den Punkt inszeniert! Die Kamera fliegt förmlich durch die Settings, man bemüht sich immer um Treffereffekte und spritzende Bloodpacks und das Hauptziel (richtig Druck machen) geht immer auf! Absolut grandios. Erstaunlich ist auch, wie oft Hyams in der Action auf musikalische Untermalung verzichtet, was sie noch unmittelbarer und dank hübschen Sounddesigns noch heftiger wirken lässt. Doch auch in den ruhigen Szenen verblüfft UniSols: Regeneration mit einer hervorragenden Inszenierung. Vor allem dank des Trailers musste man aufgrund des Ostblocksettings das Schlimmste befürchten, doch Hyams nutzt das Karge der Settings für seine eigene Zukunftsvision konsequent aus! Die grauen Bilder verwahrloster Häuser und Stadtviertel gehen absolut Hand in Hand mit der restlichen Optik seines Filmes. Beispielsweise sind auch die gebotenen Labore ein Ausbund an Kargheit. Hier gibt es keine blinkenden Konsolen, keine rundgelutschten Designmöbel. Alles ist auf Effizienz und Funktionalität ausgerichtet und durchweg wird so eine herrlich düstere und vor allem extrem kalte Atmosphäre aufgebaut, die dem Film optisch fast schon eine dystopische Anmutung angedeihen lässt! Nun muss einen das aber auch nicht zu sehr verwundern, denn John Hyams hatte einen absoluten Könner an der Kamera! Seinen Vater Peter Hyams (Regisseur von unter anderem Outland, Das Relikt und die van Damme Gassenhauer Timecop und Sudden Death), der hier erstmals für einen anderen Regisseur als sich selbst arbeitete und dem B-Film einen erstklassigen A-Look verleiht und ihn im fettesten Scope erstrahlen lässt! Danke dafür!
Darstellerisch ist Schmalhans dann leider Küchenmeister. Der vom Verleih als Hauptdarsteller transportierte MMA Fighter Andrei 'The Pit Bull' Arlovski ist in seiner Rolle als Bösewicht gut aufgehoben. Er kriegt keine zwei Gesichtsausdrücke zusammen, kann aber richtig geil fighten. Und da seine Figur eh nicht weiter unterfüttert wird, muss er auch nicht mehr machen, als bedrohlich auszusehen und Schädel einzuschlagen. Van Damme wirkt als Luc Deveraux häufiger, als stünde er neben sich oder als habe er bei den Dreharbeiten einen Rückfall in schlimmere Drogenzeiten gehabt. Seine Augen sind meist nur zur Hälfte geöffnet, er ist verschwitzt, er stolpert durch die Kulissen … alles sehr seltsam. Dennoch hat er sogar den einen oder anderen Schauspielmoment abbekommen, die aber allesamt nicht im Entferntesten an seine JCVD Performance heranreichen. Zumindest macht er in der Action eine noch immer hervorragende Figur. Wobei man aber auch sieht, dass es für ihn alterstechnisch langsam Zeit wird, andere Projekte zu finden, die ihm vielleicht ähnliche Leistungen entlocken wie bei JCVD. Der Dolph ist ja leider nur kurz im Rennen, aber er macht einfach das Beste draus. Seine „Was bin ich“ Einlagen bescheren dem Film ein paar herrlich freiwillige und unfreiwillige Schmunzelmomente und das irre seiner Andrew Scott Performance aus der I (er wurde im übrigen geklont, falls sich wer fragt, wie aus dem Schaschlik aus Teil I noch ein Lundgren gebaut werden konnte) scheint auch immer mal wieder durch. Letztlich war er aber (auch laut Audiokommentar) nur als Crowd Pleaser dabei und eben um van Damme den Arsch aufzureißen. Und in der Action macht das lange Powerhouse einfach mal nach wie vor eine absolut geniale Figur. Zumal ihm die Mixed Martial Arts Einlagen auch besser stehen als Van Damme. Wenn Lundgren in den teils beklemmend brutalen Ground and Pound Einlagen den Gegner am Boden festnagelt und ihm mit dem Ellbogen den Schädel zerdellt, hat das ordentlich Wucht!
Klaro, die Stars sind allesamt nicht mehr die Jüngsten und letztlich ist UniSols: Regeneration nur was für die Couchpotatoe Actionfreaks, doch John Hyams macht einfach das Beste aus der sich ihm bietenden Situation. Er hängt sich nicht an den Universal Soldier Filmgesetzmäßigkeiten auf, sondern denkt sie einfach konsequent weiter und erweitert die Mythologie, wie er es eben braucht. Statt auf eine intelligente oder zugeschwafelte Handlung setzt er auf Tempo und Action satt und schafft es sogar, dass das Ostblocksetting (gedreht wurde in Bulgarien) richtiggehend attraktiv wirkt, da es den gesamten, erstaunlich durchdachten Optikansatz trefflich unterstützt. Die hier präsentierte Stahlfabrik, die Tschernobyl doubelt, ist obendrein ein echt cooles Setting! Und darum herum packt er absolut geile Action, die in ihrer ganzen Anlage absolut Old School daherkommt, aber mit modernsten Mitteln inszeniert wurde und so die Tugenden der alten Kracher in unserer Zeit verortet. Eine riesige Hilfe dürfte dabei sein Vater Peter Hyams gewesen sein, der UniSols Regeneration optisch mühelos kinotauglich macht. Und wenn es in einem Film derart genial scheppert, wie es hier in den letzten 30 Minuten passiert, dann bleibt einem einfach nicht mehr viel zu meckern, obschon es natürlich gravierende Probleme gibt (Handlung, Darsteller, …). Dennoch fällt es in diesem hochunterhaltsamen Fall erstaunlich leicht, die Defizite auszublenden! Zudem möchte ich noch den ungeheuer relaxten Audiokommentar von Dolph Lundgren und Regisseur John Hyams empfehlen, bei dem man durchweg merkt, dass hier zwei Fanboys einen Film gucken, der sie prächtig unterhält. Alleine, wie süffisant Lundgren sein eigenes Schauspiel belacht, ist ganz groß. Am Ende rät Lundgren Hyams, dass er, sobald wieder so ein Film anstünde, dringend bei ihm durchklingeln solle. Und wie man unlängst erfahren durfte, ist UniSols 4 mit van Damme, Lundgren UND Hyams schon in der Pipeline! Köstlich!
(Copyright der Bilder: Kinowelt)
Die deutsche DVD von Kinowelt ist nur mit einer Spio/JK Freigabe ungeschnitten! Für die FSK 18 Freigabe dürften einige Gewaltspitzen (und dabei vor allem die Ground and Pound Momente) gewichen sein!
In diesem Sinne:
freeman