Egal wie schwach so manches Drehbuch von Roel Reines Regiearbeiten war, auf zwei Sachen war eigentlich immer Verlass: Kompetent inszenierte Action und ein überraschend hochwertiger Look. Fällt beides bei "12 Rounds 2" leider fast komplett aus. Der in Grau- und Brauntönen gehaltene Look wirkt wenig ansprechend, die Actionszenen sind kurz und dann teilweise auch noch unschön verschnitten, etwa in den Schlägereien. Dass der Held als Normalo (hier: Sanitatütata) über kaum Schusswaffen- und Nahkampfskills verfügt, kann ja durchaus als spannungserzeugendes Konzept benutzt werden, kommt hier aber kaum zur Geltung. Also rennt und fährt Orton von A nach B nach C ohne dass die Situationen wirklich brenzlich erscheinen und reimt sich die Dinge zusammen, die der Zuschauer eigentlich schon nach der Eingangsszene ahnt und deren Hinweise überdeutlich präsentiert werden (etwa der Fernsehbericht über den verschwundenen Gouverneur zu Beginn). Orton ist solala, Wrestler waren ja selten große Schauspieler, aber Leute wie Dwayne Johnson, Roddy Piper und Steve Austin haben wenigstens noch Ausstrahlung oder Charisma, was Orton leider völlig abgeht, während der chargierende Bösewicht im Rumpelstilzchen-Modus irgendwann nervt. Das vollkommene Desinteresse an der Handlung merkt man auch daran, dass rund 30 Sekunden nach der letzten Explosionen der Abspann losrollt. Immerhin tritt Reine viel aufs Gas, aber in Ermangelung von interessanter Action oder Spannung rauscht "12 Rounds 2" einfach nur am Zuschauer vorbei, da helfen auch ein paar nette Explosiönchen nix.
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