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Timelock

Verfasst: 25.01.2007, 00:18
von freeman
Timelock

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Originaltitel: Timelock
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Robert Munic
Darsteller: Maryam d'Abo, Arye Gross, Jeffrey Meek, Ricco Ross, Jeff Speakman, Thomas G. Waites, Nicholas Worth, Joey Dedio, Martin Kove, J. Lamont Pope u.a.

Riley ist ein Computercrack, der sich soeben per Datenautobahn um 4,5 Millionen Dollar bereichert hat. Seinen Erfolg feiert er amtlich mit zwei Nutten, die sich zu seinem Pech als verdeckte Ermittlerinnen entpuppen. Er wird verknackt und soll auf Alpha 1 verfrachtet werden. Eine Art Gefängnisplanet für die "harmloseren" Vertreter der Verbrecherzunft. Durch einen Irrtum landet er aber auf dem Transportschiff zu dem Gefängnisplaneten Alpha 4. Dieser beherbergt die nicht mehr resozialisierbaren Fälle des Erdenabschaums. Doch bevor sich Riley so richtig beschweren kann, hat er erstens einen explosiven Sprengsatz in seinen Hals injiziert bekommen und bricht zweitens eine Gefangenenrevolte los, die den Knast komplett auf den Kopf stellt. Drei der Gefangenen, die mit Rileys Gefangenentransport auf den Planeten verfrachtet wurden, wollen nämlich das kriminelle Genie McMasters befreien. Riley kann in dem Tohubawohu stiften gehen und schließt sich mit der Gefangenentransportpilotin Teegs zusammen, um mit ihr vom Planeten zu fliehen. Dabei wollen sie das gleiche Raumschiff nutzen, dass die Bäddies für ihre Flucht auserkoren haben. Ein gnadenloser Wettlauf beginnt ...

Ein gnadenlos langweiliger obendrein. Das Problem des Filmes ist nämlich, dass er alle Voraussetzungen für einen zünftigen Actionkracher auf sich vereinen kann: überkandidelte Bäddies, ein Kerl zur falschen Zeit am falschen Ort, ein cooles Setting und eine stimmige Ausgangssituation - nur er nutzt all das nicht einmal annähernd aus. Denn obwohl der Einstieg herrlich überdreht und turbulent geraten ist, geht kurz darauf jegliches Tempo komplett verloren. Das liegt zum einen daran, dass man eben einen langweiligen Computernerd als Helden hat, der sich obendrein im Laufe seiner Odyssee NULL verändert und niemals zum Actionhelden mutiert, was irgendwie arg enttäuscht. Obendrein beschränkt sich seine Gegnerschar auf 4 (in Worten vier!) Gegner, von denen nur drei eine wirkliche Bedrohung darstellen. Ergo fehlt es nicht nur an einem echten Helden, es fehlt auch an Kanonenfutter. Und damit fehlt es dann auch an Action. Denn man muss ja mit so wenigen Bäddies vorsichtig sein, dass sie bis zum Ende reichen. Also ballert man zwar immer mal aufeinander, getroffen wird aber niemand. Irgendwann wird dann auch davon gefaselt, dass McMasters wohl einen riesigen Coup planen würde. Wie dieser aussieht, erfährt man nie, was den Eindruck erweckt, dass das geheimnisvolle Gelaber über diesen Coup nur den Film strecken sollte. Hier wird wahrlich mit vollen Händen das Potential aus dem Fenster geschmissen. Das ist um so trauriger, weil der Film optisch ganz passabel geworden ist. Erdige Brauntöne dominieren die herrlich heruntergekommenen Szenerien und das ewige Dunkel in den Sets kann so manche Mängel im Produktionsdesign gekonnt überspielen. Auch die Kamera weiß größtenteils zu überzeugen, nur der Schnitt ist ab und an arg dilettantisch geraten. Dennoch sind die Szenen im Gefängnistrakt von Alpha 4 absolut gelungen. Die Einlagen abseits der Gefängnisgänge können dies nicht von sich behaupten, sehen aber so herrlich mies getrickst aus, dass man ihnen einen gewissen unbeholfenen Charme absolut nicht aberkennen kann und man über die miesen Modelltricks eher milde denn belustigt lächelt. Da sind die Raumschiffmodelle schon mal so "groß", dass fallende Schneeflocken wie Meteoriten wirken, schaut man auf Styroporlandschaften, die minutenlang abgefilmt werden, ohne das ersichtlich wäre, auf was man hier eigentlich gucken sollen und werden Flammen"meere" einkopiert, die wie die Flamme eines Feuerzeuges wirken. Herrlich. Auch bei den großen Filmklassikern bedient man sich: Eine Sprengkapsel in den Blutbahnen kennen wir aus Wedlock, Klapperschlange und vom Prinzip her aus Running Man. Eine Szene in einer tödlichen Müllbeseitigungsanlage wird 1:1 aus Star Wars kopiert und der Zukunftsknast ist nun auch alles andere, nur nicht neu - insbesondere Fortress winkt hier massivst von rechts ;-). In diesem wilden Mix tummeln sich recht "prominente" B-Gestalten. Arye Gross durfte schon in House II einen herrlich töffeligen Helden geben. Hier jammert er als Riley bei jeder Actionszene, befummelt bei jeder Gelegenheit seinen weiblichen Sidekick und lässt im Sekundentakt dumme Sprüche vom Stapel. Ex Bondgirl Maryam d'Abo gibt dann sein Fummelopfer Teegs und überzeugt mit vollkommenem mimischen Unvermögen. Martin Kove spielt ihren Vater und hat zu wenig Screentime, um wie gewohnt auf ganzer Linie zu versagen ;-). Als McMasters bekommen wir dann Jeff Speakman aufs Auge und ja ... was ein Anblick: Vokuhila Matte und Arschleckerleisten im Gesicht ... dieser Mann muss das personifizierte Böse sein. Leider kann man dieses Böse ansonsten nirgendwo an ihm festmachen und warum er als Verbrechergenie bezeichnet wird, erschließt sich schon mal gleich gar nicht, da er mindestens genauso dämlich agiert wie seine Mitstreiter. Und meine Frage an die Produzenten: Warum engagiert man Jeff Speakman, wenn man ihn nicht einmal kicken lässt? Sein Endkampf mit Riley besteht aus purem und brutalem, megagenial inszenierten ... Herumschubsen ... Oh je. Und das umschreibt eben die Action in Airlock auch ganz treffend. Zu Beginn wird noch aus vollen Rohren geballert, doch das legt sich dann leider komplett im "Handlungsteil" - also dem Rest des Films. Hier und da knallt es zwar noch einige Male, aber wirklich mitreißend ist das dann nicht.

Airlock ist ein Fanal verschenkter Möglichkeiten. Speakman darf nicht kicken, der Held rockt nicht, die Effekte stammen von anno dazumal und obwohl die handlungstechnischen Voraussetzungen passen, stimmt das angeschlagene Tempo zu keinem Zeitpunkt ... Zugute halten kann man dem Streifen einige nette Sprüche des Helden und die (abseits der Effekte) ordentliche Optik.
:liquid4:

Die deutsche FSK 18 Fassung von Laser Paradise ist vollkommen ungelenk und teilweise sinnentstellend verstümmelt wurden. Uncut gibt es den Streifen - ebenfalls mit einer FSK 18 versehen - von dem Label Concorde!

In diesem Sinne:
freeman

Verfasst: 25.01.2007, 00:21
von MysteryBobisCREEPY
Mmmhh, das Cover sieht fantastisch aus, das Review liesst sich outstanding :D

Verfasst: 25.01.2007, 00:41
von freeman
Ich find das Cover auch geil ... So ein Beispiel für: DAS kann man mit Photoshop auch machen ... sollte es aber tunlichst unterlassen :lol:

In diesem Sinne:
freeman

Verfasst: 09.06.2007, 01:10
von freeman
Habe mal die DVD Eintragung für Deutschland aktualisiert, denn Concorde bescherte uns dies hier:

Vollbild * Deutsch: Dolby Digital 2.0 * Englisch: Dolby Digital 2.0 * FSK KJ

Captain Jesse Teegs ist die taffe Pilotin eines Sternenshuttles, das Schwerverbrecher zur Strafkolonie Alpha 4 bringt. Dort angekommen meutert das ""Frachtgut"" und der befreite Superverbrecher Mac Masters uebernimmt die Fuehrung in dem High-Tech-Knast. Er droht den Planeten samt Atomreaktor zu sprengen, wenn er nicht ungeschoren in die Freiheit gelangt. Doch da sind noch Teegs und der vertraeumte Knacki Reilly, die sich zusammengerauft haben, um den Psychopathen zu stoppen...

OT: Timelock
USA 1996
Darsteller: Maryam D'Abo, Arye Gross, Jeff Speakman, Jeff Meek
Regie: Robert Munic
Buch: Joseph John Barmettler jr., J. Reifel

Laufzeit: 92 min.

Concorde

Verfasst: 29.08.2011, 18:35
von Cinefreak
help! - Dies ist wirklich ein B-...äh ich meine C- bis D-Movie für die ganz Harten. Damit meine ich diejenigen, die so pervers sind, mit Paris HIlton und Angelina Jolie gleichzeitig ne Nummer schieben zu wollen und sich gleichzeitig von Elton John einen blasen lassen...ich denke, es ist klar, worauf ich hinaus will. Man weiß gar nicht wo man anfangen soll mit dem kritisieren: uninteressante Story, langweilige Charaktere, pseudocoole Sprüche, Effekte, die größtenteils wie ausm Schrottkasten wirken...und das ganze so langweilig und bieder präsentiert, dass man geradezu darum bettelt, dass mal irgendwo irgendwer irgendwas in die Luft jagt oder sich die Maryam D`abo, die hier gegen ein dillentantisch schlechtes Skript und einen miesen Regisseur anzukämpfen versucht, sich auszieht...himmelhergott und Josef...wie kann man so einen Film allen ernstes abgeben, ohne sich dabei in Grund und Boden zu schämen...

Fazit: Con air für Arme von einem Regisseur, der nicht die geringste Ahnung von guter Filmunterhaltung hat...dilettantisch wäre geschmeichelt... - noch dilettantischer ist nur teilweise die Synchro...der Knight Rider-Bäddie Nicholas Worth labert wenig, aber so derbe schlecht synchronisiert, das ist fast lustig.

:roll: :twisted:



:liquid1:,5 :wink: - bei soviel Längen kann man einfach nicht höher gehen, da ist nichts was wirklich versöhnt... :evil: .- gibts selten, dass es bei einem Film so gut wie keine packende Szene gibt...auch ne "Leistung" :roll:
Und was für ein scheißmies getrickstes Finale