Gloryhammer

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McClane
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Gloryhammer

Beitrag von McClane » 30.06.2018, 15:51

Vielleicht erzähle ich Leuten wie Vince oder Hanni hiermit nichts Neues, aber ich hatte neulich ein besonderes Live-Erlebnis und eine Entdeckung.

Vor einer Woche war ich mit meiner Freundin mit ner Tageskarte auf dem Rockfels-Festivals, vor allem da wir gerne mal Amorphis live sehen wollten. Als vierte Band des Tages trat Gloryhammer auf, von denen ich vorher nie etwas gehört hatte. Das Artwork am Merch-Stand sah entweder nach Heavy Metal Richtung Iced Earth oder nach Power Metal aus.
Beim Auftritt kommen die Mitglieder nach und nach auf die Bühne. Erst der Drummer in Kapuzenpulli und dunkelblauem Tarnfleck, also noch relativ normal. Danach der Bassist im Wikinger-Outfit, komplett mit Lederstiefeln mit absurd großem Fellrand. Danach der Gittarist im Tempelritter-Look. Dann der Keyboarder in Schwarzmagier-Robe. Und dann der Sänger: Knallgrüner Brustpanzer, dazu eine goldgelbe Spandex-Hose. Zuerst waren wir irritiert, wie das alles gemeint sein soll. Doch schon bald war klar: Gloryhammer ist Power Metal soweit zu Ende gedacht, dass es schon zur Parodie wird.
Das war spätestens beim zweiten oder dritten Song klar, als der Sänger einen Fan für eine Sonderaufgabe heraussuchte. Auf die Frage wie er denn heiße, antwortete der Fan mit "Lukas". Dazu meinte der Sänger, dass das nicht sein könne, denn schließlich hießen ja alle deutschen "Hansi". Deshalb hat er den Fan danach nur noch "Lukas Hansi" genannt. Lukas Hansi durfte auch nicht mehr aus Stuttgart kommen, sondern aus dem Fantasykönigreich Inverness. Und Lukas Hansi bekam auch einen Quest, da der Bassist ein Cyborg sei, der gerade schwach sei und mit dem Nuklearmaterial aus verglühten Sternen betrieben werde. Und Nuklearmaterial aus verglühten Sternen könne man auch auch aus Alkohol gewinnen, weshalb Lukas Hansi jetzt den Quest habe über die Menge hinweg zum Bierstand zu crowdsurfen und dort noch Bier für die Band zu holen. Gesagt, getan, auch wenn der Bierstand bei dem Festivalgelände viel zu weit hinten war - es haben zwar ein tapfere Leute ausgeholfen, die immer mitgelaufen sind, um Lukas Hansi weiterzutragen, aber irgendwann musste er abgesetzt werden und seinen Quest zu Fuß fortsetzen. Lukas Hansi konnte aber schnell rennen und das Bier noch während des Songs liefern.
Es war eine ziemliche Sause, die Leute sind mitgegangen (die Band war wohl auch vielen schon geläufig) und die Jungs haben ordentlich Stimmung gemacht. Ich hab auch echt Spaß gehabt und kann euch nur das Reinhören/Reinschauen nur empfehlen, falls ihr es noch nicht kennt. Man muss natürlich was für Power Metal übrig haben. Knallt aber gut und der Sänger (Thomas Winkler) hat es was drauf. Und die Texte sind so übertrieben mit der Ballung von Reizwörten wie "Dragon", "Warrior" und "Legend", dass es eine Freude ist - von Titeln wie "Victorious Eagle Warfare" ganz zu schweigen.
Treibende Kraft hinter der Band ist der Keyboarder, der auch der Sänger der Piraten-Power-Metal-Band Alestorm ist. Die sind auch ganz cool, machen vor allem Saufmetal, aber Gloryhammer find ich irgendwie konsequenter. Der Retrostyle des Ganzen hat was von der Eighties-Welle, die wir ja auch in Filmen wie "Guardians of the Galaxy" und "Turbo Kid" liebevoll mitbekommen.

Anspieltipp ist "The Hollywood Hootsman": https://www.youtube.com/watch?v=w7SRh4Ry8hw
By the way: Die Figur des Hollywood Hootsman scheint an Arnie angelehnt zu sein. Der Barbar der Hollywood erobert und der größte Star der Traumfabrik wird; später stellt er sich auch in einem Song als Cyborg heraus.
Den Live-Auftritt von Wacken vor zwei Jahren gibt es auch auf YouTube, da kann man sich nen Eindruck vom Live-Erlebnis verschaffen, auch wenn der Sänger da wohl erkrankt war und deshalb nicht volle Leistungen konnte: https://www.youtube.com/watch?v=RHXd0Z58yOo
Und den Style sieht man auch schön im Video zu "Rise of the Chaos Wizards": https://www.youtube.com/watch?v=YGV6bCTMM5w
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Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von Vince » 30.06.2018, 18:04

Klingt witzig, aber nein, kenn ich nicht. Alestorm schon, aber die haben sich ja auch einen recht großen Namen gemacht. Die ganze Ecke Power / Pagan / Viking Metal etc. meide ich normalerweise, ist nicht so mein Ding. Aus dem Bereich Metal-Parodie finde ich allenfalls Steel Panther (für den Glam Rock / Hair Metal) ganz putzig, aber dann auch wieder nicht so, dass ich mir bisher Alben zugelegt hätte.

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Beitrag von McClane » 01.07.2018, 08:36

Alestorm kannte ich vorher nur vom Namen her, hatte aber in den letzten Jahren weniger Power Metal und Symphonic Metal gehört als früher, dafür verstärkt Metalcore und Melodic Death Metal. Wäre ohne den Live-Auftritt vermutlich nicht drauf gekommen.

Von Steel Panther hab ich gehört, aber meine Freundin findet die nervig und dann (trotz Parodie/Ironie) sexistisch, weshalb ich nicht groß reingehört hab. Irgendwann lief mal in nem Club "Asian Hookers" von ihnen, das hat die These meiner Freundin eher nicht entkräftet :lol: . Hab mit Glam & Hair Metal, aber auch weniger am Hut, auch wenn ich einige Songs aus dem Bereich (z.B. "Kickstart My Heart" von Mötley Crüe) durchaus schätze.
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Beitrag von Vince » 01.07.2018, 12:02

Naja, ohne den Sexismus wäre die Parodie ja auch relativ witzlos. ;) Das darf man dann auch nicht so eng sehen. Ich hab jetzt persönlich auch keinen direkten Bezug zu dem Genre (obwohl der klassische Hard Rock, und da bin ich durch Guns 'N Roses sozialisiert, ja in enger Verwandtschaft damit steht), aber Leggins, Haarspray und Bandanas bieten sich einfach an, dass man darüber Witze reißt. Das ist dann auch unterhaltsam, wenn man sonst nix damit zu tun hat.

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Beitrag von McClane » 02.07.2018, 14:22

Stimmt schon. Power Metal ist, zumindest in manchen Ausformungen, ja auch ein durchaus lohnendes Ziel, gerade wenn man aufgrund der Themen-Einengung Trinkspiele wie Manowar-Saufen veranstalten kann.
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