Bollywoodsammelfred - Heute: Kuch Kuch Hota Hai
- Sir Jay
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- Registriert: 12.06.2006, 13:30
- Wohnort: Bei den Pflasterkackern
Ich bin immer für dich da
Originaltitel: Main Hoon Na
Herstellungsland: Indien
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Farah Khan
Darsteller: Shahrukh Khan, Nassar Abdulla, Kabir Bedi
Bollywood strikes back!! Again...
"Ich bin immer für dich da" ist die bereits dritte deutsche Erstausstrahlung im Rahmen des großen Bollywood-Ticks von RTLII. (Nunmehr auch schon über 1 Jahr her)
Die Inder wollten es nun wirklich wissen, und bescheeren der westlichen Welt einen skurillen knallbunten Genremix in epischer Breite.
Was aber innerhalb Indiens zu einen rießen Kassenschlager wurde, und wohl das darstellt, was anno 1991 Terminator 2 in den USA war, ist aber trotz aller Bemühung nicht wirklich für jedermann zugänglich.
Was haben sich die Inder mit diesem Projekt erhofft?
Da zappt nun der ahnungslose Zuschauer durchs deutsche TV-Programm, landet nun bei RTL2, und sieht wie in Gewändern gekleidete, leicht gebräunte Leute indisch singen und tanzen. Eine erste aufgebrachte Reaktion beim Registrieren dieser Szene wäre:
"Seit wann empfängt die olle Schüssel MTV-India?"
Aber ne, das ist immernoch RTL2, und zeigt uns nun indische Filmkultur, die wohl bis in alle Ewigkeiten an diesem einen für die Inder wahrscheinlich unverzichtbaren Element kranken wird.
Also womit wollen uns die Inder dann beeindrucken?
Mit der Story?
Bollywoods Megastar und Aushängeschild Nr.1 Sharuk Khan spielt den Elite Soldat Major Ram Prasad Sharma (das soll sich mal einer merken können) und kämpft für die Friedensinitiative "Milaap", die den Jahrzente langen Konflikt zwischen Indien und Pakistan beenden soll.
Natürlich gibt es eine Gegenpartei in Form von skrupellosen Terroristen (real bad-asses) denen das gar nicht schmeckt, und nehmen also die hübsche Sanjana (Amrita Rao) ins Visir!
Ihr Vater, General Bakshi will seine Tochter in Schutz nehmen und schickt Major Ram undercover auf die Schule seiner Tochter.
Hier schafft es nicht nur Sanjana im Auge zu behalten und sie vor Anschlägen zu beschützen, sondern auch seinen langvermissten Halbbruder zu finden. Dazu kommt noch eine hübsche Chemielehrerin, die für die Handlung ebenfalls nicht ganz unrelevant ist...
Hui, na da haben die sich aber was ganz stereotypes einfallen lassen. Aber wie bei unzähligen anderen Filmen war es auch hier nie die Idee gewesen die originellste Geschichte seit Matrix zu erfinden. Die ganz annehmbare Handlung muss einfach nur noch geschickt miteinander vernetzt werden, und die Darsteller, sowie die Action und andere wichtige Elemente werden schon den Rest tun, und fertig ist das große Bollywood Projekt.
Denkste!!
Man sieht dem Film zwar seine professionelle Inszenierung an, von billigem Trash kann eigentlich nicht wirklich die Rede sein, trotzdem aber sind hier laufend Fehler bemerkbar, die dem Regessieur Farah Khan unterlaufen sind.
Und ich denke da ist die gesamte Grundidee dieser Filmproduktion nicht ganz unschuldig daran, denn wenn man eine solch große Menge an unterschiedlichen Genres in einen Film packt, und noch versucht sämtliche Stilmittel amerikanischer Produktionen schamhaft nachzukopieren, ist ein Desaster schon quasi vorprogrammiert.
Was hat sich da der Regessieur nur dabei gedacht?
Seine Kindheit verbrachte er wohl damit sich Filme aller Art anzusehen; diese gefielen ihm so gut, dass er sich schwor, eines Tages wenn er die Gelegenheit bekommt Filme zu machen, all seine coolen Ideen in einen Film zu verpacken.
So bleibt es bei Main Hoon Na nicht einfach nur bei einem Action-Film. Ein Action-Film inklusive Martial-Arts als eine Art Agenten-Thriller. Agenten-Thriller mit viel Familien Drama. Ein Familien Drama, das immer wieder komödiantischen Einlagen Weichen muss. Komödiantische Einlagen, die sich sehr oft, in den unverzichtbaren Tanzeinlagen finden lassen. Tanzeinlagen, die im Film so oft vorkommen, dass der Durchschnittsfilmgucker meint er würde sich ein Musical ansehen. Ein Musical kombiniert aus der West Side Story und dem ein oder anderen älteren Disney Film.
ARRRRRRRRRRGH, ja was isses denn nu?
Ich würde ihn ja gerne als Action-Drama bezeichnen, aber diese dummen Tanzeinlagen nehmen den sich an sonst so ernst nehmen den Film jegliche Seriösität.
Mal werden traurige Emotionsausbrüche gezeigt, man sieht, wie hilflose Gefangene eiskalt erschossen werden, in den Actionszenen erfolgt höchst dramatische Musik, wenn die Hauptfigur anscheinend dem Tode geweiht ist...
ABER ZWISCHENDRIN SINGEN UND TANZEN DIE GANZEN LEUTE!!! Fröhliche Musik, fröhliches Gedudel, lustige Klamotten, komische Späße und andere Blödsinnigkeiten.
Nicht nur dass das den Film ins Lächerliche zieht, nein es macht ihn auch unnötig lange, mit Bild-und Tonmaterial welches den Film in keinster Weise auch nur irgendwie vorantreibt. Vielleicht sieht es ja für den ein oder anderen ja ganz interessant aus, aber in einem Film hat sowas trotzdem nichts verloren, und wenn dann sollte man sich vollkommen auf das Genre des Musicals konzentrieren, und nicht als unabwendbares Teilelement eines Filmes verwenden.
Aber so sind nunmal die Inder, ich glaube da sprechen wir alle gegen eine Wand, dennoch wären die knappen 3 Stunden mit Verzicht auf die Musicals um einiges erträglicher.
Aber eigentlich ist das noch das geringste Problem.
So belanglos und unnötig diese Musicals auch sein mögen, man kann ihnen nicht ihre Qualität absprechen, sofern man Ohren für indische Musik und Tanz hat.
Viel schlimmer ist eigentlich das was der Regessieur mit den Actionszenen angestellt hat.
Es sieht zwar alles ganz spektakulär und ordentlich inszeniert aus, aber hin und wieder tummeln sich solch trashige Einlagen auf, die wirklich unfreiwillig komisch sind und dazu noch ziemlich selbstzweckhaft aussehen.
Ram fährt auf einem Motorrad-ähnlichem Vehicel, und springt dabei über einen Haufen von Bambusstäben die aus einem nebenher fahrenden LKW hinausragen.
Örks, erinnert mich an Jackie Chan's Sprung vom Fahrrad über die Leiter aus Project A, nur dass das eben innerhalb einer Einstellung erfolgen konnte, und ohne mehrere Schnitte sowie ungünstigen Kameraperspektiven und dem Einsatz von Slow-Mo auskam.
Anschließend schleudert es noch einen kleinen Benzintank in die Luft, der landet im Tunnel, und oh überraschung, er explodiert genau hinter Ram, der gerade wegfährt.
Das erinnert nun sehr stark an Terminator 2.
Und nun konnte es der Regessieur auch nicht lassen, die berühmte Matrix-Limbo-Bullet-Dance-Szene zu kopieren, in dem er Ram unbefugter Weise ins Lehrerzimmer hereinstampft, und schließlich vom Lehrer angespukt wird. Die Spuke zieht ihre Wirbelungen nach sich, und Ram ist gerade dabei sich wie Neo einen Krampf im Rücken zu holen.
Diese Szene war bisher nur in Matrix ernst zu nehmen. Jedes zukünftige Nachkopieren dieser berühmten Szene diente ausschließlich parodistischen Zwecken, und so auch hier, in einem Film, der sich stellenweise doch sehr ernst nimmt.
Die Matrix Anleihen hören auch gar nicht auf und zeigen immer wieder Bullet Time an jeder passenden oder unpassenden Stelle und stinken geradezu vor Selbstzweck!!
Die Krönung jedoch erwartet den Zuschauer aber erst im ultimativen Showdown.
Ram und der skrupellose ober Terrorist, der sich zuvor als Dozent ausgab an der Schule ausgab stehen sich nun auf einer Art Hängebrücke im Gebäude gegenüber und wollen sich nun für 5 min den ultimativen Martialarts-Fight liefern.
Und nun zeigen uns die Inder wie wenig Ahnung sie von Kampfsport haben. Oder besser gesagt die richtige Inszenierung einer solchen Szene.
Der also knapp 5minütige Fight, umgerechnet etwa 300 Sekunden erfolgt in etwa 300 Schnitten!!!
Nach jedem Schlag, jedem Sprung, jedem Griff, und jeder Einlage erfolgt ein Schnitt. So versinkt dieser Kampf in einem achso oberstylishcoolem Hau-Drauf Wirr Warr, das wirklich nichts von gekonnter Martial Arts zeigen lässt.
Mensch Leute, China liegt doch nebenan, und Hong Kong Kong ist gleich um die Ecke, die Thailänder liegen über die nächste Pfütze, und ihr schafft es nicht beachtliche Martial-Arts-Szenen zu drehen?
Ich nehme es ja den Hauptdarstellern nicht übel, wenn sie eben keine Kampfkünstler sind. Aber für ein Filmprojekt dieser Größe, welches sich für sonst auch nichts zu schade war, hätte man es den beiden Hauptaktueren ruhig zumuten können sich ein wenig auf diese Szene vorzubereiten, und sie zumindest mal in einem 5 Sekündigen Schlagabtausch ohne Schnitt agieren lassen.
Richtig lächerlich wird es noch, wenn der böse Terrorist Ram auf den Boden schmeißt, sich überlegen fühlt, und gleichmal seinen Kopf ganz cool verrenkt, so dass man ein knaxen hört. Das kamm ziemlich doof und wannabe, aber was ist das?????
Nur wenige Sekunden später liegt Ram wieder am Boden, und der Bad Guy muss schon wieder seinen Kopf knaxen lassen!!!!
Was um Himmels Willen soll dieser Blödsinn?
Die auffällig unrealistische Action geht weiter, und zeigt wie sich Ram mit einem Hechtsprung auf den Bad guy stürzt, und mehrere Meter weiterfliegt, ja sogar aus dem gesplittert kommt. Ist das denn beim Editing dieser Szene niemanden aufgefallen, dass das unrealistisch blöd aussieht?
Nun hat Ram dem Kerl einen Ring aus seiner Granate entfernt, zeigt den Ring und rennt davon, um sich mit einem Sprung in den nahe fliegenden Hubschauber zu retten. Und der Bad Guy sieht nun keinen Sinn mehr darin noch ein letztes mal zu feuern und akzeptiert nun sein Schicksal, dass er gleich in die Luft fliegen wird, ohne versucht zu haben seinen Granatengürtel zu entfernen.
Das Dach des Gebäudes verschwindet in einer rießigen CGI-Explosion, Ram hängt am Hubschrauber, fliegt gen Sicherhieit, und dazu spielt ein grässlicher Kirchen-Orchester-Techno-Trance-Mix wie er unpassender nicht hätte sein können.
Bei den Schauspielern kann man eigentlich nicht viel meckern, die machen ihre Sachen doch größtenteils gut, obwohl der aufgesetzte coole Blick von Sharuk Khan schonmal nerven kann.
Nun ist der Film zu Ende und ich mit meinen Nerven am Ende.
Was war das nun? Ein Film der nicht wusste was er wollte?
Oder ein Film, den man eigentlich eher als Audio-Visuelles Gesamtkunstwerk bezeichnen sollte?
Der Film zeigt viel von allem was sich in der amerikanischen Filmwelt findet, und zwar soviel, dass das alles zusammen in einem Film gar nicht mehr logisch erscheint.
In dem Film stecken so viele Genres, soviele berühmte Stilmittel, dass es sich hier um ein nettes filmisches Erlebnis handelt, andererseits, ist vieles von dem Gezeigten im Gesamtkonzept unbrauchbar, sodass dieser Werk nicht so ganz als "Film" einzustufen ist.
Eigentlich fehlen nur noch Aliens vom Planeten Omicron, ein "World War Second"-Szenario, die Ninja-Turtles und Jesus, dann wäre der skurille Mix perfekt.
Bleiben wir aber mal dabei, dass dieses Machwerk doch recht unterhaltsam ist, trotz vieler Längen (inklusive Tanzeinlagen) und reihenweise teurig trashigen Actioneinlagen, die entweder zum Lachen oder zum Kopfschütteln animieren.
Meinetwegen soll der Bollywood-Franchise weiterlaufen, evtl würde ich sogar neues Terrain begrüßen, und mir einen indischen Porno angucken, der Kamasutra in Reinkultur zeigt
_____________________________________________________________
Nur weil es sich hir um einen Bollywood handelt, ist allen plötzlich egal, dass ich kein Wort zur DVD verschwende, die ich eh gar nicht besitze
Originaltitel: Main Hoon Na
Herstellungsland: Indien
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Farah Khan
Darsteller: Shahrukh Khan, Nassar Abdulla, Kabir Bedi
Bollywood strikes back!! Again...
"Ich bin immer für dich da" ist die bereits dritte deutsche Erstausstrahlung im Rahmen des großen Bollywood-Ticks von RTLII. (Nunmehr auch schon über 1 Jahr her)
Die Inder wollten es nun wirklich wissen, und bescheeren der westlichen Welt einen skurillen knallbunten Genremix in epischer Breite.
Was aber innerhalb Indiens zu einen rießen Kassenschlager wurde, und wohl das darstellt, was anno 1991 Terminator 2 in den USA war, ist aber trotz aller Bemühung nicht wirklich für jedermann zugänglich.
Was haben sich die Inder mit diesem Projekt erhofft?
Da zappt nun der ahnungslose Zuschauer durchs deutsche TV-Programm, landet nun bei RTL2, und sieht wie in Gewändern gekleidete, leicht gebräunte Leute indisch singen und tanzen. Eine erste aufgebrachte Reaktion beim Registrieren dieser Szene wäre:
"Seit wann empfängt die olle Schüssel MTV-India?"
Aber ne, das ist immernoch RTL2, und zeigt uns nun indische Filmkultur, die wohl bis in alle Ewigkeiten an diesem einen für die Inder wahrscheinlich unverzichtbaren Element kranken wird.
Also womit wollen uns die Inder dann beeindrucken?
Mit der Story?
Bollywoods Megastar und Aushängeschild Nr.1 Sharuk Khan spielt den Elite Soldat Major Ram Prasad Sharma (das soll sich mal einer merken können) und kämpft für die Friedensinitiative "Milaap", die den Jahrzente langen Konflikt zwischen Indien und Pakistan beenden soll.
Natürlich gibt es eine Gegenpartei in Form von skrupellosen Terroristen (real bad-asses) denen das gar nicht schmeckt, und nehmen also die hübsche Sanjana (Amrita Rao) ins Visir!
Ihr Vater, General Bakshi will seine Tochter in Schutz nehmen und schickt Major Ram undercover auf die Schule seiner Tochter.
Hier schafft es nicht nur Sanjana im Auge zu behalten und sie vor Anschlägen zu beschützen, sondern auch seinen langvermissten Halbbruder zu finden. Dazu kommt noch eine hübsche Chemielehrerin, die für die Handlung ebenfalls nicht ganz unrelevant ist...
Hui, na da haben die sich aber was ganz stereotypes einfallen lassen. Aber wie bei unzähligen anderen Filmen war es auch hier nie die Idee gewesen die originellste Geschichte seit Matrix zu erfinden. Die ganz annehmbare Handlung muss einfach nur noch geschickt miteinander vernetzt werden, und die Darsteller, sowie die Action und andere wichtige Elemente werden schon den Rest tun, und fertig ist das große Bollywood Projekt.
Denkste!!
Man sieht dem Film zwar seine professionelle Inszenierung an, von billigem Trash kann eigentlich nicht wirklich die Rede sein, trotzdem aber sind hier laufend Fehler bemerkbar, die dem Regessieur Farah Khan unterlaufen sind.
Und ich denke da ist die gesamte Grundidee dieser Filmproduktion nicht ganz unschuldig daran, denn wenn man eine solch große Menge an unterschiedlichen Genres in einen Film packt, und noch versucht sämtliche Stilmittel amerikanischer Produktionen schamhaft nachzukopieren, ist ein Desaster schon quasi vorprogrammiert.
Was hat sich da der Regessieur nur dabei gedacht?
Seine Kindheit verbrachte er wohl damit sich Filme aller Art anzusehen; diese gefielen ihm so gut, dass er sich schwor, eines Tages wenn er die Gelegenheit bekommt Filme zu machen, all seine coolen Ideen in einen Film zu verpacken.
So bleibt es bei Main Hoon Na nicht einfach nur bei einem Action-Film. Ein Action-Film inklusive Martial-Arts als eine Art Agenten-Thriller. Agenten-Thriller mit viel Familien Drama. Ein Familien Drama, das immer wieder komödiantischen Einlagen Weichen muss. Komödiantische Einlagen, die sich sehr oft, in den unverzichtbaren Tanzeinlagen finden lassen. Tanzeinlagen, die im Film so oft vorkommen, dass der Durchschnittsfilmgucker meint er würde sich ein Musical ansehen. Ein Musical kombiniert aus der West Side Story und dem ein oder anderen älteren Disney Film.
ARRRRRRRRRRGH, ja was isses denn nu?
Ich würde ihn ja gerne als Action-Drama bezeichnen, aber diese dummen Tanzeinlagen nehmen den sich an sonst so ernst nehmen den Film jegliche Seriösität.
Mal werden traurige Emotionsausbrüche gezeigt, man sieht, wie hilflose Gefangene eiskalt erschossen werden, in den Actionszenen erfolgt höchst dramatische Musik, wenn die Hauptfigur anscheinend dem Tode geweiht ist...
ABER ZWISCHENDRIN SINGEN UND TANZEN DIE GANZEN LEUTE!!! Fröhliche Musik, fröhliches Gedudel, lustige Klamotten, komische Späße und andere Blödsinnigkeiten.
Nicht nur dass das den Film ins Lächerliche zieht, nein es macht ihn auch unnötig lange, mit Bild-und Tonmaterial welches den Film in keinster Weise auch nur irgendwie vorantreibt. Vielleicht sieht es ja für den ein oder anderen ja ganz interessant aus, aber in einem Film hat sowas trotzdem nichts verloren, und wenn dann sollte man sich vollkommen auf das Genre des Musicals konzentrieren, und nicht als unabwendbares Teilelement eines Filmes verwenden.
Aber so sind nunmal die Inder, ich glaube da sprechen wir alle gegen eine Wand, dennoch wären die knappen 3 Stunden mit Verzicht auf die Musicals um einiges erträglicher.
Aber eigentlich ist das noch das geringste Problem.
So belanglos und unnötig diese Musicals auch sein mögen, man kann ihnen nicht ihre Qualität absprechen, sofern man Ohren für indische Musik und Tanz hat.
Viel schlimmer ist eigentlich das was der Regessieur mit den Actionszenen angestellt hat.
Es sieht zwar alles ganz spektakulär und ordentlich inszeniert aus, aber hin und wieder tummeln sich solch trashige Einlagen auf, die wirklich unfreiwillig komisch sind und dazu noch ziemlich selbstzweckhaft aussehen.
Ram fährt auf einem Motorrad-ähnlichem Vehicel, und springt dabei über einen Haufen von Bambusstäben die aus einem nebenher fahrenden LKW hinausragen.
Örks, erinnert mich an Jackie Chan's Sprung vom Fahrrad über die Leiter aus Project A, nur dass das eben innerhalb einer Einstellung erfolgen konnte, und ohne mehrere Schnitte sowie ungünstigen Kameraperspektiven und dem Einsatz von Slow-Mo auskam.
Anschließend schleudert es noch einen kleinen Benzintank in die Luft, der landet im Tunnel, und oh überraschung, er explodiert genau hinter Ram, der gerade wegfährt.
Das erinnert nun sehr stark an Terminator 2.
Und nun konnte es der Regessieur auch nicht lassen, die berühmte Matrix-Limbo-Bullet-Dance-Szene zu kopieren, in dem er Ram unbefugter Weise ins Lehrerzimmer hereinstampft, und schließlich vom Lehrer angespukt wird. Die Spuke zieht ihre Wirbelungen nach sich, und Ram ist gerade dabei sich wie Neo einen Krampf im Rücken zu holen.
Diese Szene war bisher nur in Matrix ernst zu nehmen. Jedes zukünftige Nachkopieren dieser berühmten Szene diente ausschließlich parodistischen Zwecken, und so auch hier, in einem Film, der sich stellenweise doch sehr ernst nimmt.
Die Matrix Anleihen hören auch gar nicht auf und zeigen immer wieder Bullet Time an jeder passenden oder unpassenden Stelle und stinken geradezu vor Selbstzweck!!
Die Krönung jedoch erwartet den Zuschauer aber erst im ultimativen Showdown.
Ram und der skrupellose ober Terrorist, der sich zuvor als Dozent ausgab an der Schule ausgab stehen sich nun auf einer Art Hängebrücke im Gebäude gegenüber und wollen sich nun für 5 min den ultimativen Martialarts-Fight liefern.
Und nun zeigen uns die Inder wie wenig Ahnung sie von Kampfsport haben. Oder besser gesagt die richtige Inszenierung einer solchen Szene.
Der also knapp 5minütige Fight, umgerechnet etwa 300 Sekunden erfolgt in etwa 300 Schnitten!!!
Nach jedem Schlag, jedem Sprung, jedem Griff, und jeder Einlage erfolgt ein Schnitt. So versinkt dieser Kampf in einem achso oberstylishcoolem Hau-Drauf Wirr Warr, das wirklich nichts von gekonnter Martial Arts zeigen lässt.
Mensch Leute, China liegt doch nebenan, und Hong Kong Kong ist gleich um die Ecke, die Thailänder liegen über die nächste Pfütze, und ihr schafft es nicht beachtliche Martial-Arts-Szenen zu drehen?
Ich nehme es ja den Hauptdarstellern nicht übel, wenn sie eben keine Kampfkünstler sind. Aber für ein Filmprojekt dieser Größe, welches sich für sonst auch nichts zu schade war, hätte man es den beiden Hauptaktueren ruhig zumuten können sich ein wenig auf diese Szene vorzubereiten, und sie zumindest mal in einem 5 Sekündigen Schlagabtausch ohne Schnitt agieren lassen.
Richtig lächerlich wird es noch, wenn der böse Terrorist Ram auf den Boden schmeißt, sich überlegen fühlt, und gleichmal seinen Kopf ganz cool verrenkt, so dass man ein knaxen hört. Das kamm ziemlich doof und wannabe, aber was ist das?????
Nur wenige Sekunden später liegt Ram wieder am Boden, und der Bad Guy muss schon wieder seinen Kopf knaxen lassen!!!!
Was um Himmels Willen soll dieser Blödsinn?
Die auffällig unrealistische Action geht weiter, und zeigt wie sich Ram mit einem Hechtsprung auf den Bad guy stürzt, und mehrere Meter weiterfliegt, ja sogar aus dem gesplittert kommt. Ist das denn beim Editing dieser Szene niemanden aufgefallen, dass das unrealistisch blöd aussieht?
Nun hat Ram dem Kerl einen Ring aus seiner Granate entfernt, zeigt den Ring und rennt davon, um sich mit einem Sprung in den nahe fliegenden Hubschauber zu retten. Und der Bad Guy sieht nun keinen Sinn mehr darin noch ein letztes mal zu feuern und akzeptiert nun sein Schicksal, dass er gleich in die Luft fliegen wird, ohne versucht zu haben seinen Granatengürtel zu entfernen.
Das Dach des Gebäudes verschwindet in einer rießigen CGI-Explosion, Ram hängt am Hubschrauber, fliegt gen Sicherhieit, und dazu spielt ein grässlicher Kirchen-Orchester-Techno-Trance-Mix wie er unpassender nicht hätte sein können.
Bei den Schauspielern kann man eigentlich nicht viel meckern, die machen ihre Sachen doch größtenteils gut, obwohl der aufgesetzte coole Blick von Sharuk Khan schonmal nerven kann.
Nun ist der Film zu Ende und ich mit meinen Nerven am Ende.
Was war das nun? Ein Film der nicht wusste was er wollte?
Oder ein Film, den man eigentlich eher als Audio-Visuelles Gesamtkunstwerk bezeichnen sollte?
Der Film zeigt viel von allem was sich in der amerikanischen Filmwelt findet, und zwar soviel, dass das alles zusammen in einem Film gar nicht mehr logisch erscheint.
In dem Film stecken so viele Genres, soviele berühmte Stilmittel, dass es sich hier um ein nettes filmisches Erlebnis handelt, andererseits, ist vieles von dem Gezeigten im Gesamtkonzept unbrauchbar, sodass dieser Werk nicht so ganz als "Film" einzustufen ist.
Eigentlich fehlen nur noch Aliens vom Planeten Omicron, ein "World War Second"-Szenario, die Ninja-Turtles und Jesus, dann wäre der skurille Mix perfekt.
Bleiben wir aber mal dabei, dass dieses Machwerk doch recht unterhaltsam ist, trotz vieler Längen (inklusive Tanzeinlagen) und reihenweise teurig trashigen Actioneinlagen, die entweder zum Lachen oder zum Kopfschütteln animieren.
Meinetwegen soll der Bollywood-Franchise weiterlaufen, evtl würde ich sogar neues Terrain begrüßen, und mir einen indischen Porno angucken, der Kamasutra in Reinkultur zeigt
_____________________________________________________________
Nur weil es sich hir um einen Bollywood handelt, ist allen plötzlich egal, dass ich kein Wort zur DVD verschwende, die ich eh gar nicht besitze
- Sir Jay
- Palmenkicker
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- Registriert: 12.06.2006, 13:30
- Wohnort: Bei den Pflasterkackern
then do so
@all Complaints
seit ihr endlich zufrieden?
PS: warum wird Dhoom nicht auch hierher verschoben, und neu verlinkt? ôô
PPS: Main Hoon Na ist der einzige Bollywood Film den ich "gesehen" habe.
und ich habe sicher ne gute Stunde von dem Streifen verpasst, und den Rest nur nebenbei geguckt. Andere Bollywoodfilme kenne ich nur jeweils ca. 5min
@all Complaints
seit ihr endlich zufrieden?
PS: warum wird Dhoom nicht auch hierher verschoben, und neu verlinkt? ôô
PPS: Main Hoon Na ist der einzige Bollywood Film den ich "gesehen" habe.
und ich habe sicher ne gute Stunde von dem Streifen verpasst, und den Rest nur nebenbei geguckt. Andere Bollywoodfilme kenne ich nur jeweils ca. 5min
- The Punisher
- Action Experte
- Beiträge: 6764
- Registriert: 11.08.2004, 22:02
- Wohnort: I am Groot
Weil es ein Gemeinschaftsprojekt von Samir, freeman und Vince war, das hat ewig gedauert bis Samir die anderen beiden dazu gebracht hat einen Indischen Film anzuguckenSir Jay hat geschrieben: PS: warum wird Dhoom nicht auch hierher verschoben, und neu verlinkt? ôô
"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"
- The Punisher
- Action Experte
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- Registriert: 11.08.2004, 22:02
- Wohnort: I am Groot
Nicht nur die InderSir Jay hat geschrieben:ich wette die inder wären beleidgit, wenn sie sehen dass wir deren filme unter "Trash" spezifizieren
"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"
na den Freeman zu überzeugen war einfach aber den Vince ins Boot zu holen war echt hart. Ach ja freeman was ist mit mohabbatein? und in 2 Wochen kommt ein Bollywoodkriegsepos Lakshya - Mut zur Entscheidung. Na freeman wie wär es mit nem Review von indern die Krieg durch Tanzen und Singen gewinnen ;)The Punisher hat geschrieben:Weil es ein Gemeinschaftsprojekt von Samir, freeman und Vince war, das hat ewig gedauert bis Samir die anderen beiden dazu gebracht hat einen Indischen Film anzuguckenSir Jay hat geschrieben: PS: warum wird Dhoom nicht auch hierher verschoben, und neu verlinkt? ôô
Hier Vince, was issen das fürn Lila Fleck in dem Beitrag über mir?
@ samir: Mohabattedingens liegt noch immer hier auf Kassette rum. Geh ich demnächst mal an ... jetzt wo die ganzen Zeltevents vorbei sind ...
Und ja, Krieg mit Singen und Tanzen gewinnen ... das is wie Asoka und Tanzen und Singen: Scheiße ;-)
In diesem Sinne:
freeman
@ samir: Mohabattedingens liegt noch immer hier auf Kassette rum. Geh ich demnächst mal an ... jetzt wo die ganzen Zeltevents vorbei sind ...
Und ja, Krieg mit Singen und Tanzen gewinnen ... das is wie Asoka und Tanzen und Singen: Scheiße ;-)
In diesem Sinne:
freeman
YUVA
Originaltitel: YUVA
Herstellungsland: Indien
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Mani Ratnam
Darsteller: Ajay Devgan, Abhishek Bachchan, Vivek Oberoi, Om Puri, Rani Mukherjee, Esha Deol, Kareena Kapoor, Vijay Raaz u.a.
Ein Unfall auf einer Brücke wirbelt das Leben dreier junger Männer durcheinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Michael (Ajay Devgan), ein politisch aktiver Student, kämpft gegen staatliche Korruption. Der reiche Arjun (Vivek Oberoi) plant Indien zu verlassen und Lallan (Abishek Bachchan), der kurz zuvor noch im Gefängnis saß, kehrt zu alten kriminellen Gewohnheiten zurück.
3 Männer, 3 Geschichten. Und ein Unfall, der alle verbindet.
Mani Ratnam, der hier zu lande vor allem mit Dil Se – Vom ganzen Herzen, mit Sharukh Khan und Preity Zinta in den Hauptrollen, bekannt ist, setzt dem Zuschauer mit YUVA (was auf deutsch übersetzt Jugend heißt) wieder einen Film, der alles andere als Bollywood typisch ist, düstere Bilder, triste Stimmung und Gewalt. Einen Zuschauer, der sich auf ein kunterbuntes, farbenfrohes Kitschspektakel ala Kuch kuch hota hai, freut wird enttäuscht, aber wer erwartet das schon von einem Ratnam Film. Mit Dil Se zeigte er ja schon das er sich vom, na nennen wir es Bollywood Mainstream, absetzen kann. Für mich war Dil se schon einer der besten und außergewöhnlichsten Bollywood Filme. Was Außergewöhnlichkeit angeht, setzt Ratnam hier seine Arbeit fort, jedoch nicht mit derselben Qualität wie eben bei Dil se, dazu fehlt ihm einfach etwas.
Der Episodenstreifen im Stile eines 11:14 oder in dem Fall ist ein Vergleich mit dem mexikanischen Film Amores Perros von Regisseur Alejandro González Iñárritus besser geeignet, da er eine ähnliche Grundstimmung hat und das gleiche Spiel mit der Verbindung zwischen Zufall und Schicksal spielt.
Nachdem wir schon zu beginn des Films die vermeintliches Schicksalhafte Verbindung der drei Hauptakteure gezeigt bekommen, wird dem Zuschauer die Vorgeschichte der drei in Form drei langer Rückblenden gezeigt. Zu nächst erfahren wir was Lallan Singh (Abhishek Bachchan) dazu bewegt hat auf dieser vermeintlichen Brücke aufzutauchen. Lallan der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist und schon früh gelernt hat, dass er niemandem außer sich selber Vertrauen kann. Seine Geschichte beginnt als er aus dem Knast entlassen wird und mit seiner Frau Sashi (Rani Mukherjee) wieder zusammen zieht. Häusliche Gewalt und seine Rückkehr in die Kriminalität die ihn brutaler macht als je zuvor, wofür sein Bruder und der korrupte Politiker Bhatacharya (Om Puri) mitverantwortlich sind, entzweien die beiden langsam, einzig die Schwangerschaft Sashis bringt Hoffnung in das Leben der beiden, bis es schließlich zum Ereignis auf der Brücke kommt.
Zwischen Glück und Keid Lallan und Sashi, welche Rolle spielen Lallans Bruder und der Politiker Bhatacharya rechts im Bild
Als zweites Erfahren wir die Geschichte von Michael Mukherjee (Ajay Devgan), einem sehr begabten Studenten der sogar ein Stipendium für die USA angeboten bekommt. Doch der beliebte Studentenführer ist sich um seine Pflicht gegen seinem Land über sicher und bleibt in Indien um sich gegen die zunehmende Korruption in der Politik zu stellen. Dies macht er so gut das er und seine Studentenkollegen es langsam mit dem Zorn des Politikers Bhatacharya zu tun bekommen. Zu gleich bastelt Michael an seiner Zukunft mit der wunderschönen Radhika (Esha Deol). Doch das Ereignis auf der Brücke kommt dazwischen. Zu letzt erfahren wir wie der reiche Arjun (Vivek Oberoi) in die Geschichte passt. Dem bis dahin oberflächlichen Lebemann dem es an nix fehlt, hat sich entschlossen in den Staaten zu Studieren. In der Disco lernt er die junge, schöne und lebensfrohe Mira (Kareena Kapoor) kennen und lieben. Für die beiden sieht es jedoch nicht gut aus, sie ist versprochen und er plant sein weiteres Leben in den USA. Mira führt Arjun auf die Brücke, wo die drei parallel laufenden Geschichten endlich zusammen geführt werden.
Wie man hier schon mit bekommt stellt der Film drei völlig verschiedene Charaktere dar, Lallan aus ärmlichen Verhältnissen, ohne große Perspektive, von allen Verlassen, gerät in den Sog der Kriminalität. Michael, aus einer Mittelschicht Familie, der mit seinen jungen Jahren, nach dem Tod seines Vaters, schon das Oberhaupt der Familie ist. Man erfährt, dass seine Schwester und Mutter erst ermöglichten, dass er finanziell in der Lage ist zu Studieren, weiß also auch was es heißt ärmlichen Verhältnissen ausgesetzt zu sein. Arjun hingegen ist wohlhabend und hat keine großen Sorgen, ihm gehen nur Frauen und die USA im Kopf, was seinem allein erziehendem Vater Sorgen bereitet
Die Musik für YUVA stammt von A.R. Rahman und ist sehr stimmig ohne wirklich große Akzente zu setzten. Die Musik ist an die jeweiligen Geschichten und Personen sehr gut abgestimmt, wie z.B. bei der ersten Geschichte um Bachchan/Mukherjee haben wir den erste Song, dieser ertönt nachdem Lallan erfährt das er Vater wird. Die Musik spiegelt das bisherige geschehen dann wieder, anfangs melancholische Töne die das triste und traurige Geschehen um die beiden, doch langsam schleichen sich fröhlichere Töne ein, die eine mögliche positive Weiterführung der Beziehung der beiden andeutet. Man könnte es so sagen, es kommt langsam Licht ins Dunkle.
In Arjuns Story wird die Stimmigkeit der Musik den Charakteren gegenüber vielleicht noch deutlicher. Arjun ist jung, frei ohne Probleme, der sein Leben genießt. Ratnam setzt bei ihm vor allem auf schnelle schnitte und Zeitraffer, dementsprechend zeigt sich die Musik auch modern dar. Zu Technoklängen und 50 Cent tanzt sich Arjun ins Herz Miras. Man könnte also sagen, das was man dann heutzutage MTV Generation nennt.
Zu den Schauspieler sei gesagt es gibt bei YUVA höhen und tiefen. Eine ganz große
Überraschung ist Abishek Bachchan, der in YUVA mit der Rolle des Bäddies den Glanzpunkt setzt. Der Schauspieler der bei den deutschen Zuschauern vor allem mit Dhoom und seinem Auftritt in Hum Tum bekannt sein könnte, war in beiden Filmen eher durchschnitt oder unauffällig, doch hier bietet er eine sehr gute Darbietung die zu recht mit einem Filmfare Award (dem indischen Oscar) ausgezeichnet wurde, der Sohn von Bollywood Legende Amitabh Bachchan zeigt hier endlich mal das er einwenig Talent von seinem Vater geerbt hat. Doch beinah wäre es nicht zu dieser Glanzleistung gekommen, den ursprünglich lehnte er die Rolle ab, vermutlich um sei Image nicht zu schaden in dem er hier dann eine negative Rolle spielt, doch gut für den Film das er sich umentschied. Ähnlich überraschend ist Rani Mukherjees (In guten wie in schweren Tagen, Veer & Zaara) Auftritt der gebeutelten Ehefrau, das everybodys Darling Bollywoods stellt hier mal endlich Schauspielerisches Talent zur Schau, leider kommt sie jedoch viel zu kurz im Film vor. Für die Leistung bekam sie ebenfalls einen Filmfare Award. Dem entsprechend ist auch die erste Story die beste und eindrucksvollste.
Weniger Überraschend war die erneute schwache Darstellung Kareena Kapoors (In guten wie in schweren Tagen, Asoka), Dauergrinsen und nevend trottet die gute durch den Film. Der Rest der Cast Ajay Devgan (Kaal), Vivek Oberoi (Kaal, Saathiya) und Esha Deol (ebenfalls Kaal, Dhoom) bleiben eher unauffällig. Diese Aussage wäre normalerweise kein Grund um deutliche Abschnitte in der Benotung zu machen, doch in einem Episodenfilm wo die jeweiligen Darsteller einen Großteil des Films allein Tragen müssen, ist das unabwendbar. So geschieht es auch das der Film nach der Bachchan/Mukherjee Story etwas an fahrt verliert und in der Oberoi/Kapoor Story seinen Tiefpunkt erreicht, was schade ist den alles in allem stellt der Film eine sehr interessante Ausgangslage dar und nachdem sich die drei Geschichten zu einer Vereinen wird der Film auch wieder interessant, bis zum klasse gemachgten Showdown. Für einen Spitzenfilm aber, klafft einfach ein zu großes Loch in der Mitte des Filmes, so das sich der Film im großen und ganzen knapp über dem durchschnitt halten kann. Nett anzusehen, vor allem in den Bachchan Szenen, jedoch ohne je an die Klasse eines Dil Se zu kommen.
Fazit: Etwas entäuscht bin ich schon von Ratnams neuem Werk, der Film hätte vorallem in der Vivek Oberoi Story eine deutliche Straffung gebraucht, aber trotzdem ist YUVA ein mehr als ansehnlicher Film, mit einem herausragendem Abishek Bachchan als Bäddie, klasse Bildern und schöner aber dezenter Musik.
Die DVD ist von REM erschienen und bietet eine schwache Bildqualität, dafür ist die Sound abmischung gut gelungen, Extras gibt es kaum.
Originaltitel: YUVA
Herstellungsland: Indien
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Mani Ratnam
Darsteller: Ajay Devgan, Abhishek Bachchan, Vivek Oberoi, Om Puri, Rani Mukherjee, Esha Deol, Kareena Kapoor, Vijay Raaz u.a.
Ein Unfall auf einer Brücke wirbelt das Leben dreier junger Männer durcheinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Michael (Ajay Devgan), ein politisch aktiver Student, kämpft gegen staatliche Korruption. Der reiche Arjun (Vivek Oberoi) plant Indien zu verlassen und Lallan (Abishek Bachchan), der kurz zuvor noch im Gefängnis saß, kehrt zu alten kriminellen Gewohnheiten zurück.
3 Männer, 3 Geschichten. Und ein Unfall, der alle verbindet.
Mani Ratnam, der hier zu lande vor allem mit Dil Se – Vom ganzen Herzen, mit Sharukh Khan und Preity Zinta in den Hauptrollen, bekannt ist, setzt dem Zuschauer mit YUVA (was auf deutsch übersetzt Jugend heißt) wieder einen Film, der alles andere als Bollywood typisch ist, düstere Bilder, triste Stimmung und Gewalt. Einen Zuschauer, der sich auf ein kunterbuntes, farbenfrohes Kitschspektakel ala Kuch kuch hota hai, freut wird enttäuscht, aber wer erwartet das schon von einem Ratnam Film. Mit Dil Se zeigte er ja schon das er sich vom, na nennen wir es Bollywood Mainstream, absetzen kann. Für mich war Dil se schon einer der besten und außergewöhnlichsten Bollywood Filme. Was Außergewöhnlichkeit angeht, setzt Ratnam hier seine Arbeit fort, jedoch nicht mit derselben Qualität wie eben bei Dil se, dazu fehlt ihm einfach etwas.
Der Episodenstreifen im Stile eines 11:14 oder in dem Fall ist ein Vergleich mit dem mexikanischen Film Amores Perros von Regisseur Alejandro González Iñárritus besser geeignet, da er eine ähnliche Grundstimmung hat und das gleiche Spiel mit der Verbindung zwischen Zufall und Schicksal spielt.
Nachdem wir schon zu beginn des Films die vermeintliches Schicksalhafte Verbindung der drei Hauptakteure gezeigt bekommen, wird dem Zuschauer die Vorgeschichte der drei in Form drei langer Rückblenden gezeigt. Zu nächst erfahren wir was Lallan Singh (Abhishek Bachchan) dazu bewegt hat auf dieser vermeintlichen Brücke aufzutauchen. Lallan der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist und schon früh gelernt hat, dass er niemandem außer sich selber Vertrauen kann. Seine Geschichte beginnt als er aus dem Knast entlassen wird und mit seiner Frau Sashi (Rani Mukherjee) wieder zusammen zieht. Häusliche Gewalt und seine Rückkehr in die Kriminalität die ihn brutaler macht als je zuvor, wofür sein Bruder und der korrupte Politiker Bhatacharya (Om Puri) mitverantwortlich sind, entzweien die beiden langsam, einzig die Schwangerschaft Sashis bringt Hoffnung in das Leben der beiden, bis es schließlich zum Ereignis auf der Brücke kommt.
Zwischen Glück und Keid Lallan und Sashi, welche Rolle spielen Lallans Bruder und der Politiker Bhatacharya rechts im Bild
Als zweites Erfahren wir die Geschichte von Michael Mukherjee (Ajay Devgan), einem sehr begabten Studenten der sogar ein Stipendium für die USA angeboten bekommt. Doch der beliebte Studentenführer ist sich um seine Pflicht gegen seinem Land über sicher und bleibt in Indien um sich gegen die zunehmende Korruption in der Politik zu stellen. Dies macht er so gut das er und seine Studentenkollegen es langsam mit dem Zorn des Politikers Bhatacharya zu tun bekommen. Zu gleich bastelt Michael an seiner Zukunft mit der wunderschönen Radhika (Esha Deol). Doch das Ereignis auf der Brücke kommt dazwischen. Zu letzt erfahren wir wie der reiche Arjun (Vivek Oberoi) in die Geschichte passt. Dem bis dahin oberflächlichen Lebemann dem es an nix fehlt, hat sich entschlossen in den Staaten zu Studieren. In der Disco lernt er die junge, schöne und lebensfrohe Mira (Kareena Kapoor) kennen und lieben. Für die beiden sieht es jedoch nicht gut aus, sie ist versprochen und er plant sein weiteres Leben in den USA. Mira führt Arjun auf die Brücke, wo die drei parallel laufenden Geschichten endlich zusammen geführt werden.
Wie man hier schon mit bekommt stellt der Film drei völlig verschiedene Charaktere dar, Lallan aus ärmlichen Verhältnissen, ohne große Perspektive, von allen Verlassen, gerät in den Sog der Kriminalität. Michael, aus einer Mittelschicht Familie, der mit seinen jungen Jahren, nach dem Tod seines Vaters, schon das Oberhaupt der Familie ist. Man erfährt, dass seine Schwester und Mutter erst ermöglichten, dass er finanziell in der Lage ist zu Studieren, weiß also auch was es heißt ärmlichen Verhältnissen ausgesetzt zu sein. Arjun hingegen ist wohlhabend und hat keine großen Sorgen, ihm gehen nur Frauen und die USA im Kopf, was seinem allein erziehendem Vater Sorgen bereitet
Die Musik für YUVA stammt von A.R. Rahman und ist sehr stimmig ohne wirklich große Akzente zu setzten. Die Musik ist an die jeweiligen Geschichten und Personen sehr gut abgestimmt, wie z.B. bei der ersten Geschichte um Bachchan/Mukherjee haben wir den erste Song, dieser ertönt nachdem Lallan erfährt das er Vater wird. Die Musik spiegelt das bisherige geschehen dann wieder, anfangs melancholische Töne die das triste und traurige Geschehen um die beiden, doch langsam schleichen sich fröhlichere Töne ein, die eine mögliche positive Weiterführung der Beziehung der beiden andeutet. Man könnte es so sagen, es kommt langsam Licht ins Dunkle.
In Arjuns Story wird die Stimmigkeit der Musik den Charakteren gegenüber vielleicht noch deutlicher. Arjun ist jung, frei ohne Probleme, der sein Leben genießt. Ratnam setzt bei ihm vor allem auf schnelle schnitte und Zeitraffer, dementsprechend zeigt sich die Musik auch modern dar. Zu Technoklängen und 50 Cent tanzt sich Arjun ins Herz Miras. Man könnte also sagen, das was man dann heutzutage MTV Generation nennt.
Zu den Schauspieler sei gesagt es gibt bei YUVA höhen und tiefen. Eine ganz große
Überraschung ist Abishek Bachchan, der in YUVA mit der Rolle des Bäddies den Glanzpunkt setzt. Der Schauspieler der bei den deutschen Zuschauern vor allem mit Dhoom und seinem Auftritt in Hum Tum bekannt sein könnte, war in beiden Filmen eher durchschnitt oder unauffällig, doch hier bietet er eine sehr gute Darbietung die zu recht mit einem Filmfare Award (dem indischen Oscar) ausgezeichnet wurde, der Sohn von Bollywood Legende Amitabh Bachchan zeigt hier endlich mal das er einwenig Talent von seinem Vater geerbt hat. Doch beinah wäre es nicht zu dieser Glanzleistung gekommen, den ursprünglich lehnte er die Rolle ab, vermutlich um sei Image nicht zu schaden in dem er hier dann eine negative Rolle spielt, doch gut für den Film das er sich umentschied. Ähnlich überraschend ist Rani Mukherjees (In guten wie in schweren Tagen, Veer & Zaara) Auftritt der gebeutelten Ehefrau, das everybodys Darling Bollywoods stellt hier mal endlich Schauspielerisches Talent zur Schau, leider kommt sie jedoch viel zu kurz im Film vor. Für die Leistung bekam sie ebenfalls einen Filmfare Award. Dem entsprechend ist auch die erste Story die beste und eindrucksvollste.
Weniger Überraschend war die erneute schwache Darstellung Kareena Kapoors (In guten wie in schweren Tagen, Asoka), Dauergrinsen und nevend trottet die gute durch den Film. Der Rest der Cast Ajay Devgan (Kaal), Vivek Oberoi (Kaal, Saathiya) und Esha Deol (ebenfalls Kaal, Dhoom) bleiben eher unauffällig. Diese Aussage wäre normalerweise kein Grund um deutliche Abschnitte in der Benotung zu machen, doch in einem Episodenfilm wo die jeweiligen Darsteller einen Großteil des Films allein Tragen müssen, ist das unabwendbar. So geschieht es auch das der Film nach der Bachchan/Mukherjee Story etwas an fahrt verliert und in der Oberoi/Kapoor Story seinen Tiefpunkt erreicht, was schade ist den alles in allem stellt der Film eine sehr interessante Ausgangslage dar und nachdem sich die drei Geschichten zu einer Vereinen wird der Film auch wieder interessant, bis zum klasse gemachgten Showdown. Für einen Spitzenfilm aber, klafft einfach ein zu großes Loch in der Mitte des Filmes, so das sich der Film im großen und ganzen knapp über dem durchschnitt halten kann. Nett anzusehen, vor allem in den Bachchan Szenen, jedoch ohne je an die Klasse eines Dil Se zu kommen.
Fazit: Etwas entäuscht bin ich schon von Ratnams neuem Werk, der Film hätte vorallem in der Vivek Oberoi Story eine deutliche Straffung gebraucht, aber trotzdem ist YUVA ein mehr als ansehnlicher Film, mit einem herausragendem Abishek Bachchan als Bäddie, klasse Bildern und schöner aber dezenter Musik.
Die DVD ist von REM erschienen und bietet eine schwache Bildqualität, dafür ist die Sound abmischung gut gelungen, Extras gibt es kaum.
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