Ich kenn nur die nicht-funny-Version, die mir aber auch schon keinen Spaß machte.
House of the Dead
Vielleicht ist es ja ein Meta-Film, wenn man aus einem dumpfen, storyfreien Automaten-Shooter einen dumpfen, storyfreien Action-Horrorfilm macht. Das Problem: Bei Variante 1 hat man selbst die Knarre in der Hand und kann sich so mitreißen lassen, bei Variante 2 schaut man gelangweilt zu. Und dann kann auch keine Extra-Portion Geballer helfen, die Boll mit Stilmitteln nur so vollkleistert, die jedoch wahllos ausgewählt und hineingekleistert werden, sodass man so etwas wie Handschrift, Stil oder dramaturgisches Gespür bestenfalls in Einzelszenen erinnern kann. Im Hintergrund wird fast ausschließlich nervtötende Technomusik gespielt, die ein größerer Horror als jeder Zombie. Immerhin: Beim Friedhofskampf, der besten (= einzig guten) Szene des Films, gibt es Mucke in Richtung Nu Metal, um des Zuschauers blutende Gehörgänge zumindest kurzzeitig zu entspannen.
Und sonst? Man merkt Bolls Definition von "Humor", wenn Figuren Namen wie Captain Kirk oder Liberty tragen oder vollkommen unmotiviert Szenen aus dem Videospiel dazwischen geschnitten werden. Die Dialoge sind fast noch schlimmer als die Technomucke und ansatzweise nachvollziehbares Figurenverhalten darf man auch vergessen, wenn die Charaktere sich mal beim Anblick von zwei, drei Zombies in die Buchsen kötteln, in anderen Szenen dagegen ganze Horden abmetzeln. Und das bedeutet nicht, dass eine Entwicklung vom Angsthasen zum Zombiekiller gibt, nein, es wechselt innerhalb des Films mehrmals. Einzige Konstante: Selbst im Angesicht der Todesgefahr denkt die Belegschaft immer noch daran, wer jetzt wen pimpern könnte.
Aber "alles lustig, alles Trash" höre ich da als Gegenrede in den Raum schallen. Nö, entgegne ich. Denn so kuddelmuddelig der Einsatz von "Matrix"-Sperenzchen und anderen Stilmitteln ist, er zeigt immerhin eine gewisse Wertigkeit, von klassische Trasher nur träumen können (Anschlussfehler hin oder her). Und "House of the Dead" ist trotz seiner (eher eintönigen) Ballereien über weite Strecken kackenlangweilig. Auch geil, wenn Boll sich im Audiokommentar brüstet, dass er die Raveszene massiv verkürzt habe, weil er ja schnell zum Zombiegemetzel kommen wollte. Das mag zwar ansatzweise von gesundem Menschenverstand zeugen, aber selbst in dieser Version ist der Rave immer noch viel, viel, viel zu lang. Das war nix, so wie der Film an sich.
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Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]